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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1884

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No. 204 - No. 228 (2. September - 30. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44124#0867

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nt täglici außer Montag.

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Ötzgen erl. ile, o Pra.
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RE

Expedition Brunnengaſſe 24.



Deutſches Reich.
erlin, 5. Sept. Die offiziöſe Preſſe ist er-
| igt worden, zunächſt die Angaben über die
. gänge an der weſtafrikaniſchen Küſte unbeachtet
U tu zt: %.

; zunächst, bevor man sich dem Urtheil der öffent-
en Meinung unterwirft, bestimmten und erwie-
Thatsachen gegenüberstehen. Amtliche Berichte
; zudem hat man auch sogar die Rückkehr des





' Nachtigal abwarten wollen, um fich auf seinen
ndlichen Bericht zu ſtüßen. Fürſt Bismarck hat
der Commission des Reichstages unumwunden
n Standpunkt über seine Colonialpolitik darge-
und darin von keiner Seite Viderſpruch gefun-

Ft (tler. hucſeat eur Ft. Feet;
ss Absicht, dem Reichstag eine Denkschrift 149:
Lr. tert ß. tt zs:
t der Damit! die jedenfalls wieder s;

wi nen soll. Wenn indeſſen jetßt ſchon behauptet
| diese letztere würde um eine Linie nach West-
erweitert werden, so beruht dies zunächſt nur
rmuthung: bislang will man hier davon nicht

Bremen, 6. Sept. Herr Lüderitß hat aus Cap-
ne telegraphiſche Nachricht erhalten, daß die
n geſchehene Erwerbung des ganzen Küſten-
ordwärts von seiner älteren Besißung Angr
i Walfictat, cine Sttttt: ton ctwa 190 ‘gc
ſchen Meilen, durch Aufhiſſen der deutschen
f "z;[4% ghet Use vos k qr.
r b caprist hat der Beſatung der „Sophie“
r j t H ttt;zs (t
ausgeſprochen und dies auch an den Kaiser

S



S ~
[ 2)



Paris, 5. Scy Die Nachricht, daß der Mi-

Öräſsident Jules Ferry geſtern nach Paris ge-

Im Haule des Verderbens.

Criminalroman von R. Ortmann.



(9. Fortsetzung)

te s. wird alles davon abhängen, ob Du Dich
bend dem Alten gegenüber etwas zuſammen-
s kannſt. Du mußt den Unbefangenen ſpielen,
t Urt. t ft ett:
q rrathen. Ich denke Herr Ytathanfon wird
ſzude genug gewesen ſein, noch nicht alle Karten
gikn, ie es die Vr U Ho§ler teten:
ſein pflegt. Und da er ebenſo gut weiß,
q! ß ſelht. daß die Unterschrift Deines Onkels
ER tr s§tpts V bc te
"U Jedenfalls darfst Du nicht vor dem ersten
nes Onkels zuſammenklappen, wie eine ge-

§ filte, und wenn er iges? zethe Uuſtiebu:
ſi, dt ko fiehſt Du ihm offen in's Geficht und
LZ LLL Mes
j 0 tr. ich bitte Dich, Paul, damit würde ich
Im Gegctkeil brit tire D M qUeg:
| Wichwächen, und das iſt vorerſt die s
vch einmal rathe ich Dir, sei heiter und
den U liebäugle nach Herzensluſt mit dem
er F Uhzrsthen ut laß Dich durch nichts

uf Deine Verbindun

ET





eidelberger Tageblatt

. Heidelber

Perantworlliher Redakteur Yhilipp Klausner.
Dienſtag, den 9. September..











ſchili, keine Veränderung eingetreten.

Paris, 6. Sept. Der Dampfer „Shamrock“
hat heute den chinesiſchen Hafen Sſax mit 600 Sol-
daten für Tonkin verlaſſen; nach Ankunft derſelben
wird die Armee in Tonkin mit den im Auguſt ab-
IU sz
saßung für Feſtungen noch stark genug sein, den
Angriff der Chinesen zurückzuſchlagen. Das zweite
Bombardement von Kelong ſoll nur darin bestehen,
daß ein Kanonenboot einige Kugeln mit der chineſi-
schen Beſatzung wechſelte und das Feuer der Chineſen
zum Schweigen brachte. Die Franzoſen hatten 1
Toten, 2 Verwundete. Mehrere franzöſiſche Kriegs-
schiffe liegen noch auf offener See vor dem Min-
fluſſe. Der Marineminiſter soll noch immer ohne |

Nachrichten von Courbet sein.

