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Pfälzer Bote für Stadt und Land (26) — 1891

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Nr. 31 - Nr. 40 (8. Februar - 19. Februar)
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auch Corparationen als ſolche auf; ſo ſind neuerdings



Die öſterreichiſche Abtheilung wird dazu ihte Ver-
rreter ſchicken. — Das neue Jahrbuch des Bundes,
das fehr ſchön und umfangreich werden foll, eine Art
Dichteralbum von

und Dichterinnen, iſt ſchon im Druck und wird


— „Ne, mi füll man jüſt in, dat hüt de Föftbeinſte
is — un denn is jümmer de grote Voßjagd uv
Wenſin!“

— Ein Millionair als Deckpaſſagier
an Bord eines Dampfers mit 485 italieniſchen Aus-
wanderern auf der Reiſe nach New⸗ork ſcheint ſelt-



i


fommen. Der FJahresbeitrag beträgt 2 Marfk,
driginele Jahrbuch repräſentiert ſchön eingebunden
im Buchhandel einen Werth von mindeſtens 5
Mart Es wird dann im Laufe des Jahres ebenfalls
gratis noch eine von Profefſor Stöckie bearbeitete
Monographie der Mettnan in die Hände der Mitglie-
der gelangen.
Rohrbach bei Eppingen, 9. Februar. Geſtern
wurde durch Herrn Bezirksarzt Dr Kellermann von
Eppingen der hieſigen Hebamme Eliſabetha Veith die
von Ihrer Königl. Hoheit der Großhetzogin Luiſe
geſtiftete ſilberne Verdienſtmedaille als Anerkennung
für ihre ꝛoiährige Pflichterfuͤllung auf dem Rathhauſẽ
im Beiſein des Srtegeiſtlichen, Lehrers und Gemeinde-
vaths überreicht Möge die Decörirte fich noch recht
Lele Jahre dieſer Hohen Auszeichnung erfreuen. —
In der vorigen Woche ſtürzte ein Hjähriger Sohn
des hieſigen Bürgers . Heitlanger vom Scheuer-


ganzes Leben einen Nachtheil davon haben wird! Der
brave, fleißige Knabe und feine Eltern werden all-
gemein bedauert. — Nach der letzten Volkszählung
* die hieſige Gemeinde 968 Einwohner und zWwar
B6 Katholiken und 12 Proteſtanten; 14 Perſonen
weniger als vor 5 Jahren. Das MRejfultat der
tehaͤhlung pro 1890 iſt: 81 Pferde, 649 Stück
Rindvieh 377 Schweine, 113 Gaiſen, 87 Bienen-
ſtöcke, 431 Gänſe, 37 Suten und 1568 Hühner.

C© Horreuberg. Auch hier ſcheint eiwas regeres
Leben in unſer Kirchenbaugeſchäft zu kommen. Wir
haben jetzt einen Kirchenbau Coͤllelten Verein gegründet,
zum Heranwachſen unſexes vor 6 Jahren gegründeten
Kirchenbaufondes, weicher am letzten Sonnta eröffnet
wurde und ſind bis jetzt zur größten Freude fchon
107 Mitglieder beigetreten, in einer Gemeinde von
Faum 1006 Bürgern gewiß ein Zeichen, daß esz den
Leuten ernſt wird, ſomit auch ein Bedürfniß vorliegt.
Da wir aber noch auswärtige Hilfe nöthig haben, ſo
mögen pielleicht dieſe Zeilen ein oder das andere mit-
leidige Herz unſerer Leſer rühren und uns ein Schärf-
lein beitragen, welches von der Stiftungskommiſſion
mit Dank zu jeder Zeit angenommen wird.

