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ö8 ven Moßanflalien ber —⏑ 4 7. — Wertheintze,
— —— Redattenr:
Julius Jeder in Heidelberg.
27
| Drzt, Barlag m. Crpedition von Gebr. 4 „m;
m $ * Zwiugerftraßze 2 Jahtg.
Sar Monat November tritt ſowohl der
deutiche Reichstag als auch der badijhe Landtag
zuſammen und ſtehen äußerſt intereffaute Verhand-
lungen in beiden gefeßgebenden Körperfchaften in
Yusficht, . Wir empfehlen deshalb, unjeren „Bfälzer
Boten“, der über Alles pünktlih Bericht erftatten
wird, für die beiden Monate November
uUund Dezember zu beſtelle
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V A E
} n— Des * — wegen erſcheint
morgen kein Pfälzer Bote. Die nächſte Nummer wird
am Donnerſtag Mittag ausgegeben.
Allerheiligen und Allerſeelen.
Einmal im Jahre zieht die Hand der Kirche den
Schleier zurück, melcher dem irdijchen Ange das ge:
Imnißvoͤle Jeufeits verhüllt. Die Kirche wendet
Dimmel8, in jene Heimath, welche jede gläubige Seele
Mit der tiefen Sehnſucht, mit weicher die Bruft des
oſes erfüllt war, da er vom Berge Nebo aus das
Land der Verheißung ſchaute. In den lichten Sphären
ver diefer molfenbeichatteten Weit erblict dad geiſtige
Uge des gläubigen Chriſten heute Apoſtel, Martyrer,
Ungfrauen und Heilige in unendlichem Huldigungs-
Möge ihm vergbnuͤt ſein nach der kurzen Pilgerfahrt
Dienieden, auch einft in diejer ftrahlenden Schaar zu
ehen, Und per crucem ad Iucem — durch Kreuz
sum Licht! ſagt uns die Stimme des Gewifſens in
Unferem Inuern. Chriftus jelbſt und feine Apoftel,
e die ihnen im Leben und Sterben gefolgt find,
Baben durch Wort und Beiſpiel dies gelehrt und
Iuten Lampf gekämpft. Ohne Kampf fkein Sieg,
One Sieg keine Krone! Hier unten auf der Erde
über tliugen die Glocen mächtig in der Runde, ge-
Yagen voͤn der Orgel ftarken, tiefen Akkorden ertünt
© Weihegefang beim hehren euchariſtiſchen Opfer u.
Sermifcht fich, gleich des Tymianz Wolten empor-
leigend mit den himmliſchen Chören zum Lobe des
ANbeiungswürdigen göttlihen Lammes. So feiert die
e Äherheilihen zu jeglicher Jahresfrift, bi8s der
Weltdramas. Daͤnn wird der Athem im menſchlichen
Staube ſich wieder entfachen, in Höhen und Tiefen,
im dunkelſten Schlunde,
Meeresgrund, wo der Kampf
felde, in des Kerkers Nacht,
leben und zu weben anfangen.
„Dann regt es ſich ſelber im heißen Sand
Der glühenden Steppen, im Wüftenbrand,
&0 verging der Ströme Spur;
Wo mit giftiger Macht
Der Samum zur Nacht
Durch die Karawane fuhr;
Von Meer zu Meer, von Strand zu Strand
Gebiert neu ſeine Todten das Land.“
Dann mündet der Strom der Zeiten in das ufer-
loſe Meer der Ewigkeit und es heginnt für immer
bietet, zum — Grabe.
Bedeutungsvoll läßt die Kirche unmittelbar
das Feſt Allerheiligen das Gedächtniß der noch
Heinigungsorte, im Fegfeuer, zurücgehaltenen Seelen
folgen. Opfer und Gebet der fie noch Ueberlebenden
ſteigen für ſie zum Himmel, um ihre baldige Erlöſ-
ung und Zulaſſung zur beſeligenden Anſchauung
Sottes flehend, während treue
Ruheſtaͤtten auf den chriſttichen „Gottesäckern-
auf
im
ſich! ſchmücken, wobei ſo manche Thräne ſchmerz-
lich liebender Exinnerung auf die ſtummen Grabes-
hügel fällt.
dem Blute des Lammes erkauften Seelen emporſchweben
zum Throne ihres Schöpfers und Erlöjer8, wo dann
Friede!
uns Lebende ſein Gutes. Ueber dem ſo reichlich be-
ſäeten Todtenfelde thront die furchtbare Majeſtät des
göttlichen Wortes: „Ihr müßt fterben!“ „Kirchhöfe“,
jagt Alhan Stolz, „bringen Gedauken und Anſichten
wieder in das rechte Gleichgewicht
Schein; die Erbärmlichkeiten des Lebenz blähen ſich
auf und machen ſich wichtig. Die Auſchauung des
Todes aber nimmt das Vergrößerungsglas der Ein-
bildung hinweg.“
zur aroßen Gemeinſchaft der Heiligen Triumphirende,
— —
leidende und ſtreitende Kirche bilden zuſammen den
myſtiſchen Leib, deſſen Haupt Chriſtus ijt.
