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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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444














Verantwortlicher Redakteur:
Julius Zecker in Heidelberg.

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Seidelberg, Sonntag, den 26. Lueulet


— —

















die Zabaffabrifatitener und der Fabakbauer.


offentlichung:


ichtiht

mit den Worten :


haben fallen laffen.
auf den Tabak bemerken, daß es damit folgender?
maßen zugegangen iſt: die militäriſchen Anforde-
rungen waren anfangs höher, ſind daͤnn allmählig
heruntergegangen und doch in der letzten Inſtanz
des Reiches um eine letzte Summe von Milionen
ermäßigt worden, was ung die Moglichteit gab,
guf den Tabat als Steuerobhjekt zu
verzichten. Man hat geſagt, wir haͤiten über-
haupt lieber eine Steuer nehmen ſollen, ſie
wurde weniger Oppoſition gefunden haben Das
iſt richtig, wie würden weniger Intereſſen ge-
ſchädigt haben. Wir waren aber voͤn Hauſe aus
der Meinung, daß es re dlicher fjei, Ddie
Laſt auf mehrere Schultern zu ver-
theilen. Weil wir aber auf eine Gefammt{imme
kamen, die durch Bier, Brauͤntwein und Börſe
Aein gedeckt werden konnte, hatten wir keinen
Srund, an dem Plaue ciner Erhöhung der
Tabatſteuer feſtzuhalten.“
Aber die Freude und Ruhe der Tabakbauern blieb
micht lange ungeſtört. Nachdem die letzten Reichs-




lagswahlen vorüber waͤren,

germehrung heraͤnzuziehen und Ende Juli

Ran einer Tabakfadbrikatitenuer vor.

Tabat die Hauptſumme,“
Millionen Mark, aufbringen.

thut gerade das Gegentheil.

die Regierung zu ſtäcken und
doch mi alien Witteln
bezweifeln.

Nach dem bis jetzt bekannten
ſoll uun dieſe
dem Wertye des in der Tabakinduftrie
Probuttes, des Kan,
tabafs, der Cigarren und Cigarretten,
und zwar ſind folgende Steuerzuſchläge zum
Fatturenprets zu welchem die Fabrikate von


mwerden, beubſichtigt: Für im Inlande fabrizirte
Cigarren und Cigarretten 383'/s. pCt.. fütr
Kau und Schnupftabaf 50 pGt,
Naucdtavark 66%s pet. Daͤfuͤr ſoll die Steuer
auf den Rohrabat bei dem Zulandspflan-
zer, die bisher 45 M pro 100 Kilo beträgt, in
Wegfalltommen und der Eingangszoll
für fremde Tabake und Tabakfabrikate in fol-
gender Weije geregelt werden: auf 100 Kilogramm
undearbetiicte Tabaͤkblätter, Stengel u. Tabakjaucen
lollen 40 , für Eigotren 400 D, Cigarretten 500
und audere Tabakfabrikate 250 M. bezahlt werden.
Das iſt der Schutzzoll für den deutſchen Tabak-
bau und die deutſche Tabakverarbeitung. Daueben
zahlen die vom Ausland eingeführten Fabrikaͤte noch
die oben angeführte Fabritatfieuer „nach deuſelben
Sätzen wie von inländiſchen Fabrikaten derfelben Art. “
Daueben ſind eingehende Controllmaßregeln in Aus-