Y



zermiſchte Nachrichten

. — Zwei holtſteinſche Geſchichten erzählt
Derr &- D, Levetzow in der Tägl. Rundfch. wie folgt.
Vor das Amtsericht einer Heinen Stadt im öftlichen
Dolitein, dem fogenannten Lande Oldenburg, iſt ein
Käthner aus einem benachbarten Guͤts Diftrikte als
Zeuge berufen. Auf die Frage des Amtsrichters
nach ſeinem Glaubensbekenntuiß entgegnet der Zeuge
Nach enigem Zögern: „Dat kaͤnn i< Se nich feggen,
Derr. Amtsrichter.“ — Nun, Sie werden doch wiffen,
M welchem Glauben Sie getauft und confirmirt ſind?
— „W%e, Herr Amtsrichter, dat weet ich nich, —
ülver ick gloͤw allemal, dat ick ganz acrat dat Sülwige
glötw, a8 Se, Herr Amtsrichter! Dar känen Se {ick
man nah. richten.“ —. „da, lieber Maͤnn, die Erklär-
ung fann mir hier doch nicht genügen, Sie ſind doch
Chrift ?“ — „F natürlih — Ik gah ja in de Nirch,
und dor heff ick Se ood mal jeh'n, un dorvun glöw
ick man, dat wi Beiden ganz acrat dat Sülwige
glöwt.“ — „Wifjen Sie Ddenn nicht, vb Sie evan-
gelijch oder tathoͤliſch find?“ — „Herr Amtsrichter,
vun ſo wat wet wi doch ub'n Lann nicks yun!“ —
5 haben denn doch wohl mal von dem Doktor
Martin Luther gehört?“ — „Ne, Herr Amtsrichter,
N mun ganz Leben nich! Benn wi inak frant
denn ſchickt wi jünimer nach Doktor Voͤlters in
Leuſahn! — — Eine MReije nach der Schweiz haben
He gemacht, zwei behäbige - Holfteinijche „ Bächter —
„je hebbt dat ja darto“, — und — nach dem Orund-
jaß „wi moͤtten ja allens mitmaken“ —laſſen ſie
ih von einer Reiſegeſellſchaft, mit der ſie bei der
Jaſche näher bekaunt geworden, Gbewegen, auf dem
Rigi den Sonnenaufgang zu erleben. Rechtzeitig
auf dem Rigikulm geweckt! ſind auch ſie am Morgen
zux Stelle und erwarten mit den Andern das Schau-
piel des Sonnenaufganges in dieſer großättigen Winz
gebung. In dem Augenblicke, als das erſte Auf-
rauchen des Sonnenballes von der ganzen Geſellſchaft


eine unſerer Rächter, wie dem andern eine dicke
Thräne über fein? feiſte Backe rinnt, und erſtaunt
über dieſen Anblick wehmüthiger Bewegung lagt er
zu dem Gerührten: „Wat, Minjch! — geiht Di dat
10 to Harten, dat det Sünn uvgeiht ? Mi dücht dat
Stück hebbt wi oft nog to Hus mit anſehn!“ —



unternommen von Mr. Alexander de Vienne, einem
bekannten Millionair von Napo Eity in Ealifornien.
Mr. de Vienne kam nach Europa und ließ ſich in
Monte Carlo nieder Er war reichlich mit baarem
Gelde und einem auf eine bedeutende Summe lauten-
den Creditbrief verſehen. Eines Tages gewann er
Auf dem Wege
nach ſeiner Wohnung wurde er von einigen Strolchen
überfallen, ſeines Geldes, ſeiner Juwelen, ſeines
Creditbriefes, aller ſeiner Legitimationspapiere und
ſogar ſeiner Kleidungsſtücke beraubt. In dieſem Zu-
jtande wurde er von der Polizei gefunden, die ſeiner
Erzählung keinen Glauben ſchenken wollte. Seine
Wirthin, deren Rechnung er nicht begleichen konnte,
belegte ſeine Effekten mit Beſchlag, und der arme
Millionair wanderte in Lumpen und ohne einen
Pfennig Geld nach Nizza, wo er Freunde zu finden

hoffte. Auf dem Wege erzählte er mehrern Eng-
ländern ſeine Schickſale, aber in Folge ſeines

ſchäbigen Ausſehens wollte ihm Niemand Glauben
ſchenken. In Nizza harrte ſ

zu finden hoffte, waren bereits abgereist. Er wurde
wegen Bettelns verhaftet, und da er keine Exiſtenz-
mitiel aufweiſen konnte, wurde der californiſche
Millionair zu vier Wochen Gefängniß verurtheilt,
nach deren Verbüßung er als Deck-Paſſagier mit
italieniſchen Drehorgelfpielern zuſammen nach Amerika
zurückgeſandt wurde Merkwürdig iſt es jedenfalls,
daß ſelbſt der amerikaniſche Conſul in Nizza dem
Millionair nicht zu helfen vermochte, in Folge deſſen
wohl einige gelinde Zweifel an der Wahrheit der
Geſchichte erlaubt ſind.

