DOI Heft:
Nr. 47
DOI Artikel:X. Sitzung der Vertreter der Interessen-Verbände der Uhren- und Goldwarenbranche
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0387
Journal der Goldsclunledekunst
Hr.47
LEIPZIG
16. November 1907.
Inhaltsverzeichnis u. Bezugsbedingungen
befinden sich am Schlüsse des redakt. Teiles.
28.
Jahrgang,
Erscheint jeden Sonnabend
in zwei sich abwechselnden Ausgaben.
Juweliere, Gold* und Silberschmiede,
CHEMNITZ, GERA-ALTENBURG, GLE1WITZ, GLOGAU,
Innung pfälz.Gold- u. Silberarbeiter (Sitz: NEUSTADT a.H.),
der Freien Vereinigungen der Gold- und Silberschmiede zu
Silberschmiede von BADEN, WÜRTTEMBERG, RHEINLAND
WÜRZBURG und des Regierungsbezirks FRANKFURT a. 0.
LEIPZIG, Reichssfrasse 18-20 -—-
Amtliches Organ des Verbandes Deutscher
der Goldschmiede-Innungen zu BERLIN, BRAUNSCHWEIG,
KOLBERG, LEIPZIG, LIEGNITZ und SCHWEIDNITZ, der
der Goldschmiede-Werkgenossenschaft BERLIN (E.G. m.b.H.),
GÖRLITZ u. STETTIN und der Vereine der Juweliere, Gold-u.
und WESTFALEN, KÖLN, MÜNCHEN, WIESBADEN,
HERIH. SCHLAG DACH?
Nachdruck aller Artikel ohne Genehmigung der Redaktion ist verboten.
X. Sitzung der Vertreter der Interessen-Verbände der Uhren- und
Goldwarenbranche.
Die nach einer längeren Pause einberufene Sitzung
fand in Leipzig am 28. Oktober d. J., nachmittags 3 Uhr,
im Hotel Sachsenhof statt und zu dieser hatten sich
für den Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silber-
schmiede Herr Fischer-Berlin, für den Verband der
Grossisten des Edelmetallgewerbes Herr Fuhrmann-
Leipzig, für den Zentral-Verband deutscher Uhrmacher
die Herren Frey gang, Horrmann, Cordes und Allgeier,
sämtlich aus Leipzig, für den Deutschen Uhrmacher-
Bund Herr Afar/e/s-Berlin und für den Uhrengrossisten-
Verband die Herren Popitz und GoldschnädiAjApAg
eingefunden. Ferner waren als Vertreter der Fachpresse
erschienen Herr Schultz-BvAin für die „Deutsche Uhr-
macher-Zeitung“, Herr Ä’onzg-Halle für das „Allgemeine
Journal der Uhrmacherkunst“ und Herr Webe/-Leipzig
für das „Journal der Goldschmiedekunst“.
Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde Herr Frey-
gang zum Vorsitzenden und Herr Allgeier zum Schrift-
führer erwählt. Dann gedachte Herr Freygang mit
warmen Worten des seit der letzten Sitzung erfolgten
Ablebens des verdienstvollen bisherigen Syndikus der
Konferenzen, Herrn Dr. Biberfeld-Berlin, der mit grosser
Liebe und seltenem Geschick die Arbeiten der ge-
meinschaftlichen Beratungen gefördert hat. Zum Zeichen
eines ehrenden Andenkens an den zu früh Entschlafenen
erhoben sich die Teilnehmer der Versammlung von
ihren Plätzen.
1. Als erster Punkt der Tagesordnung wurde die
Regelung der bisher durch die Sitzungen entstandenen
Unkosten erörtert und dabei zum mehrfachen Ausdruck
gebracht, dass sich die Tätigkeit dieser gemeinschaft-
lichen Beratungen und Aussprachen als für alle Teile
äusserst erspriesslich erwiesen habe. Es sei mancherlei
unternommen und eingeleitet worden, was der Gesamt-
heit der beiden Branchen zugute komme. Aus diesem
Grunde wurde beschlossen, die bisher in 10 Sitzungen
entstandenen, auf rund 500 Mark bezifferten Unkosten
zu gleichen Teilen auf die Schultern der 5 Verbände
zu verteilen. Die Vertreter übernahmen es, diesen Be-
schluss ihren Verbänden gegenüber zu vertreten.