Was hat nun ſpeciell der Tabakbauer von







der Steuer befreit Dafür droht ihm aber
eine andere nicht geringe Gefahr infolge der Herab-
ſetzung des Z0l1e8 auf den ausländiſchen Tabak
um mehr als die Haͤlfte des bisherigen Betrages
Dadurch wud es moͤglich, eine grobe Anzahl geringerer
auslandiſcher Tabakſorten einzuführen, die den bis-
Herigen Zoll nicht ertragen fonnten, für die man im
Verhältuiſſe zu ihrem Werthe einen Zoll von 80 ME
nicht ohne Verluſt zahlen konnte. Alle dieſe Tabake,
die an Werth die inlaͤndiſchen Tabake noch übertreffen
werden nun bei dieſen billigen Zollſätzen eingeführt
werden und dazu beſonders die befferen Sorten,
die bisher ſchon nach Deutſchland, trotz des Zoͤlles
von 80 Mark eingeführt wurden, welden bei dem
niedrigen Zoll von 40 Mark in einer Unmaſſe in
unjer Land kommen und Deutjchland mit ausländiſchen
Tabak völlig überſchwemmen Infolge deſſen wird der
deutſchẽ Tabakbau zurücgedeängt, die Bauern werden
ihre Producte gar uichi mehr oͤder doch nur zu
Spottpreiſen abſetzen können 2C. Welche Gefahren
dabei für den deutſchen Tabaͤkbau entſtehen, wird
niemand beſſer verftehen, als der Bauer ſabſt, was
ja auch die ſchon vor Bekanutwerden des Fabrikat-
ſteuerentwurfs ſeitens der Tabakproduzenten der Pfalz
an die Regierung geſtellte Bedingung beweiſt, daß
für ſie erſte Bedingung ſei: möglichſte Be:
laſſung des Zolles auf ſeiner bisheri-
gen Höhe. Wird dieſe Forderuͤng der Tabakbauern
nicht erfüllt, ſo macht es ſhneu dieſer Grund ſchon
unmöglich, der geplaͤnten Tabakfabrikatſteuer zuzu-
ſtinimen.

In zweiter Linie hatten die Tabakbauern gehofft,
durch den neuen Beſteuerungsmodus von der ſeit-
herigen läſtigen Controlle befreit zu werden
In dieſer Hoffuung ſind ſie nun ebenfalls vitter ge-
täufcht worden. Nach dem Entwurf ift der Tabak-
pflanzer nicht bloß verpflichtet, der Steuerbehörde die
mit Tabak bepflanzten Gr un dſt ücke nach Lage und
Größe an zu geben, er muß ſchon im Botaus
den Ort bezeichnen, wo der Taͤbat getrockuet
werden ſoll, er muß für die VBerwiegung dez
Tabats und deſſen rechtzeitige Räumung haͤften ı.
bei Fehlmengen 90 Martk pro Doppelzentner
Erſas leiſten. Des Weiteren ſiud auch eingehende
Borichriften über Behandlungen der Tabakpflanzungen
Feſtſtellung der Blätterzahl und dergl. vorgejehen.
Der Bauer kann ſich alſo auf ganz erbauliche Cons
trollmaßregeln gefaßt machen, die den bisher geltenden
an Schärfe wohl nicht nachſtehen dürften. vielleicht
ſie noch übertreffen. Bishel aber hat der Bauer ſtets





















122 206 ; Das Boot, das ihn und ſeinen ältejten Sohn bhier- DBeatricen3, ſie pfleate ſtundenlang in.dem lauſchigen kleinen
Treuer Ciebe Lohn. ; hertrug, landetẽ vor wenigen Minuten“, erzählte der De- Salon zu verweilen in dem ſie ungeſtört * * ſchrei-
Roman von U. Roſen. ; teftive. „Zwei meiner Leute ſind in der Nähe des Ba- ben und von den Ihrigen träumen . oder die auf dem
. . Kaddend verh.) . yillons aufgeftellt uu ihn zu verhaften. Oder iſt e8 ir blauen Meere jegelnden Danıpfer mit ihren Bliden ver-
„da“, rief er und feine Züge aͤrbetteten frampfhaft, Wunſch den Meuchelmörder entſchlüpfen zu lafſen/ nachdem- folgen fonnte.

Teine Stimme eritidte vor
mich jenen Elenden ſehen.
blie, in dem er jih am jicherften alaubt, den Händen der
Serechtigkeit überantworten Könnte.“

‚. Ormond lachte wie ein
bis zur höchften Raferei entflammt. . Sein Plan war ihm
gelungen.

