aller
uten,
vor-
me
ergebung.
on des IM
n Kirche in
ts Singyeim,
Frohnen ZUF
ord vergeben
ag zu M m
30.08
181.30
42.60
. 30805
. . 149132
der Koſtenbe-
ckende Ange-
wverſchloſſen
6 „ Angebot”
bis
Mat 1 S
10 Uhr,
srath Zuzen
zureichen, wor
Koſtenberech-
igen zur Ein-
lpril 1893.
Bauamt.
180
— e —
lufen
ſeit Jahren
gerei betriehen
günſtigen DE
M. 100 ®
Blattes.
lerin.
ſon zu Liuc
ucht Nähere®
3. Blattes.
— — —
treten bei
x, Friſen-
tinergaffe 3:
*
Geſuch-
8 . gemi{chte?
‚en Geſchäft
nturen win
n Schulfennt
junger Manl
n unter gu“
in die Leht®
führung &0
auſe Schrift“
fördert untel
je Expeditiol
erſcheint saglıqa mi Mudnagme vet 2— unb ‘%_se}gna_ge
Samfangs mi Umnterbaltungsbeilage, Prets vierteljJährlich
R 1.20 ohne, Krügedlobn ı. Wirfantidhlag,. Meredungen
\ A2i nen Woftanftalten m, er her Ernehitton Aminageriütrake 7
*
Kuzeige-Blatt fũr die umrebezirte Heiderberg,
Ledenburg, Weinbeim, SqHmwegingen, PYNippsbura,
welloch Eruchſal Breuen Ke frgemünd, Mosbac
zherbach/ Huchen Waldürn,L.-B. - 8h., Wertheimc.
—
Berantmurtlicher M oaktemı
Mulins Yavor in Keizelbherng
Yr %.
‚ ®rnd, Merlag ı, Expebition von Gebr Huber
| ı Heibelberg, Zivingerütrake 7,
4 Sadrg.
Beſtellungen
auf den „Pfälzer Boten werden fortwährend bei
fämmilichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen
ſowie in unſerer Expeditivn Heidelberg, Zwinger-
Üraße 7, entgegengenommen. .
Verlag des „Pfälzer Bote.‘°
% |Icher eine Uudienz Deim bl Bater
berichtet in Dder proteſtantiſchen „Kreuzztg:“ deren
?rn%efianü?c{)et Berichterſtatter ın Rom u. A. wie
Dlgt: |
Mit einer bewunderungswerthen Friſche erträgt
naten und darüber tagtäglich aus den Repräſenta-
tionspflichten erwachſen, die ſein Amt und vor Allem
jein goͤldener Jubeltag bereitet. . Es
Kleinigkeit für einen achtzigjährigen. Herrn, täglich
von Hunderten die Glückwuͤnſche entgegenzunehmen
und für Jeden ein freundliches Wort übrig zu haben.
Bei den zahlreichen Audienzen, die der Papſt jetzt
ertheilt, fällt e& nicht allzuſchwer die Erlaubniß zu
erhaͤlten, ſich anſchließen zu dürfen; der Schreiber
dieſer Zeilen war mit ſeiner Bute vom Glücke be-
günſtigt.
Haͤuptſächlich der Liebenswürdigkeit des Monſig-
nore de Waal und Monſiguore Nagl, Rektor von St.
Maria dell' Anima, verdaͤntte er die Vergünſtigung,
ſich der Audienz der Vinzenz Vereine, deren Abord-
nungen aus verſchiedenen Ländern nach Rom gekommen
waren, anſchließen 3ı dürfen.
Da dis Vinzenz Vereine nux Männer Vereine ſind,
ſo waren auch die Damen zu dieſer Audienz nur be-
dingungsweiſe zugelaſſen; ſie hatten nach dem Cere-
moniell des päpſtlichen Hofes ganz ſchwarz zu erſcheinen
ne Hut und Haube ın ſchwarzem Schleier ı. ohne
Handſchuhe. Mit dem Gloͤckenſchlage halb erſchien ein
paͤpſtlicher Offizier, der die Harrenden über die pracht-
volle, von Pio Nono erneuerte Marmortreppe nach
der Sala Siſtina führte, in jenen prachtvollen Vor-
raum vor den Wohngemächern des Papſtes, der jetzt
auch Schweizerſaal genannt wird. Hier war auch
ein Theii der Schweizergarde aufmarſchirt, alles
ſtramme Geſtalten in ſeltſain aus ſchwarz, roth und
gelb zuſammengeſetzter Uniform und einem Spieß in
* Hand.
