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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0225

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Srfheint cägiı ait Ausnahme der Sonu⸗ und Heiertage
Samiftagt mit Unterhaltungsbeilage, Breiß viertehaͤhrlich
@ 1,20 odne Trägerlohn u voſtaxffchlag. VBefelungen
bei den Poſtanſtalten ı. dei der Grpebition Bwingerfiraße 7.





Wiesloch, Bruchfal, Bretten, Ne Torgemühnd, Mosbach
Eberbach/ Buchen Waldäyn,T.-Bı °80., Werfheimve,





It 6 Berantworklicher NMehaktenr :
$ % Julius Yeder in Heidelberg.





— — — 99 3@%







in Heidelberg/ Zwingerſtraße 7,
- — ——





Beſtellungen
auf den „Pfälzer Boten werden fortwährend bei
ſämmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen


ſtraße 7, entgegengenommen.





+ Die „Helle“ der Sozialdemokratie.
I

„Es iſt unbegreiflich,“ außerte ſich hierüber Stöcker,


was auch der Herr Abgeorduete Liebknecht in Halle


Deale bat; Sie hHaben gar feine! (Sehr richtig!
Echts) Was haben Sie für Ideaͤle? Uns iſt ein
Ideal das Vaterland aber für Sie iſt das, was
Jonft die Bruſt des Menjhen höher jchlagen laßi
Uchts. Sie verweigern ſogar in jedem Sahre das
Budget des Reiches Cachen bei den Sozialdemokraten).


Sie thun fönnen. Sie verweigen dem deutſchen
Reiche die Mittel zur Exiſtenz Sie ſtellen ſich außer-
dem in jedem Jahre mindeſtens einmal hin und ſagen
den Franzoſen, die Eroberung von Elſaß⸗Lothringen,
von unſeren deutſchen Provinzen, fei ein Unrecht.


der Kommunarden. Ift das Vaterlandsliebe ? MNein,


wir zwiſchen Oſten und Weſten ſtehen und uns rüſten
müffen! Wenn wir die kriegeriſchk Tüchtigkeit unſeres
Voikes erhöhen, fo ſchimpfen Sie auf das Einzige,
was uns in dieſem großen Kampfe zum Siege führen
kann Iſt das Vaterlandsliebe? Nein!

Sie haben auch nach Marx und Engels keine


tm das nach —: fittlich ift immer nur die Sitte,
und die Sitte iſt das Produkt der jeweiligen Geſell-
|aft. Alfo Sie fennen den lategoriſchen Imperativ
Kants, die heilige Pflicht des Menſchen nicht; ſondern
wWa8 in jedem Moͤmente dem fonuveränen Volke ge-
fällt, das ift Shnen fittlih. I das Sittlichkeit ?
— das iſt die Verneinung der Sittlichkeit! Bis



















Hört, wird es für Ihre Parteibeſtrebungen danken
Wir aber wollen zwar das Körnlein Wahrheit, welches
in Ihren Beſtrehungen liegt, aufnehmen und pflegen,


fämpft zu werden verdienen, bis zur Vernichtung


Ideen!

Abg. Hitze führte aus: „Der Herr Abgeordnete
Frohme hat ferner ſich darüber beſchwert, wie Herr
Richter in ſeinem Werkchen die Geſtaltung der Arbůts-


geſtellt hat, und hat ihn aufgefordert ſich die Lohn-
ſklaperei im heutigen Staate anzuſehen. Das iſt aber
doch heute nicht das Thema; Heute wollten wir nur
ſehen, wie es in dieſem Zukuͤnftoftaate ausſieht. reſp.
wie er ſich nach dem Sdeale geftaltet, mwie Sie es
uns immer vorführen. Der Herr Augeordnete Frohme
hat gemeint, der Arbeiterſtand habe gqroße ID eale,


erwirklichung finden kann Auch mich hat mit dem
Abgeordneten Stöcker der Fanntizmus überraſcht, der
ſich geſtern kundgab bei den Schlußworlen des Abge-
ordneten Bebel über die Stelle vom Himmel und
zamentlich bei der Daͤrlegung meines Freundes
Bachem über die Muferftehung. Meine Herren, ich
habe es bedauert, daß da die deutſche Arbeiterwelt
die ſozialiſtiſche Fraküon nicht beobachtet hat; es
war ein Bild, — — (Zurufe links) — Bitte, die
ganze Fraktion wurde fo laut in den Zurufen bei der
Darlegnng von Bachem, daß ich in der That das
Sefühl wieder befommen hHabe,. das ich haͤufig im
Leben habe: wenn Sie die Möglichkeit hätten, ihre
antireligibſen Beſtrebungen zum Siege zu führen oder
Ihren Zukunftsſtaat ins Leben zu rufen, dann wär-
den Sie mehr Gewicht darauf legen, den Glauben
und das Chriſtenthum aus der Welt zu treiben, als
wie Ihre ſozialen Ziele zu erreichen“

Deutſches Reich.

