&#.. Er hieltäimes
- günstig aus.
wurde aufgegeben, um die herrſchende Aufregung zu
beruhigen. Der Eindruck, daß Fälſchungen beab-
§tÜzt ſeien, war ſo ſtark. daß einige New-Yorker
Blätter heute Morgen das republikanische Partei-
haupt Jay Gould der „Manipulirung“ beſchuldigten.
Letzterer machte jedoch dem Gerede ein Ende, indem
: er das folgende Telegramm an Gouverneur Eleve-
land sandte:
Ich gratulire Ihnen herzlich zu Ihrer Erwäh-
lung. Alle stimmen darin überein, daß Ihre Ver-
Daltung als Gouverneur weiſe und consſervativ ge-
_ wesen iſt; und ich sehe voraus, daß Sie in dem
größeren Wirktungskreiſe als Präsident noch Besseres
leiſten und die ungeheueren Intercsſſen des Landes
in Ihren Händen durchaus sicher f v
ZAus Nah und Fern. :
+] Kirchheim, 10. Nov. Die hiesige freiwillige
Feuerwehr hielt geſtern Nachmittag ihre t q zus:
ab. Die Uebungen wurden raſch und pünktlich aus-
geführt und bewiesen eine tüchtige Schulung und
willige Hingabe zur Sache, von Seiten der Mann-
ſchaften. Am Abend fand im Gaſthaus zur Rose
ein Tanzkränzchen statt, das sehr zahlreich besucht
war und zur beſten Zufriedenheit aller Theilnehmer
verlief. + Die Sandblätter sind hier sämmtliche
E drr Us.
desthierarztes, Medicinalratbs Dr. Lydtin von Karls-
ruhe, und in Anwesenheit des Generalsekretärs der
landw. Zentralstelle, Oekonomieraths Märklin, der
Vorstände der landw. Vereine des Bezirks Sinsheim,
sowie der ernannten Sachverständigen Altbürgermei-
ſter Kopp von Kirchardt und Landwirth Adam
Schieck von Neckarbiſchofsheim, endlich des Bezirks-
thierarztes Diesbach hat am 5. d. M. die ſtaatliche
Prämirung von Rindvieh in Neckarbiſchofsheim und
am 6. d. M. in Sinsheim stattgefunden. Angemeldet
waren für Neckarbiſchofsheim 12 Farren und 15
Kühe, für Sinsheim 6 Farren, 29 Kühe. Prämien
erhielten: für Farren: 100 Mk. Gemeinde Neckar-
biſchofsheim, 75 Mk. Gem. Waibstadt, Gem. Michel-
feld und Gem. Hoffenheim; für Kühe: 100 Mark
Oekonom Ludwig Weiler in Helmſtadt, 50 M. Adam
Schieck in Neckarbiſchofsheim, Georg Reinmuth vom
Weilerhof, Gg. Allgaier von Eschelbronn, Bürger-
meister Reinmuth von Reichartshausen, Rathſchreiber
Dinkel von Eſchelbronn, Georg Karrer von Zuzen-
hauſen, Bürgermeister Huber von Hilsbach, Chriſtian
Funk v. Michelfeld und Georg Spengler v. Weiler.
Weggelder von je 10 Mk. : Georg Wittlinger, Ja-
kob Schittendecker und Müller Weickgenannt von
zel m, 10. Nov. In der Nacht vom
Montag auf Dienstag wurden an der Landſtraße
zwischen hier und Waibstadt 10 Sttick junge Obſt-
bäume von frevelhafter Hand mittelſt Säge und
Mesſer zu Grunde gerichtet, worauf ein Schaden
_ von mindeſtens 50 Mk. erwuchs. Den muthwill-
gen Thäter gelang es alsbald in der Person eines
s
einnehmen, und dann trennen wir uns für einige
Zeit, Couſine. - Emmi, der Vater braucht Dich in
dem Eckthurme; nicht langsam, er hat Eile.“
Sie zögerte eine Weile. . !
„Auf ! Fort! Marsch, sage ich Dir!“ rief er in
einem ſolchen Tone, daß das arme Mädchen den
Gehorsam nicht zu verweigern wagte.