Paris, 6. Sept. Außer dem General Millot
wird noch der Oberſt Guerrier, Chef des General-
ſtabes in Tonkin, abberufen werden. – Eine De-
peſche des Admirals Miot aus Tamatave meldet,
daß der Geſundheitszuſtand der Truppen in Mada-
gaskar gut sei. - Dem Vernehmen nach ſollen die
Koohlengruben in Kelong einer englischen Gefellſchaft

angehören.
Englann.

London, 3. Sept. Gestern Nachmittag begab
ſich Gladſtone zu dem Arbeiter-Meeting im Waverly-
Market nach Edinburgh, nachdem er vorher in Dal-
U! hs Deputätia. qer b + q Bau de: fert.
Meeting war unſtreitig sehr großartig, denn die
ungeheuere Halle barg mindeſtens 15,000 Personen
unter ihrem Dache, die ſchon Stutteulang vor dem

a

Beginn des Meetings sich eingefunden



kapelle mit dem tausendstimmigen Absingen nationalen.
Lieder ausfüllten. Als Gladstone in der Halleen. .
ſchien, wurde er enthusiaſticch begrüßt. In seine.
Begleitung befanden fich u. A. Frau und Fräulein.
Gladstone, Lord und Lady Roſebery, der Earl vvlm

kommen sei, um sich mit dem Minister Waldeck-
Rousseau zu besprechen, iſt unrichtig. Es wird ver-
ſichert, der Regierung sei noch keine Beſtätigung der
Nachricht von der erneuten Beschießung von Kelong
zugegangen, die von der „Times“ gemeldet worden
iſt. Laut Nachrichten aus Tien-Tſin ist in der
Stellung Li-Hung-Tschangs, des Vizekönigs des Pet-

Anzeigen: bie I-ſpaltige Petit-
I N

ger General-Anzeiger. üs

Rabartvewiuigung. ;

.

Expedition Brunnengafßſe 24.







Dalhouſe, Lord Carrington und Lord Reay. Letz-
terer führte den Vorſit. Nachdem eine Adresse des
Gewerberaths von Edinburgh verlesen worden und

Gladſtone das Wort. Er dankte zuvörderſt den An-

wesenden dafür, daß sie ihn in den Stand geſeztt,. :

einer ſolch' ungeheuer zahlreichen Versammlung gegen-
über zu treten, was ihm umſomehr erwünſcht sei
als in der gegenwärtigen Kriſis die Miniſter der

Krone die Stimme der Nation zu hören begehrten. .

Den Konflikt mit dem Hauſe des Lords berührend,

entſchuldigte ſich der Redner mit physischer Schwäche.

wenn er die viel beſprochenen Argumente rekapitu-
liren sollte; ſo viel könne er indeß versichern, daß

| Festigkeit und ein versöhnlicher Geiſt die Handlung. .

weiſe der Regierung kennzeichen würden.
Rußland.

Petersburg, 6. September. Das „Geseßblaténn. :

veröffentlicht ein vom Kaiser beſtätigtes Gutachten
des Reichsrathes, wonach die Wirkungsdauer der



Maßnahmen zur Wahrung der Staatsorönunug un .
öffentlichen Ruhe vom 14. August 1881 um weitere j

drei Jahre, die Giltigkeitsdauer der zur verschärften
Sicherheitsaufficht in Petersburg, Moskau und den

bekannten anderen Oertlichkeiten c .
vom 27. August 18883 getroffenen Maßna ts; . .

ein Jahr verlängert wird und die für
unter verſchärftem Schutz befindlichen Dertlichkeiten
unter dem 14. August 1881 erlaſſenen Beſtimmungen
für denselben Zeitraum in Kraft bleiben ſollen.
Warſchau, 6. Sept. Die Ankunft des Kaisers
erfolgt, wie nunmehr bestimmt verlautet, nächsten
Montag. General Tſscherewin trifft bereits früher
hier ein und fährt mit dem Generalgouverneur Gurko



die Pauſen in den Vorträgen der ver fat ts

und der Adelsdeputation dem Kaiſer bis Wilna ent-

gegen, von wo der Kaiser sich direkt hierher begibt. ; _





„Und was soll weiter --
geſchehen ?““

„Das wissen jetzt bis nur die Götter! + Aber
es wird auch morgen Rath werden! JIn vierund-
zwanzig Stunden kann mancherlei geſchehen und
wo einen der Zufall im Stich läßt, bleibt als
letztes Mittel immer noch das, was man im Spiel
das „Glück korrigieren“ nennt.

