rung
des
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nern-
tadt
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l.
yomt 6-
1 Haus?
Penſion
ug keint
—
DE
—
—
—
* ©
— ———
»
D
—
—
—
— Arfheint tAägırm mik Mngnahus der Gonus unb Keiertage
Omags mit UnterfaliungsSeilgge, Breisß mierteljährlicdh
M, 1,20 vone Trägerinen u Beflellungen
a Ö den Voßanfelten ı, bei ber Erbebilton Bwingerüraße 7,
—
—
-
Z
*
Enzetige=Blatt {ür bie Amtebeztrte Heidelberg,
Sabarburg, Weinhein:, Sdhwebingen, Vhilippsburt
Biezloch, Bruchfal, Bretien, Nefargemünd, MoSbach
Loerbach. Buchen Waldirn,Z.-Bı H,, Werkheinue,
Verantwortlicher Redakteur :
Fulius FJeder in Heidelberg.
—
Drnd, Vorlag ıt, Crhebition von Sebr. guber
in Geibelberg, Zwingerſtratze 7
A Jahtg.
Beſtellungen
8 den „Pfälzer Boten“ werden fortwährend bei
ulliche Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen
OWie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
Taße 7, entgegengenommen.
Verlag des „Ffälzer Bote.°°
* Was in Mufterlande‘“ Baden mögligh iſ.
H Schon bei den Reichstagswahlen war in Neu-
1D £ geplant, Herrn Pfarrer Wacker als Redner
— zu laſſen Damals ging der Oberamtmann
Turban zu einem angejehenen Centrumsmann
* machte die eindringlichſten Vorſtellungen; man
e Herın Wacker nicht nach Neuftadt kommen taffen,
i"er habe ſchon ſovielunheilangeſtiftet
* den Gemeinden“ uſw. Daß Herr Waͤcker
8* I8 nicht nach Neuſtadt kam, Iag in anderen
unden; der Wunſch eines Oberamtmannes kann
Tür das Centrum nicht maßgebend ſein. Aber auf
Icker ſollte in Neuſtadt ſprechen.
® VBerbrechen !
Profeſſoren, Sozialdemokraten, alle haben freien
üß, alle dürfen reden —; aber wenn es heißt,
Gewiß
mus der Nationalıberalen in die Btüche und die
ütionalliberalen ſtehen da in ihrer wahren Geſtalt,
Nanner, welche „die freie Meinungsäußerung
ann
da, als ob ſie jeden politiſchen Anſtand, jedes
Vgefühl und jeden politiſchen Takt verloren hätten,
; greifen den unbequemen, gefürchteren Gegner aus
n Bujch Heranz mit vergifteten Waffen an. Er
Uern wit ung daran, daß gerade die national
ale Prefſe ſich ſteis beklagt, der Kampf
von uns auf das perſönliche
Nübergefpielt. Aber iſt denn die natibnalliberale
Hrrweſe etwas anderes als die gröbhfte Beleis
Nung und Beſchimpfung des politiſchen Gegners,
7 — Angriff auf ſeine perſönliche und poli-
Weraler Auſtand und Freiheit die ich meine!
Zum Empfange des Abgeordneten Wackerbrachte
2 — im Inſeratentheil folgenden
urı
© — Das Lokalkomite der Centrums-
partei hat ſich den Wahl Generalfeldmarſchall Wacker
zur Abhaltung einer Verſammlung am Dienſtag Abend
im „Hirihen“ hier verſchrieben. Wenn man ſich
vergegenwärtigt, wie überall wo derſelbe aufgetreten,
Friede und Eintracht in der Gemeinde geſtört und
die ſchlimmſten Leidenſchaften des Parteihaſſes wach-
in Bonn-
dorf heimgeleuchtet worden ift, ſo erſcheint dieſes Vor-
dauerlich Nur ſolche Leute, welche am Hetzen,
Schimpfen, Schreien, Verleumden und Lügen Freude
wand, deſſen gemeingefährliches Treiben mehr Unheil
ſtiftet, als die Reden von zehn Sozialdemokraten zu-
ſammiengenommen, nachlaufen. Wir richten deshalb
an alle ruhig denkenden, beſonnenen und friedlieben-
angehören — die dringende Mahnung,
ſammlung nicht zu beſuchen und durch ihr Fern-
bleiben gegen die von dem Volksverführer
betriebene Art gehäjfigfter politiſcher Hetzerei deutlichen
Proteſt einzulegen. Biele Wähler.“
Den Hintermannern des „Hochwächter“ mag
mittlerweile zum Bewußtſein gekommen ſein, daß man
auch im Lande Baden den politiſchen Gegner nicht
nicht, wenn er Wacer heißt.
