mer 8
Der
75
minen,
hörigen
kel 20n
vaaren.
Formen
im Be-
2
im Be-
ngen 2C.
gfcbnelfi
haupt-
gr ößtel
lttelung
nafunft-
rudgaſſe.
C
und von
iänniſche
1
rräumen
Artikeln
von den
—
riften
T.
@f 54 für Die MmisBezitZe Heidelberg
2 — — —
* , Breiten, Ye Io ünd, Moebech
* hen alrn LBr Wertheim⸗e
— —— S ; — — —— — * OR * ; 5 7
%. 251 L Seidelberg, Kreitag, den 3, Nbenlet 1698. | PE Dn San n Sahr. Duber! Jhi.
—— — — 2 — 2 — — — — — — — — — —
&a Im Monat November tritt
deutiche Neichstag al3 auch der badifjhe Landtag
Uſaminen und ftehen äußerſt iutereſſante Verhand-
lungen in beiden gejeßgebenden Körperſchaften in
%Iußficf)t. Wir empfehlen deshalb, unjeren „Pfälzer
Boten?, der über Alles pünktlich Bericht erftatten
vird, für die beiden Monate November
und Dezemberzu beſtellen
* Sogmals die Mafteibeit der Kathol Airde
in Baden.
294, Ichreibt :
„ Der „Badijhe Beobachter“ kommt in einem Artikel
Über die angebliche UnfreihHeıt der kathı Rirche in Baden
Auch wieder auf die in Dden 60er Sahren erfoegte Neber-
lcagung der Verwaltung einer Anzahl von dem Unterricht
Und der Armenpflege gewidmeten Stiftungen an die ftaat-
lichen Behörden zurüc und behauptet, es jeien „unNgefähr
S Milionen Mark katholijcher Stiftungsmittel . „ \ iM
derfpruch mit der Landesverfajfung . . . Dder katholijchen
Kirche entriffen“ worden und das Stiftunssgeſez habe
Woaͤnn diejen rechtswidrigen Zuitand Janftionirt. Dem-
Lgenüber jchreibt die „Badifche Korrefpondenz:
. € muß darauf Hingewiejen werden, daß jelbitver-
ftanblicb durch die in Rede ſtehenden Verwaltungsmaß-
Rahmen, welche ſpaͤter durch das Stiftungsgefeß allerdings
ünftionirt murden, das Eigenthumsrecht Der Kirche an
dem ihr zuftehenden Vermödgen in keiner Weije berührt
Wurde. S3 hHandelt fih in dem vom „Badijchen Beob-
üchter“ aufgeführten Fällen um jogenannte konfeſſignehe
Weltliche Stiftungen, d. H. Stiftungen, welche wnicht
Chiem Firchlichen, jondern einem weltlichen Zwede (Unter-
A, Urmen- und Kranfenpflege) gewidmet find, deren
Yträgnifie aber beitimmungsgemäß nur flr Angehörige
der Tatholijchen Kirche verwendet werden dürfen.
Dieſer Sag iſt einfach nicht wahr. Xir haben
M unjerem Leitartifel zunächſt eine ganze Reihe aus
Ärchlichen Mitteln geſchaffeuer, kirchlichen Zwecken
lenender allgemeiner Fonds genannt. Und bei den
oalen Stiftungen fragen wir! Sind etwa die „von
Alner’jhe Kaplanei-, Kult- und Spitalftiftung“
n Weinheim, das „Gerold’jhe Kaplanei-Ben e⸗
Ictum ad St. Antonium zu Kirchhofen, die
Kaplanei“ und „Bruderſchafts Fonds in
Frullendori, Ueberlingen, Radolfzell, Karſau Schlien»
Lu/ Rielaſingen, St. Peter, der „Marianifche
Ddalitäts“ Fond in Mannheiin, die „Todtt-
doſer Wallfahrts-Stifiung“zu Säcingen
eine firchlichen Stiftungen im eigentlichſten
IAne? Iſt die Heranbildung des Klerus kein kirch-
licher Zweck? Daß er dies iſt, verſteht ſich für
halbwegs vernünftige Menſchen von ſelbſt und es iſt
daher 1865 noch miniſteriell anerkannt worden, daß
Stipendienſtiftungen für katholiſche Theologen, als
jenem Zwecke dienend, auch kirchliche Stiftungen ſind.
