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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1884

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No. 256 - No. 281 (1. November - 30. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44124#1107

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eidelberger Tageblat

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EE Redakteur Philipp Klaus er in Heidelberg. ; en er N [-In el er ) Druck und hett! tt W t rm & Pfeffer s. Heidelberg.
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zogen vierteljährl. 1 Mark ohne Zuftellungsgebühr. für auswärts 10 Pfg. Bei mehrmaligem Erſcheinen Rabatt. s

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Verkündigungsblatt für die Hezirke Heidelberg, Weinheim, Schwehingen, Wiesloch, Sinsheim, Eppingen, Mos- | 'C
269. | bach, Uecarbiſchofsheim, Eberbach, Buchen, Walldürn, Idelsheim, Tauberbiſchofsheim & Wertheim. | 1884.

. Deutſches Reich. sei. Der Gesundheitszuſtand wird hierſelbſt über- ] than; die meiſten Zöglinge aber, wenn sie auch .
it Berlin, 14. Nov. Der Afrikaforſcher Stanley haupt als sehr befriedigend bezeichnet. h geistig g! fits, Forlaßen Z ! Anstalt. tt
morgens hier eingetroffen, mit ihm der amerikani- fi " wreittuurouy 1- Ut st j R s: btt §

U Frlegite Scheral sautiesr ( zer W feste 2 Aus Nah und Fern. lichkeiten ausartete. Der Sohn des Landwirths
* E INOCNO=CcCC ... .

Kopf, daß dieser besinnungslos zuſammenstürzte. Der
Verlette hat am Kopfe eine große klaffende Wunde
und liegt schwer krank darnieder. Der Thäter hat
schon einmal eine Blutthat verübt, wofür er acht.
Monate Gefängniß abzusitzen hatte. er
* Von der Tauber, 12. Nov. G.stern fan





Y Stuttgart, 11. Nov. Es heißt mit großer | anzutreffende Unerſchrockenheit und Kraft hat ein
he timmtheit, daß eine Verlobung des Prinzen Wil- | hiesiger Dragoner bewiesen, der beim Ausladen der
jelm von Württemberg mit der Prinzessin Hilda, | Circuspferde behilflich war. Als einer der bereits
ſee Tochter des Herzogs Adolf von Nassau, bevor- | ausgeladenen Hengste sich bäumte und ihm beide
Uthe. Die Wiederverheirathung des Thronfolgers | Vorderfüße auf die Schulter ſette, blieb er wie an-
vürde in Württemberg mit Freuden begrüßt, da | gewurzelt stehen, bis einer der Stallknechte das auf-
vn der erſten Gemahlin desselben bekanntlich nur | geregte Thier auf die Seite zog. Den Mitgliedern z ' ; .
kine Tochter, aber kein Sohn am Leben iſt. Die | der Circusgesellschaft soll diese Leiſtung nicht wenig | auf Schloß Langenburg die Trauung des Erbprinzen
Prinzeſfin Hilda iſt am 5. Nov. 1864 geboren, der | imponirt haben. von Reuß j. Linie mit der Prinzesſſin von Hohenlohe-
Prinz steht im 37. Lebensjahr. | * Mosbach, 12. Nov. Die hiesige Idioten- | Langenburg statt. ,
. . Frankreich. und Pflege-Anstalt unter Leitung des Herrn Bergner Tauberbiſchofsheim, 13. Nov; Die lannn.