Redaktionsbureau des „Hochwächter“; ſuchte
ſtrafbar ſind. Die Einſender und Urheber werden
anmit in aller Oeffentlichkeit aufgefordert, ſich zu ihren
Angriffen auf meine perſönliche und politiſche Ehre
zu bekennen, alſo mit ihren Namen herauszurücken.
Wer in ſolcher Weiſe einen andern Menſchen an ſeiner
Ehre angreift, der muß ſein Viſir lüften und ſeinen
Namen offen nennen, wenn er als ein Mann von
Muth und Ehre gelten will. Neuſtadt, 17. Oktober
1893. Theodor Wacker, Abgeordneter.
„Das Komite der Centrumspartei in Neuſtadt
kann es nur auf's Lebhafteſte bedauern, daß Herr
Abg. Wacker in ſolcher Weiſe beleidigt worden ift,
Man war ſolches bis jetzt in Neuſtadt nicht gewohnt.
Es fühlt ſich mit der ganzen Partei in der Perſon
des genannten Herrn mit beleidigt, und glaubt, daß
die ganze Bürgerſchaft von Neuſtadt ein ſolches
Auftreten verurtheilt. Wie Herr Waͤcker, ſo fordert
auch das Comite der Centrumspartei die Beleidiger
auf, ihre Namen zu nennen. Neuſtadt, den 17. Ok-
Das Lokalkomite der Gen-
trumspartei.“
Wir wollen nun ſehen, ob ſich die „vielen Wähler?
melden. Wir glauben es nicht. Leute von derart
niedriger Geſinnung haben gewöhnlich weder Muth
noch Ehre. Treten die Beleidiger nicht aus dem
Verſteck heraus, dann wird eben der „Hochwächter“
„daran glauben“ müſſen. Es wird aber doch den
„vielen Wählern“ etwas warm unter dem Bruſttuch
werden. — Die Verſammlung ſelbſt verlief glän-
Wacker und Hutter ſprachen unter großem
Man müntelt ja ſchon daß es nut ein „Wähler“ —
iſt. Wacker verlangte die Aufnahme einer „Aufforde-
rung“, aber lange vergeblich. Die Verantwortlichen?
wollten nicht bei; in Gegenwart von 2 Zeugen muß-
ten ſie ſich aber verpflichten, dem Wunſche des Herrn
Wacker zu willfahren. In Nr. 125 des Hochwäch-
ter erfchien nun folgende Erwiderung:
„Oeffentliche Aufforderung. Von den Führern
der Centrumspartei wiederholt und dringend erſucht,
in einer Verſammlung hier zu ſprechen, habe ich
meine Zuſage für heute Abend gegeben. Im hieſigen
lich war Es werden darin die Wähler von Neuſtadt
aufgefordert, die Verſammlung nicht zu beſuchen.
Zugleich werde ich perſbulich mit ſchweren Beleidig-
ungen förmlich überhäuft, die unter allen Umſtänden
nur genützt.
+ Ctwas zum Nuchrenken.
