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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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Mr 2 gufius Seder in Oeelten. _ | Oeidelberg, Dienllag, den 28 Kuvember 1

.









] on. Die Anleiheret nimmt kein Ende. Und wenn ein vorbei wobei man die Katholiken mit gebundenen
— — Reich erſt jedes Jahr rund 71,996,000 Mark Händen mißhandeln fonnte; es ſteht eine machtvolle
Beſtellungen ‘ Schuldenzinfen zu bezahlen hHat, dann darf e& ihm Fraftion da, hinter der gefchloffene Millionen treuer

. * 2 * ‚: batd jo zu Deluthe fein, wie einem Hausbeſitzer der Katholiken und darum tremner Staatsbürger ſtehen.
auf ben „Aöfälzer Boten“ werden fortwährend bei nicht in die Hoͤhe fommt, weil ſeine HypothHelenzinjen Wir wollen doch fehen, worauf man mehr Rückſicht
Tämmtlidhen Poftanftalten, bei uuſeren Trägerinnen ' ihn auf feinen grünen Zweig fommen laffen. nehmen wird, auf das Vorurtheil der Mugläubigen,

ſowie in unſerer Crpedition Heidelberg, Zwinger⸗ Bei den eruſten Dingen, mit denen ſich der welches der wahren Buͤdung mit groben Fauſt ins
üraße 7, entgegengenommen. ; Keichstag zu befaffen haben wird, kann es nicht aus! Geficht {hlägt, oder auf die einfache ſchlichte G e:

X << bleiben, daß die Stimmung auch eine recht ernite iſt. tehtigFkeit. Erfreulich iſt es, daß ſchon gleich zu

— — — . a Centrum namentlich hat außer feiner gewöhn« ' Anfang der Reichstagaverhandlungen mc?—eberg *
lichen ſchweren Stellung noch beſondere Stürme aus= Karheit geſchaffen wird.

zuhalten, und einer der erſten naht ſchon Donnerſtag Der Liberalismus wird wieder glänzen, denn

volitiſihe Holhenüberſihl Tommender Voche am erſten Schwerinstage. Da mit dem neuen Dreiklaffen Wahlſyſtem in Preußen

: i werden wir fie mieder ciuher gallopieren ſehen, die iſt den Helden von Geidſacks Gnaden überaus ge-

® Geidelberg, 27. November. — werbifienen Ritter des Kulturlampfes. Was da lebt waltig der Kamm gefehwollen. Die Kommunalwahlen -





