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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1884

DOI Kapitel:
No. 256 - No. 281 (1. November - 30. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44124#1067

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WMittwoth,

r Montag. Abonnementzpreis für
45 Pfg. mit Trägerlohn, durch die
rl. 1 Mark ohne Zuſtellungsgebühr.







Bestellungen auf das „Heidel-
berger Tageblatt“ für die Monate
November und Dezember
Preiſe von 97 Z frei ins Haus werden von allen
ſtanstalten und Landbriefträgern angenommen. Bei
ſern Trägern und Trägerinnen hier und nächſte Um-
"ung für monatlich 45 Z. Zurecht zahlreichen Beſtel-
In ladet ergebenſt en Die Expedition.

Deutſches ſFieich.









? versichert wird, völlig aus der Luft gegriffen.
! erlin, 3. Nov. Das weſtafrikaniſche Geschwader,
hem die Schiffe Bismarck, Gneisenau, Olga und
îdne angehören, ist heute in Plymouth ange-
men und beabsichtigt am 5. November zunächst
Madeira in See zu’ gehen.
Berlin, 3. Nov. Die gestern stattgehabte Feier
Einweihung des neuen Polytechnikums ſchloß
„éêinem glänzenden Feſtbanket im zoologiſchen
en, an welchem die Minister v. Bötticher und
Goßler, ſowie der Senat und der Rektor der
nischen Hochſchule und der Universitcit theilnahmen.
! Vürgermeister und die Stadtverordneten Char-
'nburgs überreichten die Urkunde über die Stiftung
Stipendien im Betrage von 20,000 M. für
Schüller des Polytechnikums. Ministerv. Vötticher
te einen Toaſt aus auf den Kaiser, v. Goßler
die technische Hochſchule. Die Studenten der
.hſchule hielten am Abend in den Sälen der
einen großen studentischen Commers ab,
Yu der Kultusminiſter gleichfalls beiwohnte.
f rt! Lr; eit hei ven
gleichzeitig Direktor der Kunstsammlungen.
findet deſſen Ueberfiedelung ſtatt.
u, 3. Nov. Nach der „Rh.-W.-Ztg.“ waren
Grubenunglück auf der Zeche „Victor,, nur
nen getödtet, 6 ſchwer, 7 leichter verwundet.

Ütrieb iſt ungeſtört.













wird
rn

Im Hause des

_ Criminalroman von R. Ortmann. ...

o. (Schluß.)
g mmen Sie darum vorläufig zu mir. Mein
zwar kein Palaſt, aber Raum für Euch
ty t fich, ſchon noch finden. Sind Sie damit
ß anden ?’
Imfeld war eben im Begriff, dankbar zuzu-
My els Elsbeth leiſe seinen Arm berührte und
u h einen Blick bat, ihrem Bruder die Ent-
1je4 zu überlaſſen. i
y, aus ſchien mit ſich ſelbſt zu kämpfen. Er
hie Augen Boden geschlagen, und es wurde ihm
kr ſchwer, die rechten Worte zur Antwort zu
ſe von Nuggenhagen,“ sagte er endlich, ,i
lg, Vedeutung Ihrer großen Freundlichkeit zu
und ich danke Ihnen dafür von Herzen.














ih Iweſter wird mir erlauben, es in ihrem
Up tbzulehnen.“ |
D Alſo doch noch empfindlich! -- Sollten
n Manne gegenüber schon etwas nach-
in, mein Freund !“

uten Sie meine Antwort nicht, Herr
.. Der Himmel weiß, wie schwer es mir
fie zu geben. Aber meine Dankbarkeit
iſt eine zu aufrichtige und tiefe, als daß
Unbedingt jedes Beisammensein vermeiden



jeidelberger

- | Nachricht“, sagt er, ,iſt vollkommen richtig; wir
- | waren mit dieſen Thatſachen ſchon seit mehreren

< | ein einziges Wort gefunden hatte, fühlte er zwei

:- | innig auf die seinigen drückten, und es war ihm,

| und erklärte, auf der Stelle abreiſen zu müssen.



