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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0271

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rz, 1898.






adttheater I


Aufzügen
Uhr.



Grigeint ait Ausnahme der Gomns snd Feiertage
Samfags mit Unterbhaltungsbeiläge, ‘ Breis vierteljahrlich
Ml 120° o6ne Zrägeriohn . Bofanfihlag, Beftellungen





für und



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Anzeige⸗ Blatt für bie AmtSbezirie Heibelbern,
4 ancl. — Weinheim, Schwebingen, Bhilippeburg,
Biehloch Brnchfal, Bretten, Ne fargemünd, Musbach

























dei den Voßanfalten u bei her rpebition Ziwingerfiraße 7, — — — ‘8D., Wertheinnae,

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är 67 Qufins Seder — —— Seidelberg, Mittwoch, den 22 Mürz 1893. — —
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Beſtellungen


ſämmtlichen Poſtanſtalten, bei unjeren Trägerinnen
owie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwiuger-
ſtraße 7, entgegengenommen.

Verlag des „FPfälzer Bote.‘





* Die Etffelturift


netenhauſe bioß von Centrumsabgeordneten bekämpft


Dem Hauſe wird in Folge deffen,
wie der „Köln. Volksztg berichtet wird, in dieſen
Tagen ein von faſt 100 Abgeordneten des «Centrums
der Nationalliberaien, der Freiſinnigen und
Konſervativen“ und Freikonſervativen

Staffeltarife verlungt. Leider wird es mit Rückſicht
auf den abzuwartenden Kummiffionzbericht kaum er:


lung zu bringen.

Auch vom Vorſtand des badiſchen Zweigvereins
Lutſcher Müller wird in einem Geſuch an das Gr
Miniſterium des Innern in Karlsruhe um Aufhebung
der Staffeltarife für Getreide
petitionirt Die Petition hat folgenden Worilaut!

Der Vorſtand unſeres Vereins hat in Folge der
immer größer werdenden Schaͤdigung feiner Mit-
glieder, durch die am 1: September. 1891 verſuchs-


Mühlenfabrikate im Local- und directen Verkehr der
königl. preußiſchen Staatsbahnen, beſchloſſen:

Ein hohes Großherzogl. Minifterium ergebenſt zu
erſuchen, dahin wirken zulwollen, daß dieſe Tarife
baldmoͤglichſt wieder außer Kraft geſetzt werden. Un-
ſere Bitte geſtatten wir folgeudermaßen zu begründen:

Dex angebliche Nothſtand, wegen dem die Staffel-
tarıfe im September 1891 eingeführt wuͤrden, iſt
längit vorüber; die Getreidepreife find ſo billig, wie
faum zuvor Der Grund zur Herftellung der Tarife
iſt ſonit in Wegfall gekomimen und feine Beſeitigung
wäre um ſo mehr zu erwarten gewefen, als er ſelbſt
im Jahre 1891 feinen Zweck nicht erfüllt hat.





Die Getreidetrausporte im Spätjahr 189u. auch


Ernte von Norden und Oſten nach dem Weſten und
Südweſten unſeres Vaterlandes außerſt unerheblich,
und fonnten deshalb in letzteren Gegenden die hohen
Hetreidepreiſe nicht abſchwaͤchen Elft ſeit der guten
Ernte des letzten Jahres kominen Getreide u. Mühlen:
fabrikate in großen Mengen zu uns und drücken die


wirthſchaft und Müllerei immer tiefer und tiefer Die
dringenden Angebote und Lieferungen aus dem Oſten

und Norden haͤben ın der That die Preiſe unſeres
heimiſchen Getreides ſeit 4-—5 Monalen mehr ge-

kaniſcher Winterweizen, der unſerm Landweizen am
ähnlichſten iſt, um Mark pro Sack
höher gehalten wird, als unſer einheimiſcher Weizen.
Hierzu kommt nun noch die vermehrte Mehlzufuhr,
woduͤrch unſer Abſatz erſchwert und die Verkaufspreiſe
unter die Eerſtellungskoſten geworfen wurden, ſo daß
es nicht zu verwundern iſt, wenn bei ſolch unlohnen-
dem Geſchäftsgange die Müller gezwungen ſind, den
Preis des heimiſchen Getreides auf das Aeußerſte zu