Jene haben ihr Lebenstagewerk vollbracht, wir
ſtehen mitien drin! Wilder Kampf umwogt das Bau-
mer Jeſu Chriſti. Eine gottentfremdete Wiſſenſchaft,
unchriſtliche Ausbeutung des Nebenmenſchen, ſchlechtes
Beiſpiel haben in weiten Kreifen einen tiefen Verfall
des Glaubens und der Sitten erzeugt und dadurch
beſonders den heute entbranuten Kampf der Beſttzloſen
gegen die Beſitzenden, das eigentlich Gefährliche für
Baterland und Kirche, ja für aNe ideelen Güter der
Menſchheit hervorgerufen. Da heißt e& vor Allem
für den katholiſchen Chriſten: „Stehe treu und feſt
zur Fahne, zu der du gefhworen!“ Dieſe Fahne iſt
das Kreuz, jeues Kreuz/ daͤs einft auf Golgaͤtha zwi-
ſchen Himmel und Erde aufgepflanzt wurde und das
am Ende der Zeiten wiedekum erfcheinen wird am
Firmamente, als das Zeichen des Menſchenſohnes
des Beltenrichters, ſiegkeich und furchtbar ſeinen
Feinden.
Der Blick auf jene große Stunde muß uns ſtärken
im heißen Streitè der Jetztzeit, in dieſem Kamßfe für
Eoͤtt und Vaterland, für den Altar und den heimi-
ſchen Herd, wie der alten Roͤmer ſchönes Wort lau-
tete. Die Mühſale desſelben, die Rauhheit u. Steile
der Bahn, welche uns das Kreuzespanier führt, dür-
fen uns nicht abſchrecken; im Gegentheil:
„Wo der Kreuzdorn ſteht, am Klippengeheg
Nur zu, nur zu: da gehl der richtige Weg !“
' 908 Genteum und die- nenen Steuerprojelte,
i Der Centrumsführer Abg. Dr. gieber
hat ſich am Sonutag in Elberfeld nach der „Nieders
rhein. Volksztg.“ über die Reichs ſteuerprojekte
' geäußert. Derſelbe bemerkte danach folgendes :
„Nur zwei der hervorgetretenen Steuerentwürfe
will ich erwaͤhnen, zunächſt die T abakſteuer.
Wir haben immer geſagt, die Gewichtsſteuer ſei
eine Ungerechtigkeit, weün der arme Arbeiter für
ſein Päckchen „AB“ die gleiche Steuer bezahlen
muß, wie der Wohlhabende für feine feinſtẽ Ha-
danna. Wir haben es immer gefagt und darauf
hingewieſen, daß an Stelle der Gewichtsſteuer die
Vexthſteuer treten müſfe. Waz mnun die
; Beinfteuer hetrifft, ſo wohne ich viel zu nahe
; am ſchönen Rhein⸗ und Main-Sau, um nicht die
drückende Lage und die mißlichen Verhältniſfe der
armen Winzer genau zu keuͤuen Aber wir haben
Am Tage Allerſeelen.
Die Volksmenge wandert, hinaus zum Friedhof heut,
&3 find die legten Blumen den Todten Hingeftreut,
bjeitz den vielen andern ſteht eine Frau allein,
it thränenvollen Augen, vor einem grauen Stein.
Laͤngft hat man ihr begraben zwei Kindlein klein
__ und zart, .
Die mild der Herr verſchonte, vor langer Pilger-
- TäOrt, .
Doch leife ſpricht die Mutter, ihr zoget hin zum
2 2
Ihr ſeid in Gott geborgen und um Euch wein ich
nicht.
©8 30g hinaus in's Leben mein drittes liebes gind,
Ihr ſeid im fich’ren Hafen, er Kämpft mit Sturm
und Wind, ;
Sr ſchied von meinem Herzen, Herr Jeg’ne ſeinen Weg,
nd wa ein Abgrund gähnet, zeig ihm den fich’ren
Steg!
Rie nebt ich ihn ſo innig, mein Alles war er mir,
ort mußt er, fort in's Weite und einſam ſteh' ich
hier. — ;
bf‚bafi mein alternd Auge ihn doch noch einmal ſeh',
mir das Herz gebrochen, in ſeinem ſtilien Weh!