Der Reichstag hat ſich in der vergangenen und firebt in jener groken Seeleuharmonie des Un- haben in einer ganzen Reihe von Stadten des Weſtens
Woche mit den Handelsvexträgen bejchäftigt. glaubens, wir finden es im gemeiuſamen Kampfe den Beweis erbracht, wie klug und fein der liberale
Der bad Landtaͤg füllte die Zeit ſeit ſeiner Eröff« zegen den Jeſuitenautrag des Centrums, der am Liberalismus" die Macht des SGeldfack2 — in dem ja
hung mit Wahlprüfungen und der Bıldung des Donnerftag nächiter Woche auf der Tagesordnung zum größten Theil di? Intelligenz enthalten iſt — zu
Präfidiums, der Commijfionen uſm. aus. Die ange= ſteht. Schon jetzt ſchwirrt e& in den gegneriſchen verwerthen verftanden hal. Es haben durch die bekannte
fochienen Wahlen ın Heidelbecg Land und Manu- Blaͤtiern in den dekanuten Tönen. Es iſt das alte Bündnißtreue der Konſervativen und durch die
Deim wurden für gültig ertlärl Die Anfechtung der Lieb, „Das Steine erweichen Menſchen raſend machen „Seelenruhe“ der Regierung beiſpieleweiſe in Köln
Vannheimer Wahl fühtte zu einer lebhaſten Tebatte. kaun/,/ weſſen Beruf es iſt, gegen dieſe Kolonnen der 200 Waͤhler 1 Klaſſe ganz genau dasfelbe Recht
Dem Umftand, daͤß Freihr. v. Buol in Berlin zurüg: „Bildung“ anzukämpfen, wer ihn ſchon gleißen fieht Dbei den Vahlen, wie 24,000 — fage und ſchreibe
gehalten war (er führte an dem betreffenden Tage den Schild der wildeſten Rückfichtslofigkeit, die nicht 24,000 Wähler IM Kiaffe. Und in dieſen 24000
alg 1. Vicepräſident den Vorſitz im NeichStag) ver» ſchöner wird durch den Yuerbalfen der Ungerechtigkeit Wählern iſt blindlings geſagt die doppelte
danfen die MNationalliberalen ununmehr, daß der den gruſelt es gelinde, denn was werden wir da niht und dreifache Intelligenz und Bildung vor-
Maunheimer Bezirk nationalliberal vertreten ijt. Wie wicher für handgreifliche Lügen und verleumderiſche handen, als in der 1, Klaſſe. Daß z. B, der
im Reichstag, ſo wird man auch im bad. Landtage Entſtellungen zu widerſegen haben; wir werden's Kal. Polizkipräſident, eine große Auzahl von
ſich mit Steuererhöhung zu beſchäftigen haben. Die Kaum fertig Oringen. Könnten mir es in dem kurzen Juriſten, Aerzten ujw. berechtigten Anſpruch auf

bom früheren Finanzmniniftec auf 2 . berabgeſetzte Beitraum — unwiderle gt giebts kein Mörchen Inielligenz und Bildung machen können, das wird
Einfommenftener, foll wieder auf 2 M. 50 BPig. er= über unſere Zeſuiten x Pönnten mir nochmels alle niemand bitreiten. E3 iſt ber nun einmal {o, und
höht werden — von wegen der ungünſtigen Die elenden und feigen Lügen an den Pranger bie Folgen diefes lehien Sieges der Liberalen wird
finanziellen Lage ſtellen es nußte doch nichts, denn die geiſtigen Bäter manin ganze n deutſchen Vaterlande ſpüren Morſch

Hetru Miquel muß das ſanſt ſo ſieggewandte der jefuitenfreffenden Orden und Schriften, die wiſſen in allen Theilen mar die Burg der „Edelſten der
Ind ſteggewohnie Lächeln recht jchwer fallen. Mit daß fie Deßen, die wiſſen guch wohl, daß e8 die Nution“. Eine breite Breſche klaffte, — durch die
den Sympathien z B für die Tabakvorlage ſieht e& brutalſte Mißhandtung der Gerechtigkeit iſt, fein gen der letzte Sturmangriff den längft abgewirthſchafteten
Techt trüb aus. Gegen die Stürme des Widerſpruchs bitdete und edle Männer aug ihrem Heimathlande zu Liberalismus nichek werfen ſollte! Da hat im letzten
die darüber durchs Land gehen, iſt derEntrüſtungs- verbannen, zu ächten und zu verbannen, ohue die Augenblick die „Intelligenz“ geſiegt. Fn die Haffende
lurm gegen das Volksſchulgeſetz der reine Kindes: Vertheidigung zu hörcu, ohůe ihnen einen Richtex zt Breſche wurde der Geloͤfaͤck geworfen, und nocheinmal
Dauch. Ake 23 Abgeordnete Sachſens haben ſich, ſetzen. Dem gemeinften Siroleh, den botorifchen Ler⸗ fühlt ſich der ſchlaue Dachs gerettet. Der Geldſack
Meldungen aus Leipzig zufolge, auf Gegenſeitigkeit brecher ſtellt der Staat feinen Bertheidiger, die Je- hat Wunder gewirkt. Ferr Minifterpräfident von
die Verpflichtung auferlegt, gegen die ganze Tabal- ſuiten, die ſich in den Kliegen, aus denen das geeinte Eulenburg, dem wir ſchoͤn einmal einen ſehr tiefen
Dorlage zu {timmen. Da mag e& Herrn Miquel im deutſche Reich hervorging, das eiferne Kreuz vorm diplomatiſchen Ausſpruch zu verdanken haben, kann
Keihe Plutos recht unbehaglich werden, und ſein Feinde holten, die werden geächtet, ungehört, ohne auch jetzt wieder fagen: Die Verſchiebungen, welche
Wunſch, den Reichztag wieder zuerſt be willigen Richter, ohne Urtheil, durch eine Majorität. des Un» das neue Einfommenfteuergefeß mit ſich brachte, ſind
zu ſehen, iſt begreiflich. Wenn er das zuerſt fehen glaubens. Den Antiſemitismus berurtheilt man, den ausgeglichen. — Auf ein bischen „Wundern“ mehr
würDde, dann müßte der Reichstag nachher eben Anti- Katholizismus, — der iſt modern, der gehört kommis ja nicht an. Beim Schulgeſetz haben wir
Ehen, woher er das Bewilligte herkriegte. — Leute, zu „Beſiß und „Bildung“ wie die Gladiatorenkämpfer uns ja ſchon ausgewundert, als derſelbe Herr Mi-
die gut rechnen können, ſehen die Dingẽ weniger roſig im heiduiſchen Rom. Gott ſei Dank, ſind jene Zeiten nifterpräfident der ftaunenden Welt verkündele: Das