den norddeurſchen Mühlen beſtehen zu können.
auch ſelbſt bei allen Auſtrengungen und bei der billig-
ſten Produktion ſind uns langjährige Abſatzgebiete,
welche in
liegen, faſt ganz verloren gegangen; ſo z. B.
der Saargegend; wir ſind nicht mehr

; einmal dem Frachtvorzug unſerer norddeutſchen Con-
eurrenten entſpricht.

Die Staffeltarife ſchädigen in gleich ſchwerer
Weiſe die Mühleninduntie und die Landwirihſchaft
unſexes iudweſtdeutſchen Vaterlandes. — Die
Hirthſchaft ſoll durch die Getreidezoͤlle
Ausland geſchützt werden,
für ihre Produkte zu erzielen; durch ſolche abnorme
Tarife werden aber willtürlich die Wirkungen der
gengraphiſchen Lage und der Hrtlichen Entfernung
verſchaben und der Schutz, welcher der Landwirth-

gegen das



gleichmäßig zu Theil werden foll,

einzelner Landestheilen zu Gunften anuderer durch



ſind in den Gebſcten der Waſſerſtraßen die Trass-
portkoſten pr. Bahn
aber der Confument bez Händler bedient fich bei dem










Folge des Staffeltarifes ganz unbedeutenden

Frachtunterſchiede doch lieber des einfacheren, ſchnel-

lerem und zuverläffigeren Bahnbezugs und diefe Vor-
theile ſind die Urfachen, daß hauptfächlich Mehl in
; größen Quantitäten auf diefeni Wege zu uns fommt.

Hierin liegt die größte Gefahr und Schädigung für
unſere heimiſche Nühleninduftrie Wit haben ſchon
in früheren Eingaben hervorgehoben, daß durch die

gleiche Tarifirung von Mehl und Getreide der norde
bemfcf)eq Müller nur für ca. 60—70%0 des Rohpco:
; duftes die Fracht zahlt, weil er Die Futterſtoffe und
Abfälle bei ſich berwerthet u. nicht zu verfraͤchken hat.
Die Differenz aus dieſer Frachterſparniß ift bei größze-
ren Entfernungen weitaus höher als uufer Bruttonutzen
und läßt ſich hieraus auf die ſchwierigen Berhältniffe
ſchließen, mit denen die ſüddeuiſche Mühleninduftrie

zu kämpfen hat, wenn jeßt von allen Seiten Mehl
br. Bahn in leichteſter Weiſe und kürzeſter Zeit zu

uns geworfen werden kann! Daß durch eine noth-
leidende Mühleninduſtrie die Laudwirthſchaft auf das
Ichwerſte mitgeſchädigt wird, iſt außer aller Frage.
Eine noch ſchlimmere Wirkung werden die Staffeltarife
Aausüben, wenn der ruſſiſche Handelsvertrag zu Stande
kommt und ruſſiſches Getreide und Mehl, oder das
aus ruſſiſchem Getreide von den Grenzmühlen erzeugte
Vehl zu dieſen Tariffätzen zu uns gefahren wird.
Es iſt zu befürchten, daß an geeigneten Eingangs-

plätzen neue große Mühleuetabliſſeinents gegründet
werden, deren Koneurrenz wir ſchutz⸗ und machtlos
gegenüberſtehen würden. Alle Ausnahnietarife fiud
ein ſchweres Unrecht zu Gunſten Cinzelner auf Koſten
Faͤhllofer anderer Intereſſenten; ſie ſind und bleiben
; ein gewoltſamer Eingriff in {jeit Jahren beſtehenden
Erwerbs⸗ und Beſitzderhältniſſe Wir veclangen für
/ un8 feinen Vorzug, aber wir wollen auch nicht die
hilfloſen Opfer einer einſeitigen Begünſtigung werden.
Geſtützt auf diefe Ausfühtungen richten wir noch-
mals an ein hoͤhes Großh! Miniſterium des Innern
die gehorſamſte und angelegentlichſte Bitte, Hochdas-
ſelbe möge bemüih ſein und darauf dringen, daß die
im September 1891 eingeführten Staffeltarife für
für Getreide und Mehl in möglichſter Bälde aufge-
hoben werde.

