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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0683

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lat. Amt$bezirle Heidelberg,
— — vierteljährlich é Lantl. — Meinheim, Schwebinger, . Bhilippaburg,

N 1.20 obne Trägerlohn ı. Befkelungen } e Wiesloch, Bruchſal/ Üreiten, e Xargemänd, MoSbad
* n Voſtauftalten u. bei der Eypedition Zwingerfirake 7, Eherbach. Buchen Waldärn,&.-Bı °&5., Werkheimse,
; — — — * * 14300 8 _llijrr;il—d—‚"%—cflrag , Erpebition * Gebr. 8 *

— Yeder in Heibelberg. htüelbetg, Fteitin/ den 21 dili 1098, — —⏑ — Jahti

2 — — —





VBeſtellungen
den Pfalzer Boten · werden fortwährend bei

8
rtlichel Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen


e 7, entgegengenommen.
— Verlag des „Ffälzer Bote.°°





*

blei und gleich gefellt ſih gern.
ſch Aeſes Sprüchwort kann man mit Recht auf den
—— Altkatholizismus anwenden, wenn
Neht, wie er jetzt duf den Krücken proteftaͤntiſcher
tttungothebtogte einherhumpelt. Maucher Ka-



ſich betroffen, wenn er den NMamen „alt“:
4 hört und fucht verwundert nach den neuen

44 denen er huldigen ſoll. Doch bei näherem
hen findet er, daß der kaͤtholiſche Glaube ſich
* — nirgends geändert hat, wie dies auch ja
8 den Worten feines Stifters ganz unmoͤglich ilt,
fä)r‘rmb- der ſog. Altkatholizismud ſoͤlch kühne Fort-
* ſeiner Lehre gemaͤcht hat, daß er troß des
Beyſchlag aus Haͤlle imporirt.
8 Profeſſor iſt das Haupt jener jetzt weitver-
5 proteſtantiſchen Theologie (man fönnte ſie
— Bundestheologie nennen), in der
fn die verbfüffende- Fertigkeit befibt, ander3 zu dens,
4 70 anders zu ſprechen: fie fprechen ‚mit den
nen‘ftentm_lm und denken mit dem Unglauben und
ugneu dies dann „Bermittelungs-Theologie“
‚äfiu.mßüi auf gut Deutſch ganz anders lauten würde.
— Beyſchlag hat es duͤrch eine recht friſche,
4 * Torfchung fertiggebracht, die Gottheit Fefu Chriftt
ibeu[mgne“ und in dem Weltheiland einen bloßen
8 * Nenſchen zu fehen, während ſogar ein Muz
P[)ete aner noch in Chriſtus einen gottgefandten Pro-
* ©M erfennt.,. Wie unſer Profeffoͤr in feinem Leben

für 4 anzufaͤngen; eine Präexiſtenz Chriſti giebt es
— Nicht, und die wunderbare Gebuͤrt dẽs Hei-
* iſt ſur ihn eine Dichtung. Iſt ein ſolcher
* Dder/auf einem Lehrftuhl der proteftantifchen
Ologte ſitzt und zahlreiche Theblogickandidaten zum

8
— Umſturz und Unglauben ausrüſten ſoll



nicht viel gefäh rlicher für Staat und Geſell-
ſchaft, als ein Dr. Rüdt, der offen den Atheismus



nennt ihn einen ſündenloſen, ganzen und vollen, ide-
alen Menſchen, der als ſolcher würdig ſei, Gott ge-
naunt zu werden. Die Katholiken erblicken in der
Mutter Chrifti auch eine ſündenloſe, ideale Perſbn-






