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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 15
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Alaska
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Patentnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0133

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JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST.



Juneau in Südost-Alaska.

Die Leute lieben den Winter fast mehr als den Sommer, weil
man dann oft klare Luft ohne strenge Kälte hat. Das gilt freilich
nicht für das Yukontal oder gar Nome an der Behringstrasse,
dort ist es des Winters fürchterlich, Dunkelheit, enorme Kälte
und heulende Schneestürme.
Etwas nördlicher gegenüber schmiegt sich an den Fuss eines
vereinzelten, gewaltigen Bergmassives die ansehnliche Stadt Juneau,
ein Glanzpunkt der Alaskalandschaft. Douglas City war früher
britisch. Sehr reizvoll wirkt der aus einigen industriellen und
Verwaltungsgebäuden, Kohlenlagern sowie aus in langer Linie
sich hinstreckenden, schmutzigen Arbeiterhäusern bestehende Ort
nicht. Nur die Szenerie dahinter ist hübsch. In Douglas befindet
sich die einst berühmte, noch jetzt Ertrag liefernde Goldmühle
Treadwell Stamps, eines der grössten existierenden Goldpoch-
werke. Die Mine, die nun der Alasca-Mexican Goldmining Company
gehört, liegt am Berge unmittelbar dahinter. Eine Bahn bringt
das weissliche Muttergestein, welches das edle Metall enthält,
heran, das dann mit Hilfe der durch Wasserkraft erzeugten
elektrischen Kraft verarbeitet wird. Geradezu sinnverwirrend
rasseln die vielen Stampfhämmer nieder. Eine Menge von Schüttel-
werken, über die das zerkleinerte Gestein durch mehrere Etagen
gespült wird, stimmen in den Höllenlärm ein. In der Kammer

der letzten Waschung, wo sich die Amalgamiervorrichtung und
Magnete befinden, finden sich dann die Plättchen gediegenen Goldes.
Juneau ist das Minen- und Verkehrszentrum des südöstlichen
Alaska. Seine Gründungsgeschichte, die in den achtziger Jahren
des vorigen Jahrhunderts spielte, ist so wild und interessant wie
der Boden selbst. Sie begann damit, dass Indianer im Jahre 1879
Goldquarz vom Gastineauxkanal zu dem Kommandanten des nord-
amerikanischen Kriegsschiffes „Jamestown“, das vor Sitka ankerte,
brachten, und dadurch ein Strom von Abenteurern angelockt
wurde. Die eigentliche Stadt besteht nur aus Holz; die Trottoirs
sind aus Brettern gefügt, selbst die Dämme der Hauptstrassen
sind Holzbohlen. Bei der oft ungeheuren Nässe und der Billigkeit
des Materials kann dies auch wohl nicht anders sein. Zwischen
Läden wanderte man traulich dahin, etwa mit dem Eindruck, als
ob man abends in Helgoland ans Land gegangen wäre. Alle
Kuriositätenläden, die Bars, Wechsel- und Schenkstuben stehen
bis in die späte Nacht offen.
Aus diesen Andeutungen wird man sich vielleicht eine ungefähre
Vorstellung von jenem merkwürdigen Goldlande des äussersten
Westens machen können. Nicht jedem, der in die Ferne schweifen
will, ist indessen die Reise dorthin anzuraten; doch dem ernsten
Forscher sowie dem, der im Monotonen die Erhabenheit, im
Einsamen die Poesie zu finden vermag, dem gewährt Alaska oft
bleibendere Funde als dem Goldsucher.


Auf der Bahn nach Klondike.

Patentnachrichten
des Patentbureau 0. Krueger & Co., Dresden, Schlossstrasse 3.
Eingetragene Gebrauchsmuster.

Unter Nr. 299611 ist in Klasse 44a eingetragen am 18. 2. 07
der von J. Emrich, Pforzheim angemeldete Armbandverschluss,
dessen ineinandergesteckten zum Zwecke des Verschlusses gegen-
einander um 45° verdrehten Verschlussteile in dieser Lage von
einer Feststellvorrichtung gehalten werden.

Schutz-Anspruch: Armbandverschluss, bei welchem in dem
oberen Boden (b) des an dem einen Kettenrande (a1) befestigten
dosenförmigen Verschlussteiles (a) ein kreuzförmiger Ausschnitt (c)


angebracht ist, in welchem die parallel zur Bodenfläche laufenden
Arme (g1) einen am andern Verschlussteil befindlichen T-förmigen
Knebels (g g1) eingeführt werden, welche dann durch Verdrehen
der beiden Verschlussteile (a und f) gegeneinander um 45° unter
den mit Ausschnitt versehenen Boden (b) fassen und in dieser
Lage vermittelst einer in dem dosenförmigen Verschlussteil (a)
befindlichen durch Feuerkraft beeinflussten und zur Aufnahme
der Knebelarme mit einer Rinne (e1) versehenen Scheibe ;'(e)
dadurch festgehalten werden, dass die Scheibe den Knebelarm (g1)
gegen die Innenseite des Bodens anpresst.
Unter Nr. 297435 ist in Klasse 44 a eingetragen am 21. 1. 07
der von der Ringfabrik Willadt, G. m. b. H.,
Pforzheim eingereichte Fingerring, der keinen / x.
geschlossenen Reifen bildet, sondern die Enden / y»
übereinandergreifend angeordnet sind, derart, l '
dass je der Stärke des Fingers entsprechend der \ /
Durchmesser des Ringes kleiner oder grösser
gemacht werden kann.

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