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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0185

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Antereftt. 11.
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Rarkt in Heidel-
Hand-





——

Heilelberg.
Jebr 1893.
nnement.

* Babette

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G. Kadelburg
Uhr. Aufang
gegen 10 Uhr-

zebr. 1893

(. Abonnement.-
iul. Charlotte

.

nbefiber.

von S
k Übr.











Ansnahme der Sonu- und Feiertage
— mit Unterhaltungsbeilage, Preiz vierteljährlich
M, 1.20 ohne Trögerlohn u Poftauffhlag. Beftellungen
bet hem Boftanfialten ı. bei der GSrhebitton Bwingerfiraße 7

Briheint täglid mi

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Xuzeige⸗Blatt für die Amisbezirle Heidelbeig
Kodenburg, Weinbeim, Schwebingen, Philippsburz,
Kieeloch Bruchſai/ Breiten, Ne fargemünd, Moßbas
Sberbach Buchen Waldlkrn,2.-Bı 30h., Wertheime.

































E ] . ı V * — e — x ' 7 ition vone *
A. 46 | — gufina Seder In Heidelberg. Seidelberg, Samilag, den 25 Hebruar 1893. — —— 2030





— — — — — —

Der heutigen Nummer liegt ur. 8 der Wodjen sei-
lage bet.

— — — — — —

— ——
Beſtellungen





ſämmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen
ſowie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
ſtraße 7, entgegengenommen

Verlag de

* 95 vi





jchofSjubiläum Ceo XII in Yom.

Der 50. Kahrestag der Biſchofsweihe des h. Voͤters
war ein Tag des Triumphes für das Papfithum und
die katholiſche Kirche.
XIll., umgeben von den Vertretern und
der katholiſchen und vieler nichtkatholiſchen Mächte
— mir das ufurpatoriſche Piemont war nicht ver-
ireten umgeben von 44 Kardinälen und mehreren
Hundert Biſchoͤfen und Prälaten angeſichts der ge-
waltigen Bahl von 60,000 Gläubigeu die Jubel-




der gapelle
Mit

della Pieta die Pontifike lgewänder an-
Meßgewand und Mitra bekleidet, beſtieg
und dann ſetzte ſich der Zug

die Kanimerherren, die Offiziere
der Nobel-, der Schweizer⸗ und der Palaſtgarde, die
Ordensgenerale und Prälaten, an 200 Biſchöfe und
Beim Einzug des Papſtes in die

der Poutifer Leo X! Dex Zug
zum Altare währte unter beſtändigen Zurufen, während
Deren der h. Vater die krieende Menge ſegnete, zehn




den Altären ihre Gebete für den Inbelbijhof zum
Himmel emporfteigen zu laſſen oder in feſtlichen Ver-
ifaynmlungen Qeo Xill., den Papſt und Biſchof, zu
eiern.

Ueberwältigend war die Feier in der Kirche des
Apofielfuͤrften! Schon um Witternacht waren die


Um 8 Uhr waren die weiten Hallen gefüllt; an
15,000 Pilger mußten auf Ddem Betersplaße,
welchem 2 Bataillone italieniſcher Truppen die Ord-
nung aufrecht erhielten, zurückbleiben. Rings um die
Confejfio, über welcher der Altar des Papſtes ſich
erhebt, waren in einem Halbkreiſe Tribünen errichtet



Korps und die außerordentlichen Geſandten, für die
fremden Fürſtlichkeiten, den römiſchen Adel, den
Malteſerorden und die hervorragenderen Pilger. Der 9.
Vaͤler hatte den vorhergehenden Tan in ſtrengſter Zurück-
gezbgenheit verbracht.