Wir empfehlen unſeren Leſern folgenden bezeich-
nenden Vorfall zum Nachdenken; er ſpricht in ſeinen
Conſequenzen mehr als die längſten Artikel. In
Prag fand im April l. J. eine ſozialdemokratiſche
Verſammlung ſtatt, in welcher die Revolution offen
gepredigt wurde. Die Folge war, daß vier Arbeiter-
führer gerichtlich eingezogen wurden und die Schluß-
verhandlung gegen dieſelben durchgeführt wurde. Als
es zum Zeugenderhör kam, erklärte ein Zeuge, er
ſei eonfeſfionstos und werde unter keiner
Bedingung den Eid leiften. Der Vorſitzende,
Landgerichtsrath Kelemar, machte ihn aufmerkſam, er
müſſe ſchwören, weil e& das Geſetz vorſchreibe.
Der Zeuge erwiderte darauf: „Ich werde nicht
ſchwören?. Der Vorſitzende holte hierauf einen Be-
— — —
Treuer Fiebe Sohn.
Roman von Roſen.
(Nachdruck verb.)
in Sie lebte ganz allein verſorgte ibxe Schafe und fand
8 Agenthümliches Vergnügen in dieſer Weltabgeſchieden
* Dicht hinter ihrer Hiürte erhob ſich der Stall für
© Heerde eine Kuh und einen Eiel.
86 n dem Morgen nach Giraldas Flucht aus dem
— Trewor, kırz nach dem Sonnenaufgang waren die
en Wanderer zu Tode erſchöpft auf der Berghöhe an-
Qüommen'
— „Sehen Sie dort iſt die Hutte“ rief Frau Pump, auf
5 —— deutend. „In wenigen Minuten werden
ruhen.“
‚O hier werde ich mich doch ſicher fühlen“, Lächelte
* Giralda. Hier werden mich meine Widerſacher nicht
RM Ucen, während ich auf einen Brief von Mama warte.
— aber auch Margarethe Wilms wirklich auf-
2 „3Wweifellos. Sie vergötterte Ihren Papa, wie wir
44 und wird für Sie durch Ddie und dünn _gehen,
* Sie ihr fagen, daß Sie Gottfried Trewos Tochter
Ya AlS fie ſich der Hütte näherten, kam ihnen eine er-
ent““t ausjehende Frau von der Größe eines Mannes
Ihr gutmüthiges Vollmondsgeſicht und ihre
—2—— brauuen Augen gewannen Giraldas Vertrauen
* Willkommen Frau Pump,“ rief Grethe Wilms er-
Falla u Treten Sie nur ein und die junge Dame gleich-
va Das Bimmer, in welches Grethe ihre Gäfte führte,
ara errafchend behaglich auZgeitattet, Die enfter
%ugembon blüthenweißen Borhängen hHalb verhüllt, Dder
un 0den mif einem blumendurchwirkten Teppich bedeckt
ein farbenleuchtendes geitictes Kijfjen. Die Wände
üten mi { .
Omüce. mit goldgerahmten Oelfarbendruckbildern ge
„Können Sie uns ein Frühſtück geben?“ fragte Frau
Pump, alz Giralda ſich bleich und müde auf das Sopha
geworfen Hatte.
Ei jogleich, liehe Frau Pump. Was verſchafft mir
4 Beſuches und wie lange gedenken Sie zu
eiben?
„Ich kam mit dieſer jungen Dame zu Ihnen, weil ich
Hilfe bedarf, auf die ich mich nun undedingt verlaſſen
fann. Ich ſelbſt muß noch heute wieder zu Haufe
ſein.
Brethe Wilms deckte den Tiſch und ſchenkte ihren
4 Thee ein, zu welchen ſie ihnen Weißbrod u. Butter
reichte.
„Wollen ©ie ung nicht Geſellſchaft leiſten Orethe ?”
erfundigte ſich die Haushälterin, al3 ihre Freundin ſich
JeitSwärts zu ſchaffen machte um dann endlich mit dem
Theebrette in dem anſtoßenden Zimmer zu verſchwinden
aus dem fie bald wieder mit leeren Händen zurückkehrte
Sie ſcheinen noch anderen Beſuch zu hHaben“. forſchte
Frau Pump weiter.
Grethe nickte erröthend.