Ehrerbietigſt!
Der Vorſtand des badiſchen Zweigverbandes
vom Verbande deutſcher Müller:
Joſef Werner,
Vorſitzender.











Die feinoͤlichen Brüser.
66) Roman von H. v. Nemagen.
Nachdruch verb.)

„ „Die Tochter des Krämerz ſteht nicht mehr zwiſchen
Dir und Deinem Jdeal und als Herr von Adlerftein
darfſt Du dem Baron Braunfels anders gegenübertreten ;
Du- biſt nicht mehr ein mittellojer jüngerer Sohn, der

— ihm verlanat, was er hefibt, ‚und ihm nichts
bietet, al3 fich jelbit — Dı biſt iın gleichwerthig gewor-


ſolche zuzufügen.“

Schloßherr von Adlerſtein wäre ich? rief Michael

—— und eine leichte Nöthe itieg ihm - in das
eſicht.

„Sa, fo, Brüderchen Du haſt es noch nicht der Mühe
werth gehalten die Urkunde zu lejen, welche Dih Ddazır
macht! Da, nimm und überzeuge Dich.“

Michael griff haſtig nach dem Bergament und begann
zu leſen, Wenzel beobachtıte ihn Icharf ; nur einmal und
nur flüchtig Jah er e8 in den Augen des Bruders ‚auf-
leuchten, aber er war damik zufrieden.

„ 30 bin e8, aber um welchen Breis !” fagte Michael
und legte dıe Urkunde wieder auf den Tijh. „“ Walde-
mav, Waldemar, Du haſt mir das Leben gerettet, Du
nachſt mich reich, damit ıc glücklich werden joll, . und ich
— doch {o arın, jo unglüicklich gemacht, daß der
Tod ein Gepwinpn für Dih ift.“

„Shäme DiO Michael! Waldemar meint e& 0
gut mit Dir, und Du mißgönnſt ihm woͤhl gar-die Reiſe,
Die er machen will, um ſich zu zerſtreuen und wiedec auf-
zuheitern
„ „Um den Tod zu Yuchen, Wenzel! Kein Wort — ich
Tühle eS, daß er ſterben will, ich jehe ja, wie lebensfaͤlt
er ilt. unp ſagte er nicht, eS wäre unbeltimmt, wann er
hHeimfehrte ? Bekunden e3 die Anordnungen/ welche er ge-

troffen hat nicht deutlich genug, daß er “ nimmer Deimzu-
kehren gedenkt ?“ — S
„Du ſchwatzeſt wie ein Kind! Wer eine aroße Reiſe

antritf, wie fönnte er Zeit und Stunde Dder Rlickkehr he-
jtimmen? AWer eine große Reiſe antritt, ijt e8 dann nicht
deſſen Pflicht! daß er zuvor ſein vaus beitellt, damit er
weiß, was er jeinem VBerwalter hinterläßt und jbväter von
ihın zurücdfordern kannn ? Hier, durch diefes Bergament
hat mich Waldemar zu feinenm Vertvalter gemacdcht, nicht
etwanzu ſeinem Srben und Nachfolger!. Wäre er ge-
jonnen, nicht mehr zurüczufehren, mwas hätte ihn ab-
halten fünnen, mit mir ebenfo zu verfahren wie nıit Dir ?
Den Zvd will er fuchen, meinft Du? Dazu braucht Wal-
demar wahrhaftig nicht in Ddie weite Welt zu gehen, Dden
Tod fonnte er auch hier finden, und unten in der Ahnen-
gruft am Sarge feiner Hildegard wäre der richtige Plaͤtz
Dazır. geweſen!!

