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5ei ben Bokanfialten %, bei dar Wrpebition Awingerüraße 7,
nzeiycıBlatt {ür bie AmtSbezirlke Heba
NIg Weinhet, Shwebingen, DHuippsburg,
Möresung, Erncjal, Üretten, Nedargemünb, Mosbach
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Verautwortlicher KRedakteur :
Julius Secker in Heidelberg.
Br 24
|
Druch Barlag u Expedition von Gebr, —
in Babelberg, äwmacrflw&e 2
28. Sahra.
wird €S jeßt Zeit, da das neue Quartal vor der Thüre
ſteht. Wir buten aͤber nicht blos unſere bisherigen
Abonnenten, uns treu zu bleiben, ſondern auch nach
Moglichleit neue Leſer zu erwerben. Dieſe
unſere Bitte iſt noch nie vergebens geweſen; gerade
der Empfehlung der bisherigen Leſer verdanken wir
die ſteigende Verbreitung unſeres Biattes. Wir werden
unſerer bisherigen Haltung treuwu bleiben Wer
es mit der kath. Sache ernft meint, wer begreift, daß
für die kathol. Familie ein katholiſches Blatt
nöthig iſt, der wird und muß die katholiſche Preſſe
unterftützen. Die Centrumspreffe aber kauu
nur daun vollen Erfolg hHaben, wenn die katholiſche
In ſerate.
daß eine mächtige Preſſe die Grundlage des Erfolges
ift, deshalb unterſtützen ſie ihre Preſſe, wo ſie es nur
können; ein gleiches müſſen aͤuch die Katholiken
thun wenn ſie ihre Aufgabe und Pflicht erkennen und
erfüllen wollen
Wir ſind gern bereit, zum Zwecke der Verbreitung
unter Bekaunten und Freunden Brobenummern unſerer
uns geäußerten Wunſch in verlangter Anzahl überall
hin zu verſchicken; man wolle ſich zu dieſem Behufe
an unſere Expedition wenden
— Neueintretende Abonnenten erhalteu
u55 . gegem Einſendung der Poſtquittung den
Pfälzer Boten bis Eude ds. Mts. gratis zugeſchickt
Redaktion und Vetlag des Pfalzer Boten,
— 2 —
‚E Die nächſte Nummer des Pfälzer Boten
wird am nächſten Mittwoch, den 28. Dezember
Miltags verfendett.
8 “ ® Getdelberg, 23. Dez.
Die ſchöne Weihnachtszeit! Jener Stern der
Liebe, der die Weiſen aus dem Morgenlande unbe-
wußt zur Krippe des Erloͤſers nach dem Stalle bei
noch olliährlich um die Weihnachtszeit am Himmel
die Herzen der Menſchheit. Und gerade {o. wie die
Venſchen vor 1893 Jaͤhren vor dem blendenden
empfanden, daß eine große Stunde genaht ſei gerade
ſo wie ſie nur ahn ten daß auch ſie theil an dem
Segen dieſer Stunde haͤtten/ ſo iſt es auch heute noch
Die Weiſen aus dem Morgenlande, Joſef Maria u.
die Hirten, ſie wußten und glaubten, daß in dem
armſeligen Felſenſtalle der Erlöſer, der Verheißer ge-
boren war. Der wahre Chrift, der glaubt, weiß
auch hHeute, dab ſein Heilano leht und forget für die
ganze Menſchheit; und diejenigen, die den Weg ver-
laſſen, oder noch nicht die Gnade der Erkenntniß
Frteden verkündete‘ der Engel den Firten,
— —
und unentwegt unſere Pflicht zu thun, jeder an ſeinem
Platze Gehen wir unjern Weg, wie ihn der Sott-
menſch wandelte, in Arbeit und Gebet, treuer Pflicht-
erfülung bis in den Tod und alle, alle Handlungen
duzhhaucht von jenem großen, heiligen. Gebot der
Lächſtenliebe! Wenn wir jo . Weihnachten feiern
daun wird es in Wahrheit ein feliges fröhliches/
gnadenbringendes Feſt ſein. Das walte Gott!
