*
mitgetheilt wird, daß bei einem Kampf mit den
Waugonis Leutnant Langheld in einem Hinterhalt
gefallen ſei und wir drei Tode und mehrere Verwun-
dete gehabt haben. In einem Brief Stockes an Wiß-
mann erklärt Erſterer, Emin habe deſſen friedlichen
Pläne vollſtändig über den Haufen geworfen, daher
ſende er ſeine Reſignation. Ein Brief Wißmanns an
Emin erſucht Emin nach Ausführung ſeiner Inſtruktion
wegen eingreifender Aenderungen in der Verwaltung
des Reichskommiſſariats ſchnellſtens an die Küſte zu
kommen. — Wie der Reichsanzeiger ferner mittheilt,
iſt Major v. Wißmann angewieſen worden, die Be-
richte Emins nach Berlin einzuſenden.
München, 29. Dez. S. K. der Prinz-
Regent hat dem hochw. Herrn Biſchof Anzer den Ver-
dienſtorden vom hl. Michael 2. Klaſſe mit Stern
verliehen. ;
Jugolſtadt, 30. Dez. Der Landtagsabgeord-
nete, Bierbrauereibeſitzer Gg. Ponſchab, (Centrum)
iſt geſtorben. Er war geboren im Jahre 1829. Im
Jahre 1869 wurde er zum erſten Mal in den bayer-
iſchen Landtag gewählt. Eine Zeit lang ſaß er auch
im Reichstage für Ingolſtadt durch Nachwahl an
Stelle des verſtorbenen Freiherrn v. Aretin im Früh-
Ausland.
Paris, 30. Dez. Mit geringen Ausnahmen
ſind die Morgenblätter „Siecle“ und „Lanterne“,
„Baix“ und „Voltaire“, die Republique frangaiſe“
und der „Radikal“ — das „Journal des Debats“
allerdings nicht — darüber einig, daß die Kandidatur
des Herrn von Freycinet das Bindeglied zwiſchen
allen poliſchen Gruppen und Schattirungen hildet
und zu einem glänzenden Siege des Kriegsmiſters
führen wird.
Marſeile, 30. Dez. Man ſpricht von einem
geheimnißvollen Duell, welches geſtern hier zwiſchen
Anem öſterreichiſchen Edelmann, der ſonſt in Paris
wohnt, und einem Mitglied der hohen Ariſtokratie
Fraͤnkreichs ſtattgefunden habe. Es ſeien zwei Kugeln
auf 15 Schritte gewechſelt und der freinde Adelige
am Halſe getroffen aber die Kugel glücklich heraus-
gezogen worden. Die Urſache des Duells ſei rein
privater Natur.
* New-York, 30. Dez. Nach Telegrammen des
„New-York Herald“ war der Kampf der Unionstrup-
pen mil den Indianern bei Porenpiö Ereck ein ſehr
blutiger. Von den Amerikanern wurden 75 Mann
getödiet oder verwundet von den Indianern wurden
110 Krieger und 250 Frauen und Kinder getödtet,
von den Bewohnern des indianiſchen Lagers ſeien nur
ſechs Kinder am Leben geblieben.
Aus Baden.
Heidelberg, 31. Dezember.
— Das Central-Comite der Centrums-
vartei in Freiburg veröffentlicht folgendes:
Von Tag zu Tag mehrt ſich die Zahl der Peti-
tionen um Aufhebüng des Jeſuitengeſetzes, die aus
allen Theilen des Ober- wie des Unterlandes bei dem
Centralkomitee zu Freiburg einlaufen; bexeits iſt die-
ſelbe auf nahezu 700 mit ungefähr 83,000 vollgilti-
gen Unterſchriften augewachſen.
die Zahl der noch ausſtehenden Petitionen keine geringe.
Inzwiſchen aber drängt die vorgeſchrittene Zeit im
Vereine mit der ausgedehnten Agitation der Gegner zu
raſcher Abſendung nach Berlin, zuleich aber fordert
das Intereſſe der Sache ſo bald wie möglich eine ab-
ſchließende Statiſtik. Es iſt daher dringend erforder-
lich, daß die rückſtändigen Plätze ihre Petitionsbogen
das Centralkomitee abliefern; ſonſt wird es dieſem
kaum noch möglich ſein, das ganze Petitionsmaterial
dem deutſchen Reichstag rechtzeitig zuzuſtellen. Mögen
darum alle Parteigenoſſen, wo dies noch nothwendig,
5 4 Einlieferung der Petitionsliſten bedacht
ein!