— Ein unvorhergeſehener Zwiſchen-
fall. Den Glanzpunkt der Gymnaſtalleiſtungen
bildet bekanntlich die Aufführung eines griechiſchen
Dramas Im Gymnaſium zu X, war der große
Tag erſchienen Man ſpielte die furchtbare Schickſals-
Tragödie des raſenden Ajax, der ſich vor Troja in
ſein Schwert ſtürzt Der todte Ajax, den Die
Griechen zum Schluß über die Bühne trugen, war
eine Strohpuppe, und das war das Unglück.
Während der Chor, umwandelnd des Theaters Rund,
ſeine feierlichen Schlußverſe ſang von der Zukunft,
die dem Menſchen verhüullt iſt, bauten die Träger den
todten Ajax vor eine Seitenthür hinter der Bühne.
Langſam ſchloß ſich, während der Chor verhallte, der
Vorhang — der Augenblick der verdienten Anerkennung
nahte. Leiſe erhöb ſich Profeſſor B, welcher die
Aufführung geleitet hatte, vom Klavier und ſchlüpfte
zu der bewußten Thür, um inmitten ſeiner Mimen
dem erwarteten Rufe Folge zu leiſten Der Beifalls-
ſturm brach auch richtig los Dann aber hörte das
Publikum einen dumpfen Fall, dem ein fürchterlicher
Fluch folgte. Der todte Ajax Iag mit geplatztem
Kopfe mitten auf der Bühne. Der Vorhang mußte
geſchloſſen bleiben, und mit dem ſchönen Schlußeffekt
war es Eſſig.

An die Madchen

Da ſitz ich mit zerdrücktem Kleid
Und welken Blümetein
So ganz allein mit meinem Leid,
Ich armes Mäadelein!
Das iſtalljährlich ſo der Fall,
Nach meinem letzten Faſtnachtsball-

Als ich ein ſchmucker Backfiſch war,
Da madı” mir das nicht bana’;
Nun wa 1’ ich ſchon faſt 20 Fabhr,
Das i in Bischen iang
Und immer noch ſitz ich eaYeinr,
Ich atmes, armes Mägdelein!

Ich Ließ ja doͤch nicht ungenutzt
Die Zeit vurübergeh'n,
Hab kokettirt und mich geputzt,
Faſt war’s ſchon nicht mchr ſchön:
Beangeit hab ich ſpät und früb:
Doch bkieb’$ vergebene Liebesmüh'.

Conzert, Theater Kränzchen, Ball
Befucht” ich lebensfroh;

Kurzum. man ſah mig überall, ,
Sch f Ofte nirgenDdWO,

Allein die Jugen dzeit verrann,

Ich kriegte dennoch keinen Maͤnn-

Was Maͤnner loͤckt und e bethört,
Ich hab s gethaͤn/ das weiß ih;
Run bin — ftik, daß es Niemand hört —
Nun bin ich 36 —
Entfloh’n find meiner Jugend Spuren,
Ich tanze nur noch Anſtandstouren!!

Am End iſt dech Wahres dran:
Die Maid gehörf inS Hau ;
Im Baliaal jucht kein Muger Mann
Sich eine Gattin aus,
Denkt d’ran, ibr Waͤdchen eb's zu ſpät,



Damit'z euch nicht, wie mir ergeht.


Neueſte Nachrichten.

* Münden, 10. Febr. Ein Haudſchreiben des
Prinzregenten an den Paffa ukr Biſchof auf
deſſen in maßvoller Form vor falſchen (ſozialdemo-
kratiſchen) Propheten mahnenden Faſt enhirtenbrief
befagt: „Aus dem Frſtenhirtenhriefe erſehe ich wiederholt,
mit wie inniger Hingebung ſie für den Geiſt des Friedens
u. der Liebe zu wirken ſtreben Ich danke Ihnen hier-
für aufrichtig.“ — Auf einen ähnlichen zur ſozialen
Verſöhnung mahuenden Hirtenbrief des Münchener
Er zbiſchofs erging ein Handlchreiben des Brinz-
regenten, in welchein e3 heißk: „Den Hirtenbrief habe
ich mit Freude und Befriedigung entgegengenommen.
Mögen die herrlichen Worte, welche Sie zur Stärk-
ung des chriſtlichen Glaubens und zur Förderung des
gejelljchaftlichen Frieden8 don der Kanzel verfünden
lafſen, nachhaltije Beachtung finden zum Heile der
Einzelnen, zum Wohle von Staat und Kirche.“ (In
Baden wird wohl eine ähnliche Kundgebung erfolgen)

