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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1884

DOI Kapitel:
No. 26 - No. 50 (1. Februar - 29. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44124#0143

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worten. Der Ange

auch das

Er

Pt der Ank

aſſe Karl Wittmann 24 Wechſel zum Disconto übergeben,
von welchen er Wittmann vorſpiegelte, sie seien acceptirt,
was in der That unwahr war. Der Angeklagte hatte
zwar eine größere Einlage bei der Kasse gemacht, so daß
dieſer ein eigentlicher Verluſt kaum entstehen dürfte und
konnte er seine Manöver deshalb längere Zeit hindurch
verheimlichen, weil er diverſe Wechſel jeweils vor der Ver-
fallzeit einlöſte und so wurde nicht bekannt, daß ihm die
Bezogenen theils gar nichts, theils weit weniger ſchuldeten,
als die Wechſelſumme betrug. Außerdem hatte der Ange-
klagte von einem Landwirthe, welcher ihm eine kleine
Summe ſchuldete, ſich ein Blancoaccept zu verſchaffen ge-
wußt, auf welches er, vermeinend der Vater des Aus-
stellers und dieser ſselbſt hätte sich nach Amerika begeben,
Dieſen Wechsel legte er
dann der Gantkommiſſion vor. Dem Verwaltungsrath
der Vorſchußkaſse war die Geschichte mit den vielen Wechseln
längst verdächtig vorgekommen und so setzte man drei der-
selben in Umlauf und konnte sich am Verfalltag ganz nett
von dem Betrug überzeugen. So kam die Sache endlich

u Tag und der Angeklagte in Untersuchung. Nach An-
Üht des Sachverſtändigen war der Angeklagte durch ſeinen

die Summe von 772 Mt. setzte.

ungünstigen Vermögensſtand, der ihm das Schreckgeſpensſt
u der genannten Hand-
ätte nicht nur die Vor-
ſchußkasse, ſondern auch der Bürgermeister leicht in Schaden
gerathen können. In beiden Fällen erfolgt nächsten Frei-

«eines Konkurſes vor Augen ſtellte
lungsweise gedrängt worden und

tag Urtheilsverkündigung.

Gerichtshalle.

Manuheim, 8. Febr. (Strafkammer IL, Bezirk Heidel-
berg), Vorſitender Herr Landgerichtsdirektor Müller. Es
ſind nur zwei Fälle, welche ſich heute auf der Tagesord-
nung befinden, die aber nichtsdesſtoweniger doch einen
vollen Tag in Anspruch nehmen, so daß die Urtheilsver-
kündigungin beiden Fällen erst in 8 Tagen stattfinden kann.

Im erſten Fall hat ſich der 32-jährige Kunsthändler
Gs ves ſeitsgelehe: Hetvelberg cat 1876 zu verant-
Kunsthändler fr etage mwst s zt Me Fr Hik.
institut hatte das alleinige Vervielfä tigungsrecht reti:
deutr Uri§ ng lter. Voſcho? ülümarn r2. ie
sicht von Stadt und Schloß Heidelberg. Von dieſen Bil-
dern ließ nun der Angeklagte, wie die Antlageschrift be-
hauptet, theils durch Photographie und theils durch Licht-
druck Nachbildungen, die er dem Verkaufe ausſette, her-
stellen und zwar , widerrechtlich. Nach seinem eigenen
uhrcte aun nde: der Anpetlegr lle ſuvert 14
“laths v.cMteer ttt Kufzatqlrua jetielte.chet:
nur gegen ihn gerichtlich vorging und zwar 'erſt dann,
als er die Bilder ſchon viele Monate hindurch in Verkehr
gebracht he!!é Das mag wohl seinen Grund darin haben,
daß der Vater des jezigen In aber des Meder schen In-
P L-uetth ots yer Nacplou1g Por cv: L
jeßige Inhaber stellte sofort Strafantrag, als er von der
Sache gehört hatte. Der dem Meder'ſchen Geſchäfte durch
den Angeklagten durch diese Manipulation zugefügte
Schaden wird von erſterem auf 800 Mk. veranſchlagt, doch
später auf 150 Mk. reducirt. Als Vertbeidiget des Ange-
klagte! 11) 4.7 ; zr! Ego wr die ;