Auch ſolche haben wir genannt: die kathol. Stipen-
dienſtiſtangsfonds Hirth, Mötz, Kurz, Wirth-
lin, Nürzel, Thenagel Und Angeſichts dieſer
gedruckt in Tauſenden von Händen befindlichen Auf-
zählungen unſeres Artikels wagt die „Bad. Korreſp.“,
{
und ſie ſo von Erfüllung jener Aufgaben auszuſchlie-
Ben. Es fehlt nur noch ein Berbot der chriſtiichen
Brivatmildthätigteit zum Ausbau uuſerer faͤmofen
Polizei Armenpflege. oder eine Vorſchrift, welche die
Gewährung eines Privatalmoſens von dem Vorzeigen
eines polizeilichen „Aſignatious Zettels? durch den
Armen abhängig macht. Denn nicht die Kirche, die
weltliche Stiftungen für Unterricht, Armen⸗ und
Mit Recht neunt allerdings die „Bad. Korreſp.“
die in Liebe den Armen nahe tretenden chriſtlichen
Vahlthäter haben ein Urtheil über die wahrhafte
Bedürftigkeit, ſondern nur die Bureaukraͤtie mit ihrem
Apparat von Schutzmannserhebungen und Polizei-
xrotokollen, mit ihren groben Fingern, deren verletzen-
Es iſt eine durch aͤchtzehn Jahrhunderte bezeuͤgte
trag gehalten hat, zu lehren, und daß ſie allein
es war, die eine öffentliche Armen- und Kraukenpflege
ſchuf und erhielt, ſowie daß ſie dieſen ihr natürlichen
Aufgaben als wahre Lehrerin der Völker, Verbreiterin
der Civiliſation und Mutter der wahren, verſchämten
frönte Geſchichte der kirchlichen Armenpflege von Dr.
Ratzinger, Freiburg 1884).
auch auf dem Gebiete der kirchlichen Wohlthäͤtigkeit
die Chikanen. In Nr. 14 Ziff. 1 des 4. Organij.
Ed vom 14. Februar 1803 findet ſich die klaͤſſiſche
Lusrduung/ daß die Ktöſter nur noch auf poltzeiliche
Der hierin enthaltene Gedanke fand ſeinen weiteren
Ausbau als es einer proteſtantiſchen Regierung und
den Unterricht, die Armen- und Krankenpflege
ſxruch mit dem im III. Bad. Organiſ-Edikt von 1803
Nr. XVIIl. bis XX, im Postscriptum ad reseriptum
Serenissimi vom 28. Oktober 1790 lit. M. und R,
im I. Bad. Conſtit⸗Edikt vom 14. Mai 1807 8 9
und 12, in S 5, 63 und 65 des Reichsdeputatibns-
Hauptſchluſſes von 1803 enthaltenen ſtaatlichen
Anerkenntniſſen, daß dies kirchliche
Zwecke ſind, das hiefür gewidmete Ver-
mögen Kirchengut iſh für rein weltliche Zwecke
zu erklären der Kirche die Mittel zu entreißen, welche
religiöſer Glaube hiezu in ihre Haͤnde gelegt hatte,
der Kirche die Annahme ſolcher Mittel zu verwehren
pflege das eingetreten, was in jenem Edikt proteſt.
Verſtändnißloſigkeit von der kirchlichen Armenpflege,
von der echt chriſtlichen Charitas befürchten zu müſſen
gaubte: meiſtens wird jetzt nur die unverjchämte
Armuth geſättigt, die jene edle Scheu nicht tenut
welche zwar dem Seelſorger ſich offenbart, aber nicht
gerne Amtmann und Bürgermeiſter, Schutzmann und
die Oeffentlichkeit zum Vettrauten ihres derborgenen
und um ſo ſchwereren Elendes macht.
