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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 2.1911-1912

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Nr. 64 (Juni 1911)
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Adler, Joseph: Deutsche Phraseure
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Vermischtes: ein neuer Beruf
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https://doi.org/10.11588/diglit.31771#0068

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fremdländischen Lebensgeschichten die wahren und
tiefgreifenden Anregiingen für seine Kunst zu
gewinnen.

Ob diese, „außergewöhnlichen Umstände“
bei Voß vorwalten? Sein ganzes Dichterleben
hat er der ewigen und klassischen Schönheit
Italiens doch nur zum Heile einiger Dutzend
Blaasgesichter geweiht, die er ins deutsche
Schrifttum übertragen hat.

Ludwig Fulda „traf“ der Wunsch des Gi-
ornale d’Italia in Rom. „Auch ich verdanke, er-
klärte er, Unendliches der unvergleichlichen Stadt.“
U n e n d 1 i ch e s. Wie groß müßte ein Dummkopf
sein, der eine Spanne davon in Maestro Ludwigs
Werken entdecken könnte.

Und wie die Presse selbst K ü n s t e r zum
Reden von Plattheiten nötigt, stellt die Antwort
Liebermanns außer Frage. Sie lautet:

„Ueber Italiens landschaftliche Schönheit oder iiber
dessen Kunst noch etwas zu sagen, hieße Eulen nach Athen
trag;en. Ganze Bibliotheken könnte man mit den Büchern
füllen, die über Italien geschrieben sind. Aber neben den
landschaftiichen und künstlerischen Genüssen, die Italien
bietet, sollte man die leiblichen Genüsse, die den Fremden
dort erwarten, nicht vergessen. Auch die Küche
Italiens ist klassisch.“

Allen Endes kann man jeden Unsinn, der
in Deutschland zum Lobe Italiens schon gesagt
und gedruckt wurde, klassisch nennen. Idi aber
denke des Lobes, das Burckhardt einem feuille-
tonistischen Libretto (budapester Genres) des
Herrn S a 11 e n gespendet hat. Die „Gedanken-
tafel der Prinzessin Anna“ sei würdig, „neben
die besten Renaissancenovellen ge-
s t e 111 zu werden.

So etwas vergißt man nicht, und es ist
wahrlich kein Trost, daß das Giornale d’Italia nicht

auch eine Umfrage an die besten Männer
Oesterreichs gerichtet hat

Joseph Adler

Vermischtes

Ein neuer Beruf

Seit einigen Wochen ist in Berlin eine neuer
Beruf aufgekommen, zu dem sich bereits ein er-
heblicher Andrang geltend macht. Es handelt
sich um den Beruf der Adventisten. Diese waren
bisher eine ganz gewöhnliche brotlose Sekte, welche
ihre religiöse Mission darin sah, daß sie den
biauen Montag auf den Sonnabend verlegten. Im
zivilen Leben war es natürlich damit Essig, obwohl
die Adventisten hervorhoben, däß man sich am
blauen Sonnabend erst recht auf die Sonntagsruhe
vorbereiten könne und damit einigen Zulauf
hatten. Jetzt haben sich die Militärbehörden der
etwas verfahrenen Sache angenommen. Wer
Sonnabend nicht arbeitet, erhält — bei jeglicher
Vorbildung, — ohne Weiteres Berechtigung zum
einjährig-freiwilligen Dienst in derselben Weise.
Bewerber müssen sich nur verpflichten, Sonnabends
vierundzwanzig Stunden lang intensiv zu feiern;
sie werden bei konsequenter Durchführung dieses
religiösen Prinzips dauernd prolongiert, auf
Staatskosten pensioniert und beerdigt.

Ueber Details orientiert: Franz Schlaumann,
alias Neumeyer, Adventist; Vertreter der Sofa-
firma „Ruhe sanft und hartnäckig.“

Der Diebstahl SalomoniscJher Heiligtümer

Die Engländer sollen aus der Moschee Omar
Hatap in Jerusalem, die auf der Stelle des Salo-

monischen Tempels steht, zehn große Kisten voli
Kostbarkeiten, Reliquien, gestohlen haben. Der
Diebstahl geschah unter den Augen der
Gensdarmen; man ist völlig im Unklaren über
den Verbleib des gestohlenen Gutes. — Wir be-
merken, daß diese Zeitungsnachrichten auf nicht guten
Informationen beruhen. Es waren tatsächlich keine
Engländer, sondern es waren nur untergeschobene
Engländer, das sind Engländer, welche zwar zu
schieben glaubten, abervonDeutschen vorgeschoben
wurden. Die fraglichen Reliquien sind bereits in
Berlin eingetroffen, ihre Verteilung hat gestern
begonnen; ein unbekannter Wohltäter hat wie
folgt ü'oer die Geschenkgaben verfügt:

1) Das Linsengericht, Reste des Mahls,
um welches Jacob seine Erstgeburt verkaufte_
als Empfangsdiner des Bundes gegen die Erb-
schaftssteuer.

2) Ein Knochen des Kamels, auf welchem
Hagar, die schwangere, in die Wüste ritt, als
Beitrag zum Propagandafond des Bundes fSr
Mutterschutz.

3) Das goldene Kalb, in acht Teile geteilt, ars
die deutschen Parteien, zur Anspornung ihres
althergebrachten Idealismus. Die nationalliberaie
Partei zerfällt dabei in acht weitere Untergruppen;
jede erhält von dem geschmolzenen Kalb eine
Brosche mit der Widmung: „Der Starke ist am
mächtigsten allein“ oder „Mit vereinten Kräften“

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