Den zweiten Fall bildet die Anklage gegen den 42-jäh-
rigen Kaufmann Max Joſeph Zeitz von W t
§:ugt h them sr F LH f
!:. als solcher dem Kassier dieser

wegen Vergehen gegen

p (Begen Raummangel ersſcheint das Referat über die
§itaftangretisurs vom 7. d. M. (Bezirk Mannheim) in



stellung eines neuen Gymnasiums geſpart werden “.
können; denn auch der Andrang zum Unterriete.
werde sich in einigen Jahren (?) mindern. Dien



irma Meder

aibſtadt wegen

at nach den

Wien, 8. Febr.

Neueſte Nachrichten.
Josefine Eder, die Geliebte
Hugo Schenk's, wurde zu drei Jahren Kerkers we-
gen Diebstahls verurtheilt.

Paris, 8. Febr. Die zum Kreuzen im Oſttheile
des Mittelmeeres beſtimmte Abtheilung des Levante-
geſchwaders iſt angewiesen, ihre Fahrten bis in das
Rothe Meer auszudehnen. – Ein Telegramm
Courbets vom 2. dſs. meldet, die Expedition nach
der Provinz Namdinh und Sontay sei beendet. Die
Aufständigen wurden zerſtreut und erlitten beträcht-
liche Verluſte. Ihr Führer Dedoc wurde verwundet
und iſt nach Bacninh entflohen. Zwischen den
chineſiſchen Truppen und den Anamiten in Bacninh
herrſcht Uneinigkeit. Die Beziehungen zum Hofe von
Hus ſind fortgesetzt die besten.

London, 8. Febr,

Zwei Infanterieregimenter
im Lager bei Aldershot erhielten Befehl, sich zum
sofortigen Abmarsch bereit zu halten. Das eine
Regiment iſt, um für die Eventualitäten in Egypten
bei der Hand zu sein, für Malta, das andere für
Gibraltar bestimmt.

Kairo, 8. Febr. Nach einem dem Khediv zuge-
“z;tett Letatznu req genaus w. §rtato
erwartet; es iſt daher kaum möglich, daß Nachrich-
ten über ihn ſchon heute eintreffen konnten. Das
Gerticht von der Gefangennahme wird als eine ein-
fache Vermuthung angesehen. In den Provinzen
Berber und Dongola herrſcht Ruhe. Nach Shina
ſind Verstärkungen abgesandt worden, um den Ver-
kehr mit Chartum wiederherzuſtellen.

Kurzsichtigkeit und die Beſchränkheit der Auffasſunn.
kennzeichnet sich in ſo hohem Grade, daß eine En.
gegnung füglich unterbleiben könnte, wenn der Ar
tikel nicht dunkeln Intereſſen und krummen Wegen
zu dienen hätte. .
In aller Kürze soll an diejenigen Uebelſtäne
erinnert werden, welche dem gegenwärtigen Gune.
sium anhaften. .
1. Der Mangel eines gedeckten Raumes der
einer Halle zur Verbringung der freien Zeiten für
die Schüler bei ungünstigem Wetter. Hat doch
jede Fabrik nach dem Reichsgeſes ihren Arbeitern
einen solchen Unterkunftsraum für die Pauſen wäh-
rend der Arbeitszeit zu gewähren. Die Erkrankungen
jugendlicher Schüler an Gelenkrheumatismus liefen
das traurige Zeugnis für die Nothwendigkeit ene
Aenderung des Status quo. .
2. Selbst durch einen Umbau würde die ſo
nothwendige Uebersicht über die Klaſſenabtheilugen.
nicht erreicht; denn im gegenwärtigen Doppelgebänane.
müßte nach wie vor nach dem Raum belegt wre.
den; es ließe ſich alſo nicht verhindern, daß zwi
tticdere Klassen neben einer höheren Klaſſe zu lieen
ämen. B
3. Daß der Andrang des Heidelberger Gumm-
siums in der Zukunft abnehmen ſoll, iſt nicht vue.
auszusehen; denn solange die Anstalt unter de
gegenwärtigen vorzüglichen Direction oder in ze
kunft unter einer ähnlichen steht; solange das.
Lehrer - Collegium ein ausgewählt gutes iſt; soo.
lange die Anforderungen das Nacheifern bedinen.
um andern vorzüglichen Anstalten Deutſchlhan.