Dieſe Errichtung des ſtaatlichen Wohlthätig-
keits Monopoles ſteht ſomit nicht bloͤs
im ſchreiendſten Widerſpruch zu den Rechten
der Kirche auf freie Organiſation und Aus-
übung des ürchlichen Ünterrichts und der
kirchlichen Armen- und Krankenpflege, ſie ruͤht nicht
nur auf einer ganz willkürlichen, weder im der Natur
der Sache, noch in einem Beduͤrfniß begründeten
Fiktion, daß dies weltliche, ausſchließlich weltliche
Attentat auf die
Eeſellſchaft. Es wäre endlich Zeit, daß man einfehe,
wie nicht der Polizeiſtock, ſondern die chriftliche Liebe
deren Kitt iſt und die Verbindung, welche die Klaſſen-
unterſchiede zurücktreten läßt, daß man einſähe, wie
die Zerſtörung der kirchlichen Armeupflege nichts war,
al8 ein gewaltiger Vorſchub für Weaffenelend und
Klaſſenhaß.
Fortſetzung folgt.)
Deutſches Reich.
* Berlin, Vov. Die laiſerliche Verorduung,
welche die Einherufung des Reichstags betrifft, haͤt
folgenden Wortlaut:
„Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden deutſcher
105 2 »
Treuer Siebe Sohn.
Roman von U. Rofen.
Gachdruck verb.)
‘ Ein Punkt iſt mir in dieſer Sache nicht klar“, ſagte
X nach einer Bauje. „Arbeiten ©ie, Herr Marquis, ge-
Meinjhaftlich mit Ormond ?”
0r Trewor blickte erſtaunt auf.
Eduard Ormond haßt SGottfried,“ antwortete er „unDd
0S ijt au bei mir der Fall. Er wünſcht Giralda Trewor
heirathen und das iſt gegen meine Ablicht, doch lehnte
e5 nict ab, mich von ihm beim Suchen nach der Ver-
Wundenen unterftügen zu laffen.“ .
„Ah! verhält jih das jo? KLord Ormond beſchaftiate
friher im Augenblicf habe ih nichts für ihn zu thun
Qber f3 verhindert midh in Ihre Dienite zu reten,
; &* na dieſer Schaufpielerin zu juchen, iſt nußlos. Ich
nuße_fdwn in Qord Ormonds Auftrag ganz dergebens
— geforfcht. €3 giebt nun Tfeine {oldde Schau:
in.
Seine Augen ruhten mit katzenartiger Wachſamkeit
uf 44* n
; vSte führt auf der Bühne einen anderen Namen“,
nef der Marquis.
6 „„Euer Guaͤden ſind getäuſcht worden. Es gibt keine
äln Arevalo.“ .
S Beatrice blicte auf die Strabe hinab. Ihre ſchlanken
hmger um|pannten die Lehne ihres Seffels mit rampf-
üftem Griff, ihr Brofik {chien fich pLößlich hartt ‚ab-
g%äeé?nen und eine erſchreckende Bläfſe überhauchte ihre
en.
zn Dem Detektive enigingen dieſe Spuren innerer Er-
“GUng und {Oweren Seelenkampfes nicht. . ;
Mar -Teine Gräfin Arevalo, behaupten Sie?“ rief der
Graui3 ärgerlih, „Aber ich jah und {pradh nun die
gifäf—‘?‚‘„ ſelbſt und Sie wollen mir jagen, daß e& Xeine
ü SO wil nur fagen“, erklaͤrte der Detektive lanaſam,
mc die Frau GottfriedS dieje jogenannte Gräfin Arevalo
mals auf den Brettern eines dffentlidhen Theaters
Mi
un
Die Geſchichte ihres Bühnenlebens iſt eine Dich-
ung, die —“
Er brad) plößlidh ab, von dem Schimmer der Dia-
manten|pange angezogen, die Beatrice ruhelo3 an ihrem
Arne hin und her Ihob. Bornhatte dieſe ſtumme Sprache
verftanden und wußte, daß die Tochter des Orafen Berril
ein Schweigen erkanfen wolle. Ein Zwinkern feiner
ugen und eine leichte Handbewegung Deutete , jeine Zu-
{timmung an
Thatſace ift“, fuhr er, den Blick auf die farben-
iprühenden Diamanten gerichtet, fort, „Daß die Dame mich
vollitändig verwirrte und irreführte. Das Rathjamite
wäre, ſie in ihrem Landhaufe aufzuſuchen. Haben Sie die
Adreſſe Herr Marquis ?“ . }
„Sa, ich werde noch heute nach Birkenhain fahren,
doch wenn ich ſie dort nicht finde, werden Sie die Sache
in die Hand nehmen Hert Born
In VBorzimmer wurden Stimmen laut und wenige
Minuten {päter erſchien ein Diener, der Beatrice auf fil-
berner Schale eine Karte.