Sie verließ das Zimmer und Eduard folgte ihr
bis zu der Thür. Dort stand er einige Augenblicke
zögernd, als überlegte er, was er ſagen wollte.
î Endlich kam er zurück, setzte sich mir gegenüber an
den Tiſch und begann nach einer Paufe:
„Ich bilde mir ein, Sie haben eine Vermuthung
von dem Zwecke meines frühen Beſuches, doch ich
werde mich wohl deutlicher erklären müssen ?“
; „Ich habe keine Ahnung von dem, was Sie
! wolln entgegnete ich.
„Gut, gut!“ fuhr er fort, und schien immer zu-
versichtlicher zu werden, je länger er sprach. „Das
_ kann in wenigen Worten gesagt werden. Sie wissen,
es iſt unmöglich, daß ein junger Mensch wie ich
_ und ein hübsches Mädchen wie Sie fortwährend im
Verkehr mit einander stehen können, ohne daß auf
§ ; _ der einen oder andern Seite eine Neigung erwacht.
Kurz, ich habe Ihnen ſo deutlich, als hätte ich es
Hausgeſprochen, gezeigt, daß ich beinahe seit dem erſten
Tage Hierſeins verliebt bin.“
doch ich war zu sehr entſeßt, um
. Er legte mein Stillſchweigen
Jin sagen“, nahm er wieder daß?
Wort, ,ich gelte dafür, daß ich nicht leicht an einem
sprechen zu können
E.
„Zy tanu
n
Mädchen Gefallen finde und j<wer in Hitze zu
bringen bin. Ich kann nicht sagen, wann ich ie
zu | Geſcht nie mehr
in Waibstadt bediensſteten Knechts aus Württemberg
zu ermitteln und in's hiesige Amtsgefängniß ein-
vlice§ csbach, 9. Nov. Die evang. Kirchenge-
sangvereine Neckargerach und Lohrbach veranſtalteten
heute Nachmittag in der freundlich geschmückten
Kirche zu Lohrbach ein kirchliches Geſangfeſt mit
liturgischer Andacht. Das Programm war ein sehr
reichhaltiges und die Anordnung der Liturgie eine
gut gewählte. Wenn man in Erwägung zieht, daß
die vorgetragenen Geſänge größtentheils nach dem
Gehör eingeübt werden mußten, da die wenigsten
der ländlichen Sänger muſikaliſch gebildet sind, so
wird es gerechtfertigt erſcheinen, den beiden Diri-
r hh Shu tert. mur Fontt
Leiſtung Dank auszusprechen. Als hervorragende
Leiſtung der Lohrbacher Sänger können wir den
92. Pſalm von Ch. Palmer und Seitens des Neckar-
geracher Vereins Bortinansky's „große Doxologie“
bezeichnen. Auch das gediegene Orgelspiel und die
Ansprache des Ortsgeiſtlichen, Pfarrer Junkert, haben
die Zuhörer erbaut.
+ Dertingen, 10. Nov. (Reicher Erntesegen.)
Als Curioſum für unsere Gegend mag es gelten,
daß unser Bürgermeister dieses Jahr Trauben herbſtete
welche 6000 Liter Wein lieferten. Solches Ergeb-
niß war in unserem Jahrhundert hier noch nicht
jr EF 6. Nov. In der heute ſtattge-
habten Bürgerausſchußverſammlung wurde die zum
Straßenbau von hier nach Altheim geforderte
Summe von 12000 Mk., reſp. Nachforderung von
2000 Mk. zu den früher bewilligten 10 000 Mk.
genehmigt. Ueber die Richtung der Straße hatte
ſich eine lebhafte Debatte entſponnen, welche dahin
ihren Abschluß fand, daß die betheiligten Grund-
beſißer in nächster Zeit eingeladen werden Follen.
an Ort und Stelle ihre bezüglichen Wünſche
vorzubringen, damit eine Einigung erzielt werde.