geleitet von dem Hofſtaate, die Baſilika, wo er in



eine {tille h. Weſfe Wähtend derſelben trugen die
Sänger der ſixtiniſchen Kapelle Motetten vor. Bei
der Wandlung eributen von der Luppel herab San
faren aus ſilbernen Trompeten. Naͤch der h. Meſſe



fluͤck zurück. An den Höchaltar zurücgekehrt, legte er


den Sängern geſungen wurde. Dann ſetzte der Papſt


diktion mit ſo lauler Stimme ſang, daß alle in der
Kirche Verſammelten ihn deutlich hörten. Bei der
Rückkehr begleitete ihn derſelbe endloje Beifall wie
beim Cinzug in die Baſilika. Der Geſammteindruck
der Feier, Ddie gegen 11'/2 Uhr ihr Ende erreicht


Begeiſterung großartig. Als der h. Bater in ſeine
SGemächer zur ckgekehrt war, ſprach er ſeiner Um-
gebung ſeinen herzlichen Dank aus. Er war tief be-
wegt und körperlich müde, aber in befter Stimmung.

Abends maren, zum erſten Male ſeit 1870, auf
beſondere Auordnung des h. Vaters die Facade der
Puerstirche und die Kolonnaden des BeterSplaßes
;Numinirt. Ebenſo waren viele andere Kirchen und
Privathäuſer erleuchtet.
dem belgiſchen Kolleg und vor
Quirino- - und- Santa Magdalena, verurſachte der
Röbel Ausſchreitungen gegen die Pilger; ſonſt wurde
die Ruhe nirgends geſtoͤrt

lbet die yartei-yolitilde Lage in Baden in
zilt einer Keichstags Yullöhung,

wird der Köln. Volteztg geſchrieben:
Man hat ſich bei un8 zu Lande groß angeſchaut,



als die Prophezeiung des Staatsſekretärs v. M a r-
ſchall bekaͤnnt murde: das Centrum in Baden
werde von ſeinen acht (eigentlich neun) Sitzen ſieben
verlieren, faͤlls durch ſeinẽ Entſcheidung die Militär-
Vorlage abgelehnt und der Reichstag aufgelöſt werden
ſollte. Allerdings iſt der ReichstagS-WUbhgeordnete D,
Horn ſtein ein ſehr eifriger Vertreter dieſer Anſicht
Indeſſen wird man faum aunehmen dürfen, daß Frei-
herr v. Marſchall auf deſſen Autorität hin, prinatim
oͤder öffentlich, über den Ausgang der nächſten
Wahlſchlacht prophezeit. Die Waͤhrheit iſt, daß die
Centrums Abgeordneten im directeſten Gegenſatze zu
der Stimmunz und den Wünſchen ihrer Wähler
haͤndeln würden, wenn ſie für die Militär⸗Vorlage
ſtimmen wollten.

Noch mehr: die Centrumspaxtei in Baden würde
in _„eine gerabdezu kritiſche Lage vexletzt-
wenn ihre Abgeordneten im Reichstage für die Mili-
tärvorlage ſtimmen würden! Man beachte wohl,
daß wir vor dem entſcheidungsvollſten Wahlkampfe
ſtehen, den wir ſeit drei Jahrzehnten gehabt haben.
In dieſem Kampfe müſſen wir uns auf ein entſchloſſenes
oͤpferwilliges und begeiſtertes Wühler-Publikum ver-
laͤſſen können. Und neben den Centrumswählern ſind
auch noch andere in Betracht zu ziehen.



den Reichstag Mühe haben, ſeinen Beſitzſtand in
Baden zu erhalten. Wenn man den Bezirk des von
allen Parteien gewählten Freiherrn v. Hornſtein ihm
zurechnet, ſo hat e& eben1890 daz Aeußerſte erreicht,
was es überhaupt erreichen kann. Ohne Hülfe von
links bei den Stichwaͤhlen hätte es nicht ſo viel er-
reichen können Von den acht bzw. neun Bezirken ſind
ihm auf dieſe Weiſe fünf zugefallen.