— Aus dem Unterland wird dem Bad. Beob.
geſchrieben: Ein herrliches Schriftchen: „Das Para-
dies der Sozialdemokratie, ſo wie es wirklich ſein
wird“, von E. Klein, hat vor wenigen Tagen die
Preſſe verlaſſen. Der geiſtreiche Verfaſſer, dem ſehr
reiche Kenntniſſe und Erfahrungen auf dem Gebiete
der ſozialen Frage durch den unmittelbaren Verkehr
Scharfſinn, mit großer Schlagfertigkeit und mit er-
friſchendem Humor ſeine Aufgaͤbe gelöſt und in vier
Abſchnitten das viel geprieſene Paradies der Sozial-
demokratie geſchildert und daran eine Kritik geübt,
die jeden Freund der Wahrheit und jeden aufrichtigen
Gönner der Arbeiter von Herzen freuen muß. Wer
das Schriftchen zur Hand nimmt, wird von dem ge-
diegenen Inhalt und der populären Sprache desſelben
in einer Weiſe gefeſſelt, daß er es nicht mehr bei
Seite legen kann, bis er es vollſtändig geleſen hat.
Jeder beſonnene Arbeiter aber, der noch Geiſt und
Herz am rechten Fleck hat, wird durch das Leſen
dieſes vorzüglichen Schriftchens den Appetit gründ-
lichſt verlieren, Sozialdemokrat zu werden und im
ſozialdemokratiſchen Zukunftsſtaat ſein Paradies zu
fuchen. Das Schriftchen verdient, wie ſein Kollege
„Der Sozialdemokrat kommt“, die weiteſte Verbreitung
und wünſchen wir demſelben im Intereſſe der guten
Sache und im Intereſſe aller beſonnenen Arbeiter
recht bald ebenfalls die 10. Auflage.
® Aus dem Oberlande wird neuerdings der
Bad. Landesztg. geſchrieben:
Die zuerſt von ultramontanen Blättern gebrachte und
daher angezweifelte Melduna Berreffs der altkatho-
biſchen Gemeinde Kappel a. Rhehat üich leider be-
ſtätigt. Die Gemeinde hat ſich aufgelöst. Es hängt dies
zuſammen mit der Verfügung des Miniſteriums, wonach
den Altkatholiken die Pfarrkirche entzogen wurde und die-
felben an die Nothkixche — meiſtens elende, in jämmer-
lichem Zuſtande ſich befindende Nothbauten — gewiefen
mwurder. Nun fragen wir, was hat die Regierung damit
erreicht? Wir antworten: Eine Anzahl regierungs- und
ſtaatsfreundlicher Bürger iſt wieder römiſch geworden, der
Staat hat wieder eine Anzahl Gegner (?) meht. Ganz das
Gleiche wird in allen anderen Landorten eintreten, wo die
Regierung ein aleiches Verfahren beliebt, denn man kanı’2
den Altkatholiken nicht zumuthen, ın jämmerlichen Noth-
kirchen ihren Goͤttesdienſt zu feiern; ein Theil derſelben
wird wieder romiſch werden, ein anderer Theil, der dies
nicht tHut, wird mit Groll und Bitterkeit exfüllt. Und
wohin dies führt? — das Anwachſen der Sozialdemo-
kratie ſagt es uns!
Alſo Sozialdemokraten wollen die Altkatholiken
Zuerſt
werden, wenn man ihren Willen nicht thut.
Revolution gegen die Kirche, dann Revolution
gegen den Staat! Ob denn Fürſten und. Regier-
ungen bald erkennen lernen — wo der innere
Feind ſeinen Sitz hat? Wir meinen auch dem per-
trauensſeligſten Staatsmann müßten denn doch bald
die Augen aufgehen.
Mittheilungen
aus dem Bereich des Schulweſens.
