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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 28.1907

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Nr. 43
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Steinhandel und Steinkunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.55853#0368

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JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST.
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Bezugsquellen-Auskunftsstelle.
Unter dieser Rubrik nehmen wir alle hierher gehörenden Anfragen von
allgemeinem Interesse auf und stellen es den Lieferanten frei, ihre Firma
als Bezugsquelle anzugeben. Die Aufnahme geschieht kostenlos, aber nur auf
jedesmaliges Verlangen. Im Bedarfsfälle wolle man zunächst das in jeder
Nummer enthaltene, nach Branchen geordnete „Inserenten-Verzeichnis be-
achten, da dieses allein schon auf die meisten Anfragen ausreichende Ant-
wort zu geben vermag. Direkte Offerten werden nicht befördert I
ANFRAGEN:
Gliederarmband. Suche ein solides mattgoldenes Gliederarm-
band mit etwa 5 bis 7 ovalen Türkisen als Verbindung zwischen
den einzelnen Goldgliedern; wer hat ein solches vorrätig oder fabri-
ziert solches?
ANTWORTEN:
Münzen von König Ludwig II. liefert bis zur Plakettengrösse
die Prägeanstalt Louis Arnold, Pforzheim.
Vereinswesen.
Die Juwelier-, Gold- und Silberschmiede-Innung zu Leipzig
hielt am 11. d. M. ihre IV. Quartal Versammlung ab und erledigte
in dieser eine ziemlich umfangreiche Tagesordnung. Herr Giebel
erstattete einen eingehenden Bericht über die Verhandlungen auf
dem Sächsischen Innungs-Verbandstag in Bautzen und des Gold-
schmiede-Verbandstags in Kiel. Im Anschluss an den letzteren ent-
spann sich eine lebhafte Debatte über die Resolution in der Skonto-
frage, die dazu führte, dass die Versammlung beschloss, sich derselben
gegenüber ablehnend zu verhalten. Zu Kassenrevisoren wurden die
Herren Steiber und Bortenreuter gewählt und im übrigen ward eine
Anzahl interner Angelegenheiten verhandelt. Infolge eines Angebots
von andrer Seite erklärte sich Herr Redakteur Webel vom „Journal
der Goldschmiedekunst“ bereit, nach Weihnachten für Meister Dis-
kussionsstunden über kaufmännische Fragen und einen Kursus für
Buchführung, Kalkulation usw. zu veranstalten. Ferner wurde ein
Gesuch um Unterstützung einer Goldschmiedswitwe durch Gewährung
der Zinsen der Pfeifferschen Stiftung bewilligt und schliesslich
wurden nach Aufnahme des Herrn Hoffmann als neues Mitglied auch
die Aufnahme von Mitgliedern in die neu errichtete Unterstützungs-
kasse vorgenommen.

Geschäftsverkehr.
(Für Mitteilungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion
keine Verantwortlichkeit.)
Der bereits mit Spannung erwartete neue Prachtkatalog der
Firma Richard Lebram in Berlin C. 19, Grünstr. 5—6, liegt uns
heute vor. Wenn wir bereits* vor 2 Jahren annehmen durften, dass
der letzte so inhaltreiche Katalog kaum noch zu übertreffen sein
werde, so werden wir jetzt eines besseren belehrt. Der vorliegende
Prachtkatalog, dessen Deckel durch eine vortrefflich gelungene
Zeichnung des Professor Honnegger geziert ist, enthält auf 648 Seiten
Grossquart-Formats alles, was für unsere Branche von Interesse ist.
Da finden wir jeden Stil vertreten, für die Fachgenossen auf dem
breiten Lande oder in den kleinen Städten, wo man den neuen
Linien noch keinen Geschmack abgewinnen kann, die soliden, ruhigen
Muster und für die grossen Städte Alles, was das Kunstgewerbe in
letzter Zeit Neues hervorgebracht hat.
Von der eleganten Durchziehkette, die weiter von dem vornehmen
Publikum bevorzugt wird, bis zur soliden Panzerkette werden uns
viele hundert Kettenmuster vor Augen geführt, die, wie uns ver-
sichert wird, stets in allen Qualitäten, auch in Gold, in grossen
Quanten am Lager gehalten werden.
Fächerketten bleiben ebenfalls ein Spezial-Artikel der Firma, an
die sich Medaillons, Anhänger, Broschen, Armbänder, von denen uns
besonders das reiche Sortiment moderner Glieder-, Schlangen- und
Schnallen-Armbänder fesselt, anschliessen. Eine Abteilung für sich
bilden Semi-Email-Waren, die sich speziell zur Weihnachtszeit all-
gemeiner Gunst erfreuen.
Besonders imposant erscheint uns die Auswahl in Juwelen, denen
die Firma durch eigene Fabrikation und direkten Stein-Einkauf ihr
spezielles Interesse widmet und daher sehr leistungsfähig ist.
Wenn wir nun ferner die reiche Auswahl in Ringen, Knöpfen,