Wenn es zu einer Aufiöfung kommen ſollte, und
zwar in Folge der ablehnenden Haltung des Een-
irums gegenüber der Militär-Korlage, ſo werden in
Baden National Liberale wie Conſervative unter der
Flagge der Militär Vorlage in den Wahlkampf
ziehen. Die National Liberalen ſind dabei in der
zugenehmen Lage, daß ſie nur gewinnen fünnen, da
ſie ſeit 1890 fein einziges von den 14 badiſchen
Mandaten inne haben. Für die Couſervativen aber
iſt die Sache von vorn herein abſolut ausſichtslos,
wenn ſich nicht die „Cartellgenoſſen! von 1887 und
1890 ſich abermals herbeilaſſen, in den zwei in Frage
kommenden Bezirken die conferyativen Candidaturen
zu den ihrigen zu machen. Auch in dieſem Falle

wird es ihnen ſchwer werden, ihren Beſitzſtand zu
erhalten. Handein die Links Liberalen entſchieden u.











Die feinskichen YBrüder.,

44) Roman von H. v.Nemagen.

(NAHdruk verd.)
Die Brüdex des Grafen Waldemar find meine
Feinde ich weiß e& und habe es laͤngſt gewußt und ich

(äge nicht Dbier in Angit und SJammer, wenn mir mein
Semabhl geglaubt hHätte; lie meinen, die Tochter des Pragers

aufmanns fjei eine Schmach jür das gräflihe Haus,
meine Anwefjenheit ein SchOmußflet auf feinem Wappen-
ſchilde, daz getilgt werden miüjje, geſchehe e3 auch mit


in ich au Ihnen zu nahe gefommen, glauben auch Sie

micdh wie eine Feindin, eine Cindringlin betrachten und
bebandein zu müfflen?“

„Nein, gnädige Gräfin, niemals, bei Gott!”

Aber Sie haſſen mich!

„ verehre Sie !“ !

„Aber Sie hHelfen mich morden !”

Ich bringe Ihnen 4 *

„Dantit alfo wollen Sie bejhönigen, was Sie gethan ?
Das {ofl Khre Entichuldigung vor mir, Shre Rechtfertigung

Masfe, Näglihe Hendhelei! Ich bin mir Keiner Schuid
bewußt, Sie verfihern mih Ihrer Ergebenheit — wohlan
öffnen Sie die hür, geben Sie mir die Fretheit, die man
mir in hübiſcher Weiſe geraubt hHat !” .

Ich habe gefchtworen !” .

— Die Gröfin trat dicht an ihn heran, er wante nicht,
ſeinen Blick zu erheben. ;

„SGa3da“, fjagte fie, und ihre Worte trafen. ihn wie
Icharfe ‘Bgeüe, ‚Gasda, waͤs hat man Ihnen für den
Schwur bezahlt ?“

„ „Dalten Sie ein Gräfin,“ rief er und ftieß ſie zurüd,
„icO, fönnte mir das Doppelte verdienen, wenn ich Sie
umbrächte!” 24— —*
ſank dann wie betäubt wieder auf ihr Lager
* -
ä%ürä)terkcber Menfh!: “ ſtammelten ſie und verbarg

ur
ihr Antlig in den Händen.


— „ habe mich geweigert, Ihr Blut zu vergießen —
Sie Jollten hier verhungern, ſjo wollte e$ Graf Wenzel —
i habe ihn erflärt, Daß ich an dem Tage, wo man mich
Yindern wurde, Ihnen Speije und Trank zu bringen, dent
®rafen Waldemar Alles gejtehen würde, jelbit auf die
Gejahr meines Lebens. AWber ih habe einen fürchter-
Lichen Eid ge[chworen, daß ih Sie gefangen hakten wolle,
his beide, Wenzel und Michaelk, Ihnen die Freiheit wieder-
zugeben entjOloijen {ind. Sch mwerde meinen Schwur
hHalten und bitte Sie, niemals einen Vexſuch zur Flucht,
niemals wieder den Lerſuch einer Heſtechuns zu machen ;
nähern Sie ſich nie wieder diejer Ihlüir, wenn ich Ihnen

Nahrung bringe — ih. würde Gewalt anwenden, Ihr
Leben {tände auf dem Spiele !” . } .
Er - iellte einen neien Krug mit Waſſer auf die

welchen ‚er in der vorigen Vacht
zurücnahm und leate ein friſches Brod




ihn Eines Blides, Keines Wortes mehr. Nur als am
zwöljten Tage ihrer Gefangenichaft der eilige Hulſchlas
eines Kofjes an ibr Ohr gedrungen wWar, fonnte ſie
‚ztcht an fich hakten; fie hatte eS errathen, Daß ®ra
Waldemar Heimgekehrt fei, aber ſie mußte Gewißheit
Haben, daß er wieder da fei, daß er wieder in ihrer
Nähe lebe. .
— 4 Sit Waldemar zurüdgefommen?“ fragte fie _ dann
* — — wieder als er um Mitternacht bei ihr
eintrat.