S echſtes Kapitel.

was ſoll morgen

Als die unerwarteten Gäſte das Zimmer des
Herrn von Brandenſtein verlaſſen hatten, blieb es
eine geraume Weile ganz still in demſelben. Elsbeth
förderte ziemlich verlegen ihre Handarbeit, und den
alten Herrn nahm eine ganze Reihe nicht ſehr an-
genehmer Gedanken in Anspruch. Plötlich fiel sein
ernſter Blick, der bis dahin an den Baumkronen

des Parkes gehangen hatte, auf das junge Mädchen

und raſch fragte er:

„Wie haben Ihnen denn die jungen Herren aus
der Stadt gefallen? --~ Nicht wahr, das iſt doch
etwas anderes, als so ein simpler Guts-Inſpektor ?“

Elsbeth sah verwundert auf.

„Nun, verstehen Sie mich nicht? Mein Herr
Neffe hat doch augenſcheinlich alle Vorbereitungen
zu einer regelrechten Belagerung Ihres Herzens ge-
troffen. Scheint sich auf dergleichen zu verstehen,
der Junge! + Bin wirklich neugierig, wie lange
er brratt wird, den Holmfeld aus dem Sattel
zu heben !“

Eline purpurne Röthe übergoß Elsbeth's Antlitz
und haſtig stand sie auf. „Eine solche Schlechtigkeit
trauen Sie mir gewiß nicht im Ernst zu, gnädiger

Herr,“ sagte ſie mit bebender Stimme. „Ich habe



kommen lassen, und beging ich, ohne es zu wißen.
irgend eine Ungeſschicklichkeit, ſo hat sie gewiß kein

so kränkendes Wort verdient.“

Der Baron hatte diese leiſen, aber mit der volle
Entſchiedenheit verletzter Schuldloſigkeit geſprocheenn.

Worte mit Wohlgefallen angehört; er ergriff ihre

Hand und zog sie dicht an seinen Lehnſtuhl heren;

„War ja auch gar nicht ſo ſchlimm gemeint, mein
liebes Jungferchen“, begütigte er.

lieb, daß Sie nichts wiſſen wollen von solchen Lieb-
ſchaften, bei denen ſselbſt im beſten Falle nichts an-
deres herauskommt, als Trübſal und Herzeleid.
Halten Sie sich die Fremden vom Leibe und wenn
sich einer von ihnen unterſtehen sollte, es gar zu
bunt zu machen, so sagen Sie mir's offen und ehr-
lich; ich werde den feinen Herren ſchon eine Vor-
leſung über die Brandenſteiner Sitten halten!: +
Und nun genug davon! ~ Ich will mir von meinem
Beſuch nicht länger die gute Laune verderben laſſen;
wir haben ja noch nicht einmal die Poſtsachen durch-
gesehen. Was gibt's denn da Gutes?"

Elsbeth trat an den Tiſch und las die, auf die
Umſchläge der angekommenen Briefe gedruckten Fir-
men und Poſtſtempel. t§

„Ein Brief von Mayer Nathansohn aus B.“,
sagte sie, dem Baron das graue Hanfkouvert mit
fragender Geberde darbicetend. :

„Nathanſon? - Habe von einem ſolchen Kerl
noch niemals etwas gehörl! - Wird irgend eine
Ankündigung oder sonst ein Schwindel sein! +
Können's mir ja vorlesen!“ . .

Elsbeth schnitt den Umſchlag auf ur 1tziff f:



der den Premierminister wiederholt begrüßende Jubla.
der aufmerksſamſten Stille Plat, gemacht, nahm Mr. .







„Wollte nin.
einmal auf den Buſch klopfen und es iſt mir zanez..


 
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