2. Dienſtgachrichten und Dienfterledigungen.
A. Mittel⸗ und Gewerbeſchulen, Lehrerbildungsanſtalten re.
Verſetzungen und Ernennungen:
Rarl Boos, Zeichenlehramtskandidat an der Gewerbe-
ſchule Hornberg, erhält die etatsmäßige Amtöfjtelle eines
Zeicherlehrers an der Gewerbeſchule dDafelbhit. Jakob Fuer-
jtein, Gewerbeſchultandidat der Gewerbejchule in Mann-
heint, erhält die etatsmäßige Amt3itelle eines Gewerbe-
lehrers an der Gewerbeſchule in Buchen. Hermann Lohr
Gewerbeſchulkandidat an der Gewerbſchule in Baden, er-
hält die etatsmäßige Amteſtelle eines Gewerbelehrers an
der Sewexheſchule daſelbſt. Heinrich Müller, Gewerbe-
culhauvtlebrer in Buchen in aleicher Eigenfhaft **—
in Mannheim. Leonhard Sindlinger, Gewerbejchulkandidat
Amtsſtelle eines Gewerbelehrers dafelbit.
B. Volksſchulen
LVerſetzungen und Ernennungen:
* Johann Georg
Beiiel, Unterfehrer in Neunkirchen, ;
alg Bilfslehrer na
vermalter nach Hoͤchſtetten; Emilie Gilper Unterlehrerin
in Weinheim, wird Hauptflehrerin dafetbhit; Wilhelm Knaypp
Hauptlehrer in Seebach, Amts Wolfach mird Hauptiehrer
in Schapbach; Eliſe Kühne! Schulkandidatin, al3 Unter-
lehrerin nach Eagenſtein; Karl Zoſef Leztus Schulkandidat,
al8 Unterlehrer nach Neunkirden; Hermann NRayner,
Hilfsiehrer in Kadeldurg, als Uuıterlehrer nach MWilnaringen
Beter Schneider, Haupilehrer ın Steinkingen, mırd Haupt-
lehrer in Weinheim; Wilhelm Schüßler, Schulkandidat,
alz Unterlehrer na Aue; Karl Sıeber, Hilfslehrer in
Kandern, als Schulverwalter nach Karısruhe; Wilhelm
(%»é?%frbmea%«‚i}uäangm?t‚ — nac Kaxlsxuhe:
uſt Heinrich Weißert, Schuͤlkandidat als iterl
nach Rappenau. —
2 Beſtorben: Karl Baumann, Hauptlehrer a. D. in
Bodman ; DHeinrih Brummer, Hauptichrer a D. in Lohr-
badı; Adam Eller. Schulverwalter in Rauenberg, Yınts
älßer!hegml \
7* Dien ſterledigung von Hauptlehrerſtellen: Freiburg,
Eine, mit einer Lehrerin zu beſetzen! 5. Klaffe.
Aus Stadt und Land.
achrichten für dieſe Rubrit ſiub ung jederzeit wiitemmen. - Etwatge
E token werden Reid fofort erfeßt.)
* @m\ße{i»em‚ 31. Dez. Geſtern Abend um 6 Ubr
fand im Kathhausgebäude die feierliche Einweihung des
neuen Matbhausfaales ftatt. Nachdem die Mit-
glieder des Stadiratos und des Bürgerausſchuſſes, 1umwie
die offiziell eingeladenen Perjönlichkeiten fih im Stadt-
ratbeſaale verfammelt batten, begaben die Verfammelten
ſich den Herra Öberbürgermeifter fowie die übrigen Spi-
zen der Cıyil- und Mılitärbehdrden an der Spiße, unter
den Klängen des ſtädt. Orcheiterg in den feſtlich erleuchtes
ten prachtvolen neuen Mathhausjaal. Herr . Dr. Wil-
dens gab hier einen Rückolıck auf die Entftehung Dis
Rathhausneubaues und gab einen augführlihen Bericht
über die künſtleriſche Ausführung des Saales, deſſen Ge-
gza{oexg‚ Holz und Malerarbeiten, Oefen, Kronleuchter 2C.
ZnSbejondere hob der Redner hervor, die Bewegaründe,
welche die Commiſſion dahin geführt, das Motiv des
Hauptwandgemäldes der ReformationsSzeit zu ent-
nehmen. Für un3 ſind dieſe Gründe alerdingZ nicht
ſtichhattig, da in einer Stadt, wo Aatholiten und Pro-
teſtanten gemeinjam iber ſtädt Fragen und Ungelegen-
heiten zu berathen und zu beichlieken berufen feinfollten,
der Berathungslaal im Rathhauſe einen paritätifchen
Charalter haben müßte, Die Uniprache des Hın. Yberbürger-
meiltec3 Ihl0E mit einem voch auf Kaifer u. Landesfuͤrft,
worauf die Nationalhymne vom Orcheſter intonirt murde.