Beatrice warf einen gleichgültigen Blick auf das
Blaͤttchen.
Abhauchte ſie erblaſſend, während in ihren Augen
todtliche Furdht aufleuchtete. Die Karte entfiel ihrer Hand
und ihre Geſtalt zitterte wie in Fieber/hauern. AWber
bieje ſeltlane Bewegung dauexte nur einen Moment.
Führen Sie nun den Herrn in das Mufikzimmer“, gebot
fte, mit übermen{Olicher Anftrengung ihre Selitbeherr{ch-
läg wiedergewinnendD, aber mit unjicherer, leife bebender
imme.
Der Diener entfernte ſich, aus Unachtſamkeit die Thür
offen laſſend } }
Sraf Berril, erftaunt über die Aufregung Beatrices
hob die Karte auf.
trice das Blättchen zurüg.
Ich bin noch immer nicht ganz wohl“, ſagte Bea-
trice. mit einem gezwungenen Lächeln. Die Herrjchaften
werden ſo gütig ſein und mich für eine HMeine Weile ent-
}cbf?lbi‘gen. Ich will meinen alten Freund nicht warten
aſſen.“
Sn dieſem Augenblick führte der Diener den Gaſt
der halboffenen Thir vorüber in das Mufikzimmer. 4*
Der SGraf, Lord Trewor und Walter Born blickten
unwillfürlich dem Iremden nach, defjen Karte, die fomit
* gleichmüthige Beatrice jo ungewöhnlich erfchuüttert
atte
Ein hoher ſtattlicher Mann mit eisarauem Haar und
Bollbart, die Augen von einer Brille gejhübt, folgte
ſeinem vpranſchreitenden Wegweifer.
Beatrice hatte mit dem Ausdruck angſtvoller Erwart-
ung dem Gaſt nachgeſehen.
„Yiicht der, den ſie zu ſehen gefürchtet Hatte,“ dachte
der Deteltive. „Sie muß Gottiried Trewor ſeibſt . ertwar-
tet haben. Sine wunderbare Frau mit Nerven wie Stahl,
S0 werde ihr und ihrem Gajte meine befondere Auf-
merffgggfett ſchenken und dem alten Herrn folgen, wenn
er gebt'.
n der nächſten Minute ſchwebte Beatrice an Born
vorüber und undemerkt von den Anderen glitt ihr Dia-
mantenarmhand in ſeine Tajche.
„Arofelior Lang, der frühere Muſiklehrer meiner
Tochter wünidht zweifelloS einige Empfehlungen von Bea-
trice die in Muftfangelegenheiten eine Mutorität in un-
ſeren Kreife ift“, erflärte der Graf. „Aber kehren wir zu
— Geſprächsthema, Gottfried undD ſeiner Tamilie
zurück·
... Die Unterhaltung wurde erneuert aber mit geringem
Eifer fortgeführt
Die Gedanken der drei
Männer waren zu lebhaft mit
dem räthſelhaften Weſen
Beatrieens befchäftigt, Ddie in-
ſchloſſen hatte.
Der Fremde eiltel
Arme. nach ihr aus.