Einẽ franfe Perſon, liebe Grethe?“
Weder krant noch gefund, nur ſehr zart. Es il ein
Aeiner Knabe, deſſen Vater ich kannte, und der ſchickte ihn
hierher, damit ſich der arme Burſche in der friſchen Bera⸗—
luft kräftige,“ *
Frau Pumps Neugier war befriedigt.
Hixalda trat nachdem ſie ihren Thee getrunken, vor
die Thür, die eigenthümlich ſchwermüthige Landſchaft zu
betrachten.
„Setzen Sie ſich zu mir, bat die Haushälterin „Er-
innert Sie die junge Dame nicht an Jemanden,
ſehr gern hatten?“
Nicht das ich wüßte, antwortete dann Grethe nach-
denklich.
„Sprechen ihre Augen nicht zu Ihnen,
Elend trieben ?“
8 „Sa, ja, ſie hat ganz ſeine Augen. Wer iſt ſie
enn ? .
„Die junge Dame Grethe, iſt Gottfried Trewors
Tochter.
Grethe war ſtarr vox Eritaunen.
Gottfried Trewors Tochter?“ flüſterte dann Grethe
Wilms. .
Fran Bump nicte. 7
Mehr noch!, fuhr jie fort. „Herr Trepor leht und
iſt verheirathet und dieſe junge Dame iſt Die älteſte von
drei Kindern. . }
Er lebt,” wiederholte Grethe ungläubig.
‚ „a und hier in England. Er heirathete eine Schau-
jpielerin.” . .
„Wäbrend die Beatrice Berril feinefwegen _ unver-
mählt blieb“, bemerkte Grethe. Sind denn alle Männer
tweunlos2
„Die meiſten wohl.“ —
* fald wie iſt der alte Marauis jetzt gegen ſeinen
effen ?”
„Srit geftern verrieth ihın Ormond, daß Gettfried
lebe In jeinerWuthjüber diele Nachricht ſchickte der Marauis
Siralda, Gottfrieds Tochter, bei Nacht und Nebel aus
dem Hauyfe. BZu ihrer Mutter kann ſie vorläufig nicht.
Wenn Sie die Arme hiex behalten fönnten bis fie ihren
ſein.
Meine elende Hütte iſt kein paſſendes Obdach für
eine Trewor.“
„Sie iſt dennoch zufrieden. Ormond verfolgt ſie, um
„O dann iſt ſie hier nicht ſo ſicher, wie Sie immer
2 Mein kleiner Gaͤſt iſt nun Lord Ormonds
Sohn!
Lord Ormond hat ja gar keinen Sohn, meine liebe
Grethe.
Gortſetzung folat.)
des
inten
nern-
tadt
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l.
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1 Haus?
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ug keint
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M, 1,20 vone Trägerinen u Beflellungen
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Sabarburg, Weinhein:, Sdhwebingen, Vhilippsburt
Biezloch, Bruchfal, Bretien, Nefargemünd, MoSbach
Loerbach. Buchen Waldirn,Z.-Bı H,, Werkheinue,
Verantwortlicher Redakteur :
Fulius FJeder in Heidelberg.
—
Drnd, Vorlag ıt, Crhebition von Sebr. guber
in Geibelberg, Zwingerſtratze 7
A Jahtg.
Beſtellungen
8 den „Pfälzer Boten“ werden fortwährend bei
ulliche Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen
OWie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
Taße 7, entgegengenommen.
Verlag des „Ffälzer Bote.°°
* Was in Mufterlande‘“ Baden mögligh iſ.
H Schon bei den Reichstagswahlen war in Neu-
1D £ geplant, Herrn Pfarrer Wacker als Redner
— zu laſſen Damals ging der Oberamtmann
Turban zu einem angejehenen Centrumsmann
* machte die eindringlichſten Vorſtellungen; man
e Herın Wacker nicht nach Neuftadt kommen taffen,
i"er habe ſchon ſovielunheilangeſtiftet
* den Gemeinden“ uſw. Daß Herr Waͤcker
8* I8 nicht nach Neuſtadt kam, Iag in anderen
unden; der Wunſch eines Oberamtmannes kann
Tür das Centrum nicht maßgebend ſein. Aber auf
Icker ſollte in Neuſtadt ſprechen.
