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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 45
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Mondon, Carl: Patentierte Niederschlags-Vorrichtung für Gold- und Silberstaub etc.
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Das spezifische Gewicht der Edelsteine als Erkennungsmittel
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0373

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JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST.





das Einsaugen der mit Staub geschwängerten Luft, wie
auch die Abgabe der gereinigten Luft geht ohne jegliche
Unterbrechung vor sich und genügt es, wenn man von
Zeit zu Zeit die Oelschichten etwas erneuert oder auch,
indem man die Holzwolle herausnimmt und durch neue
ersetzt. Fig. 1 zeigt einen Querschnitt der Einrichtung,
bei welcher ganz deutlich das ganze Verfahren verfolgt
werden kann, Fig. 2 zeigt den Grundriss des Doppel-
schachtes und endlich Figur 3 veranschaulicht den Längs-
schnitt des Abzugsschachtes und ist hauptsächlich auf
letzterer die Regulierwand h (zur Hemmung des Luftzuges)
deutlich sichtbar.
Wie schon eingangs erwähnt, baut sich die ganze
Erfindung auf langjährige praktische Erfahrungen des Er-
finders im eigenen Fabrikbetriebe auf und mit Recht kann

man sagen, dass eine solche Einrichtung bei der Einfachheit
ihrer Konstruktion fast unentbehrlich ist für alle Betriebe,
welche mit der Verarbeitung von Edelmetallen zu tun
haben, wozu u. a. alle Juwelen-, Gold- und Silberwaren-
fabriken wie auch insbesondere die Doublefabriken zu
zählen sind.
Nach Einführung dieses Systems in der eigenen Fabrik
des Erfinders hat sich ein jährlicher Rückstandsgewinn
von ca. 5600 Mk. ergeben, dem ein früherer Gewinn aus
den Rückständen von 1800—2000 Mk. gegenübersteht.
Diese Vorrichtung kann in jedem Betriebe mit Leichtig-
keit angebracht werden und der Erfinder, Herr Bijouterie-
fabrikant Carl Mondon in Pforzheim ist jederzeit bereit,
betreffs Lizenzabtretung, Preis etc. nähere Auskunft zu
erteilen. f

Das spezifische Gewicht der Edelsteine als Erkennungsmittel.*)

Das spezifische Gewicht oder die Dichte eines
Körpers ist das Verhältnis des absoluten Gewichtes
desselben zu seinem Umfang. Man bestimmt die Dichte
eines Körpers, indem man angibt, wieviel mal so schwer
er ist, als diejenige Menge destillierten Wassers, welche
denselben Raum einnimmt. Ist z. B. das Gewicht eines
Edelsteines 2,5 Gramm, das Gewicht einer Wasser-
menge, welche genau denselben Raum ausfüllen würde,
0,8 Gramm, so ist der Edelstein 25 : 8 = 3,12 mal so
schwer als Wasser, das heisst sein spezifisches Gewicht
ist gleich 3,12, welches einem grünen oder blauen
Turmalin entsprechen würde.
Zur Ermittelung des spezifischen Gewichtes kann
man sich verschiedener Methoden bedienen. Meistens
werden sogenannte hydrostatische Wagen benutzt.
(Fig- 1.)
Auf einer derartigen Wage wiegt man zunächst den
Stein in der oberen Schale und dann in dem unteren
Platinakörbchen, wobei dieses natürlich beide mal frei
im Wasser schweben muss. Als Gewichte werden hierbei
kleine Anhänger, wie solche in der Figur an dem Balken
hängen, sogen. Reiter, verwandt.
Würde ein Stein auf der oberen Schale 6,718 Gramm
wiegen und dann im Wasser 4,385 Gramm, so beträgt
sein Gewichtsverlust 6,718 — 4,385 = 2,333 Gramm, da
aber dieser Gewichtsverlust der Menge Wasser ent-

spricht, welche denselben Raum einnimmt wie der Stein,
so beträgt das spezifische Gewicht des letzteren:
6,718 : 2,333 = 2,88.
Das Resultat würde einem Nephrit entsprechen.


Fig. 1. Hydrostatische Wage.

Will man eine gewöhnliche Präzisionswage, wie sie
ja die meisten Juweliere besitzen, zur Bestimmung des
*) Aus Blum-Rau, Edelsteinkunde für Mineralogen, Juweliere und Stein-
händler. Mit 4 bunten Tafeln und 58 Text-Illustrationen. Verlag des „Journal
der Goldschmiedekunst“, Herrn. Schlag Nachf., Leipzig. Preis dauerhaft
gebunden 5 Mark.

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