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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

DOI issue:
Nr. 47
DOI article:
Kleine Mitteilungen des Journal der Goldschmiedekunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0397

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Joldscßmiededunst.



Edle Gesteine und dekorative Wirkungen
im Kunstgewerbe.
Zu unserem Artikel unter vorstehender Überschrift in Nr. 45
d. Jahrg. ist berichtigend nachzutragen, dass die erwähnten fünf
Musterkartons mit Schmucksteinen den Interessenten zum Preise
von M. 25.— für jeden einzelnen Karton (24 cabochon-geschliffene
Steine 23 : 18 mm) abgegeben werden. Ferner wolle man
freundlichst davon Notiz nehmen, dass der Inhaber der Firma
Wilh. Schütz in Obertiefenbach und des Bureaus „Arta“ in
München Herr Ernst Wiederhold ist.

Goldschmiedefachschulen in Amerika.
In Newark, New-Yersey, wurde am 1. Oktober eine Gold-
schmiedefachschule eröffnet, die unter der Leitung eines gewissen
Herrn Heinrich Grasmuth steht und an der Herr Albert R. Lache
als Direktor fungiert. Vorerst ist die Fachschule nur in zwei
Klassen eingeteilt, in denen je 25 Schüler unterrichtet werden
können. Der jetzige Kursus dauert sieben Monate, vom 1. Oktober
bis 30. April und steht allen über 15 Jahre alten jungen Leuten
offen. Vorerst wird an 5 Abenden der Woche Unterricht erteilt,
und zwar jeweils von 1I^8—7210 Uhr. Dem Unternehmen bringt
man seitens der dortigen Juweliere die grössten Sympathien
entgegen.
Rechtsrat.
Unter dieser Rubrik werden von unserem juristischen Mitarbeiter
kostenlos die uns aus den Kreisen unserer Abonnenten und Inserenten zu-
gehenden Rechtsfragen beantwortet. Bedingungen für die Benutzung des
Rechtsrates sind eine durch Abonnement oder Inserat bestehende Geschäfts-
verbindung und dass die Beantwortung der Frage ein allgemeines Interesse
hat. Direkte Antworten werden nur nach Ermessen der Redaktion erteilt.
Nr. 211. Kann ich bei der Bilanz von meinem Geschäftshaus
jährlich abschreiben und wieviel lässt die Steuerbehörde zu. Das
Haus steigt zwar von Jahr zu Jahr im Wert. Kann ich von der
ganzen Summe abziehen oder nur vom eigentlichen Wert des Ge-
bäudes.
Antwort: Von Ihrem Geschäftshaus können Sie, wie meistens
üblich, 10 °/0 abschreiben. Falls das Grundstück zur Grundsteuer
herangezogen wird, dürfte für die Besteuerung jedoch nicht
allein der Wert, sondern auch der Ertrag des Grundstücks
massgebend sein.

Bezugsquellen-Auskunftsstelle.
Unter dieser Rubrik nehmen wir alle hierher gehörenden Anfragen von
allgemeinem Interesse auf und stellen es den Lieferanten frei, ihre Firma
als Bezugsquelle anzugeben. Die Aufnahme geschieht kostenlos, aber nur auf
jedesmaliges Verlangen. Im Bedarfsfälle wolle man zunächst das in jeder
Nummer enthaltene, nach Branchen geordnete „Inserenten-Verzelohnis“ be-
achten, da dieses allein schon auf die meisten Anfragen ausreichende Ant-
wort zu geben vermag. Direkte Offerten werden nicht befördert!
ANFRAGEN:
Silberne Halsröhre. Ein Kunde von mir wünscht eine silberne
Halsröhre, wer fertigt mir eine solche genau nach Muster oder
Zeichnung an?
Künstliche Bienen. Können Sie mir vielleicht eine Firma
angeben, welche künstliche Bienen als Vorstecknadeln anfertigt?

