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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1884

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No. 127 - No. 149 (1. Juni - 29. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44124#0587

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Anzeigen: die 1-spaltige Petits .
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Heidelberg

Expedition Brunnengasſe 24. 'Yerantwortliher Redakteur Philipp Klausuer. Expedition Brunnengaſſe 24. :

„Ve 140. Donnerſtag, den 19. Juni TSST. .





Übonnements-Eimadung. | Urls, ublclaut 4cbeiſt!valüüe; ufer tlcr: | ttt und fad, daß die Ecpison währet § n
IE Eutrial Juli, act ; September bitte: daß ein Verſuch, die holländische Thronfolge zu einer ſchung einiger Chemikalien erfolgt war. Dem Herrn.. .
wir die Bestellungen auf das europäiſchen Frage aufzubauſchen, als von vorne- der sich mit diesem „Experimente“ beschäftigt hate.
herein verunglückt bezeichnet werden dürfe. wurde die linke Hand abgeriſſen und man fand ihn

Heidelberger Tageblatt, Berlin, ZU: Ott: és verlautet, die Ernen- befinnungslos auf dem Boden des Zimmers liege.
die nachweislich billigſte täglich erscheinende für hzia, “tt LU:. beleta ic .f 1uht als W NY ze Sereſtſ: f tües gr cer tu c
Zeitung in ganz Baden alsbald aufzugeben, damit nerſtag oder Freitag Normittag beim Reichskanzler | seit längerer Zeit unter polizeilicher Bewachung un
ß s r: s .. hu ulgueo “itritt, | Link gesellige Vereinigung von Reichstagsmitgliedern die Behörden glaubten natürlich, daß sie eine wichtige
Das Heidelberger Tageblatt, welches in ſtatt. O ... Entdeckung gemacht haben.
verhältnißmäßig kurzer Zeit eine Auflage von : eſterreich-Uugarn. , . . .: Afrita. M
4000 erreicht hat, vertritt hauptſächlich die In- Wien, 17. Juni. Das halbamtliche Fremden- Aus Sunakin wird vom 15. ds. gemeldet: Major s
teresen der untern Landesgegend und des Oden- blatt beſpricht in warmer Weise die friedlichen Be- | Pigott, der Befehlshaber der hier ſtationirten egyp-
waldgebietes und iſt bestrebt täglich das Wissens- ſtrebungen Deutſchlands in der Kolonialfrage. Aus | tischen Kavallerie, hat ſein Kommando niedergelenn.
wertheſte auf allen Gebieten zu bringen. Durch dem Eingreifen des Reichskanzlers in die Berathung | weil seine Mannschaften, die ihn in der Nach ds.
utgewählte Erzählungen ist auch für die Unter- der Poſtdampfervorlage gehe hervor, daß die Ziele | 27. Mai außerhalb der Forts ſchmählich im Stiene.
sites beſtens geſorgt und bietet der billige der deutschen Regierung lediglich auf die Wohlfahrt | ließen, nicht vor ein Kriegsgericht gestellt wone.
Prei: 1/ üihrl 1 Mk 40 .; der Nation gerichtet seien. Fürſt Bismark, der erſte | Offiziere und unerprobte Mannschaften werden ohne .
pet . z s n M . Musi tpk Vitzrbezer z Hevilehlauts Matt und Größe, L~;th zu 7 Tagen Griangeih fréurtäalt Dieses <
- legenheit unser ? zu halten le erſuchen wir Ö gt Vit t Ftuſians t ihre Oster: Let. pu! .. ; hz ngo en ; .
alle Freunde und Leser unseres Blattes durch Em- | reich das Streben -des deutſchen Bundesgenossen | offiziere der in Suakin ſtehenden egyptiſchen Tmnpſen.

pfehlung zur Verbreitung gefl. beizutragen. nach Ausdehnung seines Einfluſſes auf den Verkehr. haben ebenfalls demissionirt aus dem Grunde, daß
Anzeigen finden bei billigster Be- | Wien, 17. Juni. Das Bezirksgericht der ſie nicht länger mit feigen egyptiſchen Offizieren und
rechnung die weiteste Verbreitung. innern Stadt verurtheilte im Stadttheaterbrand - | Soldaten zuſammen dienen wollen. ~ Der „afri-

