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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 21
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IX. Konferenz der Vertreter der Interessenten-Verbände der Uhren- und Goldwarenbranche
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0173

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Journnl der Goldschmiedekunst

Amtliches Organ des Verbandes Deutscher
der Goldschmiede-Innungen zu BERLIN, BRAUNSCHWEIG,
KOLBERG, LEIPZIG, LIEGNITZ und SCHWEIDNITZ, der
der Goldschmiede-Werkgenossenschaft BERLIN (E. G. m. b.H.),
GÖRLITZ u. STETTIN und derVereine der Juweliere, Gold-u.
und WESTFALEN, KÖLN, MÜNCHEN, WIESBADEN,

HERIIL SCHLAG HACH?.,


Dr.21

Inhaltsverzeichnis u. Bezugsbedingungen
befinden sich am Schlüsse des redakt. Teiles.


3uweliere, Gold- und Silberschmiede,
CHEMNITZ, GERA-ALTENBURG, GLEIWITZ, GLOGAU,
Innung pfälz. Gold- u. Silberarbeiter (Sitz: NEUSTADT a. H.),
der Freien Vereinigungen der Gold- und Silberschmiede zu
Silberschmiede von BADEN, WÜRTTEMBERG, RHEINLAND
WÜRZBURG und des Regierungsbezirks FRANKFURT a. 0.


Nachdruck aller Artikel ohne Genehmigung der Redaktion ist verboten.

IX. Konferenz der Vertreter der Interessenten-Verbände der Uhren-
und Goldwarenbranche.

Am Sonntag, den 21. April d. J., fand in Leipzig die
IX. Konferenz in Sachen gemeinsamer Interessen der Uhren-
und Goldwarenbranche statt. An dieser nahmen teil der
Verband Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede,
vertreten durch seinen 1. Vorsitzenden, Herrn Wilhelm
Fischer, der Verband der Grossisten des Edelmetall-
gewerbes, vertreten durch seinen 1. Vorsitzenden, Herrn
Baumert, der Zentral-Verband deutscher Uhrmacher, ver-
treten durch seinen 1. Vorsitzenden, Herrn Rob. Freygang,
und die Herren Horrmann, Cordes und Allgeyer, der
Deutsche Uhrmacher-Bund, vertreten durch seinen 1. Vor-
sitzenden, Herrn Carl Marfels, und der Verband der Uhren-
Grossisten, vertreten durch seinen I. Vorsitzenden, Herrn
Popitz. Ferner waren anwesend Herr Dr. jur. Biberfeld,
Herr Ferd. Rosenkranz, Redakteur des „Journal der Uhr-
macherkunst“, Herr Oskar Webel, Redakteur des „Journal
der Goldschmiedekunst“, und als Gäste Herr Richard Lange
aus Glashütte und Herr Obermeister Arthur Ilschner aus
Leipzig.
Die Bureauwahl fiel wiederum auf die Herren Frey-
gang und Horrmann, die auch die Wahl gern annahmen.
In der Konferenz kommt zunächst eine Zuschrift der „Ver-
einigung Breslauer Klavier-Fabrikanten und Händler“ zur
Verlesung, das den Uhrmachern ein Zusammengehen mit
ihnen nahelegte. Die Vertreter der Uhrenbranche nehmen
zustimmend von dem Inhalte des Schreibens Kenntnis.
In Punkt 2 der Tagesordnung referiert Herr Freygang
über die geplante Errichtung einer gewerblich-technischen
Reichsbehörde. Dieselbe werde sich mit allen Fragen
des Gewerbes und Handels beschäftigen und zu diesem
Zwecke sowohl Männer der Wissenschaft, als auch Leute
aus der Praxis heranziehen. Die Versammlung entschliesst
sich nach einer kurzen Aussprache, Herrn Freygang zu
ermächtigen, einer Errichtung dieser Reichsbehörde im
Namen der einzelnen Verbände zuzustimmen, wobei die

Ansicht ausschlaggebend war, dass man sich durch eine
derartige Zustimmung ja zu nichts verpflichte und wohl
überhaupt nicht zu erwarten sei, dass diese Behörde den
einzelnen Interessengruppen Geldkosten auferlegen werde.
In Punkt 3 verliest Herr Freygang die Aufforderung
zur Gründung eines Schutzvereins für Handel und Ge-
werbe in Braunschweig bezw. zum Zusammenschluss aller
bestehenden gewerblichen Verbände. Eine kurze Debatte
zeitigt die Anschauung, dass diesem Plane eine allzu weit-
tragende Bedeutung wohl kaum zuzusprechen sei. Es
wird daher ohne Beschlussfassung zur Tagesordnung über-
gegangen.
Über „Unsere Petitionen“ referiert vorerst Herr Dr.
Biberfeld und verliest eine Eingabe an den preussischen
Minister, worin diesem der Dank für den Erlass in betr.
der Leihhäuser und gleichzeitig die Bitte ausgesprochen
wird, die in dem Erlass verordnete Entschliessung nicht
den Polizeiorganen zu überlassen, sondern Sachverständigen
zu übertragen. Solche würden dem Minister von Seiten
der Verbände erforderlichenfalls jeweils in den einzelnen
Ortschaften nachgewiesen. Herr Dr. Biberfeld knüpft hieran
noch die Bemerkung, dass bei den jüngsten Beratungen
über das Gesetz, den unlauteren Wettbewerb betreffend,
keine Vertreter der anwesenden Verbände hinzugezogen
worden seien. Es könne dies nur eine Folge des Um-
standes sein, dass im Ministerium keine Kenntnis von der
Existenz der Verbände bestehe. Aus diesem Grunde
müssten dieselben einmal durch eine Eingabe an das
Reichsamt des Innern ihre Visitenkarte abgeben und um
Berücksichtigung ihrer Wünsche und Ansichten für spätere
Fälle bitten.
Herr Ilschner teilt zu der Leihhausfrage mit, dass das
Leihhaus in Leipzig heute überhaupt keine neuen Uhren,
gleichviel ob diese im einzelnen oder in Kartons zum
Versatz gebracht werden, beleihe.

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