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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 31
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Aus den Erfahrungen eines Goldschmiede-Gehilfen
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Patentnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0249

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JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST.


geholfen wissen, wie mir selbst darüberhin geholfen wurde.
Nämlich: 18karät. Gold wird mit reichlich Borax ge-
schmolzen, wie jede andere Legierung und sehr heiss in
gut geölten Einguss ausgegossen. Hierauf lässt man
mittels Rauscheflamme es gleich wieder glühen und auf
der Kohle erkalten. Jetzt wird nun das Stück regelrecht
von allen vier Seiten tüchtig geschmiedet; man kann es
noch so sehr anstrengen, es wird sich nie doppelt schlagen.
Nachdem man es tüchtig mit dem Hammer bearbeitet hat,

das ist das Notwendigste. Ein Steinlager kann aber
noch so gut assortiert sein, bei der Verschiedenheit der
Grössen und Formen wird es selbst bei Grossisten nicht
als ausreichend gelten können, geschweige denn beim
kleinen Goldschmied. So auch hier; die betreffende Marquis-
form etwas gross in Türkisimitation ist inicht vorrätig. Ein
Bote wird ausgesandt, der aber meist trotz grosser Zeit-
versäumnis ohne das Gewünschte zurückkehrt. Da ist es
denn doch nicht unrecht, zu wissen, wie man sich in manchen

wird es mittels wei-
cher Flamme wieder
geglüht, dann lässt
man es wiederum er-
kalten und nun erst
darf es in die Walze
kommen. Es macht
sich nun öfteres
Glühen nötig. Vor
dem Rundbiegen wird
das Gold noch in
Spiritus abgelöscht.
Erfährt es eine solche
Behandlung, dann
wird allen Kollegen
jedwede Mühe, jeder
Verdruss und nicht
zuletzt auch Verlust
erspart bleiben.
II. Ringsteine in
den wunderlichsten
Formen kommen jetzt

zur

GRUPPENBILD VON DER GENERALVERSAMMLUNG
des Verbandes der Grossisten des Edelmetallgewerbes zu Berlin am 7. Juli 1907.


Steingrösse entsprechend. Darauf

Verwendung. Von Haus aus

Fällen ohne grosse
Mühe den Stein be-
schaffen, bezw. selbst
schmelzen kann.
Schmelzen — ich
sagte schon bei man-
chen, nicht bei allen
geht das; dennoch
hat auch das Wenige
oft eminent grossen
Wert, zumal bei
Dringlichkeit. In un-
serem Falle hier ist’s
also ein Emaille-
Türkis in Marquis-
form. Da biegt man
sich zunächst von
einem Stück ausge-
glühter Uhrfeder die
Form, ihre Innen-
grösse der wirklichen
schmilzt man auf reiner

wird ein solcher Stein oft, nur sozusagen in seine Fassung
gehängt. Es geschieht dies zumal bei den billigeren Fasson-
ringen. Nach kurzem Tragen eines solchen Ringes geht der
Stein, infolge der ganzen Beschaffenheit des ersteren, gar
bald verlustig. Was liegt wohl näher, der Verlustträger bringt
ihn zum Goldschmied, den Schaden ersetzen zu lassen,
und zwar soll das bald, möglichst am selben Tage noch
geschehen; er braucht ihn nötig. Der betreffende Herr
ist neuerdings oder vielleicht auch schon länger Kunde,
in beiden Fällen ist’s ihm somit nicht abzuschlagen. Gut,
zum Abend wird er fertig sein. Der Auftrag ist ja auch
gar nicht so gross, wenn der Stein passend da ist, und

flacher Holzkohle (möglichst mittels Spiritusflamme, Gas
russt bekanntlich etwas) mehrere ausgesprengte Türkisen
zusammen und drückt die Form in die noch weiche
Masse. Nachdem der so gewonnene Stein allmählich
erkaltet, genügt vielfach nur einiges Abziehen der Holz-
kohlenmerkmale auf dem Abziehstein, worauf er seinen
ihm zugedachten Platz im Ringe einnehmen kann, zur
Freude seines Urhebers als auch des Kunden. Benötigt
man andere Formen, z. B. Herz, Viereck etc., biegt
man die Uhrfeder dementsprechend. Bei Herzsteinen
werden allerdings Feile und Wassertripel etwas mit nach-
helfen müssen.


Patentnachrichten
des Patentbureau 0. Krueger & Go., Dresden, Schlossstrasse 3.

Eingetragene Gebrauchsmuster.
Unter Nr. 306305 ist in Klasse 44a am 7. 5. 07
eingetragen die von Eduard von Bodenmeyer, Berlin,
angemeldete Busennadel mit natürlichem Prachtkäfer,
befestigt an einem Krallenschilde. Als neu angesehen
wird die gesamte Anordnung, Gestaltung und der
Verwendungszweck von a, b, c, d, e.

Unter Nr. 306184 ist in Klasse 44a am 6. 5. 07
eingetragen das von Martin Schweigert, Pforzheim,

angemeldete Kettenglied mit ausgebreiteten Seitenteilen für in
der Bijouterie gebräuchliche Zopfketten.

nell derart ausgebreitet sind,


Schutz-Anspruch: Ketten-
glieder für in der Bijouterie
M gebräuchliche Zopfketten,
darin bestehend, dass die
Seitenteile (a1 a2) der
Kettenglieder (a) maschi-
5 dieselben in der Aufsicht

eine zur Verzierung oder besondere Formausbildung geeignete
Fläche bilden.

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