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Pfälzer Bote für Stadt und Land (26) — 1891

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Nr. 111 - Nr. 120 (20. Mai - 31. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44149#0447

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4 Sack zurecht legen; es war dazu jedoch zu
[& und fhlug das jwere Faß den Fuß voll-
‚Mändig ao. ” Im Spital wurde dem Unglüclichen der
7#B- amputirt.



2

Erregung über daͤs leßte Brandunglück hier nicht
‚Glegt, und fchon wieder wurden wir durch Feuerlärm

raͤbuͤchen Schrecken verſetzt. Um 3'%4 Uhr Nach-
Wlittags zog nämlich ganz unerwartet von Weſten nach
Öften ein Gemitter über unſer Städtchen Dem erſten
a Otigen Bligftrahl folgte fofort ein furchtbarer
ßl’“net'id)[ag, ſo daß ſich Zeder ſagte: „Es muß in
"’ber'g?äf;e eingeſchlagen haben.“ Unmittelbar darauf
Wütde deun auch Feuerlärm gemacht, da der Blig in
$ dem Schreiner Schüs gehörige Haus eingeſchlazen,
And zmar, wie ſich nachtraͤglich herausſtellte, ohne zu
‚ Jünden, hingegen jedoch ein Mutterſchwein zu lähnen,
9 Daß e3 gejlachtet werden muß. Man iſt allge-
MElr fehr giücklich uͤber den verhaͤlinißmaͤßig geringen
Daden, den daz Gewitter fonach angerichtet. — Yuf
® Yranditätte vom 7. d. M. {chreiten die Mbräu-
AQ3arbeiten rüftig vorwärts, e8 ijt dies in erfter
?‘Qü)e en Verdienſt des großh. Bezirkgamts, das die
rndſchadrneinſchaͤgung 2c. ſofort erledigte, wir auch
T Verjchiedenen Feuerverſicherungsgeſellſchat?agenten,
‚Die die Schadenfeſtſtellungen raſch und ohne Schwierig-
riten anerkannten, ſo daß die armen Abgebrannten
N0 im Laufe dieſes Sommers ſich neue Heime grunden
Waien (B. 2)
%8 Z, Bom Nectar, 18. Mai. Mit der Wall-
Urner Moftergründung i{t’3 aljo vorläufig nichts
AD der Jubel darüber war fehr verfrilbt. Wir-
I)“It“! ſoche vorzeitige Siegesberichte mit Auzfällen
Uf die Gegner überhaupt für ſehr unklug, - wenn
* Togar fur ſchadüch Die maßgebenden Herren
“r alhen belannilich eine lange Zeit, bi8 fie einen
rahten Fehler einjehen, und noch längere Zeit,
‘8 fie D gutmadhen. VBoreilige Berichte über an-
—%eß{@e Siege der eigenen Pariei und Niederlagen
z Negierungspartei bringen dleſe verrẽn oft in
_?Befleßeni)eit‚ ſetzen ſie der Kritik und dem Druck
Arer Sintermänner aus und vereiteln oftmals einen
halbgewonnenen Bortheil. Deßgleichen haͤt
M mancher Pfarrer eine Stelle nicht erhalten,
rertrauliche Mittheilungen zu bald an die große
Ie gehängt wurden. MAber jelbjt wenn die Wall-

f;ßere{tg

Mg erhalten hHätte, fänden wir nodh kein Grund zu
‚ OBem Jubel. Der Liberalismus zeigt ſich vielleicht
o bereit, um den Katholiken den Mund zu ſtopfen,
re oder zwei klöfterliche Anſtalten zuzulaſſen
* vird dies als einen Att großer @nade und
Mleranz angeſchen wiſſen wollen. Allein wir wollen
en G nadenakt, ſondern unfjer natürliches und
WOegründetes R e cht, wir wollen volle Frei-
* Unfjerer tathol. Religion, wie ſolche
b die Gottesläugner und ungebildeien Pietiſten
Kexiger genießen. Mit einem Kloſter und 2 oder
. Batres iſt den vielſeitigen Bedürfniſſen unſexes
———— ſo viel wie micht gedient. Die
* ; Mirche kann noch nicht jubeln, wenn ihre Sklaven-
* umein Glied gekürzt iſt, ſie braucht und ver-
nrgl Dolle Befreiung au8 ber wationalliberalen
öemthmnbuug.