Buchen, Walldürn, Idelsheim,

Frankreich. j

Paris, 2. Nov. Die Gerüchte, welche hier in
den lettten Tagen tiber eine Vermittlung Englands
zwiſchen Frankreich und China in Umlauf waren,
ſind, wie sich jett. herausstellt, durchaus begründet
gewesen. Die gestrige Nachricht des „Journal des
Debats“, daß Lord Granville Frankreich seine Dienſte
angeboten, und Ferry dieses Anerbieten angenommen
habe, China sich aber auf eine Vermittlung Eng-
lands nicht einlassen wolle, wird heute von dem der
Regierung nahe stehenden ,„Siecle“ bestätigt. „Die



Tagen bekannt und wußten, daß die französische
Regierung von der englischen Vermittlung das Beſte
hoffte.“ Leider, fügt er hinzu, ſcheint es faſt sicher,
zu sein, daß diese Vermittlungsvorsſchläge in Peking
weniger gut aufgenommen wurden, und daß dort
die Kriegspartei noch allmächtig iſt. Seltsamerweise
meldet dem gegentiber die „Pall Malk Gazette,“
welche bekanntlich enge Beziehungen mit der chine-
ſiſchen Gesandtschaft in London hat, „daß die Re-
gierung von Peking nach wie vor geneigt ist, die
guten Dienste, gleichviel welcher Macht zu acceptiren
und besonders vollkommenes Zutrauen zur Billigkeit
der engliſchen Regierung hat, von der sie nur freund-
ſchaftliche Maßregeln erwartet.“ Es ſcheint dem-
nach, als ob China doch noch nicht jede Vermitte-
lung abſolut abgelehnt hat und nur ſich etwas bitten
laſſen will, sei es auch nur, um den Glauben zu
erwecken, daß es sich für die Zukunft kräftig genug
fühlt, selbſt energiſcheren Angriffen Frankreichs Wi-
derſtand zu leiſten. Doch wie dem auch sein mag,
für Herrn Ferry, der das Anerbieten Englands an-
genommen, ist ſelbſt diese dilatoriſche Behandlung
der Vermittlungsvorſchläge von Seiten China’s immer-
hin ein ziemlich harter Schlag, denn sie beweist
auf jeden Fall, daß seine „Revresſalienpolitik“ völlig
mißglückt iſt, und daß weder das Bombardement
von Futſcheu noch die Beſetzung von Kelung, ja
nicht einmal die Blokade von Formosa der chineſi-
ſchen Htgituns auch nur den geringſten Schrecken
eingejagt hat. /

„Aber zum Henker, Herr; Glauben Sie denn,
daß ich Sie in mein Haus einladen würde, wenn
ich etwas derartiges beftirchtete? Da will ich mich
ſchon vorſehen! Entweder reiſt Helene noch heute
Abend zu ihrer Tante nach Wenen.

„Aber, lieber Papa !“ .

„Ruhig, Mädel! — Du weißt uicht mehr, was
Du mir hoch und theuer verſprochen haſt? - Also
entweder : sie reiſt oder - na, aber zum Donner-
wetter, ſo ſtehen Sie doch nicht so ſtumm, als wenn
Sie gar kein Intereſſe an dee Sache hätten! –
Ich kann Sie Ihnen doch nicht geradezu in die
Arme werfen!“ .

„Papa ! Mein lieber, lieber Papa!“ !
Diesmal war es ein heller Jubelruf, der aus
Helenens Munde kam, und noch ehe Nikolaus die
ganze Fülle seines Glückes begriffen, noch ehe er

weiche Arme auf seinem Nacken, einen warmen
Athem und zwei schwellende Lippen, die sich feſt und

als schwämmen Erde und Himmel vor ſeinen Augen
uur . für die Annahme der freundlichen
Einladung natürlich kein Hinderniß mehr. Nur
Holmfeld war plößlich anderen Sinnes geworden

„Es handelt sich um eine Ueberraſchung für
Dich, Elsbeth“, ſagte er. „Jn ſpäteſtens zwei
Tagen bin ich zurück, und ich denke, es gibt ein
fröhliches Wiederſehen ““ ; :

Errdöthend ſchlug das junge Mädchen die Blicke





g Frieden Ihres Hauſes von Neuem

Tageblat

(General-Anzeiger.)

Weiuheim, Schwehiugen, Wiesloch,
bach, Uecarbiſchofsheim, Eterbath,

Tauberbiſchofsherim & Wertheim.

5. November

Druck und Verlag von Wu r m & Pfeffer in Heidelberg. ;

Expedition Brunnengaſsse 24.





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Sinsheim, Eppingen, Mos












England.

dive am Sonntag früh diese Nachricht nochmalsee.

tum's telegraphirt, für absolut unbegründet. Auch

Gtzl§n.
Amerika.

