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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 47
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Ketten und Anhänger
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Neubert, Robert: Das Gravieren von Schriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0391

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JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST.

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gehörigen Abbildungen in dieser Nummer entnehmen wir
dem trefflichen Werke Franz Sales Meyer, „Handbuch
der Ornamentik“,*) das neben der Schilderung der Er-
zeugnisse aller Gebiete des Kunstgewerbes besonders auch
der Schmuckkunst ein ausführliches Kapitel widmet.
Die abgebildeten Ketten und Anhänger, die natürlich
keineswegs ein annähernd erschöpfendes Bild der Kultur-
geschichte dieser Schmucksachen zu geben vermögen, sind:
Tafel 1.
1. Aegyptische Kette.
2. Etruskische Kette.
3. Griechische Kette.
4. Etruskische Kette aus Bronze-Spiralen.
5. Antike Bronzekette.
6. Gallische „
7. Kette aus Silberfiligran. (Sumatra.)
8. Kleine prismatische Kette. (Sumatra.)
9. Gürtelkette aus dem XVI. Jahrhundert.
10. Renaissance-Kette.
11. — 12. Motive von goldenen Gnadenketten a. d. XVI. Jahrh.
13.—15. Motive von Renaissance-Ketten nach H. Holbein.

16. Motive einer emaillierten Gnadenkette mit durch-
brochenen Gliedern.
17. Renaissance-Kette.
18. Moderne silberoxydierte Kette.
Tafel 2.
1. Aegyptischer Anhänger, Gold und Email.
2. Goldener Anhänger aus Rhodas.
3. Griechischer „ , Goldfiligran.
4. Etruskischer „ , Gold.
5. Altitalienischer „ , Bronze.
6. Türkischer „ ,
7. —9. Anhänger aus dem XVI. Jahrhundert.
10. Renaissance-Anhänger von 1637.
11. Empire- „ , Goldfiligran.
12. Renaissance- „ , emaill. Gold und Edelsteine.
13. —14. u. 17.—19. Renaissance-Anhänger.
15.—16. Renaissance-Anhänger nach H. Holbein.
20.—25. Moderner „ , 20 von Scheid, Wien;
21—23 von Franz Brochier, München; 24 von L.
Beschor, Hanau; 25. Französisch.

Das Gravieren von Schriften.
Von Robert Neubert.**)

a) Cursiv-Schrift.
Es gibt sehr wenig Graveure, welche eine schöne eng-
lische Schrift stechen können. Worin besteht die Ursache?
Man möchte sagen, zum grössten Teil am Publikum,
welches der Meinung ist, bei Aufgabe der Gravierung
oder Widmung mit der englischen Schrift am billigsten

englische Schrift stechen, so zart, schwungvoll, bei kleinen
Sachen nur so hingehaucht, z. B. bei den besseren Genfer
Uhren innen auf die Cuvette, wie die feinste Lithographie.
Allerdings ist eine feingestochene englische Schrift nicht
schnell und billig herzustellen, sie erfordert Geduld und
ein sehr gutes Auge. Ich will versuchen, durch Wort und


wegzukommen, einfache’lateinischeVSchrift, recht? billig,
heisst es da immer. Der Graveur folgert nun daraus
und graviert die Schrift flüchtig, ohne Chick und Geschmack.
Das ist leider ein grosser Fehler. Wie schön lässt sich die
*) Verlag von Seemann & Co. in Leipzig. Auch durch unseren Verlag zu
beziehen.
**) Aus Robert Neubert, „Der praktische Graveur“. Ein Lehr- und Handbuch
für den Graveur und Goldschmied. Mit vielen Abbildungen und Beispielen.
M. 3 —. Verlag des „Journal der Goldschmiedekunst“,^Leipzig.

Bild einiges Charakteristisches der englischen Schrift wieder-
zugeben. Eine schöne englische Schrift ist vorstehend
abgebildet, als ganzes Alphabet. (Fig. 1.) Wie sie nicht sein
soll und wie dieselbe sein soll, wollen wir nachstehend er-
läutern. Ein alter Fehler, der auch gemacht wird, ist, die
rundlichen Buchstaben, z. B. o, e, s, a usw. zu kuglich zu
gravieren.
Der lernende Graveur wundert sich, weshalb er keine

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