® VBerbrechen !
Profeſſoren, Sozialdemokraten, alle haben freien
üß, alle dürfen reden —; aber wenn es heißt,
Gewiß
mus der Nationalıberalen in die Btüche und die
ütionalliberalen ſtehen da in ihrer wahren Geſtalt,
Nanner, welche „die freie Meinungsäußerung
ann
da, als ob ſie jeden politiſchen Anſtand, jedes
Vgefühl und jeden politiſchen Takt verloren hätten,
; greifen den unbequemen, gefürchteren Gegner aus
n Bujch Heranz mit vergifteten Waffen an. Er
Uern wit ung daran, daß gerade die national
ale Prefſe ſich ſteis beklagt, der Kampf
von uns auf das perſönliche
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Nung und Beſchimpfung des politiſchen Gegners,
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vergegenwärtigt, wie überall wo derſelbe aufgetreten,
Friede und Eintracht in der Gemeinde geſtört und
die ſchlimmſten Leidenſchaften des Parteihaſſes wach-
in Bonn-
dorf heimgeleuchtet worden ift, ſo erſcheint dieſes Vor-
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Schimpfen, Schreien, Verleumden und Lügen Freude
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ſtiftet, als die Reden von zehn Sozialdemokraten zu-
ſammiengenommen, nachlaufen. Wir richten deshalb
an alle ruhig denkenden, beſonnenen und friedlieben-
angehören — die dringende Mahnung,
ſammlung nicht zu beſuchen und durch ihr Fern-
bleiben gegen die von dem Volksverführer
betriebene Art gehäjfigfter politiſcher Hetzerei deutlichen
Proteſt einzulegen. Biele Wähler.“
Den Hintermannern des „Hochwächter“ mag
mittlerweile zum Bewußtſein gekommen ſein, daß man
auch im Lande Baden den politiſchen Gegner nicht
nicht, wenn er Wacer heißt.
Redaktionsbureau des „Hochwächter“; ſuchte
ſtrafbar ſind. Die Einſender und Urheber werden
anmit in aller Oeffentlichkeit aufgefordert, ſich zu ihren
Angriffen auf meine perſönliche und politiſche Ehre
zu bekennen, alſo mit ihren Namen herauszurücken.
Wer in ſolcher Weiſe einen andern Menſchen an ſeiner
Ehre angreift, der muß ſein Viſir lüften und ſeinen
Namen offen nennen, wenn er als ein Mann von
Muth und Ehre gelten will. Neuſtadt, 17. Oktober
1893. Theodor Wacker, Abgeordneter.
„Das Komite der Centrumspartei in Neuſtadt
kann es nur auf's Lebhafteſte bedauern, daß Herr
Abg. Wacker in ſolcher Weiſe beleidigt worden ift,
Man war ſolches bis jetzt in Neuſtadt nicht gewohnt.
Es fühlt ſich mit der ganzen Partei in der Perſon
des genannten Herrn mit beleidigt, und glaubt, daß
die ganze Bürgerſchaft von Neuſtadt ein ſolches
Auftreten verurtheilt. Wie Herr Waͤcker, ſo fordert
auch das Comite der Centrumspartei die Beleidiger
auf, ihre Namen zu nennen. Neuſtadt, den 17. Ok-
Das Lokalkomite der Gen-
trumspartei.“
Wir wollen nun ſehen, ob ſich die „vielen Wähler?
melden. Wir glauben es nicht. Leute von derart
niedriger Geſinnung haben gewöhnlich weder Muth
noch Ehre. Treten die Beleidiger nicht aus dem
Verſteck heraus, dann wird eben der „Hochwächter“
„daran glauben“ müſſen. Es wird aber doch den
„vielen Wählern“ etwas warm unter dem Bruſttuch
werden. — Die Verſammlung ſelbſt verlief glän-
Wacker und Hutter ſprachen unter großem
Man müntelt ja ſchon daß es nut ein „Wähler“ —
iſt. Wacker verlangte die Aufnahme einer „Aufforde-
rung“, aber lange vergeblich. Die Verantwortlichen?
