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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0065

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*



— 22 —















. Gyfgeint Lägliıd au Musnohme DEr Gom unb Feiertage
‘ SemfagS mit Unterhallungsbeilage, Brei3 vierteljährlich
ME 150 ohne Zrägerlohn zı Üofanffglag. BefteNungen
bet. den Buftanfielten u hek er Expebition Ywingerfiraße 7.



Ainzeige- Blatt Ar bie Umtöbezirie Heidelbera.
— — — Sihwebingen, PYMiDpSeburg,
— — — — RNosbach
hherhaͤch Buchen Waloärn, LDı °809., Werchelr














Berantmorklicher Kedatteur:



in Beinelberg, Ztuingerürahe 7,





aufins Yeder in Heidelberg.




— — — * 2 wn










% Die nenen Sardinüle.

Am letzten Montag Yat, Wie den Leſern unſeres
Blalles hereitz befannt iſt, Papſt Leo XI im Upo-
foͤliſchen Palaſte des Vatikans ein geheimes Konſi-
ſtoriuin abgehalten, in welchem er nach einer An-
jprache geruht hat, 3zu Cardinälen der hl. römijchen
Kirche von der Klaſſe der Prieſter zu creiren und zu
verkuͤnden

Monfignor FJujeph Guarine/ Erzbiſchof von Meſſina
und Archimandrit von S. Salvatore.

Migr. Marius Mocenni, Titular· Erzbiſchof von
Meliopolis und Su ſtitut des Staats ſeexetariats.

Migr. Hamilcar Welagola, Erzpiſchof von Fermo

Migr. Augeius di Pietro⸗ Tuuͤlar Erzbiſchof von
Mazianz und Apoſtolicher Nıurntius in Madrid.

„ Migr. Benediet Sanz-y-Fote8, Erzbiſchof von
Sevilla. ; .

Mejar. Wilhelm Renatus Meignan, Erzhiſchof von
Tours.

Migr. Benediet Leo Thomas, Erzbiſchof von
Rouen.
Migr. Philipp Kremenß, Erzbiſchof von Köln.

Mıgr. Ignauus Perfico aus dem Kapuzinerorden
Titular E zb ſchof von Damiette und Secretät der
Propaganda Cougregation

Migr· Michact Logne. Erzbiſchef von Arwagb.

Migr. Albyſius G..1 mbertt, Titular Erzbiſchof von
Nicda und Apoͤſtoliſcher Nuntus in Wien.

Migr. Claudius Baszary, aus dem Benedictiner-
Drden, Fürſt⸗Erabiſchof von Gran.

Mijgr. Herbert Vaughan, Erzbiſchef von Weſt-
minſter

Migr. Georg Kopp, Fürſtbiſchof von Breslau.

Darauf hat Seine Heiligkeit eine grüßere Auzahl
fır erledigte Bisthümer in
verſchiedenen Ländern präevniſirt.

Sofort
paͤpfllicher Ceremonienmeiſter mit dem Hofkaplan des
Cardinal-Staatsjekretärz und dem Subſtituten der
apoſtoliſchen Sommiſteria ſich zur Neſidenz der neuen
Cardinaͤle begeben,




nebſt dem Conſiſtorial⸗Delret
hevung zu überreichen.
hekannt gegeben, an welchem der HYl. Vater ſie behufs
Auffetzuug des Cardinalsbirets in Andienz empfangen
wird.

Es dürfte nun für unſere Leſer von Intereſſe


zu erfahren. Einer Darſtellung der D Reichsztg.
entnehmen wir deshalb: Schon in den erſten Zeiten



}

R


Qinie natürlich die roͤmiſchen Päpſte
oder Presbyterium Dasſelbe mar 45 Prieſtern



ſich die Biſchöfe bei der Regierung threr
Kicchen (Diözeſen) bedienten.



lichen Angelegenheiten gebraucht wurden (qui ‘ inser-


genannt. Im Laufe der Beit ilt dieſer Name in den
übrigen Theilen der Kirche in Vergeſſenheit gerathen
waͤhrend
jwelde den Senat dẽs roͤmiſchen Papites bildeten.
Dieſem Senate, der urſprünglich uur aus Prieſtern
und Diaconen beftand, welche die einzelnen Kirchen
und Diaconien Noms verwalleten, wurden ſpäter die
Vifchöfe der Rom zunächft liegenden Dibzeſen einver-
feibt, damit ſie mit Rath und That
Deijtänden. So ijt denn das Collegiam der Kar-
dinäle aus Bıjehöfen, Prieſtern
fummengejeßt. Sixtus V, jeßte die Zahl ber Car-
dindle auf 70 {jeft, van den 6 Biſchöfe der bei Hom


