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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1884

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No. 256 - No. 281 (1. November - 30. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44124#1087

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D.... Dienſtag,

antwortl. Revakteur Philipp Klausner in Heidelberg.

ſulseint täglich außer Montag. Abonnementzpreis ftr
erg: monatlich 45 Pfg. mit Trägerlohn, durch die
D ÜÖkezogen vierteljöhrl. 1 Mark ohne Zuftellungsgebühr.



jeidelberger Tageblatt

(General-Anzeiger.)



10. November

Druck und Verlag von Wur m & Pfeffer in Heidelberg.
Expedition Brunnengaſſe 24. .
Anzeigen: die 1-ſpaltige Petitzeile oder deren Rau














RT R VT. R

Deutſches Reich.

Karlsruhe, 8. Nov. Das Ergebniß der gestern
ttgehabten Stichwahlen in badischen Wahlkreisen

olgendes :
% Wahlkreis : Blankenhorn. Pflüger.





» EF
Zr,

Lörrach 1683 3983
Müllheim 82059 1719
Staufen 1756 1238
Breisach 1582 766
7osso. #171656

Arnsperger. Gerber.
Karlsruhe 7T986 4176
Bruchsal 2189 4272

; 10,175 s448

Eckhard. Keopfer.
Mannheim 2204 6305
Schwetzingen 2307 6305
NM 1310
7T462 9505

ttat Berlin, 8. Nov. Ein intereſſanter Nachtrags-
! sür das Etatjahr 1884/85 iſt heute dem Bundes-
:
hzfers. Uf sss: Eurhſtactitſ für det Gou-
Hamburg gebildete "Syndikat. s M ts
en Handel betheiligten Firmen hat, wie es in
EU ttt 9/93 236
ſiffung r. Küſtendampfers auen Bartaſſe
ü t Flußdienſt als izt.jhÑusicerth bezeichnet.
ampfer soll 140 000 M. die Barkaſſe 30 000

het, gôlien Beige sollen hiuuer 6 Monaten fertig-
und der Bau ſchon in dieſem Etatsjahr be-
hrrat? err: Die Beſatzung der beiden nicht
unter r Kriegszwecke bestimmten Fahrzeuge wird
lüſerliche zue ! und #er Etzsut zer
rlichen Marine stehen nnd die erhaltungs

FFF SF Z












#3#



îrine-Etat gestellt werden.
Darmstadt, 7. Nov. Die Beh rden müssen in

Uſen Tagen starke Unruhen befürchtet haben, denn
Eine unheimliche Nacht.

. Eine Erzählung vo H- M.

; ; (2. Fortsetzung.)
y, So viel iſt indeß gewiß!, daß keine Anklage



äußere Beunruhigungen betrifft, von da ab
nz ungestört lebte. :
M hui sie öffentliche Meinung hatte indeß die
U St "z. ftr zeigten Einhruk geuatt
b;: Grafschaft keine Beſuche mehr, wurde von
etz fer nich teagtet sr ch§e oje 1qÂ
lied er ſich qu f quit zu erfreuen ; ug:
i t pte rt Gutes. deren Beſuch iht: not)
)h,Äies ij Alles, was ich von der Geschichte meines
tei [? se zrahuer brauche und jetzt kehre ich zu
lung esleich mein Vater, ſo lange ich mich erinnern
bp ter nie seinen Bruder beſucht und eben so wenig
ESE E ES
rr Uw u uU
üſsigung, deren r. Sir Äethur war.
iattz.ls ich mein achtzehntes Jahr beinahe erreicht
luis ſtarb mein Vater, und ließ mich tiefbetrübt
, und in Folge seiner abgeſchloſſenen Lebens-

FS f | f F; § 2F2
s © f






mit ſehr wenigen Bekannten und beinahe ganz






U: Betriebskoſten werden von 1885/86 ab in den

h Jen Mordes gegen ihn erfolgte uud daß er,

Freunde. Die U en ſeines Teſtaments
n auffallend und überraſchten mich nicht wenig



A 2(4. | Verkündiguugsblatt für die Bezirke Heidelberg, Weinheim, Sthwebingen, Wiesloch, Sinsheim, Eppingen, Mos-







wie wir hören, befand sich die gesammte Garnison
in Bereitschaft. Die JInfanlc- iſten wurden gestern
erſt in der Zeit von 12 bis 2 Uhr Nachts von der
Bereitſchaftsstellung entbunden. Von der Kavallerie
hatten zwei Schwadronen ständig gesattelt. Die
militäriſchen Aufgebote führten scharfe Patronen bei
sich. Noch heute sind die Wachen um fast das
Dreifache verstärkt; es befinden sich im Ganzen zwei-
hundert Mann auf ter Wache, sämmtlich mit je
fünf scharfen Patronen versehen.