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i tt Sg wren ve t rr N ſslge ert Breeſhe set Dubar got it f nn}
Karlsruhe, 17. Juni. Nachdem der Großher- lichen Arrestſtrafen verurtheilt. | geſchlagen und außer Landes verjagt worden.
zog und die Frau Großherzogin nach Schloß Mai- bepu hatte bekanntlich Ketſchwayo vom Throne
nau abgereist sind, wird die Residenz wohl, wie in England. « ſiürzt. + Ruheſtörungen find angeblich in Stella-
früheren Jahren, die Anwesenheit des Fürstenpaares London, 16. Juni. Der Herzog von Westmin- | land ausgebrochen, wo der Autorität der Regierung
bis zum October entbehren müssen. Auch erhäl sich ster hat es für nothwendig erachtet, sein Schloß | Troß geboten wird. Mr. Mackenzie, der britiſche
die weitere Nachricht, daß im Juli eine Reiſe nach Eaton Hall unter starke Bewachung zu stellen, da Kommisſär, soll insultirt worden sein. + In dem
Stvckholm angetreten werden ſoll, da eine Reiſe der | Anzeichen vorliegen, daß die Dynamitverſchwörer ihre | fruchtbaren Thale des Fluſſes Bentiaba, in Moſon.
Frau Kronprinzessin hierher außer Frage ſteht. wenig begehrenswerthe Aufmerkſamkeit diesem mit medes, der portugiesischen Beſikung an der Wesen.







Berlin, 17. Juni. Gegenüber den Auslassun- | Kunstſchätzen und Kostbarkeiten aller Art angefüllten | küſte Afrikas ist eine Ackerbaukolonie angelegt. Die
gen der Times und der Pariser Blätter betrefsss der | prachtvollen Landsite zugewendet haben. — Am | portugiesische Regierung hat der Kolonie 100000.
Thronfolge in Holland macht die Nordd. A. Z. darauf | Sonntag Abend gegen 8 Uhr erfolgte in einem Pri- | Hektaren ſteuerfreies Land gegeben und 6 Prozjen.
gaufmerkſam, daß das niederländische Staatsgrun5- | vathauſe im südlichen London eine Explosion, deren | des angelegten Kapitals garantirt. :

lauter Knall alsbald große Mensſchenmasſen heran- :

































; Die P x oph e; eiung der Zi geus eriir. sen den Lebensweg eines armen Sterblichen beſstrei- „Das glaube ich ts k; wenn ls pelle Hp.lie .:
_ Höiſtoriſche-Erzählung von E. D. ter Vie “hr: Person, so war auch das Spiel Me- u . c Ut Und Scheng . .

