Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44152#1091

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
etuul
14

innend,

GnDe
ffff des
Zaͤhrẽ?
bffentlich

bleibt DIE
jloſſen
4 1895

8
ND,
wiſall-

syembels
fangend

d durd
Amthaus
Baugegel“

Fenſtell
e Fenftel”
d fleinerte
Fenſter-

merthüre
auuenholt

kupfernet
, QBflfi";;
jziegel
Begen[{änDe

iraße.


zeiland
iswahl R
{stetten M
— au. 8
ſtons,
ete.
nge

y Baar
ark.

Betttüche!
etc. efC.
gon Preise
/2 Stücken:
Preisliste
Diensten.






zv. 1893
gnel,
Ihr.

v. 1893
Lise.
Uhr.












aigus Al Die Y YY 4 —
örıru, Meirheim, Samwebingen, Vhiltyr
—— Mreiten, Keiargemünb, }
— — —





































one — | Geielberg, Dienliag, den 21 Movember 18088 ELE — n | 80 —
2 — 4 —— — — N K La SS 2 2 — — — — — — — —









Seſtellungen

ſaͤrumrlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen


Lraße 7, entgegengenommen.







+ Bum Babinetswedhtel in Delterzeich

wird dem „Pfälzer B.“ gefchrieben: Weun jemand
im Alerjeeleumonate über das Thema der B ers
gänglichkeit aller
Herrlichteit predigen wollte, er fände jeßzt kein beſſeres



ſchen Situation zu ſein.



ftaatsmänniſche Augheit und erklärten ſein berühmtes
Syſtem des / Fortfrettens als das für Oeſterreich
allein zuträglichſte. Die Polen galten als die uner-
ſchülierliche Stütze des Regimes Taaffe, die Liberalen
wurden durch die Hoffuung, einmal ein Portefeuille



tiven waren die ergebenen Diener eines Syſtems,
das nicht kalt und nicht warm, nicht liberal und
nicht couſervativ war. Ethoben ſich gegen dieſes
politiſche Mamelukenthiim, bei dem die katholiſche
Sache entſchieden zu kurz kam, in der Partei Bedenken,


confervativen Abgeordueten, flugs wurde jede derartige
Regung niedergebonnert und dem Bolfe geſagt: Wir
müffen Taaffe ſtützen, weil ſonſt die Liberalen an’s
Ruder kommen. Die Epentualität einer Miniſterſchaft
Pleners war der Wauwau, mit dem der ſchöne
Gedanke eines katholiſchen Centrums immer und
immer wieder hinweggeſcheucht und die Dienſtbarkett
der Conſervativen begründet wurde.
einem Rucke hat ſich die ganze Scenerie geändert;



den grimme Opponeuten, und zwar in dem Mamente,
da der verfloffene Cabinetschef zum erſten Male in
ſeiner langen Miniſterſchaft die Initiative zu einem
volksfreundlichen Schriite ergriff. Vergeſſen waren
alle Paͤrteigegenſätze, Hohenwart reichte ſeinem politi-



ſchen Autipoden Plener die Hand zum Bunde, in
weiche auch die Polen einſchlugen. (
parlamentarijhe Trio zum Sturze Taaffes fertig und
aus der nicht der in
allen diplomatiſchen Künſten ſo virtuoſe Miniſter-
ſondern die dreibeinige Oppoſition als

Sieger hervorging. Anftatt Das ZUr Aufloſung reife

Siehe da!

Kippen und Krijen überwunden hatte.
die vielen

Mritummt ſind die Schmeichler und all’
Federn, die er bezahlt, um ſein
einem Male eingeroſtet zU
iOrem einftigen Herın und Meiſter, einen
fie menden ſich dem neuen Geſtirne
zu und Graͤf Taaffe kann froh ſein, daß er nicht
noch woraliſche Fußiritte auf den Weg befommt. Wir
hHaben nicht zu den Bewunderern des Syſtems Taaffe
gehört; im Gegentheile demſelhen da, wo es uns
unveriräglich mit den katholiſchen Intereſſen ſchien,
fſcharfe Sppoſition furchtlos zu einer Zeit
da ihn die volle Sonne der Regierungss
Wir beklagen auch nicht Taaffes
wie er erfolgte, die
Motive, welche die Regiſſeure beſeelten, ganz beſonders
die Preisgebung der Grundjäge durch die conſerva-
tiven Clubführer findet unferen Beifall nicht; wir
erblifen darin einen verhängnißvollen Feh-
(er, deffen Confequenzen ſchon heute zu Tage treten
und der ſich in der Zukunft noch zehnfach ſtärker
rächen wird.