Mit einem leiſen Schrei warf ſie ſich an ſeine Bruſt.
ortſetzung folgt.)
ihr entgegen und breitete ſeine
Der
75
minen,
hörigen
kel 20n
vaaren.
Formen
im Be-
2
im Be-
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C
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1
rräumen
Artikeln
von den
—
riften
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@f 54 für Die MmisBezitZe Heidelberg
2 — — —
* , Breiten, Ye Io ünd, Moebech
* hen alrn LBr Wertheim⸗e
— —— S ; — — —— — * OR * ; 5 7
%. 251 L Seidelberg, Kreitag, den 3, Nbenlet 1698. | PE Dn San n Sahr. Duber! Jhi.
—— — — 2 — 2 — — — — — — — — — —
&a Im Monat November tritt
deutiche Neichstag al3 auch der badifjhe Landtag
Uſaminen und ftehen äußerſt iutereſſante Verhand-
lungen in beiden gejeßgebenden Körperſchaften in
%Iußficf)t. Wir empfehlen deshalb, unjeren „Pfälzer
Boten?, der über Alles pünktlich Bericht erftatten
vird, für die beiden Monate November
und Dezemberzu beſtellen
* Sogmals die Mafteibeit der Kathol Airde
in Baden.
294, Ichreibt :
„ Der „Badijhe Beobachter“ kommt in einem Artikel
Über die angebliche UnfreihHeıt der kathı Rirche in Baden
Auch wieder auf die in Dden 60er Sahren erfoegte Neber-
lcagung der Verwaltung einer Anzahl von dem Unterricht
Und der Armenpflege gewidmeten Stiftungen an die ftaat-
lichen Behörden zurüc und behauptet, es jeien „unNgefähr
S Milionen Mark katholijcher Stiftungsmittel . „ \ iM
derfpruch mit der Landesverfajfung . . . Dder katholijchen
Kirche entriffen“ worden und das Stiftunssgeſez habe
Woaͤnn diejen rechtswidrigen Zuitand Janftionirt. Dem-
Lgenüber jchreibt die „Badifche Korrefpondenz:
. € muß darauf Hingewiejen werden, daß jelbitver-
ftanblicb durch die in Rede ſtehenden Verwaltungsmaß-
Rahmen, welche ſpaͤter durch das Stiftungsgefeß allerdings
ünftionirt murden, das Eigenthumsrecht Der Kirche an
dem ihr zuftehenden Vermödgen in keiner Weije berührt
Wurde. S3 hHandelt fih in dem vom „Badijchen Beob-
üchter“ aufgeführten Fällen um jogenannte konfeſſignehe
Weltliche Stiftungen, d. H. Stiftungen, welche wnicht
Chiem Firchlichen, jondern einem weltlichen Zwede (Unter-
A, Urmen- und Kranfenpflege) gewidmet find, deren
Yträgnifie aber beitimmungsgemäß nur flr Angehörige
der Tatholijchen Kirche verwendet werden dürfen.
Dieſer Sag iſt einfach nicht wahr. Xir haben
M unjerem Leitartifel zunächſt eine ganze Reihe aus
Ärchlichen Mitteln geſchaffeuer, kirchlichen Zwecken
lenender allgemeiner Fonds genannt. Und bei den
oalen Stiftungen fragen wir! Sind etwa die „von
Alner’jhe Kaplanei-, Kult- und Spitalftiftung“
n Weinheim, das „Gerold’jhe Kaplanei-Ben e⸗
Ictum ad St. Antonium zu Kirchhofen, die
Kaplanei“ und „Bruderſchafts Fonds in
Frullendori, Ueberlingen, Radolfzell, Karſau Schlien»
Lu/ Rielaſingen, St. Peter, der „Marianifche
Ddalitäts“ Fond in Mannheiin, die „Todtt-
doſer Wallfahrts-Stifiung“zu Säcingen
eine firchlichen Stiftungen im eigentlichſten
IAne? Iſt die Heranbildung des Klerus kein kirch-
licher Zweck? Daß er dies iſt, verſteht ſich für
halbwegs vernünftige Menſchen von ſelbſt und es iſt
daher 1865 noch miniſteriell anerkannt worden, daß
Stipendienſtiftungen für katholiſche Theologen, als
jenem Zwecke dienend, auch kirchliche Stiftungen ſind.