Und nun woͤllen wir alles abſtreifen, was an
Sorgen unſer Herz belaſtet, und uns ganzder reinen
&, wenn doch dieſer gute Wille vorhanden ‘ wäre,
wieviel Leid und wiepiel Elend würde mit einem
Die felige, froͤhliche Weihnachts-
glättet; e3 herrſcht Frteden wie er immer herrfchen
ſollte! Wer es iſt ein Ernft mit dieſer Friedensftim-
; u . nddy den‘ Feiertagen‘ mit
xerſtärkter Kraft gefüährt zu werden Was im vorigen
Jahre durch die Militätvorlage * gefäet ' wurde es
hellen merde. Und doch iſt dieſe Frage auch 1893
wunderbarer HimmelSglanz ſtrahlt friedebringend in
gedenken, die Da mihjelig ſind und beladen! War
doch der Stern über der Krippe das Morgenlicht für
in Zukunft.
heute feine hl. Kirche der beſte Mnwalt, die ficherfte
Schubftätte deren, die ihr Brot Ddurch ihrer Hände
Arbeit mühjam erringen müffen, und dieſe Schaar ift
groß. \ ‚ ;
Wir wollen auch ferner hoffen und vertrauen auf
die ſtete Hülfe, die der Erlöfer allen denen verheißen
uns „Dder. Heiland geboren welcher ift Chriſtus der
Herr!! Vir brauchen nur Hinzutreten zu ihm und
anzubeten. - Und weun wir dies gethau und.- ung am
Ahende um-den firahlenden Weihnacht2haum ſchaaren,
auch wenn er noch ſo Mein ift,.. dann werden wir
jenen Frieden empfinden, der denen verheißen iſt, die
guten Willens ſind. ; ;
Der Plälzer Bote aber tritt auch in dieſem Jahre
zu ſeinen Freunden mit aufrichtigem Herzen hin und
wünſcht allen ein
glückſeliges, frohes Weihnachtsfeſt!
wit ohenübetNeht.
® Heidelberg, 23. Dezember.
An liebſten wmöchten wir heute weiter plaudern
vem Tanrengrün und Kerzenſcheiu, von ſtillen Sottea.
frieden! von glücklichen zufriedenen Menfchen, Deren
e8 ']a auch auf der Welt noch gibt! Aber was ſcheert
ſich Die Politt um Weihnachlen? ' Gbenio wenig wie
die Mümer e& gethan, da Der Eehſer ( gebeyen Kourdel
Und benno® müffer wir, wic’tmnmer wleder fagen, Die
Welt hat auch heute den Heiland noch ſo nothig wie
vor 1893 Jahren. © 580
‚Das Parlament hat feine Thore geſchloſſen Die
Handelsvertrage hat Herr Capribi noch Aucklich
zun Lagerfenfter hinaus auf die untenfehenden Dilfer-
böfen Konſervanben die ihu ſo gerne den Weg aller
Niniſter geſchickt Hätten. * Juͤdeffen ſagen die guten
Konſerpativen nicht wie Balentin : „Geſchehen iſt leider
geſchehen, und' wie es gehen kann wird's gehen, “ ſon-
dern ſie ruͤſten ſich zu neuem Kampfe {hon jetzt. Der
neune Handelsvertrag mit Rußland fcheint von den
„Unterhändlerit“ in ſeinen Einzelheiten — ı die natlir.
lich noch gar nicht belannt ſind — ferlig geſtellt zu
ſein Ddenn wie berichtet wird, liege er jetzt in Ruß
fand zur Genehmigung vor. Das ' gemüthtiche Unter”
_ AVeihnachten.,
; Beswungen Jag die furchterftarrte Welt‘; -
„ Des. Nömeradlers feggemwohnte Schwingen
Sie hHatten nach jJahrhundertlangem Ringen
Zum Horiten ſich ein blutig Feid beitellt.
Der Cäjar ſprach; vor ſeiner Stimme Macht
Erbleichten bebend ſelbſt die fernften: Lande,
Umarmt vom. Grimm. der ſchweren Sijenbande,.
Der Erdkreis ſtöhntẽ dumpf in Knechtesmaͤcht
Da Nammte plößlih in die Grabesnacht
ö Bom Morgeniand ein liebliches Erglühen,
; Und liebeſtrahlend heil’ge Feuer {prühen
; ,3n nie geſehener, wunderJamer Vracht. ..
Ein Sarg, wie ihn die Erde nie vernahm
. Durchtönet jüß die wetterichweren Lüfte:
Erbeh Dih Menſchheit! Deines Todes Grüfte,
Sie ſind geſprengt! Der Weltenheiland fam.“
(r famı in ſtiler Nacht, als armes . Kind
Und nicht umbrauft von wilden Zubeltönen ;
Zoch heaht er Zried und ZIreude allen jenen,
Die ſich ihm nahn und guten Willens {ind.
Er famı als Kind, und ſeiner Lehre Kraft
Lecbracb der Gößen. kalte Heiligthümer,
‚ Des Roͤmers Silavenreich verfank in Trümmer,
Vom Lenzeshauch der Liebe hingeraͤfft
n harten Stein zum Lager ſich zu wählen !:
&© mög‘. ihr Hauch auch unjer Hers befeelen,
Zu timmen in der Engel Lobgefang !
; Blümmel.
Gräfin Magdalene:
Von M du-Campfranc.