Aber der Tod lann ihn ereilen, wenn er in der
Hremde umherftreift.“

Vicht auch dahetm, nicht auch in ſeinem Bette?“

Wer aber treibt ihn hinaus?“ *

„Gein freier Wille, jein eigener Eutſchluß! Oder iſt
er nicht Herr über ſich ſelbſt?“

Wwenn er nicht in dem Wahne Lebte, ſeine Hildegard fer
ihm geftorben ?-




‚ „ Du verdankft diejem Wahne die einzige Möoglichkeit,
die Hand' der Baroneß dwig zu gewinnen.“

.. „Würde ev den Entjehluß ausführen, wenn er wüßte,
jeine Hildegard Iebe uoch, Lebe an dem Orte, welchen er
meiden und fliehen will?“

Tod und Tenfel. !“ „xief Wenz: 1 und f{tampfte Dden
Boden mit dem Fuß „wozu haben wir denn das ganze
Stücklein anufgefpielt? Ettva Waldemars . wegen? Oder
nicht vielmehr Deinetwegen? Habe ich Dir nicht zu guter
Zeit den Rath gegeben, um ‚des Glückes Deines Bruderz
wegen . Deinem Glhüicke, zı entfagen, das Bild der Baroneß
Diefes fchöne Bild mit blonden Loden und Irommen,
blauen Augen, mit Wangen wie Milch und Blut und ſiß







von Dir zu werfen, zu bergeffen? Und Dı Haft mir nicht
hethenert, 8 Du es nicht fönntejt? Halt Dır niht. ge-
ihworen, Rache zu nehmen ? Haſt Du nicht gerufen, fort
mi

„&3 iſt anders gefonımen, al8 ich gedacht, ganz
anders !“ *

„Du haſt freilich nicht das Glück gehabt, Deinen
Bruder über, den Verluſt tröften zu fünnen, welcdhen Du
ihm 8Uugelligt — das ift aber auch Alles ! Er wil {fich
jeLbit trölten — mag er e8 thun! Sonit mwüßte ich niQt,
Daß etwas anders gefonı men waͤre Sch habe Dir gefagt
er würde Dır um Deines brüderlichen Troſtes . willen
eines ſeiner Schlöſſer zum Hochzeitsgeſchenke Mmachen,. und
Du haſt es und wirſt Doch wahrhaftig nicht behaupten-
daß es wentger Werth für Dich hHätte, weil er Dır nicht
exrlaubt hat, Dein Tröftertalent an ihm z beweijen? Sch
habe Dir gefagt, Du wirjt der Gemahl der ſchönen Hed-
wig, der Erbe von Braunfels ſein, und Du haſt e$ in


„Und wenn ich e$ geworden bin Wenzel? Mir däucht
Ddann jollte noch Ctwas gefdhehen — Deine Wahrfagung
hatte drei Theile!”

- ennn ſich die beiden erſten erfüllt haben, {o fönnte
ja auch der Dritte in Erfülung gehen !”

„Könnte? Aüönnte er blos? Sr muß, ſage ich Dir,
Wenzel!“

„Wenn Du mir verfprichtt, Wichael, beſonnen zu ſein
und Nichts zu übereilen — Jobald die Heit gefommen ift,
will ih es Dir gern üherlaſſen, Deinen Bruder und
SebenSretter und Wohlthäter hinzuführen in das Thurni-
verließ und zu ihm zu ſagen: Hier iſt Deine Hildegard,
nimm fie Dir wieder und jet mir nicht böfe, daß ich mit
Dir diefes bischen Veritec -gefpielt habe.“

‚. „Miir willſt du das überlaften 78Du biſt ſehr freund-
lich Wenzel.“

Fortſetzung folgt.)



lächelnden Linpen aus Deinem Herzen herauszureißen,


 
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