wird, weil dieſelbe leider
nächſten Nummer erscheinen.

Briefkasten.

Herr St. Leopoldstraße hier. Ihre werthe Einsendung
zu spät eingetroffen. lu vet

wie die Fürſtenſchulen zu Meißen und Schulpfotea
in ihren Leiſtungen zu erreichen; ſo lange Beamte
aus dem Heidelberger Landbezirk ihre Knaben neh
dem Gymnasium schicken und solange in Heidelberg







zimmern einzurichten.

Oeffentlicher Hprechsſaal.

„Gleiches Recht für Alle.“
(Für die unter dieſer Rubrik erſcheinenden Artikel iſt un-
ſere Redaktion dem Publikum gegenüber nicht verantwort-

| lich. Jedermann steht der Sprechſaal jedoch unentgeltlich

zur Verfügung.)

Heidelberg, 9. Febr. Im „Pfälzer Boten“
Nr. 18 vom 8. Febr. a. c. iſt ein überaus malitiöſer
Artikel über das Projekt betreffend des Neubaues
eines Gymnaſiums zu Heidelberg enthalten. Der-
selbe gipfelt in dem eigenthümlichen Gedanken dem
jeßigen Rector Prof. Dr. Uhlig für 1000-1200
Mark auf der Anlage (!) die erwünschte beſſere
Dienstwohnung zu miethen und die dadurch frei
werdenden Räume im Gymnasiumsgebäude zu Lehr-
Jener Raum würde dann

gewiß ausreichen und somit die Ausgaben für Her-

eine Menge mittel- und norddeutſche Familien ſowmee.
eine Menge Ausländer wohnen, so lange wirr aaf
einen Rückgang der Anſtalt glücklicherweiſe nickt.
zu rechnen ſein. ..

Ganz bedenklich iſt aber 4. der Lichtmangenk.
in vielen Klaſſenzimmern des gegenwärtige Ge.
bäudes ein Grund, daß viele junge Leute ſchen
Brillen tragen. Aus den angeführten Gründen ren.
scheint ein Sparen ſür höhere Schulanſtallen wie
niedere ein Verbrechen. Man versündigt sich gegen
die Nachwelt, denn man erzieht bei allem Wiſſen
das Gebrechen mit groß. Dieſes Bewuſtſein wBrno.
am allerwenigſten ein Rector wie Herrn Profeſor..
Dr. Uhlig länger tragen wollen und ganz verkehrt..
würde er es als Director finden müssen, vam mam
ihn aus einer Anstalt ausquartirte, die mit seine.
Amtsehre in exciproken Verhältniß steht. .