Newyork, 2. Nov. Bei einer politischen Ver-

verwundet wurden.

meldet, daß anläßlich des
der arabischen Bevölkerung
kam zu einem blutigen Zuſammenſtoß zwiſchen der

Personen todt oder verwundet blieben. Auf Seiten
der Polizei wurden allein 11 Mannschaften ge-
tödtet. Erſt durch Einschreiten des Militärs konnte
die Ruhe wieder hergeſtellt werden.

Ärs Nah und Fern. !

* Karlsruhe, 31. Oct. Unter den badischen
Volksſchullehrern iſt der Gedanke angeregt worden,
ein „hiſtoriſch-topographiſch-statistisches Lexikon von
dem Großherzogthum Baden“ zu verfaſſen, das
von den badiſchen Lehrerkonferenzen herausgegeben
werden ſoll. Das Werk soll aus 52 Bänden be-
ſtehen und jeder einen Amtsbezirk behandeln ähnlich
wie die württembergischen Oberamtsbeschreibungen.
Die freie Lehrerkonferenz Mosbach hat bereits be-
gonnen und in einem ſtarken Vierteljahr das Gesammt-
material über die Gemeinden des Amtsbezirks fest-



geſtellt. Die Redaktionskommission wird die Arbeit



P

zk
§ *
Der irdischen Gerechtigkeit war es zwar ge-
lungen, die Unſchuldigen vor einer unverdienten
Strafe zu bewahren, allein es sollte ihr nicht ver-
gönnt sein, den Schuldigen zur Rechenschaft zu
ziehen. Als gegen Mittag der Gerichtsphyſikus mit
einem Assistenten eintraf, um die seiner Zeit verab-

zunehmen, erhielt der Gendarm den Auftrag, den
Gefangenen vorzuführen, damit er bei dem Att zu

aber kehrte er nach wenigen Minuten zurück, um zu

könne.

In einer Viertelſtunde minder sorgfältiger Be-
wachung war es dem Verbrecher gelungen, seine
Hände von den Fesſeln zu befreien und sich, da er
die Unmöglichkeit einer Flucht wohl eingesehen hatte,
mittels seines Taſchentuches an dem Thürgriff zu
erhängen. Der Gerichtsarzt konſtatirte den Tod

richter an den Polizei-Kommisſar mit den Worten :
„Diesmal hat uns ein Höherer in den Arm ge-
tt!frr Unsere Arbeit an dieſer Städte iſt zu

* * ' Z
Gleich nach dem Bekanntwerden von Ramfeld’s
Tode war die dunkeläugige Fremde verschwunden.
Alle Nachforſchungen, welche auf Elsbeth's Andrän-

altet wurden, blieben ohne Erfolg, und das Mäd-



zu Boden. Sie wußte ja, was Holmfeld's Absicht
war, und sie bat ihn, nicht länger zu bleiben.

" Nach vor Ablauf der in Aussicht genommenen zwei

der es ſo unendlich viel verdankte, wiederzuſehen.



Anzeigen: die 1-ſpaltige Petitzeile oder deren Raum 5 ...



London. 3. Nov. Wie die „Times“ éerfihn>s.
telegraphirte der Khedive von Egypten an Seam.
abend an die Königin und den Prinzen vo Wale.
es ſei ihm die Nachricht zugegangen, daß Kharnn. .
gefallen und Gordon Gefangener des Mahdi ſlenn.
Auf telegraphiſches Erſuchen wiederholte der Kn.

London, 3. Nov. (Oberhaus.) Granville be- . q
zeichnet die Nachricht, daß der Khedive an die Kö- .
nigin und den Prinzen von Wales den Fall Khar- i



ſchenkt den umlaufenden Gerüchten keinn..

sammlung in Neu-Jberia (Louisiana) kam es zu f
Ruhestörungen, wobei 6 Perſonen getödtet und ven.

Bombay, 2. V ztttss Hyderabad wird ger. t .
Mohurum-Feſtes Exzeſen.
vorgekommen fin. ..

Polizei und den Ruheſtörern, bei welchem zahlreiehen. .

säumte Sektion der Leiche des alten Barons vv.

gegen sei. Mit bleichem und beſtürzten Geich.
melden, daß er seine Weiſung nicht mehr ausführen. G

und tief erschüttert wandte ſich der Unterſuehune..

en von dem Oberförſter und von Nikolaus vreen.

chen mußte endlich die Hoffnung aufgeben, die Fa.
 
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