* Berlin, 7. März. General der Kavallerie, v.
Loe, iſt mit den Herten ſeiner Begleitung aus Rom
hierher zurückgekehrt und bereits vom Kaiſer empfan-
gen worden. Er iſt in Rom Gegenſtand ganz beſon-




audienz empfangen hat, ſprach ihm ſeinen warmen







Die feirrölichert Brüder.
Koman von H. v. NMemagen.
Nachdruck verb.)

Den ſell ſie dem Florian in zwei Bortionen zu trinken
* uD ihm Leinene Tücher in frijches Wafjer getaucht, auf

— legen, dann wirder, denk ich, Ruhe befommen ;
vergiß. mir aber nicht den lieben Gott zu bitien, daß er jeinen
Fen dazu gebe! Und weil Du dem Kranfen gar {o gut
il i mi gleich felbit aufnachen und zu Euch
Yinunferfteigen: e8 wird aber wohl eine gute Stunde und
Loch etwas darlber währen, ehe ich da bin, denn mit mir
gehts jeden Tag langjamer.”

‚.73 dankf Euch, Mutter Urfe‘, und werd Alles aus-
44 Was SOr mir aufgetragen habt,“ jagte Gottfried
Gruß die Stube und jprang mit dem

affer des Bächleins um die Wette zu Thal. .

ig „Dehüt Dich Hott. mein Bitbel !“ rief die Alte hinter
m her und fah ihm ımit freundlichen Bliden nach, biz er
hintet den Seljen verfhwunden war, danız nahm ſie aus
einem fißanbiä)mni_mei)rere Fläſehchen fegte e in ein
Handkörbeohen, ergriff ihren. S%rücfftncf und ſchlug - einen
$ eitenpfad. ein, ‚Dder auf Umwegen, aber weniger ſteil und
eichwerlich, in das Dorf hHinabführte.
8 Sufanne hatte inzwijdhen ene bange Beit an den

ette des franfen Anaben Verbracht. Die 1arre Ruhe,
\weldhe über ihn gefommen, mar bald wieder gewichen. und
£lne _ Wwilde Aufregung hHatte-fich jeiner beniächtigt, 10 daß
e ÜOre ganze Rraft hatte anwenden müjlen, „ um in im
& f 3u halten ; dabei Hatte er I0 verwortenes ‚Zeug von
thtfbenftern und der todien Gräfin und dem alten Schloß

rm geſprochen und dazwifchen fo Xlaut um Hilfe und
. ettung geJammert ; und nach dem Grafen Waldemar ge-
7* Daß 38 ihr durch Mark. und Bein gedrungen war
* Talte Schauer ihren Leib überlaufen Hatten. Endlich

ar Gottfried heimgefommen ; der gute Sunge war ge-
imnn_f‚ ſo ſchnelt ihm jeine Füße Irugen, und doch hHatle es

— Cwigfeit,gedünkt, . bı3. er wieder . da waͤr⸗
*7 — und dıe fühlenden Umfchläge ichienen eine
OhltHueNDe Wirkung auf Dden fiebernden Korian zu

56)















%Dmfmb é‚[„w dann wird es Dir wohlergehen, {o lange
ı lebſt

Wird er gewiß wieder gefund, Mutter?“ rief froh-
lockeüd der Knäbe.

„Ditt nur vecht darum, ſo wirds geſchehen! Jetzt
aber magit Du hinausgehen und Dich draußen ausjubeln


Gottfried huſchte durch die angelehnte Thür und eilte


„Shr habt eine aute Kinderzucht, Frau Meiſterin“,


‘ „Die Kinder ſind ſchon jebt meine einzige Freude!“
Die Kräuterurfel fah noch einmal nach dem Kranken.
„Saßt ihn nur ruhig ſchlafen, {o lange er will; der


„ SN vierze Jagen ?“ er]holl da die rauhe Stimme



„Das mein i allerdings WMeiſter! entgegnete Urfel


Was ?“ Ichrie der Schmied, „die alte Hexe will mich


„Wenn SOr denn ſo got wißt, daßz ich eine alte Hexe


Der Schmied ſtarrte das Weib an, als fähe er wirke


Fortſetzung folgt.)

































































































 
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