— Zeuthern ſteht man im Begriff, einen

Jrrreſtkt zu bauen und man hat daͤzu, wie der

* Ae aus ſicherer Quelle erfahren, einen Platz

ich in unmittelbarer Nähe der Kirche und

SZMle, Daß dies kein geeigneter Blas ift, fieht wohl

‚Sdermanu ein und e hätte ſich gewiß ein anderer
4B gefunden, wenn man nur gewollt Hätte.

8 Karlsruhe, 16. Mai. Die Beifeßung der
an aeffin Clijabeth erfolgt in der hiefigen Stadtkirche
am Nittwoch Vorinittagd

oft Jom Katzenbuckel, 15. Mai. Es iſt ſchon
Ligt worden und muß immer wicder von
* gerügt werden, daß ſo manche Beamte und
Wiefforen die Sonn- und Feiertage entheiligen,
* Alfe allmählich ſeine Religion rauben und es
Turd) für die Sozialdemokratie reif machen. So
am hohen Feſte Chriſti-Himmelfahrt Vor-
Aſtalt mit ſeinen Schülern einen Ausflug auf den
Kabenbucter. Was ſoll denn aus ſolchen Schülern
* Wwerden, denen die Himmelfahrt des Gottes-
4* eine gleichgiltige Begebenheit iſt? Wir glauhen,
{ CM foldher Spaziergang unbe[hadet des wifjen:
aftlichen Fortſchritts gerade ſo gut auch an eiuem
Tag hötte gemacht werden können.

Vermiſchte Nachrichten

&u Bonn. 18. Mai. Nachdem in den letzten
4 die Menfuren der Korp3itndenten
G ef‘f)[“n berfchiedenen. Kneiplokalen ziemlich ungenirt
biei) agen worden waren und die „Deutſche Reichsztg.
4 5 9%tÜgt- Hatte, bringt die genannte Zeitung jetzt
Ygende Nofiz : „Als Erwiderung auf den Tadel in




geniertheit bei den Studenten Duellen der letzten
Tage erhalten wir folgende Zuſchrift: „Unſern Gruß
zuvor! Bezüglich Ihres Artiteis im heutigen erſten


erwidern wir: Wir ſehen uns überhaupt nicht veran-
laßt, unfere Venſuren heimlich zu ſchlagez Im
Gegentheil. Wir werden daher am nächften Mittwoch
9 Uhr. Mergens unſern erſten offentlichen Nenſurtag
auf dem Marktplatz abhalten. Es ſteigen 12 Partien
Bir erlauben uns Seine Magnificenz, die Herren
Profeſſoren, Stadtverordnete, Offtziere und Vertreter
der Preſſe ergebenſt zu dieſem Menſurtag einzuladen.
Das Publikum wird erſucht, genan den Weiſungen
der Polizei⸗Sergeanten zu foͤlgen. Es wird als
Eintritt&geld 50 Bfg. à Perſon erjoben werden. Diees
Eintrittzgeld wird zur Abtragung etwaiger Schulden
einzelner Corps benußt; es iſt daher im eigenen Intereſſe
der Bürger, daß jene Menſurtage gut befucht werden
und wir bitten Sie um eine ſchöne Rencenſion der
einzelnen Parteien, und um Empfehlung zum Bes
juch des intereſtanien Schauſpiels in Ihrer werthen
Zeitung Ergebenſt Game unleferlich) > (>< >)


der Flickpauſen große Reſtauratidn und Freikonzert
der Huſaren · Kapelle. —
Vährend einerſeits dieſe Perſiflage große Heiter-
feit hervorgerufen hat, werden auf der andern Seite
Schritte herathen, um gegen das Blatt vorzugchen.
— Muͤuchen, 15. Wai. Der Pelizeibericht ver-
zeichnet heute Abend einen Selbſtmoͤrdverſuch. Seit
etwa 14 Tagen vergeht kaum ein Tag, an dim nicht
einer oder mehrere derartige Fälle Konftatirt werden
miiſſen. Die Selbftmörder gehoͤren zumeift. der ar-
heitenden und dienenden Klaffe an. Ein Theil der


ühren.
Das neue deutſche Gewehr. Ein Korre-

ſpondent der „Frankf Btg.“ {fGreibt anläßlich der
eben beendeten ebung der Laudwehrleuie mit dem


