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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#1083

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30.



















GEr M

igerBlatt fr Me Amtsbezizle Hedelbere
— Gomebingen, PONippshurg,
{ei, Üreiten, Medargemiühnd, Mosbadı

Kolır, .81 8h., Werkbeimnse,















M?Bémnttnnrt{icber Redakteur:
Sulius FJeder in Heidelberg.

44 7
11
L f
}

Sedelberg, %ßmäigag„__ den 1






— Gebr. Guber —
wingerürabe 7, .












— ;




ver Yeutigen Mammer liegt ut. 47 der Wegenbet-
Inge bet.

— — — —⏑ — —— — —

Der deutſche Keichstag




hatte:
Geehrte Herren!

Als ich Sie im Juli ds. Is. um mich verſam-
Melt hatte, gab ich dem Vertrauen Ausdruͤck, daß Sie
mir und meinen hohen Verbuͤndeten Ihre Mitwirkung
3 der im Intereſſ⸗ der Sicherheit des Reichs ge-
Dotenen. Fortbildung unjerer HeereZeinrictun:
SR nicht verſagen würden. Ich freue mich, daß
Meine Zuverſicht nicht getäufcht
dem ich Sie heute bei Ihrem Zuſammentritt begrühe,
ſtes mir Bedürfniß, dem Reichstag für ſeine patrive


zuſprechen.
Die mannigfachen Beweiſe warmer Sympathie,


übe, ſind mir eine Bürgſchaft dafür mit welcher
Senugthung die Natton e& empfindet, daß Dem deut-

Welcdher die Gewähr für
Mnd für die Erhaltung des Friedens beruht. E€s
Wird nunmehr Ihre voͤrnehmſte Aufgabe fein, in ge-
Meinjamer Arbeit mit den verbündeten Regierungen
fur die Beſchaffung der Mittel Sorge zu
agen, welche zur Deckung des durch die erhöhte
rtedenspräſenzſtärke des Heeres entſtandenen
ehrbedarfs erforderlich ſind.
Die Vorſchläge, welche Ihnen in dieſer Beziehung
Lechen werden, bewegen ſich auf einer breiten, zu-



zu ſeinen Gliedern neu regelnden GrunDd-
„ Lage.
Die Finanzberwaltung des Reichs hat eine ends

nicht gefunden.
Einzelſtaaten eine Anseinanderjeßung zwiſchen den-

; jelben nicht laͤnger hinausgeſchoben werden kann Das
Finanzweſen des Keichs wird dergeſtalt aufzubauen


ſtagten in ein feſtes Vethältniß zu den Ueberweiſungen
geſtellt werden und ein geſetzlich feſrgelegter Autheit
' an den eigenen Einnahmen des Reichs für einen vorher

ein ungeſtörtes Zuſammenwirken des Reichs und der
Einzelſtaaten gewährleiften und ohne Schmälerung
der Rechte des Reichstags die Finanzverwaltung in
hohent Grade fördern Zu diejem Behuf wird dem
Reichstag ein Gefetz ntwurf. betreffend die


vorgelegt werden.

Zur Beſchaffung der hiernach erforderlichen Mittel
werben dem Reichstag Geſetzentwürfe, betreffend. die
‘ Befteuerumng des Tabats und Weins fowie
die Erhebung von Reich ſtempel abgaben, zu-
gehen. Ich zweifle nicht, daß die ‚Löjung Diejer he-
deutſamen Aufgabe ihrer hingebenden Mitwirkung ge-
lingen wirb.

Unter Berückſich tung

äußerſter Sparſamkeit aufgeſtellt.
Die beim Abſchluſſe der Handelsverträge

daß dieſelhen zugleich den Ankaüpfungepuntt für die
vertragsmäßige Regelung unferer Handelsbeziehungen


inſoweit erfüllt, als es gelungen iſt, auf der durch
jene Verträge geſchaffenen Grundlage auch mit Span-
ten, Kumänten und Serbien neue Handel8s
verträge zu vereinbaren. Die Verträge, durch welche
unſerem Güteraustauſch mit diefen Ländern die wün-

cher Entwickelung geboten wird, mwerden
verfajfungsSsmäßigen Beihlußnahme zugehen.