— und 14 Diecone ſein ſollten.
Wir tönnen alfo ſagen, das Cardinalscollegium

iſt der hohe Rath der römiſchen Kirche, der höchſtens
aus 70 Mitgliedern beſieben darf. welche in 3 Klaſſen
eingetheilt werdeu 1unD deren Aufgabe c8 iſt, den hl.
Bater dei Leitung der Kirche mit ihrem Rathe zu
unterftügen. Die Cardinäle werden vom hl. Vater
im geheimen Confijtorium durch ein Dekret eereirt.
' Sıe find wirkliche Cardinäle, auch bevor ſie noch
ihre Juſigrien erhalten haben

hefanut gegeben worden iſt, wird ihm der rothe Hut




Alsdann empfangt er eine rothe Lopde,
his zum
Blut vergießen ; es wird ihm der Mund verſchloſſen
zum Zeichen, daß er nicht reden darf, D D, ſeine
Stimme nıcht abgeben darf in Confijtorien oder
Concilien. varaufwird ihm in einem anderen geheimen
Conſiſtorium der Mund geöffnet, um ihm gewiſſer-
maßen das Stimmrecht zu verleihen, zugleich empfängt
er den Cardinalsring und wird ihm der Titel einer
ömijchen Kirche verliehen, Es Dürfte hier am Platze
fein uuͤſeren Leſern auch Siniges über die Conſtſtorien
mitzutheilen. Ein Confiſtorium iſt eine Sitzung des
hohen Naͤthes der Cardinäle, welche in den Apoſto-
liſchen Palaſt durch den hl. Vater einberufen wird.
(3 gibt ein geheimes oder or dentliches Conſiſtorium
nud ein öffeniliches oder guberordentliches. Im erſten
darf Niemand zugegen ſein, außer den Cardinäken
und zwar vhne Begleitung, zum zweiten hat je doch

die Begleitung der Cardinäle Zuteitt, ferner die Ge-
ſaudten Prälaten und andere, die eingeladen ſind
Das geheime Couſtſtorium heſchäſtigt ſich hauptſächlich
mit der Creirung der Sardinäle, Einſetzung der Wi-

überreicht.

offentlechen Coufiſtorium wird den neuen Cardinalen
die rothe Kappe aufgeſetzt, die Sentenz über Heilig-
ſprechungen wird verhandelt oder e& werden Fürſten
Ober deren Geſandte vom hl. Vater empfangen Die
Haͤuptaufgabe der Cardinäle iſt eine Doppelte, 1)
So lange der Papſt lebt haben ſie ihn, wie wir ſchon
zu unterftüßen in der Megierung der
Rirche, ebenfo. Haben ſie deſondere Machtvolfomuheil-
Heiten über ihte römijhen Titular- Kirchen und die
daran angeſtellten BPriejter. In dieſer Kirche haben



.

ferner haben ſte jene, beſonderen Nemter auszuliben,
vachẽ ihnen der Bapjt verliehen hat, in den Congres
gationen 20 ) Iſt aber der thmiſche Stuhl vaͤkant,

‚19 belteht ihre Mufgabe in der Wahl des venen
. Woyites, ihte anderen Wemter Dagegen ruhen Rur


der Camerlengo, der Sardinak-Penitentiar . und Dder
Cardinal: Bicar Gieſer verfieht in Rom, ungefäht den-
felben Dienft, wie in einer Dibzeſe de Generalvicar)
Oleiben im Amte, Uus dem bioher Geſagten konnen
unjere Lefer den Schluß ziehen, wie erhaben und
wichtig das Amt eines Cardinals iſt, ſind ſie es doch
weiche unter Gottes Beiftand der römiſchen Kirche
den Nachfolger Petri geben und ihm in den Hömften
Geſchäfte, das es auf Erden geben fann, beiſtehen









—⏑—

15) Roman von H. D, emagen,

achoruck verb)
Er ging in den Wirthfchaftshof, trat in die emije,

welche neben den Stallungen für Ddie Pferdẽ lag, nahı bei


eine Spighade, ein Brecheijen und einen Wuchtigen HAaMMer
und verbarg Ules unter feinem Mantel. Dann ‚ {Oritt er
yorfichtig zurüc und ftand, als die Schloßuhr die _ elite
Stunde verfündete, an der Meinen Pforte, welche auf die


Brüce führte. Sie , )
Michael harvrten, an die Seitenwände
gelehnt, hres Helfers. }
„ Nachdem. He Die

er MHeberdachung

forte von innen verriegelt, über-


fraten in das Erdgejhoß des Thurmes; Ddann _ itiegen. ſie,
yoan dem Rentnteijter gefihrt die Wendeltreppe hinab.

. Hier iſt die erſte Thütr! jagte er nadh
Schweigen‘ und trat auf Cine aus iner DOT]PTIN
ende Steinplatte. Zugleid) zog €T den arohen Schlüſſel


„ DHrehemn, die eingerofteten Miegel wollten nicht weichen
4 geht nicht,“ ſagte er, „idh breche wir die Finger-
aus!! *

jtecte DaZ fählerne veſt jeines Doldhmeliers darch den
Orijf des ShHliifjels und begann mit der ganzen Kraft
jeiner eijenfelten Hande und jeiner musinföfen Arnie zu


die ANugen. traten Jajt aus ihrenm Höhlungen, aber e$ ge-
Yang iOmı; der Schlüfel bewegte ſich Lanajam — ein leßier,


zurüd. Die Granitplatte Freichte in ihHren berroſteten Angeln
der Einaang war frei.