Ferner wurde auf Antrag von Herrn Webel be-
schlossen, auch künftighin einen Juristen, und zwar
Herrn Rechtsanwalt William Hirschfeld-L&pAg als Beirat
zu den Sitzungen hinzuzuziehen, und vom Antragsteller
mitgeteilt, dass derselbe seine Bereitwilligkeit hierzu
bereits erklärt habe.
2. Herr Freygang schilderte an der Hand einiger
Beispiele die Notwendigkeit einer Reform des Aus-
verkaufswesens, wozu Herr Fischer die Mitteilung
machte, dass die an den Bundesrat gerichtete Petition
die Arbeiten für ein Gesetz zweifelsohne in Fluss ge-
bracht habe, da ihm bekannt geworden sei, dass bei
verschiedenen Handelskammern bereits Erhebungen ge-
macht worden. Wenn auch nicht zu erwarten sei, dass
der von den Konferenzen beratene Entwurf eines Aus-
verkaufsgesetzes vollständig angenommen würde, gehe
doch aus allen Mitteilungen hervor, dass derselbe mit
als Grundlage diene.
Herr Webel teilte hierzu mit, dass der Entwurf eines
Gesetzes für das Ausverkaufswesen laut Mitteilungen der
Tagespresse bereits dem Reichstag zur Beratung in den
Kommissionen zugestellt worden sei und voraussichtlich
noch in der nächsten Session vor das Plenum komme.
3. Herr Fischer verlas einen Artikel einer Tages-
zeitung, wonach Einbrecher dem Berliner Lehrervereins-
haus einen Besuch abgestattet und dabei für nicht
weniger als 20000 Mark goldene Uhren und Ketten
erbeutet hatten. Es sei dies ein bedauerliches Zeichen
für den Umfang eines Geschäftsbetriebes, der durch
seine Ausbreitung über ganz Deutschland das ständige
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16. November 1907.
Inhaltsverzeichnis u. Bezugsbedingungen
befinden sich am Schlüsse des redakt. Teiles.
28.
Jahrgang,
Erscheint jeden Sonnabend
in zwei sich abwechselnden Ausgaben.
Juweliere, Gold* und Silberschmiede,
CHEMNITZ, GERA-ALTENBURG, GLE1WITZ, GLOGAU,
Innung pfälz.Gold- u. Silberarbeiter (Sitz: NEUSTADT a.H.),
der Freien Vereinigungen der Gold- und Silberschmiede zu
Silberschmiede von BADEN, WÜRTTEMBERG, RHEINLAND
WÜRZBURG und des Regierungsbezirks FRANKFURT a. 0.
LEIPZIG, Reichssfrasse 18-20 -—-
Amtliches Organ des Verbandes Deutscher
der Goldschmiede-Innungen zu BERLIN, BRAUNSCHWEIG,
KOLBERG, LEIPZIG, LIEGNITZ und SCHWEIDNITZ, der
der Goldschmiede-Werkgenossenschaft BERLIN (E.G. m.b.H.),
GÖRLITZ u. STETTIN und der Vereine der Juweliere, Gold-u.
und WESTFALEN, KÖLN, MÜNCHEN, WIESBADEN,
HERIH. SCHLAG DACH?
Nachdruck aller Artikel ohne Genehmigung der Redaktion ist verboten.
X. Sitzung der Vertreter der Interessen-Verbände der Uhren- und
Goldwarenbranche.