Paris, 14. Nov’ Die meisten Mitglieder des | erfreut sich einer immer wachsenden Anerkennung wirthſchaftliche Kreis-Winterſchule wird im laufen.
ſiefigen Gesundheitsraths haben sich dahin ausge- | und Aufmerksamkeit in pädagogischen Kreisen, die den Minterkurs von 14 Schülern besucht. "
Iprochen, daß die Choleraepidemie als abnehmend | namentlich auch bei der im vorigen Monat hier ab- Aus Baden, 14. Nov. Landwirth Schneider
Mnzuſehen ſei. Ueber die Meldung aus Shanghai | gehaltenen Generalverſammlung des „Allgemeinen in Wöſſsing en fand 3100 Mk. in Papiergeld,
vn der Besetzung Tamſui's durch die Franzoſen | Badischen Pestalozzivereins“ zum Ausdruck kam. | welche er sofort dem Eigenthümer, HandelSmamm
ghielt die Regierung noch keine Bestätigung. + | Wer von den hier versammelten Lehrern der An- Bär in Jöhlingen, zurückerstattete. Ehre ſolcher
Die Commiſſion für Zolltarife lehnte die Regierungs- | stalt einen Besuch gemacht, äußert sich über das Redlichkeit! + Das Großh. Ministerium hat dem .
gorlage betr. den Zoll auf ausländisches Vieh mit | Gesehene in einer für sie ehrenden Weiſe. Die An- Schuhmacher Emil Heitler in Waltershofen
qs gegen 6 Stimmen ab. - + Nach Montcean-les- | stalt zählt 58 ſchwachfinnige Zöglinge; aus Mitteln | und dem Landjäger Johann Frieß in Munzingen,
y ines, wo in letter Nacht abermals Drohbriefe an | der Wohlthätigkeit wurde sie im Jahr 1880 in's A. Freiburg, für die am 19. Auguſt d. J. mit
pit Häuser geschlagen wurden, iſt zur Verstärkung | Leben gerufen. Das Anſtaltshaus kostete 50,000 eigener Lebensgefahr vollführte Rettung zweier Kin-
er dortigen Gendarmerie ein Trupvenkommando | Mark. Was die yuglücklichen Zöglinge betrifft, | der je einen Betrag von 50 Mk. als Ehrensold ge-
Wgeſendet. + In Besſiges wurden wegen der dorti- | ſo find es 2 Drittel Knaben und 1 Drittel Mäd- | währt. — In Folge des gegenwärtig niedrigen
Yen Dynamitexploſion drei Anarchiſten verhaftet. | chen; diese Verhältnißzahl scheint im Allgemeinen | Waſſerſtandes sind die Reſte der beiden Römerka-
D „Temps“ dementirt das Gerücht von einem | in allen ähnlichen Anstalten dieselbe zu sein. Die ſtele bei Altripp im Rheine wieder sichtbar. —
Scheitern der Verhandlungen zwischen Frankreich | Kinder find durchweg gutmüthig und heiter; ſie Nächſten Sonntag wird eine Tabakaussſtellung in
Und der afrikanischen Aſſociation über die Abgrenzung | hängen mit großer Liebe und Zutraulichkeit an Seckenheim stattfinden. — Gestern früh machte
ihrer bezüglichen Gebiete am Kongofluß. Die Ver- | ihrem Hausvater und an den Lehrpersonen. An | der Meßner der St. Martinskirche zu Freiburg
handlungen seien nur bis nach der Berliner Con- | allen iſt die Arbeit der Lehrer und Erzieher be- die Wahrnehmung, daß in derselben eine der dort
Ierenz vertagt. f f merkbar; manche können lesen, schreiben und rechnen, befindlichen Opferbüchſen erbrochen und ihres In

. Belgien. manche kleine Handfertigkeits-Arbeiten ausführen. halts beraubt war. Der Dieb schien fich auch an

y, Brüſſel, 14. Nov. Von amtlicher Seite wird | In nächster Zeit ſoll das Salbandſchuh-Flechten in | andern Opferbüchſen versucht zu haben.
die Nachricht der Times und anderer Blätter, daß | Angriff genommen werden, da das Korbflechten für T; ! ;
t Brüſſel 60 Cholerafälle vorgekommen seien, für | die schwachen Händchen zu schwer war. Und werden . Vermischtes. . ; :
urchaus unbegründet erklärt, mit dem Bemerken, | unter 10 Kindern auch nur 3 für das praktische ~ [Die Berliner Universität.] Die Im-
aß in Brüſſel nicht ein einziger Cholerafall erwiesen | Leben gerettet — so iſt ſchon des Guten genug ge- matriculationen an der Berliner Universität sind biss.






















Eine unheimliche Aacht. EE E SE EES E
Eine Erzählung von H. M. teren Schubfache.“ Sie ſchlief feſt und hatte wahrscheinlich stark.
. Er ging gerade auf den Ort zu, wo meine Ju- getrunken. Es lag etwas Geiſterhaft-Boshaftes in
. (7. Fortſezung ſtatt Schluß.) welen fich befanden, und nachdem er ſich derselben | der Ruhe von den Zügen dieses ſchlechten Weibese.
1 Eduard antwortete mit einer Art von ſchaudern- | bemächtigt hatte, fragte er seinen Sohn: welche von dem flackernden Scheine des Lichtes nur
Pm Kichern : „Die Lady wird ſich nicht mehr be- „Iſt das Thau oben fest ?“ matt beleuchtet wurden. Ein Messer lag auf dem
lagen. Schließt die Thür auf in des Teufels Na- „Ich bin kein Narr“, entgegnete dieser. „Ganz Tiſche und der fürchterliche Gedanke ergriff mich:
Men, und kommt. herein, Ihr mtßtet Euch denn | gewiß ift es fen. ; Soll ich die ſchlafende Mitſchuldige des Mordes.