Köln, 8. Nov. Nach einem Kabeltelegramm der
Kölnischen Zeitung hat das republikanische National-
comite die Wahl Clevelands zum Präſidenten der
Vereinigten Staaten anerkannt.

Frantreich.

Paris, 7. Nov. Die Tonkin-Commission be-

willigte den von der Regierung beantragten Credit

von 17 Millionen. Im Laufe der Berathung erklärte

der Minister des Aeußern, die Regierung werde,
falls der Conflikt mit China nicht beigelegt werde,
noch vor Ablauf dieses Jahres für die Unterhaltung
der Truppen im erſten Semester 1885 einen Credit

von 40 Millionen beantragen. – „Temps“ erfährt,
in der nächſten Woche würden im Ministerium des |

Aeußern Verhandlungen stattfinden, um vor der
Congo-Conferenz über die Grenze und Territorien
mit Frankreich und der internationalen afrikanischen
Gesellschaft im Congobecken eine Verständigung her-
beizuführen und damit gewisſſe noch streitige Punkte
zu ehnen. Oberſt Steach und Arthur:Stevens wür-
den die Afrikaniſche Gesellſchaft bei dieſen Verhand-
lungen vertreten.

Paris, 8. Nov. Die „Agence Havas“ meldet:
Ein Telegramm des Generals Briere aus Hanoi
von gesteru Abend meldet, daß einige Banden Raub-
geſindel zersſprengt und die wiederholten Vor-
ſtöße der Chinesen gegen Tuyenquang mit leichter
Mühe zurückgewiesen worden ſeien.. Auf französi-
scher Seite iſt nur ein Verwundeter. Eine Depeſche

des Admirals Courbet aus Kelung vom 7. Novem.

meldet: Die Chinesen griffen mit etwa 1000 Mann
unterm 2. Novem. die Befeſtigungswerke an, welche

die Straße nach Tamſui beherrſchen, wurden aber

als ich mich so weit gesammelt hatte, sie zu hören
und zu verstehen. Seine bedeutenden Besitzungen
waren mir und meinen Leibeserben für ewige Zeiten
vermacht, und in Ermangelung solcher Erben Jollten
sie nach meinem Tode ohne alles Hinderniß auf
meinen Oheim, Sir Arthur, und dessen Kinder über-
gehen. Zugleich sette das Teſtament meinen Oheim
zu meinem Vormund ein, mit dem ausdrücklichen
Wunſche, daß er mich in sein Haus aufnehmen und
während meiner Minderjährigkeit unter ſeiner Auf-
sicht behalten möchte.

In Erwägung der erhöhten Ausgaben,, die ihm
daraus erwachſen mußten, war für die Dauer mei-
nes dortigen Aufenthaltes eine bedeutende jährliche
Summe ausgesetzt. Den Grund dieser Bestimmung
erkannte ich auf der Stelle. Mein Vater wünſchte
der Welt zu zeigen, wie groß und unerſchüttert ſein
Vertrauen auf seinen Bruder sei, indem er es zum

'augenscheinlichen Intereſſe für Sir Arthur machte,

mich ohne Nachkommen sterben zu sehen und mich
gleichwohl unter seine unbedingte Obhut und Auf-
ſicht stellte. So dachte er meines Bruders Unschuld
und Ehre zu beweisen. Es war ein ſonderbares,
vielleicht ein thörichtes Verfahren, allein ich war in
der Ansicht erzogen worden, meinen Dheim als einen
Mann zu betrachten, dem die öffentliche Meinung
schweres Unrecht gethan hatte, und so fühlte ich
keine Unbehaglichkeit über die Anordnungen meines
Vaters, ausgenommen die Scheu eines jungen Mäd-
chens, zum erſten Male in den Kreis ihr fremder
Personen einzutreten. Bevor ich meine bisherige
Heimath verließ, was nur mit ſchwerem Herzen
geſchehen konnte, empfing ich von meinem Oheim
einen zärtlichen und sehr freundlichen Brief, ganz










1884.



zurückgeworfen. Wir haben nur einen Verwunde-

ten ~ In Montecaules - Miles wurde geſteemn en.

