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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 39
DOI Artikel:
Stübling, K.: Bearbeiten der Metalle mittelst Schleif- und Polierscheiben
DOI Artikel:
Weilandt, C.: Notleidende Risiken in der Einbruch-Diebstahl-Versicherung
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0326

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JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST.

Fig. 1




liegend vier Durchbrüche i angebracht, von denen in der
Darstellung deren zwei in der Schnittfläche a a und einer
in der Erweiterung g sichtbar sind. Sonst ist die Welle
wie jede andere auch. Vorn auf dem Gewinde sitzt die
Mutter f zum Festspannen der Scheibe zwischen den Vor-
legescheiben c, d, e. Die Tuchstücke zu dem Puff werden
in der üblichen Weise aufeinander gelegt und das Wellen-
loch durchstochen. Darauf wird die Scheibe wieder aus-
einandergenommen und in entsprechenden Abständen einige
der nachstehend erläuterten Scheiben dazwischen gelegt.
Es genügen je nach der Stärke des Puffes deren 2 — 3.
Die in Fig. 5 und 6 demonstrierte Scheibe b ist aus


Fig. 4



schwachem verzinkten Blech und natürlich mit einer Öffnung
a versehen, welche zu der Spindel passt. Auf diese
Scheibe sind acht Leistchen (c) von etwa 2 mm Stärke

aufgenietet. Auf diese Leistchen wird eine zweite Blech-
scheibe d (siehe Fig. 4) gelegt, jedoch nicht aufgenietet,
so dass zwischen beiden Scheiben Hohlräume entstehen.
Fig. 6 zeigt Fig. 5 mit daranliegender Scheibe d von der
Stirnseite und die aus der Peripherie ausmündenden Hohl-
räume sind mit e bezeichnet. Es münden also rings aus
der Peripherie acht Hohlräume e aus. Diese hohlen
Zwischenlegescheiben sollen im Durchmesser etwas grösser
sein, wie die Vorlegescheiben c, d (Fig. 4).
Die „Puffs“ (Schwabbelscheiben) sind nur wirksam,
wenn sie eine entsprechend hohe Tourenzahl machen.
Die Folge davon ist, dass sie das Schleif- und Polier-
mittel sehr schlecht halten, denn durch die Zentrifugalkraft
wird dasselbe, bevor es richtig wirkt, schon abgeschleudert.
Die Feuchtigkeit hält der „Puff“ aus den gleichen Gründen
ebenfalls nicht gut und die Folge ist, dass er sehr leicht
„brennt“, d. h. trocken läuft, wodurch die daran gehaltenen
Arbeitsstücke Schaden leiden, wie bereits gesagt. Und
nicht allein wird manchmal Ware hierdurch verdorben,
sondern es wird auch übermässig viel Schleif/zzzVZeZ und
Zeit vergeudet.
Die erläuterte Konstruktion gestattet, das Schleifmittel
und die Feuchtigkeit durch die Welle a resp. deren Bohrung
g zu leiten. Da der „Puff“ als Zentrifuge wirkt, so tritt
dasselbe durch die Einlegescheiben resp. deren Hohlräume
e hindurch in die Scheiben ein und gelangt so fortgesetzt
zur Peripherie derselben, so dass diese ganz automatisch
permanent mit der nötigen Feuchtigkeit und Schleif- resp.
Poliermitteln versehen sind. Dadurch ist dem Schleifer die
Möglichkeit gegeben, mit ganz anderer Kraftanwendung
gegen die Scheibe zu arbeiten, ohne Gefahr zu laufen, die
Arbeiten zu verbrennen. Infolgedessen ist aber auch seine
Leistungsfähigkeit bedeutend grösser als an den Scheiben
bekannter Art. (Schluss folgt.)

Notleidende Risiken in der Einbruch-Diebstahl-Versicherung.
Von C. Weilandt.

Wie die Feuerversicherung für einzelne gewerbliche und in-
dustrielle Betriebe notleidende Risiken kennt, gibt es solche un-
zweifelhaft auch in der Einbruch-Diebstahl-Versicherung. Als
notleidende Risiken sind vorzugsweise zu nennen die Vorräte
der Goldschmiede, Uhrmacher, Juweliere und nicht zuletzt die
der Schuhwarengeschäfte. Die Versicherungsprämien für solche
Risiken steigen fortwährend, so hat vor etwa 2 Jahren der Ver-
band der in Deutschland arbeitenden Einbruch-Diebstahl-Ver-
sicherungsgesellschaften sich genötigt gesehen, für die Grossstädte
und industriereichen Gegenden einen Tarifzuschlag von 50% zu
erheben und vor kurzem erfolgte wiederum eine Tariferhöhung
von weiteren 50%, so dass der Zuschlag insgesamt 100% aus-
macht. Für die beteiligten Gruppen ein schwerer Schlag; für
die Versicherungsgesellschaften jedoch eine bittere Notwendigkeit.
Nach dem Verbandstarif kosten:

I. Gold-, Silber- und Doublesachen, Steine und Perlen sowie
Taschenuhren und Schmucksachen
1. in Tresors.% %0
2. in gepanzerten Geldschränken. 1 °/00
3. in ungepanzerten Geldschränken.l1/2%0

4. im Versicherungslokal ausserhalb des Geldschrankes:
a) wenn sämtliche Ausgänge und Fenster mit Panzer-
schutz versehen sind. 1 %0
b) wenn Panzerschutz nicht oder nur teilweise vor-
handen ist, dagegen die Türen und Fenster mit
Eisenbeschlag bezw. Eisengittern oder mit eiser-
nen von aussen nicht hochzuhebenden Rolläden
versehen sind .3 %0
c) wenn geringere Sicherungen. 6 %0
II. 1. Wand- und Standuhren sowie sonstige vorstehend
nicht genannte Waren, die Geschäftseinrichtung und
Utensilien je nach der Höhe der Summe . . 1 La %o
2. Bargeld, Banknoten und Coupons, Wertpapiere und
Sparkassenbücher in feuerfestem Geldschrank . . 1 °,00
unter anderem Verschluss (nur bis 300 M. zulässig) 5 %0
Minimal-Jahresprämie 20 Mark.
Zu obigem Tarif kommt also noch der Tarifzuschlag von 100 %.
Einige Versicherungsgesellschaften, die nicht dem Verbände
angehören, nehmen seit einiger Zeit überhaupt keineVersicherungen
aus der Juwelier-, Goldschmiede- etc. Branche an. Nun haben

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