2

Im Einperſtäudniſſe mit meinen hohen Verbünde-
Len habe ich mich veranlaßt gefehen, Rußland



machen. Die
von mir erflaffenen Berordnungen mwerden Ihnen
Jofort mitgetheilt werden Ich gebe mich der Hofftiung
hin, daß der Verlauf der fchwebenden Handelsver-
Rußland zur Beſeitigung





Dank den energiſchen Bemühungen, welche die


gelungen, Die verheerende

Epidemie, welche im
vergangenen Jahre ſchwere

und ſchmerzliche Opfer
fernzuhalten, und wo ſich
zeigten, ihrer Verbreitung

Die gewonnenen Exfahruugen

noch wirkſamer zu
verwerthen und die

Abwehrmaßregeln zu Dauern-
den und Einheitlichen zu geftalten, iſt der Zweck
eines Geſetzeutwurfs, welcher. Ihnen vorgelegt
werden wird. Um die, mit der pflichtmaͤßigen
Strenge jener Abivehrmaßregeln vereinbare
Schonung des internationalen Verkehrs


zahl der europäiſchen Staaten beſchickte Konferenz


zugehen werden.
Die Erledigung der Ihnen auf finanziellem und




Arbeitskraft in ſo Hohem Waaße in Anſpruch
Regierungen e8 für

rathſam erachtet haben, den Rreis Dder Vorlagen inı


}
}

In dem Verhältniß Deutſchlands zum AnuZkande
ijt eine Neuderung nicht eimgetreten. Bei
Fortdauer der engen Freundſchaft mit den zur Ver-
Folgung gemeinjamer friedlicher Zwece ung verbitndeten
Reichen ſtehen wir zu allen Mächten in guten
und freundlichen Bezi ehungen. Ich gebe
mich daher der Zuverſicht hin, daß uns mit Goͤttes
Hülfe die Segnungen Ddes Friedens auch
fernerhin werden erhalten bleiben.

* 3ur Zabalfabrikatitener.

Einer weiteren genauen Berechnung, die in der
„Rh. Weſtf Ztg.“ über die eigentlichen Ste u erers













5 Treuer Siebe Sohn.

Roman von U. Rojen.
achdruck verb.)

; Bitt war hierauf in eine Art dumpfen Schlafes ver-
unken


„Sehen Sie her mein Lieber,“ rief er dem Halber-
‘b“fld)ten 3U, . „ich nöche Ihnen _ einen zeitweiligen Tauſch
Leihen Sie mir Ihren . Neberzieher, Shrẽ
9 und Ihr Halstuch und ich laſſe Ihnen noch ein

OlDftück dazır.“ ; . ;
5 „AMeinetwegen“, erwiderte Bitt ſchlaftrunken. Wo iſt
0S Geld ?”

Dieje Worte als Einwilligung deutend, ſtreifte Gros-
denor Ddem fteifen, . Hilflos daliegenden Menſchen feinen
jebersicher ab, bededte ihn mit eigenen plüfchgefüt-
Stien NRock, jebte ſich defjen WMüße auf, {Olüpfte in {einen
@il“f‚ widelte jich den diden Shwal um den Hals und das
8 und näherte ſich ſchnellen Schrittes dem einfamen

©
Seine Hand in Bitts Ueberzieher ſteckend, entdeckte er
Hausfchlüffel.
das „So weit geht alles gut. Ih kannn nach Belieben . in
4S Haus gelangen. Das Uebrige wil ich Dem Bufall
überlaffen.“

Lord Grosvenor betrachtete das düſtere Gebaude jetzt
Üher und bemerkte die bretterverſchlagenen Feniter, aus

%erzeätgnberem Theil ein ſchwacher Lichtjhimmer zu. ihm

den

„Das ift ihr Zimmer,“ dachte er, „und ſie iſt noch

„ Meine jüße Giralda, Dır ahnelt nicht, wie nahe ich
in.“

8 * dem unteren Stockwerk ſchimmerte gleichfalls ein

Frosbenor ſchlich an den Laden, durch deſſen Aus-

4 Ddie trüben Strahlen einer Betroleumlampe auf die
traße fielen. Er ſchaute durch den Spalt ı. erkannte


Frau Bitt und Wig,
Macht hatten .

