den Glage-
zwie Herren-
0 an,
Ba
Bahnhof.
ſ
5, 150 cm.
nd ſchwarzen
fer,
marft 2
t Röſten,
SchHränfen,
ler, Ü
er
—
z“
Postanstalten
2i in’s Haus
1.
e und bietet
men, Pflanzen
ntiren.
fehlen.
. }
Pfg, berechnet‘ |
Südd. Flora, |
—
lergebung.
ion der kar
che in Mos-
usführung in
rden:
ag zu M m
— 496 —
544 —
32. —
490.—
‚ . 26056
der Koftenbe= |
rückende An-
en verſchloſſen
it „Angebot“
bis
.0 Uhr
Stiftungsrath
eingereicht
nterdeſſen Die
und Bedin-
t aufliegen.
Febr. 1893.
Bauamt.
—
jebr. 1893.
nement.
Hherrn Kapell-
d Triebel
ſchütz.
3 Aufzuͤgen.
Uhr. Anfang
egen 10 Uhr-
tärz 1893
Abonnement
ıdra.
gen von Rich
Uhr.
\
14
Lrſcheint tänırh mß Angnahme ber Sonnz und Teiertage
Samftagt mit Unterheliungsbeiage, Brei® vierteljährlich
@, 1,20 ohne Zrögerinhn u. Boͤſtauffchlag. Beßelungen
Aunzeige-Blatt fär bie Amtsbezirke Heidelberg,
Sadenburg, | im, Schweßingen, Dhilippsburg,
#Biesloch, Brucdfal, Breiten, Ne forgemünd, MoSbad
Werhach Buden, Waldlrn,T.-Bi ‘8h., Werfheimse.
bei den Voſtanſtalten m, bei der Sypebition Amingeriraße 7,
—
Beſtellungen
auf den „Pfälzer Boten werden fortwährend bei
ſämmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen
ſowie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
traße 7, entgegengenommen.
Verlag des „Pfälzer Bote.°°
unter uns Proteſtanten
wüthendſten auf die Katholiken los.“
(So der prot. Profeſſor Kern in Göttingen 1824.)
In der kathol. Kirche heißt man die gewöhnliche
Taufe, weil ſie außer dem Ausſprechen der göttlichen
Einſetzungsworte und verſchiedenen höchſt ſinnreichen
Gebeten und Ceremonien durch Begießen mit Waſſer
ertheilt wird, die Waſſertaufe. Dieſe kann im
Nothfall erſetzt werden durch die Begierdtaufe,
wenn nämlich Jemand eine heftige Begierde nach
der hl. Taufe hat, aber, bevor ſein Verlangen erfüllt
wird, ſchnell wegſtirbt; ſie kann erſetzt werden durch
die Bluttaufe, wenn nämlich Jemand, bevor er
wirklich getauft iſt, für den chriſtlichen Glauben ſein
Blut vergießt. Es iſt eine gewiß unanfechtbare
Lehre der katholiſchen Kirche, daß der liebe
Gott das fromme Verlangen nach der Taufe und
das für Chriſtus vergoſſenẽ Martyrerblut der Waſſer-
taufe gleich
unter die Zahl ſeiner Kinder und Himmelserben auf-
nimmt. ;
Nun gibt's ſeit einigen Jahren einen ſogenannten
gexade ſo viel zu ſchaffen hat, wie Pontius Pilatus
mit dem apoſtoliſchen Glaubensbekenntniß Die
Rädelsführer dieſes Bundes ſind meiſt ungläubige
Profeſſoren und Paſtoren („Neunundneunziger“), die
ſtatt am eigenen Zeug zu flicken und vor der eigenen
Thüre zu kehren, ihr Pubiikum mit der kath. Kirche
unterhalten. Es geht ihnen aber, wie gewiſſen Leuten,
wenn ſie ihr Vermögen durchgeklopft haben: dann
ſitzen ſie zuſammen und ſchimpfen über die anderen
Leute. Beſagter Bund gibt auch eine Reihe von
Traktätlein heraus, von weitem ſchon kenntlich durch
ihre graue Farbe und einen großmächtigen Kopf
Luthers. In einem diefer Traktätlein (1892 Nr. 4. 5)
iſt nun die Entdeckung gemacht, daß die Katholiken
„Meucheltaufe Bisher hat man wohl etwas ge-
wußt von „Meuchelmord“, wenn man ſeinem Opfer
— ⏑— Seidelberg, Nillvoch, den 1, Würz 1808 — — —
kehrten Falle das Nämliche gethan hätte,
„Meuchler“ zu ſein.