— — *
oͤcheleni dienui den ?3m‘llvnl 1393„
In dieſer Sala wurde eine kurze Raſt gehalten,
dann öffnete ſich eine Thür und man wurde in den
Saal geführt, in dem der Papſt ſeine Konſiſtorien
groͤßem Luxus ausgeſtatteter Raum Yn der einen
Schmalſeite war der päpſtliche Thron aufgebaut;
eine ſtörende Annäherung. Man ging bis dicht an
füllte ſich der Saal mit etwa 500 Perſonen umenr,
ſs daß bald jede freie Beweun g unmöglich war. In
den abgeſperrten Raum wurden die Vorſtände Der
Eren faltete alsdann mit zitternder Hand einen ihmgereich-
ten Brie bogen, ſetzte ſeine goldene Brille auf und
verlas einige Sätze! Das geſchah mit einer unnach-
ahmlichen Würde; er las langſam und betonte jedes
einzelne Wort. Man bemerkte alsbald, daß in dieſer
gebrechlichen Hülle noch ein ſtarker Geiſt wohne. Er
begleitete ſeine Worte als geborener Italiener mit
lebhaften Bewegungen ſeiner rechten Hand, waͤhrend
die linke das Papier hielt; von Zeit zu Zeit ließ er
ſeinen Blick auf der andächtigen Verfammiung ruhen
Der Redner ermahnte die Miıtglieder der Vereine zur
die Kardinäle Rieei, Vaͤnutellt, Ruffo Seilla
geiſtliche Herren
Eine erwartungsvolle Stimmung lagerte üher die-
tholiken ſanken aufs Knie und beugten tief ihr Haupt,
ihrer Mirte Einige Offiziere, mit ſchweren metallenen
denn die chriſtliche Liebe kenne keine Grenzen. Dieſem
Satze folgte ein leiſes Murmeln des Beifalls Leo XIII.
ermahnte die Anweſenden, ſich gegenſeitig zu helfen
und zu unterſtützen in der Ausübung ihrer Pflichten
gegen die Armen und Unglücklichen. Ein Jeder mödage
erfüllen, Ddem
ten ihm, in dem der Papſt ſich in den Saal hinein-
tragen ließ. Gewiß hatte ein jeder in dieſem Saal
das Gefühl, einen großen Augenblick zu erleben, als
er den Papſt perfönlich erblickte. Er trug auch ge-
ſtern wieder ſein weißes Gewand und ein weißes
Käppchen auf dem Haupte.
Auf zwei Herren geſtützt,
Thronſtufen und ließ ſich auf dem reich vergoldeten
Thronſeſſel nieder. Dann begrüßte ihn, echt italte-
niſch, lautes Händeklatjchen, in das ſich ſtürmiſche
Hochrufe in verſchiedenen Sprachen ‚mijchten. Als
ſich dieſe ſpontane Huͤldigung gelegt Hatte, trat Der
Generalpräſes aller Vincenzvereine, Herr Pages aus
Paͤris, vor kniete nieder, küßte dem Papſte die Hand
und den Pantoffel und verlas dann mit lauter, he-
Adleſſe aller in dieſem Saale
vereine, die ihre Glückwünſche überbringen und für
ſich und ihr Werk den päpſtlichen Segen erflehen €
entſtand eine lautloſe Stille, man wußte der Bapit
werde ſprechen Er bediente ſich der franzöfilchen
Sprache mit einem leiſen Auklang an’8 Jlalieniſche,
er gab ſeiner Freude über das Erſcheinen Dır Bereine
und deren ſegensreiche Thätigkeit Ausdruck und be-
dauerte, keine längere Anſpraͤche jetzt halten zu können,
da er alsbald noch franzöſiſche Pilger empfangen müſſe.
ſer große Apoſtel der Mildthätigkeit in unſerer mo-
dernen Zeit helfe, daß überall der Geiſt der chriſtli-
chen Liehe ſich entfalten könne Zum Schluſſe ertheilte
der Papſt allen Anweſenden, ihHıen Familien u. allen
Mitgliedern der Vereine den päpſtlichen Segen, den
die Katholiken wieder kuieend entgegennahmen.