linka von Hajeck’'s; es war rauſchend, glänzend, | spottete die Luxemburgerin; „aber nehmen sie fiene
(8. Fortsetzung.) kunſtfertig, aber es lag keine Gluth darin; man | in Acht vor den seidenen Blumen, ein Mann we.
Ihr weißes Muſsſelinkleid war über den Hüften | fühlte es, sie dachte dabei an nichts Anderes, als | Sie follte diese mit den ächten nicht verwechſlen.
hochaufgebauſcht und mit Rosen geſchürzt, knapp | daß sie jetzt die Einzige ſei, auf die Aller Blicke sich | dürfen.“ Wie meinen Sie das, Fräulein von Tro.
dagegen lag das tiefausgesſchnittene wasſerblaue At- | richteten, daß sie die Triumphe genoß ihrer Kunst- | naco ?“ fragte der Offizier ſcharf. .
lasmieder der zierlichen Büſie an; fie ſah genau ſo | fertigkeit, ihrer Schönheit, ihrer Eleganz. Die kleinen „Je nun, es kommt zuweilen vor, daß man ft s
Hus, wie eine Schäferin von Porcellan, welche auf | Hände fuhren mit Blitesſchnelle über die Taſten, irren kann,“ sprach die verwachſene Schweſter dees.
dem Kaminsims und den gesſchnörkelten Pfeilertiſchen | sie lachte und schüttelte den gepuderten Lockenkopf, | Hausherrn, indem ihre dünnen Schultern unter dere
|tanden; auch ihr Geficht war von dieser porcelan- | als ein Offizier befliſſen herbeikam, ihr die Noten schwarzen Mantille zuckten, aber ihr großes, ſeeleen..
nenen, glänzenden und kalten Schönheit. Ein Teint | zu wenden, das war unnöthig, sie hatte jede Note | volles Auge mit einem ehrlichen, offenen Blick auf
wie Schnee und Rosen, eine feine leicht gebogene | im Kopfe. Lachend bog fie den Kopf zur Seite, | dem schönen, männlichen Gesicht des Offiziers ruhte.
Nase, Augenbraunen so elegant und zart geſchwun- | während die Finger in einem Adagio über die Ta- | „Sie scheinen mir in einem Irrthum befangen zu
als seien sie mit einer Rabenfeder gezeichnet, Augen sten glitten, und ſandte dem großen Offizier, der | sein, und Sie wissen, je ſpäter, ie weher thut e«en.
vom tiefſten Schwarz, ein kleiner, üppiger Mund | mit verſchränkten Armen in einer Fensſterniſche lehnte, wenn der Irrthum, den wir als Wahrheit verehe..
jede Einzelheit dieses Geſichts war ſchön und das | einen Blick zu, der ein wahres Kunstwerk heißen | ten, fich uns als ſolcher enthüllt. | .
Ganze beſtechend. Doch dem ernsteren Beſchauer, | durfte, denn es lag eben so viel Schmachten als Sie ſprechen in Räthseln, in dunklen Andeutun-
dem unbefangenen Beobachter genügte diese Schön- | Frohlocken darin. ; gen, Mademoiselle; dürfte ich Sie bitten, mir ge- ,
heit nicht, die keine Spuren tieferen Gemüthes Kleber erröthete unter diesem Blick bis unter den | nauer meinen Irrthum bezeichnen zu wollen?“
zeigte; auf dieser glatten Stirn, diesen ſchwarzen | Puder der steifen Haarlour; wie als ſei er ein | „Behüite mich Gott!“ rief die lebhafte Dame,
Augen, diesem rofigen Munde lag ein kalter Aus- | junges Mädchen, das den erſten Feuerblick des Ge- | indem sie ihren großen, grünen Fächer zuſammen.
druck, und umsonst ſuchte die Schöne durch Leben- liebten auffing, ſo befangen wandte er fich zur Seite klappte und die ſchwarze Spitenmantille feſter um
digkeit der Geberden und des Sprechens die fehlende | den Kopf über eine kryſtallene Vase mit Blumen | die mageren Schultern zog, „behüte mich Gott vr
Wärme zu erſetzen. Diese Lebhaſtigkeit war nur beugend, welche auf einem Marmorguridon neben | dieſem ernsthaften Inquirententon zin einer munteen.
äußerlich; fie hatte keine Gemeinsamkeit mit der | ihm stand. Geſellſchaft! Wie wollte ich leben können, wenn ieh
Seele, in der Alles kalt und apatiſch war. Aber „Lieutenant Kleber so zerſtreut ?“ rief plötzlich | immer vor Gericht mit meinen Aeußerungen stehn.
nur dem unbefangenen Beobachter stellte ſich die | eine muntere Stimme in französischer Sprache, aber | ſollte ? „Wie meinen Sie dies, Mademoiselle Ma

ſchöne Böhmin so dar, und deren gab es Wenige. | mit fremdländiſcher Betonung. „Sie ſcheinen den leine? wie meinen Sie Jenes?“ Mein Gott t






Den Meisten war Melinka von Hajeck das Muster | Duft der Blumen genießen zu wollen, aber dieſe | meine gar Nichts, ich habe nur die Manie,
von Eleganz und lebhafter Grazie, dem Liebenden | hier find gemacht, es ſind seidene Blumennn. | alter, von Wind und Regen ſchief gebogene
aber, Kleber, schien fie der Inbegriff alles Reizen- „In der That, Mademoiselle, ich wußte nicht “ | weiser dazuſtehen und zuweilen meinen
den, die holdeſte Fee zu sein, welche mit ihren Ro- ſstammelte der Offizier in Verlegenheit. . zuſtrecken und zu ſagen: nicht dahin
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