Mit Autorijation ins Deutſche übertragen von
Ph;· Zreidank.
S . K X . (NMahHdruk verb)
Im Begriffe, Sahne in den Thee ihres Sohnes ‘ zu
;
}
aus welcher er ſich bedtente
die der hineingeworfene Zucker in jeiner. Taſſe ı auffteigen
Ließ, MNog;ab; und zu ein fragender Blick hinüber zu jeiner
* —— dieſe {tumme Frage.
, mu
Iäftigen befannt machen, . Tieber Sohn,“ begann. die Ora
in ohne Umfehweije, . „Mir wurden yeute Vorfhläge ge-
macht; Ach bald zu vermählen.“ *
Sraf Herbert zuckte bei diefen Worten zufammen.
5 Heirathspläne !! :,“ xief er / Iurz. „Meine. Mautter
Vie Lanı ich mir mit meinen dreiundzwanzig Sahren Jolche
Hejeln anlegen ! 2
Niemals wäre mir ſolches eingefallen !“
Ernſten Tones ermiderte die Gräfin :
‚. „Unter gewöhnlichen Umftänden, lieber Sohn, würde
ich Sir volſtändig beipflichten, aber es handelt ſich Hier,
— bedenken mußt, um eine ganz unverhoffte
arthie.”
Der blonde Kopf des Grafen Herbert richtete ſich er-
wartunasvoll auf **
Du Jagit, e8 erdffne ſich mir eine ganz unverhoͤffte,
glänzende Parthie ?.. . .“ 2
eher ales Erwarten glänzend,“ warf die Oräfin ein,
„und noch mehr, fie wurde von Deineni Großontel dem
Srafen Luitpold von Hogenbraburg; angeregt. Diefje. ein-
ige Erwägung muß Didh zu reiflicher Ueberlegung jeines
fanes veranlafien, denn Du bijt der einzige Erbe Deines
— —————⏑0
Nachdem Herbert einen Schluck „ Thee mit Cognac..ge-
„ vaͤre untröſtlich meinent. GroBonfel. nicht ent-
gegenfominen zu fonnen, „obwohl er mir gegenüber feine
D ( ( au Beigen ‚DBeliebt. - Außer
jeinem {trafegifdhen Arbeiten müßte i nichts anzugeben,
wofür er fonft in der Welt irgend welchesS. : Inkterefie be-
äße: Das Herz mwird Dei ihnı durch den. Veritand erfegt.
Sr wil mich allo verheirathen und die : geplante: Barthie
W eine u glänzende ? Unter: fol-
chen Umftänden müßte ich faſt wahnfinnig fein, nicht da-
vaufseinzugehen. Und doch Kiebe ich die. Freibeit. {o:jeDr,
Daß ich Davon träumte. mir ſelbſt nach eigener Neigung die
®attin möählen zu dürfen, wenn ich duß tragen follte, das
Junggeſellenleben mit den Feſſeln einer Che,zu vertaufdhen.
So longe gedachte‘ ich noch ‚mein. Leben zu genießen . ...
; ZTrogdem bin ichgewiß nicht abgeneigt, . eine Heirath
aber, wie gefagt, ich habe abjolut teine. Eile
Amit.
‚ ur eine ganz vorzügliche Parthie . würde. mıd von
meinen @©rundjäßen abzubringen vermögen:“ v ..
Während.Ddiejer in militärijcher iKürze herausgeſtoße-
ten Pede ihres Sohnes 30g die Gräftn. einen Brief aus
Dem wieder geöffneten. @othaer Alınanacdh hervor.
„Bevor Du noch einmal {agl,: dak D e8 mit Deiner
Vermählung, gar nicht eilig hajt, Keber Sohn,. nehme Dir
doch erit die Mithe, dieje Auskünfte zu Lefen, welche mir
Dein Großonkel gegeben het Du-wirft daun fehen, daß
Bernunft und Herz hier ihre Rechnung . finden .. werden,
denn mur in diefer Vereinigung gibt e& alücliche Chen.
Das „Sdeal einer joldjen Verbindung find Schönheit, Reich-
fhum und vornehme Geburt, und alles dies frifft auf Die
Aarthie zu, welde Dir angeboten ijt. Die junge Dame
gehört unferer Welt an,“ fuhr die Dame begeiftert ſort.
„Unjerer Gejellichaft, in welcher uur reines ®old ohne
jegliche Beimijchung ge[Mäßt mird. Wenn Dl mir eines
Lages eine Lochter inz Haus fithren folltejt, Heber Herbert,
weldhe nicht unjerem Rreife angehört, würde ih Dir diefen
Fehlhit niemals verzeihen fonnen, denn Adel verpflichtet.
Nehme Deine Ahnen als Borbild.