würdig und nicht im Geringſten eine Gottheit. Der
Herr Profeſſor ſei alſo nächſtens vorſichtiger, wenn
er wieder über Madonnenanbeter ſchimpfen will und
ſchlage zuerſt einmal an ſeine Bruſt. Arm in Arm
mit dieſem Manne, den ſelbſt die gläubigen prote-
ſtantiſchen Kreiſe abſchütteln, erblicken wir muur
nach einem Artikel eines altkatholiſchen Journals Hrn.
„Dxr. Reinkens und andere hervorragende Vor-
fämpfer“ der altkatholiſchen Bewegung. Beyſchlag
wird dort als einer der wärmſten Freunde
des „Altfatholizismus“ unter den proteſtantiſchen
Theologen bezeichnet; er habe durch Wort, Schrift
und That (ſind mit der „That“ die fortwährenden
Geldſammlun gen gemeint, die in opferwillig-
ſter Weiſe Beyſchlag für feine „altkatholiſchen?
Freunde macht?) ſich große Verdienſie um den Alt-
katholizismus erworben und an verſchiedenen altka-
tholiſchen Congreſſen ſich betheiligt! Zum Danke für
all das Schoͤne, was er geleiſtet, empfiehlt das altz
katholiſche Blättchen „allen gebildeten Chriſten“ die
„Deutſchevangeliſchen Blätter“ Beyſchlags
eine Zeitſchrift, deren glühender Haß gegen alles,
was mit Rom in Beziehung ſteht, deren Katholiken?
hetze und deren rückſichtsloſ Sprache nur zu oft an
Thümmel erinnert, der jetzt wegen feiner „theolo-
giſchen Leiſtungen! in Halle unter den Auſpizien Bey-


den iſt Wie lange wird es noch dauern, bis die
Gegenſätze zwiſchen der famoſen„Vermittelungstheo
logie“ und der hier und da ſpoͤradiſch betriebenen
„altkatholiſchen“ Theologie ſich ausgeglichen haben u.
die „richtige Auffaſſung des Altkathoͤlizismus ſeitens
des Hın. Beyſchlag, der hier gewiß eine feine Spür-
naſe hat, den Reſt vom mahren, alten Katholizismus
der bei jenen Abtrünnigen noͤch vorhandeu iſt, be-
ſeitigt hat? Mögen doch alle einſichtigen Altka-
tholiken, denen es um das waͤhre Chriſtenthum zu
hun iſt, bedenken, welchen Männern ſie Geſellſchaͤft
leiſten ;

Deutſches Reich.
* Berlin, 19. Iuli, Die Staatsbürger⸗Zeitung
meldet aus Neuftettin: Bei der Nachwahl zum Reichs-
tag hat bis jetzt &Ör ſter (Antifemit) 3059, Stoͤcker
; * Stimmnn erhalten. Die Wahl des Erſteren iſt
icher.
Köln, 19, Suli. Geſtern war der verantwort-
liche Redakteur der Koͤlniſchen Valkszeitung in der
Klageſache des Polizeipräſidenten Feichter zu Straß-
burg gegen die Herren Paris und Gehoſſeuͤ zur Ver-
nehmung als Zeuge geladen. Derſelbe lehnte die
Beantwortung der Frage nach dem Verfaffer des
vielbeſprochenen Artilels der Kölniſchen Volkszeitung
ab. Daran jhloß ſich eine Hausſuchung nach den
Vanuſtriyt des Artikeis, welche ſich ſowohl auf die
Rrivatwohnung des Redakturs als auf die Geſchäfts-
räume der Kölniſchen Volkszeitung erſtreckte, aber ohne
Ergebniß blieb.



Ausland.
Rom, 19. Juli. Kardinal anl u38 Mel-





chers gedenkt, wie der „Köln. Voltsztg.“ geſchrieben
wird, auch in dieſem Jahr den Reſt des Soͤmmers
in Tirol zu verbringen, und heute, den 419,
53. Met3., von Nom nach Trient abzureiſen, twofelbft
er in der Villa Montel Aufenthalt nehmen wird.

London, 19. Juli. In den tonangebenden
politiſchen und militäriſchen Kreiſen iſt die Anſicht
vorherrſchend, daß England wegen ſeiner vielfachen
politiſchen und Handelsintereſſen in Siam keinesfalls
zugehen könute, daß dieſes Königreich nach einem un-
gluͤcklichen Kriege von Frankreich annektirt oder unter
Protektorat geſtellt würde.