Wuth, „fihre mich zu ihm, laß-

war
Lord Ormond hielt inne,
* bemerkte, der mit beflügelten Schritten die Treppe
er ieg. -
Der Marquis von Trewor nicte dem Poliziſten mit
&inem eiaenthümlich veraͤchtlichen Lächeln jeinen Gruß
entgegen. - X
Gnädiger Herr”,
bin nur gefommen,

Ihnen einen. volijtändigen Srfolg. zu
melden.“



a - #30, ich habe Ihnen die Entdeckung des bisherigen
Anfenthaltes SIhrer Nidhte, des Fräulein Giralda Trewor,
&u berichten, Sie befindet fich im Angenblid in Ddiefem
arten und hat Jidh focben in Begleitung Grosvenors
* ihres Bruders in den Pavillon an der Oftfeite be-
eben.“ ;
Der Marquis bewegte ſich unwillkürlich einige Schritte
vorwaͤrts
. „©näbiger Herr,“ fuhr Walter Born fort, und ſeine
HMeinen ausdrucslojen Augen leuchteten in er Hoffnung
Auf die Belohnung wie ein Johanniskäfer im Dunklen,
* „audh er iſt hier, auch Gotifried Trewor i{t ange-
ominen?
dord Trewor fagte kein Wort, aber ſein Geſich er-
Slühte wie in mwildem Rachegefühl.









Angſt vor dem Arı der Gerechktaͤkeit

Cin Bligjtrahl zuckte aus den dunklen {turmfündehden
Marguis

Ihn entſchlüpfen laſſen?! keuchte er „Vein Ich

Vergeitung

1obald ich das Zeichen Ddazır


Der Deteltive aing davon. Lord Trewor und ſein

Als fie den Gaͤrten durchſchritten! begegneten fie dem

Wege befand, feinen Salt
Der Marquis von Trewor tächette — ein entſetzliches


„&heilen Sie meine Senugthuung, meinen Juhel-
erzil”, rief er, „Oottiried ift endlidh gefunden. Wir
} Kommen Sie mit und ſeien Sie
Berwirrung und des Entjegens Diefjes doppelt
Verräthers, der in Dder nächiten Viertelſtunde

Der Marquis ſchob ſeinen Arm in den ſeines Jugend-


Der Pavillon, der von Beatrice zum Schauplatz der


bewachſenen Hligel.

Nach der
war die Ausſicht unverdeckt.

Die Fenſter des
Die Ausitattung Ddesjelben war

Der chineſiſche Pavilon war. ein Lieblingsaufenthalt

. DBoru führte die Cdelleute auf Umwegen die nhöhe
hinauf, bis er im Schatten des Gejprächs unbemertt die .
Hinterthir des Häuschen3 erreichte, Mit Iaut vhochendene
Herzen Glichen ſie ſich bis dicht unter die Fenſter und
blidten durch die Spaͤlten der Jaloufien in da8 Heine

Gemach

Aur der Schwelle ſtand Lord Grosvenor mit
—— Geſicht und wie zum SGruße ausgefiredten
Händen.

Der Marquis ſah von dem jungen Mann zu Giralda
Hinüber, die auf Ddem Sopha faß n ihrem liehlichen
Geſicht wechſelte der Ausdruck zuverſichtlicher Hoffnung
und beflemmender Angft. Auf einem Bänfchen ihr 3zu
Füßen, den Kopf auf ihre Knie gelehut, kauerte Egon mit
jeinem ſihen Blumengeficht,”

. „Williommen! Wilfommen !”
Stimme und zwei hohe Gejtalten betraten den

Salon.

„V Bapa, o Vieber Papa,! jauchzte dann Giralda
* dem Vater in die Arme werfend. „Zheurer, fheurer
apa.“
„Sener Venſch Ihr Vater?“ flüſterte der Marquis.
7 Menſch Goͤttfried Eduard, Born, Ihr ſeid beide
Jtarren.“ ;
Born antwortete nur durch eine Handbewegung, mit

der er den Marquis ermahnte ſtill zu fein.

. Bapa,“ feufste Giralda, „e3 feint mir eine
Ewigkeit, ſeitdem ich das BVaterhaus verließ. Du weißt
jeßt, weshHalb ichh damals davongelaufen bin. Haſt Du mir
verziehen, Bapa ?" )

„30 hatte Dir nichts zu berzeihen, meine edelherzige
Tochter,“ entgegegnete der verkleidete Flüchtling.

(SorHegung tolgl.)

rief Lord Grosvenors



























 
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