wollten nicht bei; in Gegenwart von 2 Zeugen muß-
ten ſie ſich aber verpflichten, dem Wunſche des Herrn
Wacker zu willfahren. In Nr. 125 des Hochwäch-
ter erfchien nun folgende Erwiderung:
„Oeffentliche Aufforderung. Von den Führern
der Centrumspartei wiederholt und dringend erſucht,
in einer Verſammlung hier zu ſprechen, habe ich
meine Zuſage für heute Abend gegeben. Im hieſigen
lich war Es werden darin die Wähler von Neuſtadt
aufgefordert, die Verſammlung nicht zu beſuchen.
Zugleich werde ich perſbulich mit ſchweren Beleidig-
ungen förmlich überhäuft, die unter allen Umſtänden
nur genützt.
+ Ctwas zum Nuchrenken.
Wir empfehlen unſeren Leſern folgenden bezeich-
nenden Vorfall zum Nachdenken; er ſpricht in ſeinen
Conſequenzen mehr als die längſten Artikel. In
Prag fand im April l. J. eine ſozialdemokratiſche
Verſammlung ſtatt, in welcher die Revolution offen
gepredigt wurde. Die Folge war, daß vier Arbeiter-
führer gerichtlich eingezogen wurden und die Schluß-
verhandlung gegen dieſelben durchgeführt wurde. Als
es zum Zeugenderhör kam, erklärte ein Zeuge, er
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Bedingung den Eid leiften. Der Vorſitzende,
Landgerichtsrath Kelemar, machte ihn aufmerkſam, er
müſſe ſchwören, weil e& das Geſetz vorſchreibe.
Der Zeuge erwiderte darauf: „Ich werde nicht
ſchwören?. Der Vorſitzende holte hierauf einen Be-
— — —
Treuer Fiebe Sohn.
Roman von Roſen.
(Nachdruck verb.)
in Sie lebte ganz allein verſorgte ibxe Schafe und fand
8 Agenthümliches Vergnügen in dieſer Weltabgeſchieden
* Dicht hinter ihrer Hiürte erhob ſich der Stall für
© Heerde eine Kuh und einen Eiel.
86 n dem Morgen nach Giraldas Flucht aus dem
— Trewor, kırz nach dem Sonnenaufgang waren die
en Wanderer zu Tode erſchöpft auf der Berghöhe an-
Qüommen'
— „Sehen Sie dort iſt die Hutte“ rief Frau Pump, auf
5 —— deutend. „In wenigen Minuten werden
ruhen.“
‚O hier werde ich mich doch ſicher fühlen“, Lächelte
* Giralda. Hier werden mich meine Widerſacher nicht
RM Ucen, während ich auf einen Brief von Mama warte.
— aber auch Margarethe Wilms wirklich auf-
2 „3Wweifellos. Sie vergötterte Ihren Papa, wie wir
44 und wird für Sie durch Ddie und dünn _gehen,
* Sie ihr fagen, daß Sie Gottfried Trewos Tochter
Ya AlS fie ſich der Hütte näherten, kam ihnen eine er-
ent““t ausjehende Frau von der Größe eines Mannes
Ihr gutmüthiges Vollmondsgeſicht und ihre
—2—— brauuen Augen gewannen Giraldas Vertrauen
* Willkommen Frau Pump,“ rief Grethe Wilms er-
Falla u Treten Sie nur ein und die junge Dame gleich-
va Das Bimmer, in welches Grethe ihre Gäfte führte,
ara errafchend behaglich auZgeitattet, Die enfter
%ugembon blüthenweißen Borhängen hHalb verhüllt, Dder
un 0den mif einem blumendurchwirkten Teppich bedeckt
ein farbenleuchtendes geitictes Kijfjen. Die Wände
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Omüce. mit goldgerahmten Oelfarbendruckbildern ge
„Können Sie uns ein Frühſtück geben?“ fragte Frau
Pump, alz Giralda ſich bleich und müde auf das Sopha
geworfen Hatte.