SEtraßburg 10. Februar. Naͤchdem ſchon vor
einigen Tagen der Londoner „Standart“ den bevor-
ſtehenden Rücktritt des Statthalters Fürſten Hohenlohe
angefündigt hatte, läßt ſich der Pariſer Teuips“
aus Berlin Folgendes melden: „Gerüchtweiſe vers
lautet, daß Fürſt von Hohenlohe, Statthalter
von Elſaß-Lothringen, dem Kaiſer ſein Entlaſſungs-
geſuch eingereicht hat! Zwiſchen dem Fürſten Hohen-
lohe und dem Reichskanzler ſollen Melaungsverſchie-
denheiten über die im Reichslande zu befolgende Po-
beſtehen.“ Das „Elſäſſex Journal“ bezeichnet
die erwähnten Gerüchte als vollſtändig aus der Luft
gegriffen.

Brüſſel, 10. Febr. Die Mittheilung vom 4.
Februar, wonach in Brüſſel eine Kundgebung von
Fonſtribirten gegen die Konſkription ſtattgefunden
habe, beruht auf einer Verwech ſelung mit Vor-
gängen, welche ſich in den Städten Binche und Ma-
nage bei der Loosziehung der Militärpflichtigen zu-
getragen haben. An den gedachten beiden Orien nah-
men die ſozialiſtiſchen Führer Veranlaſſung, um Ver-
ſammlungen abzuhalten, in ihren Reden das herr-
ſchende Militärfyſtem anzugreifen und Manifeſtationen
gegen daſſelbe und zu Guͤnſten des allgemeinen Stimm-
kechts zu veranſtalten. In Brüſſel hat ſich nichts
Derartiges ereignet.

Petersburg, 10. Febr Der Eczherzog Franz
Ferdinand beſuchte heute Voͤrmittag die Offizierreit-
ſchule und verweilte dortſelbſt mehrere Stunden; hier-
auf nahm er bei der öſterreichiſchen Botſchaft das
Dejeuner dinatoire ein und empfing das diplomatiſche
Korps. Nach dem Diner bei dem Großfürſtenpaare
Sergius Alexandrowitſch beabſichtigte der Erzherzog
heute unweit Petersburg ſich zur Bärenjagd zu be-
geben.

Sentrums-Berein
Katholiſches Caſino Heidelberg.
Sonntags und Mittwochs ſind Ge-
ſellſchaftsabende.

Die neue Mitgliederliſte liegt an dieſen Abenden
zur Einzeichnung auf.



Wir machen die Mitglieder des Centrums-
Vereins, Kathol. Caſino, darauf aufmerkſam, daß in
unſerem Vereinslokal: Hauptſtraße 28 (Gaſthaus
zum Deutſchen Hof) folgende Zeit un gen aufliegen:
Kölniſche Volkszeitung, — Badiſcher Beobachter, —
Freiburger Bote, Konſtanzer Nachrichten, —
Frankenbote, — Freie Stimme, — Säckinger Voͤlks-
blatt, — Lahrer Anzeiger, — Pfälzer Bote. Ferner
Neue Bad. Landeszeitung, — Badiſche Landpoſt, —
Bad. Landeszeitung, — Heidelberger Zeitung.

Wir bitten von dieſer Gelegenheit ſich durch
Zeitungslektüre zu unterrichten den ausgiebigſten Ge-
drauch zu machen. Der Ausſchuß

2 22 —
RR Mannbeim &S

nebernahne kompletter Einrichtungen.
Mußerzimme: verſchiedener Preislagen..







C * ſinden i Vfalzer Aote die
Inſerat weiteſte Rerbreitumg und Au& des-
halb von beſtem Erfolg






Hetdeivers *
Aufangs Courſe der Yeuligen Lorſt
mitgetheilt von der Heidelberger * — — * * u. H.

Frankfur erlin.
Credit Aktien — — —
Stiactsbahn . 21778. —
Lonibarden — — —
— EB —
Diskonto-Commandit . 212 80 —
— 1565 —
Ungar. Goldrente 93 — —
®otthard . . 155 40 —



98 50
18 90

8&0er Ruflen - . —
— —


 
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