Fruh riefft Du dieſe Kleinen, o Herr in's Vater-
aus,
Jeſchůß mir auch den andern, in weiter Ferne draus!
0 Detete die Mutter am Alerfeelentag,
Dann Jaul dic Nacht und Schweigen bedeckt den
Todteuhaag.
* Treuer Siebe Lohn.
Roman von U. Kofen
Nachdruck verb.)
ſtreckte Beatriee ſeine Hand hin ſie machte
zu ergreifen wendetẽ ſich aber von
„Sie beben vor mir zurück weil ich ſein Onkel bin,“
jeufgte der Marquis. „SIch Kann Sie deswegen nicht
tadeln. Haben Sie nicht graufanı genug durch ihn ge-
litten? WÜber i wıll Sie rächen, liebes Kind. Gottfried
ſoll noch bitterẽ Thränen vergießen al3 Sie, Wwo-
e
} Vofern er was?“ fragte Beatrice mit ſchwacher
imme. ;
„Wofern er mir Giralda nicht zurücdgiebt. Ich liebe
das Mädcdhen, Beatrice. Sie ift {o unidhuldig und rein
und gut wie ein Engel. Und auch Ddas Mähchen liehte
mich mit der Hingebung eines zärtlidhen Kindes, bis ich
yoher Weiſe von mir ftieß. Nber ich muß ſie wieder
aben.
‚. Der Marquis feßte ſich nun an das Fenſter, um Bea-
frice und dem Freunde fjeine Heftig arbeitenden Züge zu
verbergen. — —
flüſterte der Graf, ſich in inniger
Vrd Trewor
eine Bewegung ſie
ihm ab.
Arme Beatrice,“
Sympathie zu der Tochter hHerabneigend. „Und während
all’ diefer Jahre jah icdh nicht tiefer in Die Seele, . wie
alle Welt, ahnte nidt daß Du. eine hoffnungslofe
SRtiebbe in Deinem Herzen trugft! Bergieb mir, mein armes
n “
Beatrice erhob . fih run um ſich in ihre eigenen Ge-
d;ßer zurückzuziehen Die Begleitung ihres VBaterz lehnte
ab.
Der Graf
MNeuigkeiten, die der Lebtere gebracht hatte
„So Herr Marquis von Zrewor, Sie haben beſchloſſen
@ottfrieb unter der Bedingung bei {ich aufzunehmen,
%sfif er Ihnen Giralda zurücdgiebt?“ forichte det
ra
Sie mißverſtehen mich, ich will ihm weder vergeben,
mä
ſie
noch ihn über meine Schwelle laſſen ich will nur von
ſeiner, Berfolgung abitehen.“
‚. „Und wenn Sie jterben, wird er Ihr Erbe, als ob
nichts geſchehen wäre.“
Das iſt ein wunder Punkt, Berril. Mein Gemitth
iſt heute ein Chaos von Haß und Liebe, Die Bitterkeit
und Rachjucht _ von Faͤhren fämpft‘ gegen die Neiguna
eines Tages. Zu Zeiten würde ich allẽes alles der Rache
an diefem Nattergezücht opfern und Ddiejen Gottfried
zerfreten, wie giftiges Gewirm und danır jehne ich mich
wieder nach dem Anbli des Lieblichen blauäugigen Maäd-
%etg und vor dieſem Sehnen erftirbt der Wunſch nach
ache
* beabſichtigen die ſogenannte Gräfin Arevalo zu
en ?”
„Ja, Freund.“
„Sine {Owere Aufgabe, Warum übertragen Sie die-
ſelbe nicht einem Detektive ?“
„Das ijt ein guter Gedanke, Sraf. Ich muß diele
Frau unvexweilt {prechen. Ormond, der all dieſe Entded-
ungen machte und der, ſonderhar genug, auf feine Be-
werbung um Beatrice verzichtet und Giralda zu freien
ſucht das Kind in der Umgebung des Schloffes
rewor
„Die Entdedung, daß Gottfried noch lebt, muß
chrectlich gewefen fein,“ bemerkte der Graf,
ſuch
ihm
als ſein Gaft
ſchwieg.
„ @. _Er {ah i in allen ſeinen goffnungen betrogen.
4 Sie mir einen gefchickten Detektiven empfehlen,
erri
„Sinen , detettive? Ja, gewiß. Ich erfuhr die
Adreſſe eines als beſonders berühmten Menfchen - dieſes
Ich werde ihn fogleich hierher. entbieten laſſen,
reund
Lord Trewor willigte nun ein und ein Diener des
44 Berril wurde an den Detektive Walter Borı ent-
endet.
. Nad) Verlauf einer Stunde meldete ſich der Mann
beim Grafen.
Der Marquis machte Born mit der Angelegenheit be-