Sthöffengerict Heidelberg.
Oeffentliche Sitzung
Montag, den 11. Februar 1884.
ur (tens kommen fol-
m
.



sergehen gegen s 137

2) Vormittags 10 Uhr:

Geiß und Abraham

auf dem Schwabenheimerhof
tts 1.1: cee H

3)- Hormitazf 11 Uhr: Valentin
Arnold, hefrau v. Petersthal

4) Votmittags 11 iht: ſeter Sel-
tenreich und Johann München-

| bach, beide hier, wegen Unter-
[. 5) Pf ämuutags ) nix: Johann
ak. Schütz von hier wegen
6) Yadmittags 3 Uhr: Schreiner
It er hiertvegen örper-

Bekanitmachung.
vet E'Utt. f til ſtactt

Montag, den U. Februgr |. Is.,
u>Ìq ! h. .
rt 14.161
§eii mine, 4 Eichen: und 1
Shelzah, Yi Ster ch She:
tergktht] ji U Holz auf Ver-










Fahruißverſteigerung.
der Behr. ſcinlein hier wird
kommenden

Montag, den 11. d. M.
Morgens 9 Uhr
anfangend, Bergheimerſtraße

No. 91 hier
eine Garnitur Polstermöbel,
beſtehend in 2 Sophas, 8
Fauteuils und 2 Hocker, 2
Spiegel mit Konsols, 2 Wasch-
kommode und 2 Nachttische
mit Marmorplatten, Chiffon-
niere, ein- und zweithürige
Schränke, 1 Waffenſchrank,
1 Eisſchrank, 1 Pfeiler-Kom-
mode, ovale und eckige Nähr-,
Nacht-, Waſch- und andere
Tiſche, Stühle, Lüſtres,
Spiegel, Bilder, Glas und
Porzellan, Decken, Vorhänge,
und Teppiche, Bettung und
Weißzeug, 1 Nähmaſchine,
1 Regulator, 1 Pendule, 1
Wecker, 1 ſilb. Taſchenuhr,
1 goldene Damenuhr, Sil-
berzeug und Schmuckgegen-
ſtände, 14 Rehhörner, 1
Hirſchgeweih, 2 Büchſen, 2
Terzerole, 1 Jagdtaſche, mit
Schrotbeutel 2c. 2c. :

öffentlich gegen Baarzahlung

z ts ü: Febr. 1884.
; er,

Konkursve rwalter.. |



Am . 1
Montag, den 11. Februar 1884,
Morgens 10 Uhr
läßt Bierbrauer Josef Kimling
in Walldork wegen Geſchäfts-

aufgabe seine

ierbrauerei-

t}. trrÞ F!tre ! fever
ca. 100 Stück kleine Bier-
fäßchen, 60 Stück Panzer
von 30 bis 100 Liter, 50
Stück Lagerbierfaß von 600
bis 1200 Liter, Gährbütten
von 1200 bis 2400 Liter,
1 Dickmaischpumpe, 1 eiſernes
Waſßſerreſervoir, Eisfchwim-
mer und sonst noch verſchiedene
Gegenstände.

Kapitalieu



auf erstes Unterpfand in Liegen-
schaften werden ausgeliehen von

Hpatkaſte für Landgemeinden in
hit ſtten o. s



Eine Parthie zurückgeſetzte feine
Peorzellan-Waaren
gebe, um damit völlig zu räumen,
zu t z annehmbaren Preise. .

Münnich, Schiffgaſſe 3.



(‘achemires

in vorzüglicher Qualität bei Ñ t
Sebastian H unzle.
Plöckstrasst

Bad- Anstalt ";!"

u Es ) i .. sind die Bäder von sl

jirrctt F uzr 114 Ye urs . iſ yo ! Mcöſfiücder, ; Sool-, .

Schwefel-, Fichtennad l-, Stahl- 2c. -Bäder. Kalte und warme.

j Ur r ſ Bader hjchen Dampf- und Douche:Väder .

m..
j L. Haller.

NB. Bider werden auch außerhalb des Hauſes abgegeben.

„...?keis Ermiscigng

kein Sonchong-Thee . A
kk. , „ 280,







per /, Kilo los;
ausserdem Thee in Packungen wie seither, bis
zu den feinsten Qualitäten. ;

Jos. Stauch Nachfolger.

(


 
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