Ei jogleich, liehe Frau Pump. Was verſchafft mir
4 Beſuches und wie lange gedenken Sie zu
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„Ich kam mit dieſer jungen Dame zu Ihnen, weil ich
Hilfe bedarf, auf die ich mich nun undedingt verlaſſen
fann. Ich ſelbſt muß noch heute wieder zu Haufe
ſein.
Brethe Wilms deckte den Tiſch und ſchenkte ihren
4 Thee ein, zu welchen ſie ihnen Weißbrod u. Butter
reichte.
„Wollen ©ie ung nicht Geſellſchaft leiſten Orethe ?”
erfundigte ſich die Haushälterin, al3 ihre Freundin ſich
JeitSwärts zu ſchaffen machte um dann endlich mit dem
Theebrette in dem anſtoßenden Zimmer zu verſchwinden
aus dem fie bald wieder mit leeren Händen zurückkehrte
Sie ſcheinen noch anderen Beſuch zu hHaben“. forſchte
Frau Pump weiter.
Grethe nickte erröthend.
Einẽ franfe Perſon, liebe Grethe?“
Weder krant noch gefund, nur ſehr zart. Es il ein
Aeiner Knabe, deſſen Vater ich kannte, und der ſchickte ihn
hierher, damit ſich der arme Burſche in der friſchen Bera⸗—
luft kräftige,“ *
Frau Pumps Neugier war befriedigt.
Hixalda trat nachdem ſie ihren Thee getrunken, vor
die Thür, die eigenthümlich ſchwermüthige Landſchaft zu
betrachten.
„Setzen Sie ſich zu mir, bat die Haushälterin „Er-
innert Sie die junge Dame nicht an Jemanden,
ſehr gern hatten?“
Nicht das ich wüßte, antwortete dann Grethe nach-
denklich.
„Sprechen ihre Augen nicht zu Ihnen,
Elend trieben ?“
8 „Sa, ja, ſie hat ganz ſeine Augen. Wer iſt ſie
enn ? .
„Die junge Dame Grethe, iſt Gottfried Trewors
Tochter.
Grethe war ſtarr vox Eritaunen.
Gottfried Trewors Tochter?“ flüſterte dann Grethe
Wilms. .
Fran Bump nicte. 7
Mehr noch!, fuhr jie fort. „Herr Trepor leht und
iſt verheirathet und dieſe junge Dame iſt Die älteſte von
drei Kindern. . }
Er lebt,” wiederholte Grethe ungläubig.
‚ „a und hier in England. Er heirathete eine Schau-
jpielerin.” . .
„Wäbrend die Beatrice Berril feinefwegen _ unver-
mählt blieb“, bemerkte Grethe. Sind denn alle Männer
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„Die meiſten wohl.“ —
* fald wie iſt der alte Marauis jetzt gegen ſeinen
effen ?”
„Srit geftern verrieth ihın Ormond, daß Gettfried
lebe In jeinerWuthjüber diele Nachricht ſchickte der Marauis
Siralda, Gottfrieds Tochter, bei Nacht und Nebel aus
dem Hauyfe. BZu ihrer Mutter kann ſie vorläufig nicht.
Wenn Sie die Arme hiex behalten fönnten bis fie ihren
ſein.
Meine elende Hütte iſt kein paſſendes Obdach für
eine Trewor.“
„Sie iſt dennoch zufrieden. Ormond verfolgt ſie, um
„O dann iſt ſie hier nicht ſo ſicher, wie Sie immer
2 Mein kleiner Gaͤſt iſt nun Lord Ormonds
Sohn!
Lord Ormond hat ja gar keinen Sohn, meine liebe
Grethe.
Gortſetzung folat.)