Ferner wurden 400 Mk. zu den Kosten der Ab-
ſchätung behufs der . Geländeerwerbung Für die
éitphen tate e q ist In einer letzten
Samstag in Lauda ſtattgehabten Sitzung der Ge-
meindevertreter des Bezirkskrankenverbands Lauda
wurde beſchloſſen, die Stadt Tauberbiſchofsheim in
den Bezirksverband aufzunehmen und demſelben den
Namen Bezirkskrankenverband Tauberbiſchofsheim zu
Gs Pforzheim, 8. Nov. Geſtern Nachmittag iſt,
wie der „Pforzh. Beobachter“ mittheilt, beim hieſ.
Stadtrath eine von mehr als 2000 Bürgern und
Umlagezahlern unterzeichnete Eingabe eingelaufen,
in welcher die ſtädtiſchen Kollegien um Wiederwahl
des Oberbürgermeiſters Herrn Groß gebeten werden.
Der Wahltermin iſt dem Vernehmen nach vom
Großh. Bezirksamt für Anfang Dezember in Aus-
G s "cu; 10. Nov. Ein Steueraufseher
in Mannh,eim wurde bei einer Rauferei ſchwer
ſchon zuvor in cin Mädchen verliebt gewesen wäre!
Sie sehen alſo, das Glück beſtimmte mir –
Hier ſchlang der verabſcheute Menſch seinen
Arm um mich. Diese Handlung gab mir plötlich
die Sprache zurück, und indem ich mich mit großer
Heftigkeit von ihm losmachte, sagte ich:
„Ich habe natürlich Jhre mir sehr unangenehmen
Aufmerksamkeiten nicht tiberſehen können. Sie sind
für mich lange eine Quelle des Verdruſsſes gewesen,
und Sie mûflen meine Mißbilligung, meinen Wider-
willen bemerkt haben, die ich so deutlich zu äußern
bemüht war, als es das Zartgefühl gestattete.“
Ich hielt inne, denn ich hatte fo raſch gesprochen,
daß ich beinahe außer Athem war, und ohne ihm
Zeit zu einer Erneuerung des Gespräches zu lassen,
verließ ich das Zimmer. Als ich die Treppe hinauf-
eilte, hörte ich, wie er die Thüre heftig aufriß und
schnell einige Schritte in meiner Richtung that. Ich
war so erſchreckt, daß ich laufend mein Zimmer er-
reichte, in welches ich mich einſchloß. Ich lauſchte,
doch ich hörte nichts. Das beruhigte mich etwas,
aber der Auftritt hatte mich so angegriffen, daß
meine Cousine Emmi mich in Thränen aufgelöſt
fand. Jeder Antrag derart würde mich aufgeregt
haben, man kann sich daher denken, wie sehr mir
der meines Vetters, den ich beinahe verabscheute,
zuwider war. Dennoch hoffte ich, daß meine Er-
klärung wenigstens die eine gute Folge haben würde,
mich in Zukunft vor seinen mir so unangenehmen
Zudringlichkeiten zu sichern. .
Als ich am nächſten Morgen aufstand, geschah
es in der zuversſichtlichen Hoffnung, daß. ich ſein
sehen, selbſt seinen Namen nie
mehr hören wvöürne. ;
verlett. Sein Zuſtand soll ein bedenklicher
Kürzlich wurde bei Käferthal ein Ma
"einem Fuhrwerk überfahren. Derselbe iſt nun
geſtorben. Gegen den Rosselenker ſchwebt U!
ſuchung wegen fahrläſſiger Tödtung. -+ Am N
bau der Kreispflegeanſtalt zu Weinheim tl
ein Maurer so unglücklich vom Gerüſt, daß "
sein Aufkommen bezweifelt. + Jm Rathhaus"
in Mosbach hielten die Rathſchreiber des Bez
Mosbach eine Versammlung ab. Zweck derſe!
war die Wahl eines Vorſtandes an Stelle des !