Herr Prof. Thorbecke gab hierauf eine gefchichtlihe Dar-
iteflung des Hauptwandgemäldes: „Die Neberpabe der
Keformationzurkunde durch Kurfürft Olto Heinrich an den
Rectox der Univerſität am 19. Dez. 1558.” Dje Srflärung
und Schilderung der damaligen Zeitverhältnifje trugen
ebenfalls und naturgemäß einen gusſchließlich proteftans
tijdhen Charakter; der Vörtrag ſchloß mit einem Hoh auf
Ylt-Heidelberg, woͤrauf die Mufik. „Alt Heidelberg“ anz
ſtimante. Der derzeitige Rektor der Univerſität, alg letzier
der Redner. ſprach ım Namen der Hochshulejeine Genugthu-
ung über das enge Zuſammeawilken von Stadt u Univer-
fität aus, wovon auch der neue Rathhausſgal Zeugniß ableae.
Sein Hoch galt dem verrn Oberbürgermeifter und Allen/ welche
an dem Gelingen des Prachtſaales beigetragen Haben.
Hiermit ſchſoß die Feier, worauf ſich die Theilnchmer in
den Kodenfteiner begaben, um dort
ungezwungener Yoterbaliung zuſammen zu bleiben. Wır
werden wohl in der Lage ſein auf Einzelnes noch zurüc:
zufommen, insbeſonderk hoffen wir eine genauere Be-
iſchen Standpunkte aus beurtheilt, bringen zu fönnen.
— Mannheim, 30. Dez. Der Kathol. Kirchen-
Chor der Neckaͤrvorſtadt hielt vorgeſtern Abend im
Saale von Jean Müller ſeine Weihnachtsfeier mit
muſikaliſcher Aufführung ab. Die gemiſchten Chöre
wurden ſehr beifallswürdig geſungen uͤnd auch die
Soliſtinnen des Abends nälnlich die Damen Fräulein
Gutmann, Hubuch, Stolz und Zucker hatten ſchoͤne
Erfolge zu verzeichnen. Herr Kaplan Becker hielt
eine der Feier entſprechende Anſprache, worin er
® Die Weihnachtskrippe in der
Sefuitenkirche,
Als Zeichen der Liebe und Dankbarkeit überreichten
die Kaͤlholiten hieſiger Stadt ihrem hochw. Seeliorger,
Serrn Stadipfarrer Wilms zu ſeinem 25jährigen Bfarr-
jubiläum die Mittel, welche ihn in den Stand ſeben jolten,
einen ſchon lang aeheaten Lieblingzwunſch zu verwirklichen.
„Unferem ſchönen Golteshauſe feblt das Weihnachtskripplein,
{o äußerte ſich der bochwürdige Herr des Oeftern und
mein innigiier. Wunſch wäre, ein ſolches dereinſt in der
SZejuitenkirche erfiehen zu jehen.“ In dex That! Was kann
eg in einer Kirche/ neben dem Allerheiliaſten wohl ſchönexes,
erbabhenereS geben, als einen Ort, an welchem der Gläubige
in iler Andacht vor der Krippe des Jeſukindes kniet und
in fromimer Betrachtung die Menſchwerdung unſeres Er-
loͤſers jubelud begrüßt.
„Den hehren Gaſt begrüßet,
Meit frommer Lieder Ton.
„Shr wißt ja, daß umichließet,
„DaszZ Kripplein Gottes Sohn.”
Und das Kripplein iſt gekommen, der Wunſch des von
der ganzen Pfarraͤemeinde hochverehrten Seelſorgers iſt
in Erfülung gegangen. In der Mette am hl. Chrifitag
erflang vor der Krippe zum erſten Male „frommer Lieder
Ton“: „Ehre eı Gott in der Höühe und Frieden den
Menfchen auf Erden, die eines guten Willens find.“
Hinter dem St. JofephHSaltar ſind zwei Chorpfeiler
durch einen Sockelunterbau architektoniſch verbunden. Die
auf diejem Unterbau ruhenden ſeitlichen Voluten ſchließen
ſich in Form und Farbe der Architektur der Kirche an und
wird Hierdurh ein mächtiger Barrokrahmen für das
eigentliche Weihnachtsbild, welches ſich hinſichtlich jeiner
Combpofition an aroße Meikter anlehnt, gefhaffen. — Die
Srupye iſt in plaſtiſchen Jiauren etwas über Leben$-
aröße dargeftellt, ſteht im Stall, den altes Gemäuer, mot-
ſches dunkles Holzwerku. Strohdach chaxakteriſiren. Dahinter
erheben fich an den Pfeilern hinauf Mauerrefte, Paimen,
Eedern und Schlingpflauzen bis zu einer Höhe von 9 Metern.