Nach dieſer Anſprache ließ ſich der Papſt die
Vorſtände der verſchiedenen Vereine einzeln durch
Herrn Pages vorſtellen; jeder von ihnen füßte hierbet
dem Papſte den Pantoffel. Aus Deutſchland waren
außer Fürſt Ferdinand Radziwill noch die Herren
Rody und Promen aus Köln bei dieſen C«remonien
anweſend. Der Papſt ruſtete ſich zum Aufbruch,
während die Anweſenden wieder klaͤtſchten und in lau-
tem Jabel ihre Freude über dieſe Stunde austönen
ließen. Der Kammerherr Migr. Cagiano de Azevedo
und det Geheiniſckretät Wifar. Misciatelli unterftutzten
wieder den Papſt beim Aufſtehen und beim Herab-
ſteigen; dann wurde ihm noch ein purpurſeidener
Mantel umgehängt und bald entſchwand er auf ſeinem
Seſſel den Blicken der Anweſenden.
Jetzt wurden alle Anweſenden in den Schweizer-
ſaal zurückgeführt und in einem rieſigen Viereck läugs
der Wände aufgeſtellt; e& war Raum genug, daß man
nicht zwei oder drei Glieder tief zu ſtehen brauchte.
Ein jeder lonnte mit ſeinem Platze zufrieden ſein.
Das dichte Gedränge, das geherrſcht hatte, löſte ſich
in einex ‚angen Linie auf. Es dauerte wohl eine
halbe Stunde bis ſich alles geordnet hatte und nun-
mehr Lo XI wieder erjchien. Er ſaß wieder auf
ſeinem Rolſſeſſel, voll Hoheit und Mılde in ſeiner Er-
Die feirolichen Brüser.
Roman von H. v. Remagen.
Gaͤchdruck verb.)
Sie haben den richtigen Sinn, gnädige Gräfin! Aber
Wwenn ich es vermag, {o joll meine Herrin den weiten Weg
Di8 zu ihrem Vaterhauje nicht zu Zuß zurüclegen. IH
enne die Leute hüben und drüben und es, müßte mit
Wunderlihen Dingen zugehen, wenn nicht Einer von ihnen
in Roßlein und ein Wägelchen hätte, das er der Kräuter-
Urfel für Geld und gute Worte zu einer Jahrtk gen rag
Überließe.“
„Shr wollet Urfel.?” 4
„Sewiß, ich wih und was ich mwill, Das ift mir noch
Unmer gelungen. ‚ Im erften Städtchen jenſeits der Berge
enne ich mi wohl aus. E3 wohnte darinnen auch Ciner,
bem__ber Tod im vırıgen Zaͤhre auf der Zunge jaß — er
War hier oben im Gebırge — und er Hat manche Woche in
Meinem Häuschen hHart darniederaelegen ; al3Z er wieder ſo
Weit hergejtzUt war, daß er Hinabfieigen konnte zur Land-
Yaße, wo.ihn jein Wagen erwartefe — 0, e war eine
ul zu Jehen, gnäbige Hrau, wie ſeine Kinder bald an den
Dünden hingen, bald jubelnd um ihn Iprangen — Da fagte
zu mir: „Urfel, mit Geld Läßt ſich nicht bezahlen, was
SOr an mir gethan;. aber Ihr habt Euch keines Undank-
üaten angenommeNn ! E3 ſoll fürder eine Freundſchaft be-
{tehen zwijchen Curem und meinem Haufe, und was mein
t ſoll auch das Eure fein:”“ 1nd er hat das Wort ge-
halten. E3 iit ein {freundliches Gehen und Kommen
Don ihm und jeinen Kindern zu mirund von mir zu ihnen
in das KHeine, böhmijdhe Städtchen, und als im letzten
9)
S nee mich mitjammt meinem Häuschen zu Vverfchütten
* * hab’ ihH mande Woͤche bei den lieben Menſchen
ebracht.
Dorthin führe ich Sie; dort finden wir {hon, was
Sie der Ruͤhe pflegen !“ ; ä
‚„ Nein, Urfel, un feinen Preis — morgen wmäre eS
bielleicht {hon zu {pät! Einige Stunden werden genügen,
fann. Nicht den Kopf gejehüttelt, U ] j
Ihr fennt ja das Entjegliche, was mir geſchehen, noch nicht
ganz, Shr vermögt dieGefahr nicht zu ermefjen, in welcher
ich mit meinem Kinde noch immer ſchwebe! Erit menn die
Berge zwijchen mir und Denen liegen, welche mich Vver-
nichten wollen,. welde mich dem Hungertode /preisgaben,
erſt dann darf ich aufathmen; ſicher werde ich vor ihnen
aber erſt ſein wenn mich das Haus meines Vaters wieder
aufgenommen hab n wird.” *
Die Gräfin hielt einen Augenblick inne.