Auch ſolche haben wir genannt: die kathol. Stipen-
dienſtiſtangsfonds Hirth, Mötz, Kurz, Wirth-
lin, Nürzel, Thenagel Und Angeſichts dieſer
gedruckt in Tauſenden von Händen befindlichen Auf-
zählungen unſeres Artikels wagt die „Bad. Korreſp.“,
{
und ſie ſo von Erfüllung jener Aufgaben auszuſchlie-
Ben. Es fehlt nur noch ein Berbot der chriſtiichen
Brivatmildthätigteit zum Ausbau uuſerer faͤmofen
Polizei Armenpflege. oder eine Vorſchrift, welche die
Gewährung eines Privatalmoſens von dem Vorzeigen
eines polizeilichen „Aſignatious Zettels? durch den
Armen abhängig macht. Denn nicht die Kirche, die
weltliche Stiftungen für Unterricht, Armen⸗ und
Mit Recht neunt allerdings die „Bad. Korreſp.“
die in Liebe den Armen nahe tretenden chriſtlichen
Vahlthäter haben ein Urtheil über die wahrhafte
Bedürftigkeit, ſondern nur die Bureaukraͤtie mit ihrem
Apparat von Schutzmannserhebungen und Polizei-
xrotokollen, mit ihren groben Fingern, deren verletzen-
Es iſt eine durch aͤchtzehn Jahrhunderte bezeuͤgte
trag gehalten hat, zu lehren, und daß ſie allein
es war, die eine öffentliche Armen- und Kraukenpflege
ſchuf und erhielt, ſowie daß ſie dieſen ihr natürlichen
Aufgaben als wahre Lehrerin der Völker, Verbreiterin
der Civiliſation und Mutter der wahren, verſchämten
frönte Geſchichte der kirchlichen Armenpflege von Dr.
Ratzinger, Freiburg 1884).
auch auf dem Gebiete der kirchlichen Wohlthäͤtigkeit
die Chikanen. In Nr. 14 Ziff. 1 des 4. Organij.
Ed vom 14. Februar 1803 findet ſich die klaͤſſiſche
Lusrduung/ daß die Ktöſter nur noch auf poltzeiliche
Der hierin enthaltene Gedanke fand ſeinen weiteren
Ausbau als es einer proteſtantiſchen Regierung und
den Unterricht, die Armen- und Krankenpflege
ſxruch mit dem im III. Bad. Organiſ-Edikt von 1803
Nr. XVIIl. bis XX, im Postscriptum ad reseriptum
Serenissimi vom 28. Oktober 1790 lit. M. und R,
im I. Bad. Conſtit⸗Edikt vom 14. Mai 1807 8 9
und 12, in S 5, 63 und 65 des Reichsdeputatibns-
Hauptſchluſſes von 1803 enthaltenen ſtaatlichen
Anerkenntniſſen, daß dies kirchliche
Zwecke ſind, das hiefür gewidmete Ver-
mögen Kirchengut iſh für rein weltliche Zwecke
zu erklären der Kirche die Mittel zu entreißen, welche
religiöſer Glaube hiezu in ihre Haͤnde gelegt hatte,
der Kirche die Annahme ſolcher Mittel zu verwehren
pflege das eingetreten, was in jenem Edikt proteſt.
Verſtändnißloſigkeit von der kirchlichen Armenpflege,
von der echt chriſtlichen Charitas befürchten zu müſſen
gaubte: meiſtens wird jetzt nur die unverjchämte
Armuth geſättigt, die jene edle Scheu nicht tenut
welche zwar dem Seelſorger ſich offenbart, aber nicht
gerne Amtmann und Bürgermeiſter, Schutzmann und
die Oeffentlichkeit zum Vettrauten ihres derborgenen
und um ſo ſchwereren Elendes macht.
