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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 43
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Patentnachrichten / Das Modernste
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Zu unseren Abbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0363

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JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST.

Patentnachrichten
des Patentbureau 0. Krueger & Co., Dresden, Schlossstrasse 3.

Eingetragene Gebrauchsmuster.
Unter Nr. 314805 ist in Klasse 44a am 27. 7. 07 eingetragen
ein abnehmbarer Schmuck aufs atz für glatte Ehe- und dergl.
Fingerringe.


Die von Gustav Bischoff, Pforzheim, erhobenen Schutz-An-
sprüche lauten: 1. Schmuckaufsatz für glatte Ehe- oder dergl.
Fingerringe, dadurch gekennzeichnet, dass derselbe mitVerschluss-
platte (6) und federnden Halteklemmen (c) versehen ist, mit
welchen Vorrichtungen der Aufsatz ohne weiteres an dem Ring (d)
befestigt oder abgenommen werden kann. 2. Eine Ausführungs-
form nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ver-
schlussplatte (6) weggelassen ist. 3. Eine Ausführungsform nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die federnden Halte-
klemmen (c) weggelassen sind. 4. Eine Ausführungsform nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Kombination des Auf-
satzes (a) mit dem Ring (d).


Unter Nr. 314908 ist in Klasse 44a
am 27. 6. 07 eingetragen ein ver-
stellbarer Ring.
Der von H. Heinson, Hannover,
erhobene Schutz-Anspruch lautet:
Verstellbarer Ring, dessen einesEnde
in das andere gabelförmig einge-
schoben und durch Kleben, Binden,
Nieten oder mit Ösen fest verbun-
den wird.

Unter Nr. 313670 ist in Klasse 44a am 27. 6. 07 eingetragen
ein Verschluss für Armbänder, Kolliers oder dergl., bei welchem
in ein geschlitztes Kettenglied ein federnder Bügel eingesteckt
wird, der mit zwei Nasen in Löcher der Längsseiten des Ketten-
gliedes eingreift.


Der von Bihlmeyer & Co., Schwab. Gmünd, erhobene Schutz-
Anspruch lautet: Verschluss für Armbänder, Kolliers oder dergl.,
dadurch gekennzeichnet, dass in ein längliches Kettenglied, welches
an der Vorderseite geschlitzt ist, ein federnder Bügel eingeführt
wird, der mit Nasen in Öffnungen der Längsseiten des Ketten-
gliedes einschnappt und dass durch Druck auf an dem federnden
Bügel vorgesehene Köpfe dieser zusammengedrückt und aus dem
Kettenglied herausgezogen werden können.

Unter Nr. 314909 ist in
Kl. 44a am 27. 6. 07 einge-
tragen ein auf einem Ring
verschiebbares Etikettes^eX-
ches auch nach Überschieben
über die Verbindungsstellen
des Ringes den Ring Zu-
sammenhalten kann.
Der von Heinrich Hein-
son, Hannover, erhobene
Schutz-Anspruch lautet: Auf
d'erschrRbbareö' Schild einem Ring verschiebbare
Etikette, welche auch nach Überschieben über die Verbindungs-
stellen des Ringes den Ring Zusammenhalten kann.


Das Modernste.
* Unter den zur Tagestoilette getragenen Schmuckgegenständen
stehen in diesem Jahre eng den Hals umschliessende, vorn sehr
breite und nach hinten zu schmaler werdende Ketten von allen
möglichen Steinen obenan. Man sieht solche, hinten mit einem
ziselierten, goldenen Schloss befestigte dicke Schnüre aus Korallen
vom dunkelsten Rot bis in das fast weisse Rosa abschattiert, wo-
bei eine grosse Hauptsache ist, dass die Farben an einer Kette
nicht ineinandergehen, sondern dass jede Perle genau mit der
Farbe mit den übrigen in der Schnur enthaltenen zusammen-
stimmen muss. Böhmische und Rheinkiesel werden in runden,
geschliffenen Perlen von grossem Umfang viel getragen und
schimmern in allen Farben auf den dünnen, weissen Stoffen
der vielfach kragenlos den Hals freilassenden Ballgewänder.
Bernstein in hell und dunkel, poliert oder geschliffen, wechselt
mit den bunten Phantasiekugeln, wie sie der venezianische Ge-
schmack :schon vor Jahrzehnten zu dem gleichen Zwecke schuf.
In den elegantesten Juwelierläden der Rue de la Paix und der
Avenue de l’Opera, wie in den kleinsten Buden, unter den Arkaden
der Rue de Rivoli, in stetig wechselnden Preisen, werden diese
anmutigen und einfachen Schmuckstücke zu den verschiedensten
Preisen feilgeboten. Ihre graziöse Form verdanken sie hauptsäch-
lich dem Umstand, dass die vorderen mittleren Perlen oft kirschen-
gross sind und dass von ihnen nach hinten zu die Kugeln sich

so verkleinern, dass sie am Schluss nur noch grossen Stecknadel-
köpfen gleichen. Im gleichen Verhältnis modern und vielleicht
einen Grad distinguierter sind die dünnen, gleichfalls um den
Hals getragenen Gold- oder Silberkettchen, die vorn mit einem
ziselierten, emaillierten oder mit Steinen inkrustierten kleinen
Schieber so zusammengehalten werden, dass 1 Zentimeter
Zwischenraum zwischen ihnen bleibt. An jedem der vorn herab-
hängenden Enden des Kettchens hängt ein ovaler, geschliffener
Stein herab. Bald sind es grosse Barockperlen, die so verwendet
werden, bald Korallen oder Amethyste, Rubine, Opale und Sma-
ragde. Man sieht auch zwei verschiedene Steine an einer Kette,
von denen einer dann aber eine Perle sein muss. Diese an sich
sehr anmutige Form von Halsketten lässt sich zur Verwendung
von alten, zumal an den langen Ohrringen unserer Grossmütter
befindlichen ovalen Steinen gut ausnutzen.

Zu unseren Abbildungen.
Wir bringen einmal einige Entwürfe für Silberwaren zur Ab-
bildung, die von dem Zeichner und Modelleur Ant. Kuttler in
Pforzheim stammen und eine intime Fühlung mit der Praxis ver-
raten. Die Zeichnungen sind sehr instruktiv für die Ausführung
und in der Hauptsache von einer architektonischen Gliederung,
die sowohl den Regeln der Schönheit, als auch den Gesetzen der
Zweckmässigkeit entspricht. Nur die Form der Zuckerdose ist

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