Ig,“ fuhr ſie dann fort, „ich will Euch Alles erzählen,
Ihr habt ein Recht daranf, es zu wiſſen, und eswäre un
Ddanfbar von mir, wenn ich Heimlich vor Euch thun wollte;
Alles jollt Ihr wiffen, was ich jelbit weiß, wie ich an den
ſchaurigen Örte auS meiner Bewußtlofigkeit erwathte, wie
ich zu ihnen {pracdh, mwie fie zu mir geſprochen hHaben, wie
ich ſie um Gnade um Barmherzigfeit gefleht, wie ih ge-
weint, gejammert, gebetet, wie ich hoffnungsloS und ver-
zweifelt Des Todes gewartet hHabe, wie ich mlmunberbarer,
in erſchütlernder Weiſe gerettet worden bin !” ;
Und He erzählte, } 4
Schweigend und mit gefalteten Händen ſaß Urſel da
und hörte zu. *
Hätte c& ein Anderer erzählt, fe wmürde eS nNiemals
geglaubt haben! Konnten, Menichen wirklih {o {chlecht
Jein? Durfte ein Weib, deſſen Leben Liche und Wohlthat
geweſen, mirklich ſo zurchtbares erleiden? . Z
Ein Wunder und Gericht Gottes zugleich,“ jJagte ſie
mit feierlichem Ernit und erhobener Stimme, als die Grä-
fin ihre Erzählung beendet haͤtte
Das war e& Gott hat zwiſchen mir und ihnen
gerichtet! Aber e& hieße vermeſſentlich auf feine Gnade
pochen wollteich jetzt die Pande in den Schooß legen; meint
Shr das nicht auch, Urfel ?“
„Sie hahen Recht; Frau Gräfin !“ entgeanete die Alte ;
„wer ſich helfen kann, der muß ſich auch ſelbſt helfem! Ytur
dann Hilit ihm Gott! Komm mit hinaus Slorian! Die
Beit, welcdhe die anädige Fran in meinem Häuschen weilen
fannfl, iſt furz wir wollen, äfi?}ä ſie ruͤht die nbthig!
Vorkehrung für die Wanderung treften.“
16. Kapitel
Zwei Väter und zwei Töchter-
„ Mus zwei Wunden blutend, war der Rentmeiſter Gasda
im Walde von Hohengu bewußtlos zuſammiengefunken aber
feine war tödtlich. Der zweite, gegen die Bruſt geführte
Stoß hatte ihr zwar mit voller Wucht getroffen, Die
Spibe des Dolchmeſſexs war jedoch von einem der agroßen *
Metallknöpfe jeines Untergewandes abgeglitten und feit-
wärts in die Fleiſchtheile unter der rechten Achfel einge-
drungen
Der ſtrömende Regen hatte den Bewuͤßtloſen wieder
zu ſich gebracht. Sr ſtöhnte und griff mit der Hand nach
der brennenden Wunde; ſie haͤtte aufgehört zu bluten .Er
verfuchte e6, ſich von der Erde zu erheben; er hatte nicht
Die Kraft dazu und fank auf den nafjen Boden zurüd.
Sing es wirklich zıu Ende mıt ihm? Das Lonnte nicht Jein,
das Durfte nicht jein. Noch war cS ja nicht erreicht, was
er jich als erſtes Ziel feines Streheus gejebt, und Ichon
lah er ein zweites vor ſich — die Rache! Trötz des Dun-
Eels der Macht, troß der vermummenden Huͤlle Hatte er
Denjenigen erkannt, Dder ihn überfallen, mit Ddem er auf
Leben und Tod gerungen; ſein Morder wäre er fajt ge-
worden, von dem er gealaubt, daß er ſein Schwiegerſohn
werden wolle!
der Wuth entrang ſich den
Ein zitternder Schrei
‚ „Bube,“ Inirfchte er, „ih zahl e& Dir heim, verlaß
Dich darauf! U Du haſt ſchlecht getroffen — idh werde
es beſſer — madhen!“ ;
Die Shmwäche kanı wieden aber er überwand fie.
Hüör daͤrf ich nicht liegen bleiben,“ murmelte er; „er
Tonnte zurücfehren — zum zweiten Male würde . ih ihm
**
nicht entgehen!
Gortſetzung folgt.)