Madrid, 19. Juli. Im Laufe des Monats
Juni iſt die ſchwebende Schuld um 52,910,000 Peſeta
gewachſen. —

Chicago, 19. Juli. Die Hitze hat in Dden:
Etzten Tagen derart zugenommen, daß täglich 8S—10
Perſonen an Sonnenſtich ſtarben.

* San Franeisco, 19. Zuli. Nachrichten aus
Canton zufolge fand in den chineſiſchen Gewäſfern
ein Gefecht zwiſchen Piraten und drei Kanonens
booten ſtatt. 60 Mann der Beſatzung der Kauouen-
boote wurden getödtet und die Piraten gefangen ge-
nommen.

Mexiko, 19. Juli. Im Gerichtsſaal vom Ta-



huſea erſchoß ein Angeklagter nach Verkündigung des
Urtheilsſpruches den Richler.













Treuer Siebe Lohn.
Roman von Roſen
* Gaͤchdruck verb.)
— Ännender Ernft entging der liebenden Beobacdhtung
* nicht.' Sie nahm wenig Antheil an der {rdh-
Wichtig Nterhaltung um ſie her und zos ſich unter einem
4N Dorwand. auf ihr Zimmer . zurüe. ;
nit {pyar Ml Dem Müdchen?” fragte Beatrice, als ſie ſich
@fim Gatten in das Wahnzimmer begab.
bedrüch bſt Du wohl, daß irgend Etiwas ihr Gemüth

* Fraf verneinte lächelnd.
4 die Knaben eine Weile bei Dir,“ fuhr Bea-
J zn
* Fnaſde heſtellt haͤbe.“
Atng IDöne,' {tille. ®emach, in dem die peinlichſte Drd-
Mit e Ote, mar nod) feer. Beatrice waͤrf fich auf das
3 eymanı.. Stgerfell ‚ bebdecte Sopha, um ihre. Tochter
\Oien. ürten, Ddie auch {chon. nach wenigen Minuten er-

Giraͤlda nz 2 *
nar 7a näherte ſich halb ſchüchtern! ihr Geſicht war
ʒe und ihre wandelbaren Augen waͤren faͤſt
555 Unterdrücter Aufregung. ;
Mutfer _gnn, jeß’ Dih neben mich, mein Kind,“ fjagte die
@imä‘l %gbcbé?‚ Platz an ihrer Seite machend.
; hehorchte
ihrer E Öräfin legte ihren Arm um die anmuthige Geitalt
30g jie Dicht an jich Heran. .
%qg"mä“‚ Öiralda“, begann fie, „entlade mir Dein Herz.
© * © fich Ddie junge Dame, flr die das Spiel mit
Wie i y S ein überwundener Standpunkt ift. Du bift,
Lind? nicht vergeffcn darf, ſchon ſechzehn Jaͤhre, mein

\“ * $
leije @ Ditte dich, Mama, fei ernit,“ rief Giralda mit
Möchte CocNder Stimme, . „Ich din fein Kind mehr und
Belten Lrn auch endlih in Deinen Augen al8 erwachıen
des faſt erſchrocken in das liebliche Geſichi


Kein Kind mehr,“ feufzte fie, als DD die Worte ihr
Schmerz verurjachten. „Sit das wahr, Giralda? Wenn
den 10 iit, Hajt Du den glüclichiten Theil Deines Lebens,
hinter Dir, wenigjtenS. den forgenfreieften, meine Tochter.
Die Hran hat ichwere, fehr ſchwere Pflichten zu erfüllen.
Ich hatte gehofft, Dih nocdh viele Sahre in Kindlicher
%}nfermtmfi von Sorge Noth- und Kummer erhalten zu
önnen.” } ;

Das wäre unmöglich geweſen Wie ſollte ich ge-
DdanfenlosS weiter tändeln und mih der Annehmlichteiten
meineS Elternhauies freuen, mwenn ich meiß, daß jede Blume,
die ich pflege, jedes Eleid, mit dem ich mich ſchmuͤcke jeder
Senuß, der mir wird, durch harte Arbeiten von Dir er-
worben wurde ?“ *

DBeatrice erröthete und ihre Lippen zuckten. ;