ſtorbenen Rathschreibers Weidenhammers. Einſtitt
f Urt. zr tr L' r Kere n
Versammlung der Herren in Mosbach ſtattfi
Der Nachts um 11 Uhr von Freiburg la
abwärts fahrende Schnellzug brauſte beim V'
übergang an der Zähringerstraße in die Heerde
Schäfers Griesbach; 13 der Thiere wurden |!
getödtet, zahlreiche andere schwer verletzt, ſo da
alsbald geschlachtet werden mußten. Wie die He
auf den Bahndamm kam, iſt noch nicht bekannt.
Dieser Tage kam in Wertheim ein Unglück
durch Vergiftung vor. Ein Dienstmädchen h
zum Reinigen kupferner Kessel Vitriol verwet!
Da dasselbe eine Wunde am Finger hatte, brat
diese bei der Befeuchtung durch die ätzende Flüſ
keit. Um das hierdurch verurſachte Brennen
Wunde zu lindern, leckte das Mädchen mit
Zunge den Finger ab. Bald darauf zeigten sich
Symptome einer durch Grünſpan herbeigefüh
inneren Vergiftung und nach zwei Tagen ſchon !
der Tod ein. + In Dittwar brannte vergang
Nacht Haus und Scheuer des Landwirths S: nie
E S: Q
Bermijchtes.
— Aachen, 8. Nov. Für das nächſtjäh
in Aachen stattfindende Niederrheiniſche Muſitfeſt
zum Feſtdirigenten der Leiter der Leipziger Gewa
haus-Konzerte, Karl Reinecke, einstimmig gewä
worden; derselbe hat die Wahl auch angenomn
~ Paris 8. Nov. Die Kapitäne Renard W
Krebs stiegen heute in Meudon zum 3 Male
dem lenkbaren Luftſchiff auf. Der Verſuch w
als gelungen bezeichnet. Die beiden Luftſchi
segelten nach Billancourt und kamen nach dreiſtündi
Fahrt in Meudon zu dem Punkte, von wo ſie a
geſtiegen waren. .
. In Wien hat ein bildſchönes 20-jähr!
Bürgermädchen, Anna Ködler, die Roſe von W
ring genannt, ihrem Leben ein Ende gemacht, nd
dem sie von einem Baron Krebs, den ſie auf
Straße kennen gelernt hatte, verführt und im St
gelaſſen worden war. Sie hatte sich durch ſei
angeblichen Reichthum und Adel, seine elegante M
nier und durch das Versprechen der Heirath beſte!
laſſen. Der Verführer iſt weder Baron, noch rei
sondern cin enterbter Bankiersſohn, ein Wäſtli
der seiner braven Frau in einem Jahr 30,
durchgebracht hat und jettt geſchieden wird. ~
Wienerisch iſt es, daß die Mutter Rödler in W
Der peinliche Eindruck des vergangenen Tah
war zu lebendig, um mit einem Male zu verſchw
den und ich vermochte mich sogar eines unbeſtim
Vorgefühls kommenden Uebeis nicht zu erweh
Von meinem Cousin irgend etwas wie Zartgek
oder Rücksichtnahme gegen mich zu erwarten,
unmöglich. Ich sah, daß er sein Herz an m
Vermögen hängte, und einen solchen Preis gab
gewiß nicht leicht auf, zumal er beinahe die Mi
in Händen hatte, meinen Besit zu erzwingen.
empfand ich schmerzlich meines Vaters Unbe ont
heit, mich in eine Familie zu bringen, deren M
Schritt weiter gegangen war, als beim Empfa
Ich wollte seine Gaſtfreundſchaft und sein Ehrgefli
gegen die Wiederholung ſolcher lästigen Zudringl
keit in Anspruch nehmen. ;
Meines Cousins Betragen mag als keine h
reichende Ursache zu einem so tiefen Verdruſſe
scheinen, doch meine Unruhe wurde weder durch
Handlungen, noch durch seine Worte erweckt, ſond
durch sein ganzes Wesen, das mir unheimlich w
mich selbst entſeßte. Bei dem Beginn unserer g'
UU t O!
rohen Entſchluſſe eines unverſtellten Schurken
! sich meines Vermögens zu bemächtigen. (
weichen schien, die Einwilligung von mir ebenf
auch durch die entsetlichſten Mittel zu erzwin f