Nadeln, Gross- und Klein-Silberwaren, Metallwaren, Uhren etc. etc.
betrachten, so finden wir es erst verständlich, dass die Firma mit
ihren schon so gewaltigen Räumen nicht mehr auskommt und daher
zum 1. Oktober die ca. 780 Quadratmeter grosse zweite Etage für
ihre Zwecke hinzugenommen hat. Das Haus Richard Lebram verfügt
nunmehr über ca. 1600 Quadratmeter Raum und hält hiermit wohl
das umfangreichste Lager der Branche zur Verfügung der Herren
Kollegen, welches zu besichtigen für jeden Fachmann von äusserstem
Interesse sein dürfte. Doch wir sind von dem eigentlichen Thema ab-
geschweift und wollen nochmals auf den Katalog zurückkommen. Sehr
wesentlich trägt zur Erleichterung des Geschäftes bei, dass die Liste
ohne Namen ist und die Einkaufspreise (nach unserem bekannten
Schlüsselworte) neben den reichlich erhöhten Verkaufspreisen ver-
merkt sind und dass dieselbe in geschlossenem Paket nur an unsere
Fachgenossen gesandt wird. Ca. 200 fleissige und fachkundige
Hände beeilen sich, die zahlreichen Aufträge am Tage des Eingangs
zu effektuieren. Möge ein jeder unserer Herren Kollegen, der dieses
Prachtwerk sich zusenden lässt, bedenken, dass monatelange Arbeit
von vielen Menschen dazu gehört hat, dasselbe in so tadelloser Weise
herauszubringen. Möge er ihm die Beachtung schenken, die ihm gebührt.
Soeben erschien als 14. Ausgabe der Prachtkatalog der Firma
Wilhelm Schwahn, Juwelen- und Bijouteriefabrik in Hanau, und
wenn schon im allgemeinen Kataloge unserer Branche durch ihre
Zusammenstellung elegant wirken, so hat doch obige Ausgabe durch
ihre sinnreiche Zusammenstellung und Farbenpracht sicher den
Rekord geschlagen. Auf 22 Schmucktafeln hat die weltbekannte
Firma, wenn auch nur einen kleinen Bruchteil ihres Sortiments, so
doch diesen mit voller Eleganz vor Augen geführt, und die natur-
getreue Wiedergabe der einzelnen Stücke und deren vielseitige
Kolorierung beweisen, dass der Geschäftsinhaber sich von Anfang an
bewusst war, dass er damit seiner Kundschaft einen willkommenen
Führer durch seine Fabrikation bietet. Nicht nur der feine Juwelen-
schmuck fand darin an erster Stelle mannigfache Erwähnung, nein,
jede einzelne Geschmacksrichtung finden wir darin in vielfachen
Varianten. Nicht nur Ringe, Broschen, Nadeln, Ohrgehänge usw.
finden wir darin, sondern auch mehrere Tafeln Gliederarmbänder in
glanz und matt mit den verschiedenartigsten Dessins. Auffallend
ist hierbei die gute, technische Vollendung der einzelnen Stücke,
das stilgerechte Verteilen der ä jouren usw., nichtsdestoweniger zeigt
auch die Firma, dass sie insbesondere im Zusammenstellen der Steine
guten Geschmack hat, finden wir doch Perlen, Diamanten, Farb-
steine, und zwar alle in ihren verschiedenen Schleifformen prächtig
und harmonisch zusammenwirkend auf den Gesamtschmuck verteilt.
Möge deshalb dieser neue Katalog seiner Herausgeberin zahlreiche
Aufträge einbringen und ihr recht viel Geschäftsfreunde zuführen, f
Eine praktische Neuerung an Walzwerken usw. hat die
Maschinenfabrik von Gottlieb Burkhard in Pforzheim kon-
struiert. Anstatt die einzelnen Kammräder nach aussen mit Zähnen
zu versehen, hat die Firma nunmehr die Innenzahnung eingeführt
und bleiben nunmehr die Räder nach aussen zu vollständig glatt.
Dadurch bieten dieselben vor allen Dingen den grossen Vorteil,
dass Verletzungen der Arbeiter an denselben vollständig ausge-
schlossen sind und auch keine Kleidungsstücke usw. von den Rädern
gefasst werden können. Die Einrichtung besitzt aber auch zwei grosse
technische Vorteile dabei. In erster Linie kann das nach aussen
zu glatte Rad noch als Riemenscheibe benützt werden und zum
Antrieb weiterer Maschinen dienen; die Innenzahnung gibt auch
der Maschine selbst eine bedeutend grössere Widerstandskraft, da
nunmehr stetig 2—3 Zähne des einen Rades dicht in die 2—3 Zähne
des anderen Rades eingreifen, während bei der Aussenzahnung oft
die Gefahr nahelag, dass ein Zahn ausbrach, da meist nur ein solcher
fasste und somit die ganze Widerstandskraft der Walzmaschine von
der Haltbarkeit eines Zahnes abhing.
Soviel uns mitgeteilt wird, ist dieses Verfahren gesetzlich ge-
schützt worden, und können Antriebs- und Kraftmaschinen in jedem
Umfang von obiger Firma bezogen werden, welche überhaupt Spezial-
fabrik für Bijouterie- und Metallbearbeitungsmaschinen ist. f

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