„Hatlirlich werde ich
die ganze

die es ſich in der Küche bequem ge-

heut Nacht zu Bette gehen, ich
Nacht bindulch gewacht,“ fagte
Ich, bin ſchläfrig und habe

durchqus keine Luſt, noch einmal alleinm zuw wachen iebe
r u “

Srau Bitt ſah ihren Gefährten finſter an.

„Und mir, war e8 niemals möalich, den Schlaf zu
entbehren“, brummte fie Ich war hHeute den ganzen Lag
auf den Beinen und jehne mich nach Ruhe. Bitt ſollte
8* wachen. Ich wollte, ich hätte ihn unter meinen
Händen!

„3@ Ihrieb Ormond heute von der Trunkenheit Ihres
Mannes,“ fagte Wig ruhig. „Der gnäbige Herr wird
weiellos morgen in aller Frühe hier jein. Er liebt e8
nicht, einem Trinker feine Geheimnijfje anzuvertrauen.
Ver weiß was er in der Schänfe jchon . ausgeplaudert
haben mag.“ :

Frau Bitt nicte zufimmend. .

Ja, €8 iit wahr, i hätte ihn Vieber zu Haufe laſſen
vlen „3Ich. werde aber den gnädigen Herrn bitten,
Ddenm Schlingel wieder in. unjere Felienhöhle zurückzu-

ſchicken

Der Kammerbiener, der ſein Glas Punſch, welches
er jich eigenhändig bereitet, jetzt ausgetrunfen Dhatte,
jtand mun auf zündete eine Herze an und ertlärte,
für das Haus ſeiner Freundin Überlaffen zu
wollen
.. Hran Bitt {prach die Anſicht aus, daß Alles ſicher und
nichtS zı befürchten fei, da Ddie Gefangenen in ihrem
Himmer eingeſchloſſen, nichts unternehmen fönnten, und
grüc%te ihren Entſchluß aus, fich gleichfals zur Ruhe zu
egeben.
. „Niemand wird das Madchen hier ſuchen fügte ſie
%}}%tc%u, * zweite Kerze anzündend und die Lampe aus-
öſchend

Der Kammerdiener ſtieg in ſeine Bodenkammer hinauf.


fangenen!





2 —
Erfolg.

Sord Orosvenor erkannte die Lage der Zimmer des
Kammerdieners und der Frau Bitt am Schimmer ihrer
— Er wartete ruhig in Ddemt‘ Heinen * verwilderten
Borgarten bis das Licht verlöjcht war! und nur aus Gi-
xaldas bergittertem Kerker fich {pärlihe Strahlen. zu ihnı

hinabitahlen. Polternd 1nd taumelnd Äitedie er Den
Schlüſſel den er in Bitt? Taͤſche gefunden hHatte, in das
Schloß.

Er paßte.

Die Thür ging auf.

Den Schlüjjel abziehend,
wartungsvoll die Schwelle.
4 7 dem bden Flur herrſchte eine vollſtändige Duͤn⸗
elheit.

... Wie Lord Grosvenor gehofit hatte, bffnete ſich mun
eine Thür im erſten Stoͤck und Frau Bitt begaun heftig

zu ſchelten.
Du Säufer,“ ſchrie Frau

überſchritt Grosvenor er

‚.. Dleib nur, wo Du bift, _
Ditt. „Ih werde aber au fein Licht mehr für Diod an-
zünden und ich möchte Div nicht rathen, Dih zu mir
herein zu wagen. Du kannft DihH im Flur auf den Zuß-
boden hetten Die Steinfliejen {ind nocd ein zu gutes

Lager für Dich
vord Grosvenor fank ſchwer wie ein Klotz zu Boden
Minuten ein raffeludes Schnar-

und ſtimmte nach wenigen
chen an.
Barte nur, für heute Nacht biſt Du ſicher, aber
moxgen WwWird eS Dir jOleht gehen,“ deifte Fraͤu Bift
weiter, ehe ſie einſchlief.
Fortſetzunallfolat.


 
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