— —





128 zeß Ddrängten, * dem Mtarquis und dem Grafen — die terlich haßte. Er warf einen verſtohlenen Blick au 7
Treuer Ciebe Cohu. Wahrheit auf. Marguis *
Roman von U. Rofen. Lado. Beatrieens Augen leuchteten in ſtolzem Mutter- Lord Trewors Geſicht flammte vorlgorn
Gradidrud verb.) glüc. Sie nahm dann ihren jüngiten Anaben auf den Das Lächeln und die zärtlichen Worte der ſiebenden

„Du haft in edler Abficht gehandelt und würdelt mich Schooß und preßte ihn innig ans Herz, fie nidte ihrem zamilie waren im Dolchitiche. Sie koonten glüclich ſein,
gern auf often Deines eigenen Lebenz gerettet hHaben, ältejten zu und {treichelte nıum Giraldas zierlichen Locken: während jein Leben verbdet und freudlos war. 7
Tiebes Kind.“ kopf ®ottfried wurde von Zrau und Kındern freilich ver-
Sotifried tißte das Maͤdchen und neigte ſich dann „Iſt das meine Beatrice?“ dachte der Graf. „Ich göffert? AWar das Gerechtigfeit? Und Giralda, die er
nieder, aber der Kleine trat ſchen und furchtjam. muß träumen ?“ geliebt und die ihm getroßt, fah fo zufrieden, 1{0 glücklich
ü

; Lerd Trewors Verwunderung war nicht minder groß, _ aus, al3 ob es niemals einen Marquis von Trewor ge-
Gottfried Trewor zitterte einen Augenblic, ehe er wie die jeines Freundes. Cr ſtarrte mit brennden Wugen geben hHätte.