Gravierapparat. Welche Erfahrungen wurden schon mit dem
Gravierapparat gemacht; ist er einfach mit dem Steckkontakt der
elektrischen Leitung zu verbinden; woher bezieht man ihn und
wie ist der Preis?
ANTWORTEN:
Polnische Wappenschmucksachen fabriziert, wie überhaupt
Wappenartikel, Email, Reliefs als erste Spezialität, Emil Binder,
Pforzheim. — Polnische Wappenschmuckgegenstände, speziell Sokol-
nadeln, liefert aus erster Hand Oskar Unverferth Bromberg.

Frage- und Antwortkasten.
Die Aufnahme von Anfragen und Antworten erfolgt kostenlos, doch nur
nach der Reihe Ihres Einganges und nach dem Massstabe des dafür verfügbaren
Raumes Ausgeschlossen davon sind Fragen persönlichen Charakters, be-
leidigenden Inhalts, solcher, die kein allgemeines Interesse haben und von
Nichtabonnenten oder Nichtinserenten. Eine direkte, briefliche Beantwortung
findet nur in Ausnahmefällen und auch nur dann statt, wenn der Anfrage das
Rückporto beigefügt ist. Eine Teilnahme unserer geschätzten Leser an der
Beantwortung gestellter Anfragen ist im Interesse der Allgemeinheit be-
sonders erwünscht.
ANTWORTEN:
f Zur Frage Nr. 1373. Eine hinreichend grosse Wascheinrichtung
usw. erhalten Sie, wenn Sie entweder einen entsprechend grossen
Wasserstein auf ein Gestell auf setzen lassen oder aber auch einen
mit Zink gut ausgeschlagenen Tisch, der nach der Mitte zu all-
mählich in ein Ablaufrohr abfällt, durch welches die Abwasser nach
den Kehretsfässern abgeleitet werden. Sollen Säuren, Vitriol vom
Abkochen usw. mit entleert werden, so muss das Obergestell ein
Sandstein (Wasserstein) sein.
In der Mitte dieses Abwaschtisches lassen Sie dann entweder
von der Wasserleitung gerade ein Rohr abzweigen, an dem vielleicht
8—10 Ausflusshähne zum Händewaschen vorhanden sind oder aber
auch auf einem Gestell steht ein genügend grosses Wassergefäss,
aus dem eine entsprechende Anzahl von Wasserhähnen abgeht.
Seifenschüsseln mit Sandseife können neben den Ausflusshähnen an-
gebracht werden. Bevor das Wasser in die Ableitung geht, ist dort
ein Sieb zu passieren, damit nicht Metallstücke usw. mit weg-
geschwemmt werden.
Auf einem gut eingerichteten Waschtisch kann sowohl das ganze
Personal sich die Hände waschen, wie auch können die Polisseusen
darauf fertige und halbfertige Waren auswaschen, und ebenso der
Goldschmied seine Abkochwasser entleeren.
Unsere Werkzeughandlungen können Ihnen sicher mit besten
Kostenvoranschlägen und Zeichnungen solcher Einrichtungen dienen.
f Zur Frage Nr. 1378. Dies ist das frühere Fabrikzeichen der
Firma Louis Friesinger (Inh. E. Brerik) in Pforzheim, Bahnhofstrasse.
Jetzt führt die Firma die beiden Buchstaben LF.
t Zur Frage Nr. 1379. Das Hanauer Glas ist ein Kieselglas. Ge-
schmolzenes und glasartig erstarrtes Siliciumdioxyd besitzt ein
ungeheuer schwaches Ausdehnungsvermögen, welches nach Messungen
ungefähr x/i8 des gewöhnlichen Glases ausmacht und nur J/i2 des
Ausdehnungsvermögens des seither verwendeten Apparateglases,
Aus diesem Grunde hat es aber auch eine grosse Widerstandskraft
und springt selbst nicht bei allerschroffsten Temperaturunterschieden.
Schon Gaudin stellte im Jahre 1839 Fäden aus geschmolzenem Berg-
kristall her und seit dem Jahre 1900 ist es den Firmen Heraus in

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