Nun iſt das Regime Taaffe von der Bildfläche
verſchwunden, ſein Träger hat neuen Miniſtern Platz
geniacht und wir haben ein Cabinet Windiſch-
gräß Es iſt Sitte, ein neues Cabinet zu begrüßen;

widmen



der 1848er Nevolution erſt erweiſen; ein Uriheil in
dieſer Hinſicht läßt ſich heute noch nicht fällen. —
Ader faͤn Wirken iſt ſchon im Vorhinein dadurch





auf's Heftigſte befehdeten, im Cabinete
und daß dadurch ein homogenes
Vorgehen unmöglich wird Geſetzt den Fall,
Fürſt Windiſchgratz wirklich von
katholiſchen Grundſutzen erfüllt ijt, ſo findet er
in ſeinem Miniſterium ſchroffe Oppoſition an dem
Führer der Linken, der das wichtige Finanz
Fortefeuille in Haͤnden hat. Wir erachten dies
als kein Glück für Orſterreich und befürchten angeſichts
der intimen Beziehungen der liberalen Partei zur
Hochfinanz eine Verſchlechterung der Staatsfinanzen
und eine noch größere Abhäugigkeit der Monarchie v.
Außer Herrn v. Plener


Cabinete: Handelsminiſter Graf Wurmband und der
vom Handelsreſſort zum Winiſterium des Innern
übergegangene Marquis v. Bacquehem; es ſiud das
zwei ſögenannte gemäßigte Liberale; aber es darf die
confervative Paͤrtet ſchwerlich eine Förderung ihrer
Beſtrebungen von ihnen erwarten. Der neue Unter-
richisminiſter Ritter v. Maden3Zi iſt ein Pole von
liberaler Couleur, von dem ebeufalls nicht gehofft
werden kann, daß er ſpezifiſch katholiſche Forderungen
unterſfützt. Miniſter ohne Portefeuille iſt der Führer
des Poͤlenelubs Jaworski, der zunächſt berufen er-
ſcheint als Landniaans Miniſter polniſche Intereſſen
zu vertreien. Geblieben ſind aus dem alten Cabinet:
Landesvertheidiguugsminiſter Graf Welfersheimb,
der ein reiu militäriſches Reſſort verſieht, dann Zuſtiz-
Miniſter Graf Shönborn und Ackerbau Miniſter
Graf FalkenhHain. Beide Herren vermochten, ob-
wohl für ihre Perſon gläubige Katholiken, auch im
verfloſſenen Kabinet keinen entſchiedenen Eiufluß im



ihn bieten, mifjchen ſich bange Zweifel über die
Lebensfaͤhigleit und bei allen
regt ſich die Frage,
waͤr, Taaffe zu flürzen, um dem Führer der Linken
ein Portefeuille zuzuſchanzen. Der neue Miniſter-
präfident Fürſt Windiſchgrätz iſt ein Cayalier
durch und durch; er gehört der conſervatiwen Richtung
des böhmiſchen Großgrundbeſitzes an
ihm eine katholiſche Geſinnung nach.
niaͤnniſche Befähigung zur Leitung der Regierung
eines großen Reiches muß der Enkel des Bẽſiegers



werden auch im neuͤen Miniſterium über ihr Reſſort
hinaus nur eine paſſive Rolle ſpielen koͤnnen. So
trägt das neue Kabinet das nach langem Handeln und
Feiſchen im Wege des Compromiffes zu Stande kam,
auch uach Außen die Signatur dieſes Compromiſſes,
es ift weder ausgeſprochen eonſervativ noch liberah,
ſondern ein politiſches Mired-Pickles, das demgemäß
auch vorgehen und das Schaufelfyftem zum Prinzip
erheben muß. Das Regime Taaffe bezeichnele ſich
gerne als „über“ den Parteien ſtehend; das jebige
ijt den drei großen Ctubs eninommen und ſomit ein
Cabinet der verfhiedenen Parteien. Es bedarf einer



















119 Treuer Jiebe Lohu.
Roman von U. Roſen.
(Nachdruck verh.)

Wird dieſe Heimlichkeit niemals enden, „Baul ?” Nagte


— „Warum muß mein unfhuldiger Papa O verbergen,
mährend der Strafbare, Laiterhafte triumphirt 7

— „SGeine Stunde iit nahe, Giralda, das beweift mir auch
die Berzweiflung, mit der er ſich an einem Strohhalm als
Rettungsmittel vor Schanude 1und Urmuth Hammert,“ be-
ruhigte @rosvenor ſeine Braut da er nun erzählte, w0
gnä %ießer fie gefucht und wie er endlich Ihre Spur ent-

eckt habe.


gränzten Landlig in Sicherheit und Irieden 7“

„Sie weilen augenblidlich aur Schloß Adlerhorit, und
werden Heute morgen in Bexrilhof zujammentre ffen!

„Arme Mama, ma3 jol auz uns allen werden ?”

„Dein Bapa wird mit jeinen Kindern ins Ausland
gehen, und i werde mich zu ihnen gejellen. :

Wenn Du einverftanden bift, werden wir UunS In
Frankreich oder Deutjchland verheirathen. Deine Eltern
billigen diejen Plan ur als mein Weib wirft Du vor
Ormonda Verfolgungen gejhüßgt ſein Wirft On mir ge-
atten, Dich hald meine Gattin nennen. zu Ddürfen ?”