_ ESine zweite Zreppe Iag vor ihne; Jinſterniß gähnte
ihnen entgegen Behutjam gingen fie, Siner nach dem









Anderen, die ſchmaͤlen ſteilen Stufen hiab. Der Rentmeilter
pochte von Beit zı Beit mit jeinem Hammer an das Ge-
mäner. Het Denm das verwünſchte Ding kein Ende?rief
“ q00 von der Anſtrengung der Urbeit Teuchend, Wenzel ;
fchlimrer kann ja der YWeg zur Hölle nicht jein |”

Ich glaube, wir find an Ort und Stelle,” fagte der
— „Sehen Sie dort das Biered in der Mauer,
Hinter ihm muß ſich die zweite Thür befinden.“

Sr jOlug mit dem YHammer gegen Die bezeichnete
Stelle: ein dumpfer Schall ertönte, daß er Recht hHatte,

Rit vereinten Kräften ging e& an die Yıbeit mif
Spighade und Hammer und Brecheifen; volterndD und
follernd Iturzten die Steine 11n Die ſchwone Tiefe.

Daz-Liereck war herausgefchlagen, die Zhürzu dem Ber-
ließ bloßgeleat Sie beſtand aus jhweren Eichenbrettern,
die mit zoNldicen: Sijenftangen heichlagen waren.

„Beim Teufel,“ lachte Wenzel, „unjere Monen verftan-

ThHür einzurennen.“ Er 209 eine MWachatafel ausS ſeiner
Faͤſche erwärmte-fie zwiſchen den Handflächen und drütkte
ſie Laſch gegem Die Deffnung Des gewaltigen Schlofies, als-
Ddanır 30g er die MWachstafel zurüc.

"Umjer. Aonherr,“ ſpottete er _ weiter, hat i einer
jentimentalen Anwandlung den Schlüfjel in den Teich ge-
worfen — wir werden 1ns einen machen laſſen! Sieh da,
der Loͤdruck iſt vortreiflich gezathen !“

„®anz vortrefilich,“ nicte Faͤchael bejahend.
uu Saydo geht e8, Bruder! Die Heiten Andern fidh, und
die Menichen mit iOneu : Hc arbeiten, Tingen, ſtreben vor
4DErt8 und merfen in (Dren Sifer nicht, Daß ſie ſich in



Ddem Die Chre ſeines Hayles mehr galt_ \ als jein ©1[üc.
Das Blut verleugnet jich nicht — jer Michael !


‚ mnb die Gejangene wird mieder eine @rälin
Hundert Sahren, werden die Yur]hen 8
neues, Lied von der {HÖneN,



böfe, wilde Orafen auf einmal! ir werden forklehen
z Ddem Gedächtnif der Menſchen, wir werden unſterblich
jein, Michael !” ; . ;

r Inchte wild auf; von dem @emäner ertönte ſein
Qachen zurüd. „Du DIjE Mirchterlich, Wenzel !”

„Brüderchen, ich bin aut gelaunt, und Du., Jollteft e&
au fein ] . Detnetwegen Hin mir fiie\:; dam t Du Ddie
blonde Baroneß Braunfels ine Brautgemach führen
Yanıjt, wird die @räfin Das Berließ Hier beziehen. Jort
mit Dem Sittenprediger, Brüderchen, ſei ußltig, lache,
jubele !” .

Michael antmwortete nidt. V

„Du biit ein Gelehrt.x, Brüderchen, unDd Gelehrte ſind
Narren! Kommt MKentmeilter und getreuer Helfersmann,
vir Haben ein redlich Stück rbeit gethan,-. wir. werden




YMırch der Nentmeifter ſchwaies ; ;

„icht? So legt Such denn das Pergament unter
das Kopffnjen !” B

( nadım die Blendlaterne, trat oauf die reppe zurüß
und Hieg aufmärts. Midhael blieb noch einen Augenblick
itehen ; er jeufzte tief auf. Dann folgte er “ dem Bruder
Der Kentmeilter p die Das Handiverfsseug ‚Aua

„Die Grüfin iſt ein Engel,“ muxmelte er und er 1
{Ox Henfer, ‚UnD wir Steht NMicınand näher als i un&
er Kind!l! * —

8 oämmerte ſchon, als der Menimeilier geräufchl0s in
jein Hau zurücfehrte. vorch, was War das ? Er {chlich
herän unDd fente jein Dhr an die Zlr . Gir {eijer klagen


zbge der Hauch des Mindes durch die Salten, 10 klagend
Gi8 hätte die Darfe eine Seele, und die Seele märe zum
— Er höürte dDas alte Sied der JMönen
Dleichen SGräfin; jein Kbochen Tang das Lied Es überlief
iOn eisfalt; bebenD öffnete er Die ADr

Fortſehung folat.)


 
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