— „Der Graf iſt wieder da !” lautete dann die kurze
Antwort. 3 } *
— „SGagda“, fubr ſie mit zitternder Stimme fort, Euch
iſt eine Frau geſtorben — wie iſt es meinem Manne zu

Zufhe, der an dem Sarge jeiner Frau ſteht?
e38: nicht mehr, Ihr, habt e5 ſchon vergeſſen? Aber Ihr
habt noch eine Zochter, Gasda, und Ihr liebt Cure

ürde ums Herz jein, wenn einit

SOr von einer Reiſe heimkfämet, und Eure Tochter ſchon
hearaben: und wie würde Euch um3 Heyz jein, wenn
Such jemond die Todtaeglaubte wiederbraͤchte, lebendis


gejund, inbelnd, daß ſie wieder bei Euch beim Bater ſein
fonnte? Würden Sie den Mann, der ſie gebracht, nidht
wie einen ®ott ehren, wäre er aug ein Mifjethäter ?
Würden Sie ihm nicht Alles geben, was e hätten,
zuirieden mit dem Finen, was Sie wieder hHälten? IO
habe auch einen Vater, @a3da, ich binauch fein einziges KD !”

„Wären Sie nur das Find Ihres Baters, gnädige
Srau, man Hätte Sie nicht hierher gebracht; Sie hatten
das Oliüc, Gräfin von Hohenau zu merden, und dieles
Glüf biüken Sie jegt, es iit ihr Unglügk geworden! Die
Graͤfin von. Sohenau Yt todt — Jie In das Leben zurüd-
zuführen, bhieße mein einziges Kind feines Vaters be-
44 wäle mein ſicherer Tod von der Hand des Grafen

— .

„So lehen Sie Herr Rentmeifter ! Freuen Sie {
des Lebens, des Lichtes, der Freiheit, Ihres Kindes, 10
lange Sie Zeit dazu haben! Sie werden zu früh _ er-
fahren, wie ſich VBerbredhensgenofjen Treue hHalten, zu früh
und auch zu 1pät.” ;

— Bon diejer Stunde an vermied c3 Hildegard,
mit Dem Rentmeijter zu ſprechen anfangs itellte e 1ich
ichlafend, wenn er fanı, und mit der HZeit {Mlief e
auch wirflih ; ihre Kräfte nahmen ab, He fonnte dem
Schlafe nicht. mehr widerftehen. MWit jedem neuen
?ÄRDI‘QCII jchien ihr Ungliic auch wieder von Neuem anzu-
angen.

Dem Rentmeiſtex, war € zuerſt wie eine Erleichter-
ing feine8 elenden Schließerdienites vorgekommen, daß er
Sie Klagen und Vorwürfe der Gefangenen nicht zu hHüren
brauchte; aber bald.wurde ihm die Stille unheimlich und
jein Gemwijjen fing an zu ſbrechen, je länger als die
Gräſin |chwieg. ! .

Er mußte ſie jede Nacht ſehen, wie fie matt unDd er“
Ichöpft auf ihrem harten Lager von der Angſt und dem
Sammer des Tages auzruhte, un für den kommenden
nene Kraft zu jammeln, er mußte erfennen, daß en ſolches
Qeben mur ein langjames, qualvolles Sterben war, man
hHatte {ie nicht todten wollen, aber man zwWang e 3
{terben, und er gehörte mit zu denen, welche dieſen fürch-



j terlichen gwang ausübten. Fortſetzung folat!


 
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