Neber der Gruppe ſchwebt ein plaſtiſch ausgeführter
Engel — Die Gefjammtidee zu dieſem ſchönen Gemälde
verdanken wir dem Erzb Bauinſpektor, Herrn Maier',
ſie iſt originell und künſtleriich großartig gedacht und
macht deſſen künſtleriſchem Rufe alle Chre. Von echt
kirchlichen Geiſte getragen zeigt die Weibnachtsaruppe (der
Mittelpunkt der gaͤnzen Anlage) das Jeſuskind. Maria,
Zoͤſeph und zwei Hirten, zu deren Seiten zwei Schäfchen.
Der Maßſtab für die Geſammterſcheinung zum Kirchen-
innern wie für die Einzelabarenzungen kann als ein jehr
glücklich gewählter bezeichnet werden Die farbliche Stimm-
ung, an Correpgio erinnernd, iſt bei Tag, namentlich aber
bet tünſilicher Beleuchtung von äußerſt wohlthuender Har-
monie. Sowohl als @ruppe als u in den Einzel-
figuren haͤben wir ein Meiſterwerk der Holzhildſchnigerei
vor uns von hohem luͤnſtleriſchem Werthe. Nicht minder
hoͤch anzuſchlaaen ift dabei Ddie Andachterweckende Innig-
keit der Auffaffung. A Warth in Sigmaringen,
der Meifter diefer Bildhauerarbeit, hat hier ein Werk ge-
ſchaffen, das den höchſten Anforderungen, die man an ein
firchlihes Kunitwerk ſtellen kann, vollauf gerecht wird.
Die Malereien der Kirchendekorateure Gebr. Wall i-
{qmedin Wieslocdh ſind mit großem Geſchick ausge-
führt und legen heredies Zeuaniz von dem Fünftleriichem
Können diefex Meiſter ab. IN anzuerfennender Weiſe
haben ferner bei den ſchwierigen techniſchen Arbeiten ihre
Aufgabe gelöſt: Schreinermeiſter YBröter, Schloffer-
meiſter Schherer, Tapezier Lankes von hier — Die
Beleuchtungsapparate find von Fnitallationsingenieur D.
2* Bin Mannheim geliefert und geſchickt einge-
richtet —
Die Freude über den Beſitz einer ſolch künftleriſch
vollendeten Weihnachtskrippe iit in der katholiſchen Pfarr-
gemeinde, eine allgemeine. Die größte Freude an dem
Lunſtwerk hat aber unſer allverehrter Herr Stadtpfarrer
Wilms. In herzlichen Worten nahm der hecho Herr
in ſeiner Wejhnachtsprediat nochmals die Gelegenheit
wehr ſeinen Pforrkindern für das herrliche Geſcheut zu
danken, mit welchem ſie, wie er ſich ausdrücte, feinın
Lebensgbend zu verſchönern gewußt. Ebenſo jhraͤch er
ſeinen Dank allen Denjenigen aus die an dem Gelinaen
des Werkes Antheil genommen,
Bau-Inipektor W aier, der die ſchoͤne Idee erdacht und
in ſo trefflicher Weiſe zur Ausführung zu bringen ver-
ſtanden hat. *
Moge nun nachdem die Heidelberger Weihnadhtsirippe
die kirchliche Weihe erhalten hat und damit in die Reihe
der Sakramentalien einverleibt iſt, reht häufig der
Zufluchtsort frommer Beter werden möge ſie allen Be-
fuͤchern — und zu recht regem Beſuche fordern wir hier-
mit auf — eine ſtete Erinnerung bleiben an die Geburt
kathol. Kirche! D ;
Das Kindlein liebt die Kinder,
Für dies vom Himmel kam;
O, liebet e& nicht minder ,
Es ift ſo wonneſam!“
— — —