Dieſe Errichtung des ſtaatlichen Wohlthätig-
keits Monopoles ſteht ſomit nicht bloͤs
im ſchreiendſten Widerſpruch zu den Rechten
der Kirche auf freie Organiſation und Aus-
übung des ürchlichen Ünterrichts und der
kirchlichen Armen- und Krankenpflege, ſie ruͤht nicht
nur auf einer ganz willkürlichen, weder im der Natur
der Sache, noch in einem Beduͤrfniß begründeten
Fiktion, daß dies weltliche, ausſchließlich weltliche
Attentat auf die
Eeſellſchaft. Es wäre endlich Zeit, daß man einfehe,
wie nicht der Polizeiſtock, ſondern die chriftliche Liebe
deren Kitt iſt und die Verbindung, welche die Klaſſen-
unterſchiede zurücktreten läßt, daß man einſähe, wie
die Zerſtörung der kirchlichen Armeupflege nichts war,
al8 ein gewaltiger Vorſchub für Weaffenelend und
Klaſſenhaß.
Fortſetzung folgt.)
Deutſches Reich.
* Berlin, Vov. Die laiſerliche Verorduung,
welche die Einherufung des Reichstags betrifft, haͤt
folgenden Wortlaut:
„Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden deutſcher
105 2 »
Treuer Siebe Sohn.
Roman von U. Rofen.
Gachdruck verb.)
‘ Ein Punkt iſt mir in dieſer Sache nicht klar“, ſagte
X nach einer Bauje. „Arbeiten ©ie, Herr Marquis, ge-
Meinjhaftlich mit Ormond ?”
0r Trewor blickte erſtaunt auf.
Eduard Ormond haßt SGottfried,“ antwortete er „unDd
0S ijt au bei mir der Fall. Er wünſcht Giralda Trewor
heirathen und das iſt gegen meine Ablicht, doch lehnte
e5 nict ab, mich von ihm beim Suchen nach der Ver-
Wundenen unterftügen zu laffen.“ .
„Ah! verhält jih das jo? KLord Ormond beſchaftiate
friher im Augenblicf habe ih nichts für ihn zu thun
Qber f3 verhindert midh in Ihre Dienite zu reten,
; &* na dieſer Schaufpielerin zu juchen, iſt nußlos. Ich
nuße_fdwn in Qord Ormonds Auftrag ganz dergebens
— geforfcht. €3 giebt nun Tfeine {oldde Schau:
in.
Seine Augen ruhten mit katzenartiger Wachſamkeit
uf 44* n
; vSte führt auf der Bühne einen anderen Namen“,
nef der Marquis.
6 „„Euer Guaͤden ſind getäuſcht worden. Es gibt keine
äln Arevalo.“ .
S Beatrice blicte auf die Strabe hinab. Ihre ſchlanken
hmger um|pannten die Lehne ihres Seffels mit rampf-
üftem Griff, ihr Brofik {chien fich pLößlich hartt ‚ab-
g%äeé?nen und eine erſchreckende Bläfſe überhauchte ihre
en.
zn Dem Detektive enigingen dieſe Spuren innerer Er-
“GUng und {Oweren Seelenkampfes nicht. . ;
Mar -Teine Gräfin Arevalo, behaupten Sie?“ rief der
Graui3 ärgerlih, „Aber ich jah und {pradh nun die
gifäf—‘?‚‘„ ſelbſt und Sie wollen mir jagen, daß e& Xeine
ü SO wil nur fagen“, erklaͤrte der Detektive lanaſam,
mc die Frau GottfriedS dieje jogenannte Gräfin Arevalo
mals auf den Brettern eines dffentlidhen Theaters
Mi
un
Die Geſchichte ihres Bühnenlebens iſt eine Dich-
ung, die —“
Er brad) plößlidh ab, von dem Schimmer der Dia-
manten|pange angezogen, die Beatrice ruhelo3 an ihrem
Arne hin und her Ihob. Bornhatte dieſe ſtumme Sprache
verftanden und wußte, daß die Tochter des Orafen Berril
ein Schweigen erkanfen wolle. Ein Zwinkern feiner
ugen und eine leichte Handbewegung Deutete , jeine Zu-
{timmung an
Thatſace ift“, fuhr er, den Blick auf die farben-
iprühenden Diamanten gerichtet, fort, „Daß die Dame mich
vollitändig verwirrte und irreführte. Das Rathjamite
wäre, ſie in ihrem Landhaufe aufzuſuchen. Haben Sie die
Adreſſe Herr Marquis ?“ . }
„Sa, ich werde noch heute nach Birkenhain fahren,
doch wenn ich ſie dort nicht finde, werden Sie die Sache
in die Hand nehmen Hert Born
In VBorzimmer wurden Stimmen laut und wenige
Minuten {päter erſchien ein Diener, der Beatrice auf fil-
berner Schale eine Karte.