„Wiama,“ ſpraͤch Siralda in Leijfem leidenſchaftlichen
Fon Wweiter, Nacht für Nacht Lag ich wachend in meinem
Beit, um Daran zu denken, wie Di vor einer dicht ge-
dräugten Zuhörerfchaft mit den Aufaebot Deiner Kraft
Jangelt, um für Deine, Familie Brod zu gewinnen. Ich
iräumte von Dir als einer gefeierten, mit Beifall Über-
ſchütteten und gut bezahlten Schauwjpielerin, die aber immer
die Sehnſucht im Herzen trug, ungeltört und ununterbrochen
gemein|chaftlich mit den Ihrigen Leben, ihren Gatten, ihre
Kinder, die ſie 10 zärtlich liebte, beſtaͤndig jehen zu Iönnen,
und erwachend fand ich meine Kiſſen Ihräneniüberfirömt.
O, Mama, die Sorge um Dich tödiet mich !“

Die heiße Gluth auf Beatricens Wangen war erloſchen

Meine Tochter, meine geliebte Tochter,“ ſchluchzte fie mit
bebender Stimme.
‚. .,„Dabe ich Dir_ wehe gethan, Mana?“ fragte das
junge Mädchen. /Dennoch muß ich Dir fagen, was mir
die Seele bewegt, und was ich Dir längit zu vffenbaren
MünfOte . ; ©

Seit meiner früheſten Erinnexung famit Du nur zu
gewiſſen Zeiten nach Haus und Deine Beluche bet uns


u gönnſt Dir keme Nuhe, feine Erholung —“
„Dier finde ich beides, Giralda“ . .
O, Diama, wird Dein Herz niemals ſchwach in dem

aufveibenden Kampf um das tägliche Brod für Deine
Kinder Ermüdet Deine Seele niemals in Dder Durchführ-
uns Deiner Pläne zu unjerem Wohle?“
Wie wäre das möglich! Mein Gaͤtte und meine
ſind das Leben meinẽs Lebens, die Seele meiner
eele!!

Wenn Du nur immer bei uns bleiben dürfteſt!“
jeufste das Mädchen. „Dieje naͤchttichen Befuche ſcheinen
ſo heimlich, ſo verftohlen; Mana. Berlebte ich Dich mit
meinen Worten ?“ fragte e8, als Beatrice auffuhe. „ O, f0
vergid mir,. Mama. . Unfer Haus wäre ein Baradies,
häften wir Dich immer bei uns.“ .

„ Beuttice trodnete ihre Thränen und blickte nachdenklich
in das Feuer

„Du grübelit zu viel, Giralda,“ bemerfte ſie traurig.

Ich wWollte, e& märe mir geglüct, Dir Deine findliche
Unbefangenheit zu erhalten, aber ich ladle Dih nicht, daß
Du den Schleier eher abſtreifeſt. als mir lieb ijft. Was
beftimmte Didh, mir endlich Deinen geheimen Kummer zu

—2— 0 ON
Rupert iſt ehrgeizig, Mana,“ antwortete Giralda
leiſe und zögernd Er möchte ſtudiren und —“

„Er jagte es mir geſtern Abend und ich verſprach ihm,
ihn ©ymnaljium und Univerfität heluchen zu laffen

„Aber, Mama,“ fagte das Maͤdchen erröthend, „ich
habe ſo viel von dem Unterſchied dex Stände, von den ge-
ſellſchaftlichen Vorurtheilen Ddiefes Landes gelefen. SC
weiß, Da WBapa, ein vornehmer fpanijdher Cdelmanıt unDd
daß Du als feine Gattin Gräfin bift, doch Rupert iit heiß-
Dlütig unDd ſtolz und wenn feine Mitfchüler ihn mißachten
ſollten weil —- meil — Du eine Schaufpielerin bift, würde
er bitteres Leid empfinden. —“ . .

‚„ 30 habe das Alles erwogen, meine Tochter Rupert
wirdseine Ddeutiche Univerfität beziehen und dort als der
Q%Ürv‚ einesS {pant|dhen Grafen Feinerlei 1lnbill zı erfahren
haben.“

Fortſetzung folgt,)














































 
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