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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 17
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Ausstellung der Fachschule der Juwelier-, Gold- und Silberschmiedeinnung zu Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0149

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JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST.

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Ausstellung der Fachschule der Juwelier-, Gold- und Silberschmiede-
Innung zu Berlin.

Die Ausstellung wurde am 1. Osterfeiertag, vormittags 12 Uhr,
nach einer Begrüssung der Erschienenen im Namen des Vor-
standes, durch den Obermeister Fischer mit folgenden Worten

Schliesslich sind auch deshalb die Lehrlingsarbeiten wieder
ausgestellt, damit sie den Lehrlingen einen Anreiz und Ansporn
zur Weiterbildung geben mögen. — Er hoffe, dass die Lehr-

eröffnet:

linge mit demselben Fleiss

Wenn wir schon wieder
mit einer Ausstellung der
Fachschülerarbeiten an Sie
herangetreten sind, so liegt
die Ursache hauptsächlich
darin, dass der jetzige
Leiter, Herr Hempel, den
Anstoss dazu gegeben hat.
Er wollte, nachdem Herr
Schleusing am 30. Novem-
ber 1906 aus der Fach-
schule ausgeschieden ist,
doch das zeigen, was unter
seiner Leitung in der letzten
Zeit geschehen ist. Diesem
Wunsche hatte der Vor-
stand natürlich gern Rech-
nung getragen, schon aus


Von der Ausstellung der Berliner Fachschule,
Die grosse Medaille: F. FETT-BERLIN.
3h’des Originals.

dem Grunde, um
festzustellen, ob die
Schule auf der Höhe
sich befindet; das
heisst, ob die Schüler
das leisten, was ver-
langt werden kann.
Bei dieser Ge-
legenheit wolle er
auch darauf hinwei-
sen, dass über den
Zweck und die Ziele
der Schule die
wunderbarsten An-
schauungen in Berlin
bei denen, die es
angeht, verbreitet


sind. So meint man,
dass von der Fach-
schule das erwartet
werden könne, was

Von der Ausstellung der Berliner Fachschule.
FRITZ JAHR-GERA.
3/i des Originals.

Kunstgewerbeschulen in

Hanau und Pforzheim zu leisten imstande

Standsmitglieder heut noch dasselbe

wie bisher die Schule be-
suchen und die Schwäche-
ren angeeifert werden,
damit die Lehrlinge, wenn
die Lehrzeit beendet, durch
die praktische Ausbildung
bei ihren Lehrherren und
durch die Fachschule, be-
fähigt sind, als tüchtige
Gehilfen hinauszugehen in
die Welt. Und er könne
nur empfehlen, dass die
Ausgelernten recht ein-
gehend sich im deutschen
Vaterlande umsehen
mögen. Sie werden finden,
dass in anderen Werk-
stätten die Methode der
Ausführungen auch
verschieden ist.
Jedenfalls ist überall
Gelegenheit, Neue-
res und Anderes zu
erlernen und er
wünsche daher, dass
sie davon Gebrauch
machen. „Übung
macht den Meister“,
damit sie mit Stolz
ihr Handwerk auch
nennen dürfen.
Herr Fischer hob
noch besonders her-
vor, dass die Schule
von Anfang an mit
Schwierigkeiten
aller Art zu kämpfen
hatte. Trotzdem ist
von Seiten der Vor-
interesse wie ehedem

sind. Es muss deshalb hervorgehoben werden, dass der Vorstand
der Innung nichts weiter bezweckt, als den Lehrlingen, deren

vorhanden, und hoffe er, dass die Meisterschaft für die Folge
mehr Interesse zeige wie bisher.

gründliche Ausbildung die Hauptaufgabe der Innung ist und stets
sein sollte, eine Grundlage im Zeichnen und Modellieren zu
schaffen, so dass die Lehrlinge befähigt sind, nachdem ihre
Lehrzeit beendet, sich, sofern sie Interesse haben, weiter
zu bilden.
Wenn Sie nun die Ausstellung von diesem Gesichtspunkte
aus betrachten, werden Sie, so wie der Vorstand der Innung, zu
der Überzeugung gelangen, dass bei der jetzigen Leitung ein
Stillstand keineswegs eingetreten ist. Sie werden Leistungen
finden, die schwach sind, mittlere Leistungen und auch eine ganze
Reihea ganz vorzüglicher Arbeiten. Sie sehen da die Arbeiten
der Anfänger, die im ersten Jahre in der Lehre sind, solche aus
dem zweiten Lehrjahre und die besten Arbeiten sind natürlich
von den Auslernenden hergestellt. Darunter befinden sich auch
solche Verschiedenheiten, wie sie eben dadurch hervorgehen, dass
die Anlagen, Lust und Liebe zur Sache, verschieden verteilt sind.

Er eröffne hiermit die Ausstellung mit dem Wunsche, dass
die Erschienenen volle Befriedigung empfinden mögen.
Nachdem nahm Herr Schmidt in (Firma Bündert & Lettre) die
Preisverteilung vor; dieselbe fiel folgendermassen aus:

Die grosse Medaille erhielt:
F. Fett.
Die kleine Medaille erhielten:
E. Bartel,
K. Garsch,
R. Giessei.
Diplome I. erhielten:
G. Stephan,
O. Frenzei,
M. Burkert.

Diplome II. erhielten:
W. Matthias,
E. Kastner,
E. Graefen.
Belobigungen erhielten:
Leder,
Pankratz,
Markgraf,
Cordt,
Ditrich,
Bethge.

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