So leije Giralda ihre Zuitimmung auch ausſprach, das
jcharfe Ohr des Liebenden Hörte fie dennoe. .

in heißer Kuß auf die Lippen der Braut drückte ſeinen
Dank aus. } { .

MWie von Wolken getragen, ſchritten ſie nebeneinander
her, bis- Egonz langjamer werdender Gang fie zur Wirk-
lichteit zurüctie}. ;

— Troß des Heinen Burſchen Einwendungen nahm Paul
ihn auf jeinen Arm, wo das müde Kind bald entſchlum-
mert war, * *

„Wohin führit Du uns8 ietzt? fragte Giralda

In das Wirthshaus.

Daͤs wird zu diejer Stunde ſchon gefloffen jein,
KBaul“, bemerkte das Möäbdchen mit einem Gefühl wachſen-



der Berlegenheit. „Was werden die Leute dazu ſagen, daß
wir fo ]pät und zu Zuß anfommen ?“

„MWir hHaben Leider feinen anderen Zufluchtsort; dennoch
haſt Dr nichts zu befürchten. Der Name Ddeiner Manıa,
der hier wohlbekannt i{t, wird uns ein Schild ſein,
®iralda.” . :

- Das Mirren von den Hufen eines Pferdes erregte ihre
Aufmerkfjamfkeit. ; ; e

„Wir wollen uns unter den Zweigen dieles Gebijhes
verbergen,“ flüiterte Baul, Giralda nadh 0 ziehend. Ein
Hringendes Gejchäft muß diejen, Reiter auf die entlegene
Qanditraße führen., VBielleicht iſt es Ormond, deſſen Ankunit
ſein Diener erwartet.“

Der nächtliche Reiter kam näher und ſprengte an Ih-
nen vorüber

Sein Geſicht war den lautlos Lauſchenden zugetehrt
Sie erfannten jofort Lord Ormond, Wwelcher den Weg


ug. 4

Als er ihren Blicken entihwunden war, tauchten Gi-
ralda und Baul aus ihrem Verſteck auf.

Wir müſſen ſ nach dem Wirthshaus eilen Einmal
dort, darf. Ormond ſich Dir nicht mehr nahen. Konim Gi-
ralda“, ermahnte Egon.

Der Wirth war im Begriffe,
Ichließen, als Grosvenox noch Einlaß begehrte.
SGait von vornehmer Geburt und auch ein Freund
** Berrilſchen Familie war-

on.

Dieſe Dame und ihr Heiner Bruder,“ bemerkt_Banl,
„find auf dem Wege nach Berrilhof, wohin die Tochter
bdes Herrun @rajen fie geladen hat Den Jungen Hert-
jchaftert it ein Unglück zugejtoBen, das fe nöthigte,. ihre
Reije zu Zuß fortzuwjeben. Sie wünichen jeßt ein Zimmer,
SOr beftes Herr Wirth und dann am Yorgen : einen
Wagen.

Der Wirth beeilte fich, den ihm gewordenen Auftrag
zu erfüllen. 7 ;

in StubenmädhHen brachte das Zimmer in Ordnung

das große Zhor zU
Daß ſein




und eine halhe Stunde ſpäter waren Giralda und Egon
entfchhummert.

_ Kord Grosvenor, der Ormonds BVerfolgungen noch
immer fürchtete, jtand_vor der Zhür feiner Braut _ und
ihres Brüderchens, die ganze Nacht kein Auge ſchließend
Schildwache.



51, Kapitel.
Alte Liebe.

Eine ebenjo aroße als plößlidhe Wendung zum Beſen
war in dem Befinden Georg Neguns emngetreten. Sein
weiß überzogenes Bett ſtand ın der Nähe des SZeniters
jo daß Georg Negun die weite ITläche _wehenden Stech-
** und die darauf weidendẽ Schafheroe überſehen
onnte.

das Simmer zZeigte die heinlichite Sanberkeit, die
Medizinflaichen waren dem Auge Seorg Neguns 4*
Fältig entriüct und von einem Stranß farbiger April-
Hlumen verdeckt, die nach der Küche führende Thür ſtand

offen.

Der Arzt hatte ſich eben entfernt und Georg Neguns
Blickẽ waren ihm gefolgt, bis Margarethens leiler Schritt
die ete am Koͤchherd mwaltete, ſeine Aufmerkſamkeit.
erregte.

Der Schäferbube winkte ſeiner Gehieterin von der
Schwelle au8, zu ihm vor das Haus zu kommen und die
Gebieterin jäumte nicht, ihm zu willfahren,

„Sr ichläft,“ jagte {ie in {chrillem Flüſterton Dder 10
ſchart Einat, und den auch Negun Hörte. „Halt Du meinen
Auͤftrag beiorgt ?”

„g Fran.
Stimme. *

„Nun und welche Neuigkeiten
5 Fadd Beatrice wie im vermuthe,

**
„Nein, aber ihre Ankunft wird hente erwartet.“

‚Sortiegung folgt.)

antwortete der Anabe mit ähnlicher

bringſt Du mir jeßt.
wirklich in Berril«


 
Annotationen