Mann verhaftet, der eben Dynamitpatronen an-

legen wollte, um das Haus eines Oberſteigers in

die Luft zu sprengen. Der Attenthäter setzte sich

zur Wehr und verwundete zwei Gendarmen niht :

unerheblich.
: England.
London, 7. Novbr. Die Schwierigkeiten des

Nilfeldzuges wachsen, die Fortschritte sind daher sehr '

langſam und die Arbeit ungeheuer. Es iſt mit

kurzen Worten gesagt der ſchwierigſte Feldzug, dm.

Wolseley je unternommen hat. Die Boote rücken
nur mit Hilfe des Nordwindes, welcher im Januar
aufhört vor. Die Zeit zur Fahrt bis Berber iſt
alſo knapp gemeſſen. Selbst die canadiſchen Boots-

leute halten die Unfälle in den Tropen für unver..

meidlich. + Das Bureau Reuter meldet aus Tien-

Tsin von gestern, daß der Gouverneur von Yuennan

die Truppen nach der Provinz Fukien zuſammen-
gezogen hat, um den Oberkommandanten der süd-

lichen Provinz Teſt-Lung-Tang zu unterstützen. ,
London, 7. Nov. Im Unterhauſe ſprach North-
cote sein Bedauern über den großen Verluſt aus,

den das Haus durch den Tod des allgemein ver-
ehrten Generalpoſtmeiſters Fawcett erlitten haba

Lord Hartington dankte für die bewieſene Theil-
nahme. Dem Ausdruck des Bedauerns ſchloß ſich

Juftin an. Macarthy. ſprach. Namens der Mit-

glieder der iriſchen Partei ebenfalls seine Theil-
nahme aus. ;
: Amerika. .
New-York, 8. Nov. Die Wahl Cleveland's

zum Präsidenten der Vereinigten Staaten kann nun
mehr als gesichert angeſehen werden. Nachhkem es

feſtſtand, daß Cleveland im Staate New-York eine

Mehrheit von mindeſtens 1200 Stimmen erhalten .

hat, scheint auch den gewissenloseſten Parteigängern
Blaine's klar geworden zu ſein, daß alle ihre Be-
mühungen vergeblich wären. Der beste Beweis da-
für, daß die Anhänger Blaine's ihre Sache ver-

loren geben, iſt wohl die Thatsache, baß Jay Gould .
dazu geeignet, mir das Scheiden von den Plätcha

meines bisherigen Lebens zu erleichtern und mich
vollends mit den Anordnungen meines Vaters aus-

zuſöhnen. . 1

Es war an einem ſchönen Herbſttage, als ich

mich der alten Besſitung Carrickleigh näherte. Richt .
leicht werde ich den Eindruck des Trübſines uw.
der Traurigkeit vergeſſen, den Alles, was ich ſalee.

auf mich machte. Die Sonnenſtrahlen fielen mit

reichem, melancholiſchem Glanze auf die schönen alten —
Bäume, die in Gruppen standen und ihre weiten.

Schatten über Fels und Wiesen breitete; Alles trug

einen Stempel der Vernachläſsſigung und des Ver- .
falles, welche beinahe bis zur Verwüſtung stiegen.

und er ſteigerte ſich auf traurige Weiſe, je näher
wir dem Gebäude kamen, in deſſen Umgebung der

Boden eiuſt kunſtreicher und sorgfältiger gepflegt .
worden war, wo alſo die Vernachlässigung auch tür.

render hervortrat.

Wir fuhren-an zwei ehemaligen Teichen vorüber
die jezt nur noch stinkende Sümpfe waren. In der
Allee, die zu dem Wohngebäude führte, fehlten meh-
rere Bäume, sie war mit Gras und Nesſſeln be-

wachſen, und große Steine, aus dem Pflaſter ge- .
riſſen lagen umher. Thorpfeiler ſtanden hier uo
dort, doch die Thore waren verſchwunden; und um '

den unangenehmen Eindruck noch zu vergrößern,

lagen neben den ſchönen Bäumen an manchen Stelen.

halbvermoderte Stämme.

Nachdem der Wagen eine volle Meile unter so . |

tvaurigen Umgebungen hingefahren war, erreichten

wir eine ziemlich ſtcile Höhe, und nun wurden die .
Mauern von Carrickleigh sichtbar, die ſich in geringer .

[ ; t eren Raum f F!s: §
für auswärts 10 Pfg. Bei mehrmaligem Erſcheinen Rbaen.


 
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