f <ten, mir zu helfen, fie aus dem Fenster zu Hierauf stiegen sie durch das Fenſter. tödten und so meine Flucht sichern ?“ ;
[I; Cq1rct 11e t het _Egſ(cfe g;v Ehen wollt ich vorfictig mein Verfiet verlaÿen, | y,, {hte Rechte ziehen; bus wur das e
: gedreht, | als ich meinen Oheim flüstern hörte : c yr hle ziehen; ß



| uro als Ert) zs ttt “er; it W hatt vergeſſen die Thur zus | © His Stochrenlet: ers Augcutlider svigtt. . .
[f rler rey uutcreuterven Mauervoclhrungs fo An der Spannung des Thaues erkannte ich, daß Fiche Gh zs r h L re g! js



§ j): hzj pu r wsstit: gt e Einer zurückkehrte. Es war keine Sekunde zu ver- | leitet hat, wird mich auch jezt nicht verlaſſen, mngge_
Mn und rd regungslos wie der Tod en Athem | lieren. Ich ſchlüipfte durch die Thür, die nur ange- | ich ihnen in die Hände fallen oder glücklich ent.
Du hattest keine Unterbrechung aus dem näch- | lehnt war, und eilte durch den Gang. Noch hatte | kymmen, ſo ſoll es doch frei von Blutſchuld sein.
lien "Zimmer?“ fragte mein tuo * | ich nicht viele Schritte zurückgelegt, als ich die Thür | Sein Wille geschehe !“
_ f § ; : durch die ich ſveben entflohen war, von Innen zu- Es erwachte in mir ein Vertrauen auf den Bein

jſein!“ lautete die kurze Antwort. q v ; ; i
„Bringe die Juwelen in Sicherheit. Die fran- schließen und zuriegeln hörte. ſtand Gottes, so groß, daß ich es nicht zu beschrei-
ſche Harphie darf ihre Hände nicht darauf legen. | Voll Entsetzen flog ich die Treppe hinab, und | ben vermag. Ein anderes Entrinnen gab es nich,.

haſt eine ſichere Hand, bei Gott. + Nicht viel | an jeder Ecke fürchtete ich, den Mörder mir entgegen- | und ich ſchritt daher entſschloſſenen Muthes auf das
UVlut? Wie?“ ; | treten zu ſehen. ; Fenster zu. Geräuſchlos öffnete ich es, und ohne
jjgſêicht zwanzig Tropfen!“ ; Ich erreichte die Halle und lauschte einen Augen- hinter mich zu blicken, ſprang ich hinaus. Kaum
“Ich bin froh, daß es vorüber ist,“ sagte mein | blick. Alles war still. Die Fenster der Wohnslube | fühlte ich den Boden unter mir, ſo lief ich, so schneln.
eim. „Wir müssen jezt die - die Sache durch | gingen auf den Park hinaus, und durch eines der- | ich vermochte, vorwärts, indem ich mich auf dem
s Fenster heben und den Schutt darüber legen.“ | ſelben hoffte ich leicht entfliehen zu können. Ich Raſen neben der Allee hielt. Ich verringerte mine.
Sie gingen zu dem Bett, wickelten das Betttuch | trat daher haſtig ein, doch zu meinem Entsetzen | Eile nicht einen Augenblick. Bald erreichte ich ene
die Leiche, trugen dieſe zum Fenſter, wechſelten | brannte ein Licht, und bei seinem Scheine sah ich | Stelle, wo die Straße einen Bogen machee.\
nige Worte mit Jemand, der unten stand, hoben | an dem Tische, der mit Gläſern und Flaschen be- | (Schluß folgt.) .

e Laſt empor und ich hörte, wie sie im ſchweren deckt war, eine Geſtalt fiten. Rings um den Tiſch | .. ; L

il auf den Hof hinabſtürzte. : _ ) standen einige Stühle, unregelmäßig, als wären ſie | -






 
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