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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 17
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Patentnachrichten
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Lehrlings-Lossprechung und -Aufnahme in der Leipziger Goldschmiede-Innung
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0150

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(Ö)|— =|| I JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST. | ||= -^==j(Ö)i

Patentnachrichten

des Patentbureau 0. Krueger & Co., Dresden, Schlossstrasse 3.

Eingetragene Gebrauchsmuster.
Unter Nr. 300162 ist in Klasse 44 a eingetragen
am 25. 2. 07 der von Phil. Döppenschmidt in
Pforzheim eingereichte Schlangenkörper aus
Metall, aus einem Innen- und einem Aussen-
körper bestehend.
Schutz-Anspruch: Schlangenkörper aus Metall,
gekennzeichnet durch die Anordnung eines aus
Drahtgeflecht hergestellten elastischen Innen-
körpers und eines um den Jnnenkörper angeord-
neten Aussenkörpers, welcher aus flachem, in
Mäanderlinien laufenden Draht durch Umwicke-
lung des Innenkörpers in fortlaufenden Spiralen
hergestellt ist.


Unter Nr. 301266 ist in Klasse 44 a eingetragen
am 9. 3. 07 die von Fr. Kammerer, Pforzheim einge-
reichte, aus einzelnen durch hakenartige Verbindungen
zusammenhängenden Gliedern bestehende Schuppen-
kette.
Schutz-Anspruch: Schuppenartige Kette für Arm-
bänder und dergleichen, dadurch gekennzeichnet,
dass die aus flachen Stücken gebildeten, in beliebige
Form gebogenen Glieder mit hakenartigen Vor-
sprüngen und Schlitzen so aneinander befestigt
sind, dass sie einen aus schuppenartig übereinander-
greifenden und gegeneinander beweglichen Gliedern
bestehenden Hohlkörper bilden.

Unter Nr. 301607 ist in Klasse 44 a am 13. 3.07 eingetragen
die von Gustav Runge in Rathenow angemeldete Uhrkette mit

Unter Nr. 301615 ist in Klasse 44 a am 13. 3. 07 eingetragen
der von Heinrich Vogt in Pforzheim angemeldete ovale Metall-
rahmen, bestehend aus einem einzigen fugen- bezw. nahtlosem
Stück mit innerhalb der Nute angeordneter Platte zur Aufnahme
von als Anhänger zu tragenden Bildern.


Schutz-Ansprüche: 1. Ovaler Metallrahmen,
dadurch gekennzeichnet, dass derselbe aus einem
einzigen fugenlosen bezw. nahtlosen Stück be-
steht mit innerhalb der Nute angeordneter Platte
zur Aufnahme von als Anhänger und dergleichen
zu tragenden Bildern. 2. Eine Ausführungsform
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen rund, vier- oder mehreckig und der-

einem auf einen Truppenteil hinweisenden, mit Vertiefung zur An-
bringung einer Photographie versehenen Mittelschilde und zwei


gleichen ausgeführt ist.

kleinen, Jahreszahlen enthaltenden Seitenschildern.

Lehrlings-Lossprechung und -Aufnahme in der Leipziger
Goldschmiede-Innung.

Am 9. April d. J. fand bei Gelegenheit der II. ordentlichen
Quartalsversammlung die Lossprechung und Aufnahme von Lehr-
lingen statt. Der Versammlungsort war der Feier entsprechend
würdig dekoriert und reichlich von Mitgliedern der Innung und
des Gehilfenausschusses besucht. Die Feier, die vor der geöff-
neten Innungslade stattfand, wurde durch den Herrn Obermeister
Arthur Ilschner mit einer herzlichen Ansprache an die Versammlung
eröffnet, in welcher der Redner auf die Bedeutung der Innung
dem Lehrlingswesen gegenüber hinwies und die Gehilfenprüfung
als einen wesentlichen Fortschritt unseres Gewerbelebens be-
zeichnete. In der sich daran anschliessenden Lossprechung legte
der Obermeister den jungen Gehilfen die ernste Mahnung ans
Herz, sich nicht als Leute zu dünken, die keine Lehre mehr an-
zunehmen nötig haben, sondern das Leben auch weiter als eine
Lehre und Schule zu betrachten, die immer neue Rätsel zu lösen
aufgibt. Sie sollten ihrer Kunst und sich selbst treu bleiben und
auch in ihrem Umgänge wählerisch sein, um sich der alten
schönen Goldschmiedekunst würdig zu zeigen. Nachdem er
die jungen Leute durch Handschlag losgesprochen und der Alt-
geselle seinen Glückwunsch im Namen des Gehilfenausschusses
dargebracht hatte, ergriff der Redakteur des „Journal der Gold-
schmiedekunst“, Herr Oskar Webel, das Wort. Er gab sowohl
den jungen Gehilfen, als auch den neuen Lehrlingen das Wort
des Horaz „Nütze den Tag“ mit auf den Weg und legte es da-
hin aus, dass die Jugend die Zeit sei, wo man seine Kräfte zum
Lernen und Vorwärtskommen ausnutzen müsse. Das Ziel eines
jeden angehenden Goldschmiedes sei höher als irgend eines anderen

Gewerbetreibenden, und liege in dem Bereiche der Kunst. Auch
er gedachte des Umganges und brachte dessen Bedeutung in dem
Rückert’schen Verse zum Ausdruck: Gesell dich einem Bessren
zu, dass mit ihm deine bessern Kräfte ringen; wer selber ist
nicht mehr als du, der kann dich auch nicht weiter bringen. In
gleich feierlicher Weise wurden danach die neuen Lehrlinge auf-
genommen und ihnen vom Obermeister in die Erinnerung gerufen,
dass die Lehrzeit keine Herrenzeit und die Werkstube keine gute
Stube sei.
Die Verteilung der Prämien für die im Versammlungsräume
ausgestellten Lehrlingsarbeiten nahm Herr Giebel vor und ver-
knüpfte damit gleichfalls einige beherzigenswerte Worte. Die
Prämien bestanden zum Teil in einem vom Rate der Stadt
gestifteten Geldbeträge und einer Anzahl vom Verlage des „Journal
der Goldschmiedekunst“ der Innung zur Verfügung gestellten
Fachbücher.
Nach Beendigung dieser Feier fand noch die Quartalsversamm-
lung statt, in der der Bericht über die Lehrlingsprüfung, die
Lehrlingsarbeiten-Ausstellung und der Bericht der Kassenrevisoren
erstattet wurde. Im Anschluss an den letzteren wurde dem
nicht anwesenden Kassierer Entlastung erteilt. Ferner wurde
mitgeteilt, dass Herr Prof. Graul am 21. April d. J. vormittags im
Kunstgewerbemuseum einen Vortrag über Goldschmiedekunst
halten will, und wurde um einen recht zahlreichen Besuch der
Veranstaltung gebeten. Nach einer glatten Erledigung mehrerer
interner Angelegenheiten wurde die in einmütigem Geiste schön
verlaufene Versammlung geschlossen.

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