Beatrice warf einen gleichgültigen Blick auf das
Blaͤttchen.
Abhauchte ſie erblaſſend, während in ihren Augen
todtliche Furdht aufleuchtete. Die Karte entfiel ihrer Hand
und ihre Geſtalt zitterte wie in Fieber/hauern. AWber
bieje ſeltlane Bewegung dauexte nur einen Moment.
Führen Sie nun den Herrn in das Mufikzimmer“, gebot
fte, mit übermen{Olicher Anftrengung ihre Selitbeherr{ch-
läg wiedergewinnendD, aber mit unjicherer, leife bebender
imme.
Der Diener entfernte ſich, aus Unachtſamkeit die Thür
offen laſſend } }
Sraf Berril, erftaunt über die Aufregung Beatrices
hob die Karte auf.
trice das Blättchen zurüg.
Ich bin noch immer nicht ganz wohl“, ſagte Bea-
trice. mit einem gezwungenen Lächeln. Die Herrjchaften
werden ſo gütig ſein und mich für eine HMeine Weile ent-
}cbf?lbi‘gen. Ich will meinen alten Freund nicht warten
aſſen.“
Sn dieſem Augenblick führte der Diener den Gaſt
der halboffenen Thir vorüber in das Mufikzimmer. 4*
Der SGraf, Lord Trewor und Walter Born blickten
unwillfürlich dem Iremden nach, defjen Karte, die fomit
* gleichmüthige Beatrice jo ungewöhnlich erfchuüttert
atte
Ein hoher ſtattlicher Mann mit eisarauem Haar und
Bollbart, die Augen von einer Brille gejhübt, folgte
ſeinem vpranſchreitenden Wegweifer.
Beatrice hatte mit dem Ausdruck angſtvoller Erwart-
ung dem Gaſt nachgeſehen.
„Yiicht der, den ſie zu ſehen gefürchtet Hatte,“ dachte
der Deteltive. „Sie muß Gottiried Trewor ſeibſt . ertwar-
tet haben. Sine wunderbare Frau mit Nerven wie Stahl,
S0 werde ihr und ihrem Gajte meine befondere Auf-
merffgggfett ſchenken und dem alten Herrn folgen, wenn
er gebt'.
n der nächſten Minute ſchwebte Beatrice an Born
vorüber und undemerkt von den Anderen glitt ihr Dia-
mantenarmhand in ſeine Tajche.
„Arofelior Lang, der frühere Muſiklehrer meiner
Tochter wünidht zweifelloS einige Empfehlungen von Bea-
trice die in Muftfangelegenheiten eine Mutorität in un-
ſeren Kreife ift“, erflärte der Graf. „Aber kehren wir zu
— Geſprächsthema, Gottfried undD ſeiner Tamilie
zurück·
... Die Unterhaltung wurde erneuert aber mit geringem
Eifer fortgeführt
Die Gedanken der drei
Männer waren zu lebhaft mit
dem räthſelhaften Weſen
Beatrieens befchäftigt, Ddie in-
ſchloſſen hatte.
Der Fremde eiltel
Arme. nach ihr aus.
Mit einem leiſen Schrei warf ſie ſich an ſeine Bruſt.
ortſetzung folgt.)
ihr entgegen und breitete ſeine