Die nach einer längeren Pause einberufene Sitzung
fand in Leipzig am 28. Oktober d. J., nachmittags 3 Uhr,
im Hotel Sachsenhof statt und zu dieser hatten sich
für den Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silber-
schmiede Herr Fischer-Berlin, für den Verband der
Grossisten des Edelmetallgewerbes Herr Fuhrmann-
Leipzig, für den Zentral-Verband deutscher Uhrmacher
die Herren Frey gang, Horrmann, Cordes und Allgeier,
sämtlich aus Leipzig, für den Deutschen Uhrmacher-
Bund Herr Afar/e/s-Berlin und für den Uhrengrossisten-
Verband die Herren Popitz und GoldschnädiAjApAg
eingefunden. Ferner waren als Vertreter der Fachpresse
erschienen Herr Schultz-BvAin für die „Deutsche Uhr-
macher-Zeitung“, Herr Ä’onzg-Halle für das „Allgemeine
Journal der Uhrmacherkunst“ und Herr Webe/-Leipzig
für das „Journal der Goldschmiedekunst“.
Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde Herr Frey-
gang zum Vorsitzenden und Herr Allgeier zum Schrift-
führer erwählt. Dann gedachte Herr Freygang mit
warmen Worten des seit der letzten Sitzung erfolgten
Ablebens des verdienstvollen bisherigen Syndikus der
Konferenzen, Herrn Dr. Biberfeld-Berlin, der mit grosser
Liebe und seltenem Geschick die Arbeiten der ge-
meinschaftlichen Beratungen gefördert hat. Zum Zeichen
eines ehrenden Andenkens an den zu früh Entschlafenen
erhoben sich die Teilnehmer der Versammlung von
ihren Plätzen.
1. Als erster Punkt der Tagesordnung wurde die
Regelung der bisher durch die Sitzungen entstandenen
Unkosten erörtert und dabei zum mehrfachen Ausdruck
gebracht, dass sich die Tätigkeit dieser gemeinschaft-
lichen Beratungen und Aussprachen als für alle Teile
äusserst erspriesslich erwiesen habe. Es sei mancherlei
unternommen und eingeleitet worden, was der Gesamt-
heit der beiden Branchen zugute komme. Aus diesem
Grunde wurde beschlossen, die bisher in 10 Sitzungen
entstandenen, auf rund 500 Mark bezifferten Unkosten
zu gleichen Teilen auf die Schultern der 5 Verbände
zu verteilen. Die Vertreter übernahmen es, diesen Be-
schluss ihren Verbänden gegenüber zu vertreten.
Ferner wurde auf Antrag von Herrn Webel be-
schlossen, auch künftighin einen Juristen, und zwar
Herrn Rechtsanwalt William Hirschfeld-L&pAg als Beirat
zu den Sitzungen hinzuzuziehen, und vom Antragsteller
mitgeteilt, dass derselbe seine Bereitwilligkeit hierzu
bereits erklärt habe.
2. Herr Freygang schilderte an der Hand einiger
Beispiele die Notwendigkeit einer Reform des Aus-
verkaufswesens, wozu Herr Fischer die Mitteilung
machte, dass die an den Bundesrat gerichtete Petition
die Arbeiten für ein Gesetz zweifelsohne in Fluss ge-
bracht habe, da ihm bekannt geworden sei, dass bei
verschiedenen Handelskammern bereits Erhebungen ge-
macht worden. Wenn auch nicht zu erwarten sei, dass
der von den Konferenzen beratene Entwurf eines Aus-
verkaufsgesetzes vollständig angenommen würde, gehe
doch aus allen Mitteilungen hervor, dass derselbe mit
als Grundlage diene.
Herr Webel teilte hierzu mit, dass der Entwurf eines
Gesetzes für das Ausverkaufswesen laut Mitteilungen der
Tagespresse bereits dem Reichstag zur Beratung in den
Kommissionen zugestellt worden sei und voraussichtlich
noch in der nächsten Session vor das Plenum komme.
3. Herr Fischer verlas einen Artikel einer Tages-
zeitung, wonach Einbrecher dem Berliner Lehrervereins-
haus einen Besuch abgestattet und dabei für nicht
weniger als 20000 Mark goldene Uhren und Ketten
erbeutet hatten. Es sei dies ein bedauerliches Zeichen
für den Umfang eines Geschäftsbetriebes, der durch
seine Ausbreitung über ganz Deutschland das ständige
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