Tage ihrer Uebung zu ſehen und zu hören bekam,
war dazu angethan, die Ueberzeuguuz zu wecken daß
ein Krieg mit den neuen Waffen das Furchtbarſte
werden müßte, was die Geſchichte je gefehen. Daͤs
neue Gewehr iſt eine Waffe von geradezu vernicht-
ender Wirkfamkeit, gegen die ſich das alte Zündnadel-
gewehr, mit dem die Siege von Königgräß und Sedan
erfochten wurden, ausnimmt wie eine Spatzenflinte.
Gegen die Durchſchlagskraft ſeiner Genoſſe giebt es
im Felde faſt gar keine Deckung mehr. Das Ge-
ſchoß durchſchlaͤgt auf 150 Meter Entfernung 70
Centimeter friſch aufgegrabene Erde, 170 Sentimeter
geſchichtetes Tannenhoiz oder 5 hintereinander ſtehende
vollgepackte Torniſter, und auf 2050 Meter (die
größte auf dem Viſir verzeichnete Diſtanz) iſt das
leine Ding noch immer ftark genug, dem größten
Grenadier das Lebenslicht auszublafen. Auch die
Treffſicherheit hat eine außerordentliche Steigerung
die die Infanterie zu ihrer gefürchtetſten
Gegnerin, der Artillerie, in ein ganz neues Verhält-
niß gehracht hat Zutreffend chaͤrakterifirte dasſelbe
ein Offizier: „Es wird allgemein darauf ankommen,
ver im Felde den Andern zuerſt ſieht Sieht die
Artillerie uns zuerſt, ſo Hat fie ſich mit drei Schuß
eingeſchoſſen und von da ab ſitzt jeder Schuß. Sehen
wir ſie aber zuerſt, dann haben wir in zwei Minuten
die Bedienungsmannſchaft weggeſchoſſen

— MParis, 17. Mai. . In Dyannax Ain-Depar-
tement) vurde ein furchtbares Verbrechen verübt.
Ein 12 jähriges Mädchen ſtieß ein vierjähriges, in
der Abſicht es umzubringen, ins Waffer. Al3 der
Tod nicht ſchnell genug eintrat, zog die Verbrecherin
das Kind aus den Waffer und tödele es mit Schlägen
und Biſſen. Beim Anblick der Leiche zeigte fie nicht
die geringſte Gemüthsbewegung

— Genna, Mai. Vor einigen Tagen wurde
hier ein Soldat in Folge kriegsgerichtlichen Urtheilz
rücklings erſchoſſen. Derſelbe halte in einem Wuth-
anfall ſeinem Hauptmann durch einen Schuß eine
nicht lebensgefährliche Wunde beizebracht. Faͤſt zu
derſelben Stunde wurde in einer Stadt des ehemaligen
Herzogthum Sapoyen ein des Mordes ſchuldiger
Italiener guillotinirt.

Neueſte Nachrichten.

* Berlin, 18. Mai. Die hieſige kaiferliche japa-
aiſche Geſandtſchaft erhält über die Einzelheiten des
Attentats auf den ruſſiſchen Thronfolger Line authen-
tiſche Darſtellung in folgendem Telegramm: „Tokio,
17. Mai. Der Großfürſt⸗Thronfolger verließ am 11.
Mai Kioto in einem Finrikifha (ein von Menſchen
gezogener Wagen), um ſich nach Otſu zu begeben wo
er nach ſeiner Ankunft verſchiedene Sehenswuͤrdigleilen
von Intereſſe beſuchte und ſodann ein Frühſtück ein-
nahm. Bald daxauf, als er die Tiomaktinitraße
paſſirte und ungefähr 700 Meter von der Präfektur
eytfernt war, 30g plötzlich ein Poliziſt Namens Tſinda
Nitzuſo, der auf der rechten Seite der Straße Wache








Hielt, ſein Schwert und hieb auf den Großfürften-
Thronfolger ein, deſfen Hut er durchſchlug. Oberhalb

der rechten Schläfe erhielt der Großfürſt⸗ Thronfolger
zwei Wunden, die anſcheinend durch einen Schlag
entſtanden waren. Nachdem der erſte Verband ange-
legt war, kehrte der Großfürſt mit der Eiſenbahn


ſuchung wurde feſtgeſtellt, daß die Wunden nur leicht
ſeien und der Schaͤdel nicht getroffen war. Eine
Wunde war 9 Centimeter die andere 7 Centm. laug
Der Attentäter, den der Prinz Heorg von Griethen» '
land mit ſeinem Stocke niederſchlug, iſt ſchwer ver-
wundet worden. Die gerichtliche Unterſuchung iſt im
Gange. —

