Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. (28.1907)

| JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST.

durch die Leipziger Firmen Gebr. Bretschneider, Foerstendorf &
Schoenecker und J. & G. Gottschalck. Das gerade in dieser Branche
bestehende mächtige Vorwärtsdrängen, die nach jeder Richtung
hin ausstrahlende kunstgewerbliche Verfeinerung vergegenwärtigte
uns ein Besuch der Musterausstellungen genannter Firmen, auf
die im einzelnen einzugehen, bei Ähnlichkeit und annähernden
Gleichwertigkeit der Erzeugnisse, sich wohl erübrigt.
Natürlich bilden die vorstehenden Stichproben von der
Michaelismesse keineswegs einen lückenlosen Überblick über
die in Frage kommenden Branchen, sondern eben nur einige
Beispiele, aus denen man sich einen Begriff von der Bedeutung
der Leipziger Messen für jeden Geschäftsmann unserer Branche

konstruieren kann. Ein wirkliches Studium der Messen hat unter
manchen Gesichtspunkten etwas Erzieherisches an sich, nicht
zuletzt unter dem der künstlerischen Anschauung. Wer den
Triebfedern des Strebens unserer Kunstindustrie nachspürt, dem
wird der Gesichtskreis erweitert werden und dem werden in
mancher Beziehung jene Schuppen von den Augen fallen, die
der engbegrenzte Wirkungskreis des Geschäftslebens, den Blick
trübend, begünstigt. Wir können daher nur immer wiederholen,
dass es jedem Fachgenossen dringend zu empfehlen ist, dieser
grossartigen Schaustellung deutschen Gewerbefleisses, deutscher
Intelligenz und deutschen Geschmackes noch ein wenig mehr, als
gemeinhin es geschieht, Interesse entgegen zu bringen. W.

Patentnachrichten

des Patentbureau 0. Krueger & Go., Dresden. Schlossstrasse 3.
zwei oder mehr Öffnungen mit Verschlussdeckel angeordnet sind.
3. Eine Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge-
kennzeichnet, dass die Öffnung statt mit Deckel mit einem Glas-
o. dergl. Abschluss versehen ist.

Unter Nr. 310282 ist in Klasse
44a am 11. 6. 07 eingetragen
das von Phil. Döppenschmidt,
Pforzheim, angemeldete Schlan-
genarmband aus Metall mit Uhr
u. schieberartiger Befestigungs-
vorrichtung an der Uhr.
Schutz-Anspruch: Schlangenarmband aus Metall mit Uhr,
gekennzeichnet durch eine schieberartige Vorrichtung an der Uhr,
mittelst welcher die Uhr beliebig am Schlangenkörper befestigt
oder von demselben entfernt werden kann.
Unter Nr. 311375
ist in Klasse 44a am
8. 6. 07 eingetragen
der von Theodor W.
Herbstrith, Pforzheim
angemeldete Ketten-
schieber mit auf der
Vorderseite angeord-
neter Öffnung mit Ver-
schlussdeckel zur Auf-
nahme verschieden-
artigen Inhalts, insbesondere Photographien u. dergl.
Schutz-Ansprüche: 1. Kettenschieber, dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Vorderseite eine Öffnung mit Verschlussdeckel zur
Aufnahme verschiedenartigen Inhalts, insbesondere Photographien,
Bilder u. dergl., angeordnet ist. 2. Eine Ausführungsform nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Vorderseite

Unter Nr. 312163 ist in Klasse
44a am 4. 6. 07 eingetragen der von
Ludwig Dumbert, Pforzheim, ange-
meldete Schmuckkörper aus Bern-
stein für Bijouteriezwecke, mit auf
der Oberfläche angeordnetem unab-
lösbaren, photographischen Metall-
bilde.
Schutz-Anspruch: Schmuckkörper
aus Bernstein für Bijouteriezwecke,
insbesondere Anhänger, Vorstecker und dergleichen Gegenstände,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberfläche derselben un-
ablösbare photographische Metallbilder angeordnet sind.
Die Metallbilder können auch auf nicht photographischem
Wege hergestellt sein und der Schmuckkörper kann auch aus
Bernstein-Imitation bestehen.

Unter Nr. 311796 ist in Klasse 44a am
13. 6.07 eingetragen der von Alfred Krause,
Dresden-A., angemeldete Fingerring aus
drahtförmigem Material mit verknoteten
Enden.
Schutz-Anspruch: Modell eines Fingerringes aus drahtförmigem
Material, dessen Enden nach Bildung einer oder mehrerer Ring-
windungen nach Art des Plattstich-Knotens verknotet sind.

Eingetragene

Vhr





Der 4. Jahrgang des „Schmuck-Allerlei“.

Zum vierten Male schickt sich der Herausgeber der Entwurf-
Sammlung „Schmuckallerlei“, der Maler und Bijouteriezeichner
Heinrich Emmrich in Hanau, an, in regelmässiger Folge seine
bewährte Sammlung von Bijouterie- und Juwelen-Entwürfen er-
scheinen zu lassen. Die erste Lieferung des neuen Jahrganges
liegt bereits vor und verspricht für diesen ziemlich viel. Vor
allen Dingen scheint er das zu erfüllen, was der Herausgeber in
einem Begleitschreiben besonders hervorhebt, dass er durch Ge-
winnung erstklassiger Bijouteriezeichner eine möglichst grosse
Vielseitigkeit zu erreichen strebt. Die ersten Tafeln des neuen
Jahrganges zeigen denn auch und besonders in der kuranten
Bijouterie Entwürfe, die sich an andere Kunstanschauungen an-
lehnen und über dem Einflüsse der Hanauer Zeichenschule und
Industrie stehen. Dies wird unstreitig dem allgemein schon be-

liebten Vorlage-Werk neue Freunde erwerben und seinen Wert
ganz wesentlich erhöhen. Das Werk erfüllt im Allgemeinen die
Aufgabe, Kleingoldschmieden und Juwelenfabrikanten Anregungen
für Schmuckartikel aller Art zu geben und die Erwerbung einzelner
Originale oder gar die Beschäftigung eines Zeichners zu ersparen.
Vermag es dies allerdings nicht in völlig ausreichender Weise,
so ist auch der Bezugspreis des Werkes ein so minimaler, dass
man das „Schmuckallerlei“ ruhig als eine brauchbare Ergänzung
betrachten kann. Es erscheint monatlich in einer Mappe mit
4 Blatt, von denen jedes durchschnittlich 30-35 Entwürfe ent-
hält. Der Preis jeder Mappe ist innerhalb Deutschlands 3 Mark
(Ausland 3,50 Mark). Zu beziehen ist das Werk durch den
Kommissionsverlag desselben, Herrn. Schlag Nachf. in Leipzig
(„Journal der Goldschmiedekunst“).

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