Teine weiße Verrüce und jeinen weißen Bollbart abnahm . auf diefen Familienfreis, fein Athem am heiß aus der Er brannte vor Begierde, ihr Gluck in Elend, ihre
nd fih dem Knaben {o Zeigte, wie er gewöhNt war, ihn Bruſt und ein wilder Kampf tobte in jeiner fief aufge- Freudẽ in Kummer zu verwandeln und er gab das ver-
eben. . . wüßhlten Seele. abredete Zeichen mit einer Hand, du wie von Fieberfchauer8
‚ Bon Jeinem Verſteck aus beobachtete Lord Trewor die Bor Jahren Hatie er von folch einer Scene geträumt, geichüttelt, zitterte. SNit einem Schrei, der dem eine3
— Vaters und jeiner Kinder. wie er {ie jeßt erblidte, Gottfrieos Ainder jolNlen jeine Knie hieres glich, {log er zu der Zhür des Bavillons, ftürmte
Nuperts edelgefchnittener Kopf, der ihn an jeineeigene ; unmifpielen, GottfriedE Gattin des alten Mannes Haus ver- an Grosvenor vorüber und blieb athemlos vor Ddem ge:
Sricheinming in der Sugend erinnerte, 309 ihn befjonders | fchönen — badten Neffen ſtehen 7 :
— Zhränen drangen ihm in die Augen als er ſah, wie Lord Ormond und der Graf Berril waren ihm ge-
„Daz iit alfo Gottfried Trewer? fluſterte Oraf nahe dır Verwirklichung ſein Traum geweſen war. Er folgt. ] *
Lerxil dem Marquis zu. „Wie fehr hat er fich aber auch zitterte und erblaßte. ; . Porn und ſeine Leute ſchloſſen ſich ihnen an und ver-
Verändert. Was führt ihn hierher in meinen Garten, Sraf Berril war nicht weniger Über die Entdeckung ſperrten die Thür.
Hreund 9“ des ſo ſorgfam gehüteten Geheimniſſes feiner Tochter er- — —
6 Xord Ormond deutete dem Grafen, zu ſchweigen | griffen und auch er zZitterte. — 54, Kapitel
4 hefte Gottfried werde feinem Groll gegen den Onkel Lord Ormond ſchaute mit höhniſchem Lächeln auf
WIt machen, aber im Augenblit hatte der Vater keinen | Beide. ; Zur guten Stunde
— Gedanken, als den, an jeine wiedergefundenen „%aät_"‚ megtbetfe„ ſich 2 * an 5* 4
er. venor, „©ie werden für uns Wache hHalten. Mein Vater ; ; ; ; ;
„& ift Mama 2“ fragte Egon. „SZeßt fehlt uns8 nur | und der Marquis von Trewor, find im Garten, doch . it Die von Gottiried und Beatrice feit 18 Jahren ge

oa ı S N * fürchtete Stunde war endlich gefommen, {ie waren voͤn
— gelıebte Mama. Ah, da korünit fie. Mama, 0, äifflgänma?%&wäl{fifiä’‚ rääfibifi‘ff‘e%‘efffgeggggeggn?“%gä‘ ihren Feinden aufgefunden, ihr Geheimniß war entdeet

| x . E Den.

.. Der Kleine entwand ſich feines Vaters Armen und | fühlen.“ — * —

der Thür auf deren Schwelle Beatrice Beıril „Dein Bapa?“ fragte dann Egon überrafht. „Dann ⏑ fe‘iä’ffä‘r m&gä‘ägägaü%erfi%”e?fiuiä‘;‘f’” %”;‘tfi“%ä”t”rfiec‘e‘
; * — — — —— * ich alſo einen Eroßpapa? Ei, das wußte ich gar 118 aufgefdhrieen. Egon aus ihren Armen gleiten lafjen
vor Erftaunen. Beatrice lächelte verlegen. und üch mit dem feſten Entfehluß an ihren Gatten ge-

e Unb felbit in dieſem Augenblick ahnten ſie die Wahr⸗ ®raf Berril war gerührt und nicht abgeneigt, um tammert, daß nur der Tod fie von ihm irennen folle.
deit NocH nicht ; dieſer lieblichen Kinder willen, der Tochler ihr Geheimniß (Zortießung folgt.) :
* Erſt als Gottfried Trewor Beatrice an ſein Herz | und die Verbindung mit dem Manne zu vergeben, deſſen

rückte und die drei Kinder ſich iebkojend an {te hHeran- * Naomen ſchmaͤchbedeckt war undD Dden er Ddeswegen. bhit-


































































































 
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