— a. O, 18. Mai. In Annweiler und
Ungegend hat es deſchneit, die Gegend zeigt ein
Vinterkeid Bieleroct3 iſt die Temperatur in der
letzten Nacht unter Null gefunken. Auch augenklicklich
herrſcht winterlich rauher Sturm. Von einem Pfingſt-
verkehr iſt nichts wahrzunehmen. 7*—

* Strafburg,.17. Moi. Heute begann das erſte
eljaß-Iothr. Sängerbundesfejt. Dasjelbe iſt von etwa
70 Sejangbereinen, zur Haͤlfte laͤndlichen, aus allen
Gegenden der Reichslande beſucht In der reich-
beflaggten Stadt befuiden ſich Tauſende von Sängern
und viele Fremde Freiherr Schott von Schotten-
ſtein hielt die Eröffnungsrede: als Dirigent wirkt
der Muſikdirektor Hilpert. 4a0ı

* Meb, 17. Mai. Von vier jungen Leutert,
— der Mofel 5E mit Kahnfa s 7n vergnügten,
ertranfen drei unterhalb der Csplanade. /

Paris, 17. Mai. Der Rardinal Rampolla
4 im_ Muftcage des Papſtes an den Erzbifchor von
Sambrai ein Schreiben gerichtet, in welchem er dieje:.
erfucht, -bem - Pfarrer von Fourmies wegen feiner
Haltung während der Vorgaͤnge am 1. Mai die An- .


* WoSfan, 17. Mai. Wie die ruſſ. „MoZkaiter
3ig.“ erfährt, hat das Minifterium des Inuern Die
Provinzialbehörden beauftragt, über die Zahl der
Juden, die in den Staͤdien Rußlands wohnen, ſofart
Exhebungen zu veranſtalten. Perſonen jüdiſcher Kon-
Feſſion, die fich im Widerſpruch mit den geſetzlichen
Beſtimmungen in den Staͤdten aufhalten, ſollen un-
verweilt nach den Orten ihrer Herkunft befoͤrdert
werden Der neue Generalgouderneur von Mos-
lau, Großfürſt Sſergei, hielt heute mit feiner We-
mahlin ſeinen feierlichen Einzug Auf dem Bahn-
hofe wurden dieſelben vom StadthHaupte willlommen
geheißen.

Athen 18. Mai. Weitere Meldungen aus
Lorfu beſtätigen, daß Dank der Energie des neuen
Präfekten eine erhebliche Veruhigung cingetreten iſt;
ſaͤmmtliche Juden haben ihre Gefchafte heute wieder
aufgenommen.

Römifh-katholifdhe-Gemeindegottesdienfe in helnelberg.
Mittwoch, 20. Mai.

Beginn der Feier des ewigen Gebete3 um 9 Ubr.
Feierliches Hochamt.) Schluß desjelben Doinnerfiag 9
Uhr mit Hoͤchamt und Te Deum; (Betftunden von 5
Uhr Morgens an.)

— O —⏑—⏑ —

Centrums⸗Verein

Katholiſches Kaſtuo, Heidelberg.

(BVereinslokal: Reftauration „zur Reichspoſt-
in unmittelbarer Nähe des Bahnhof8. Eingang
durch die Haupttreppe vom Garien aus.

Rittwoch, den 20. Mai,
keierlitie Eröffnung nuſeres nenen Vereins:
loſials.

(Brogramm: Reden, Muſikſtücke, allgemeine- und
Solo⸗Gefänge, humoriſtiſche Vortraͤge uſw.)

Die Feier findet in den vereinigten Sälen des
Cafee Reichspoſt 2. Stock ſtatt.

Die Mitgliedex nebſt Familienangehörigen werden
um zahlreiches und pünktliches Erfjcheinen gebeten.
Anfang präcis 149 Unr.
Der Vorſtaud

⁊xxxxxxxxxFxxxxxx
— Ka w d
a on beſtem Erfolg.

& etdelberg, 19. Mai.
Anfangs Courſe der heutigen Börfe
mitgetheilt von der Heidelherrer Volksbank e. Gmu. D-
Frankfurt. Berlin.











$

Credit Aktien — —
Staatsbahn .. ... 286172 — —
Lombarden 931/4. —
O — 2—
Disconto-Commandit 218240 —e
— 4 ⏑ 4 96.10 —
Ungar. Goldrente . . .. 90— —
‚ otfbardeu 8 E 6D —
80er Ruſſen 96.10 ——
Zätten 17.65 —


 
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