2. Beide Eheleute haben ſeiner Zeit
ohne ein
ohne jede
hinmordet. Nun ſollen wir gar noch eine „Meuchel!
taufe? haben, wo demen ſprechend ſchon dem unſchul-
digen Kindlein in der Wiege Fallſtricke gelegt werden,
um es mit blutgieriger Hand — nicht zu maſſakriren,
ſondern zu taufen und dadurch den ſpäteren Seg-
nungen des nedangeliſchen Bundes“ zu berauben.
Leſerinnen ſich mit etwas Doppelkümmel oder
Die ſchauer-
liche Begebenheit iſt leider auch noch im aufgeklärten
Muſterſtaat Baden paſſirt und lautet:
Vteuchel⸗Taufe.
Sn dem Dorfe N. wmarb vor einigen Jahren ein kath-
Burſche um ein evangeliſches Mädchen. Da mar alle2
Liebs und ©nts, da wurde verfprochen, die Mädcdhen aus
der EChe, auch wohl alle Kinder ſollten evangeliſch werden.
Die Heirath fand ſtatt aber allmählig auch ein Sinnes-
wechjel, d. h. eine Bekehrung des jungen Ehemannes Das
erſte Kind war ein Mädchen,
fünnt’ e& nehmen und an die Wand werfen, daß . Der
himmliſche Hater nahm das gind eines ſolchen Raben-
daters zu fich, Das zweite Kind war ein Knabe und
wurde natlirlich katholiſch getauft, Das dritte war wieder
ein Madchen. SEL wurde die Mutter drangfalirt und
mißhanDdelt; ſie blieb aber feſt hei ihrem Recht.
eines Tags der Nann heim und klagte über heftiges Bauch-
weh, die Frau möge ihin einen Schnaps holen Sie that’s
und fragte bei der Rücfehr, wie die Kleine während ihrer
Ahweſenheit ſich verhalten hHabe. Nach einigen Tagen er-
jenem Abend während ihrer Abweſenheit gefchehen war.
Ihr Mann Wary - mit denv Rind 4n’3 Nacdhbarhaus geeilt,
dort wartete ſchon der katholiſche Prieſter und taufte das
Kind kaͤtholiſch Aus der glüclihen Ehe ijt eine ungllüick-
liche geworden. Aher was liegt an Glük und Friede,
wenn man eine Seele für die roͤmiſche Kirche retten kann.
Wie man ſieht, iſt der Ausgang dieſer
nicht halb ſo ſchauerlich, als ſich nach der Ueber-
ſchrift vermuthen ließ Wenn man jedoch den waͤhren
Sachverhalt erwägt, ſo erweist ſich der gaͤnze
Bericht als eine bündleriſche Hetzerei:
LAllerdings wurde das Kind in einem Naͤch-
barshauſe getauft, aber auf ausdrückliche Beſtellung
gewiſſer Leute das Kind weder zu Hauſe noch in der
Kirche taufen zu laſſen ſich getraute.
ſchriftliche Verſprechen
gegeben, ſämmtliche Kinder beiderlei Geſchlechts in der
kath. Religion taufen und erziehen zu laſſen und in
dieſer Vorausſetzung die kirchliche Bispenſe erlangt.
3, Wenn mithin von gewiſſer Seite der Verſuch
gemacht wurde, die Erfüllung dieſes Verſprechens zu
hintertreiben, ſo iſt das eine verfuchte Verleituͤng zur
Brechung des Ehreuworts und eine ehrloſe Haͤnd-
lungsweiſe, die im bürgerlichen Leben mit Zuchthaus
beſtraft wird.
4, Wenn indefjen ſchon bei der Eheſchließung be-
abſichtigt war, bloß ſcheinshalber zu uuterſchreiben
und hintennach die Kinder zur prot. RKeligion hin-
überzuziehen, ſo iſt dies eine nene Beſtätigung dafür,
auf welcher Seite mit Vorliebe dem Grundfaß ge-
huldigt wird: „Der Zweck heiligt die Mittel.“
5. Wenn in Folge dieſer deabſichtigten Wort-
hrüchigkeit ſchon eheliche Zwiſtigkeiten vorgekoumen
ſind, ſo trägt nicht die kath. Kirche die Schuld daran,
diejenigen, denen ein gegebenes Ehrenwort
nicht mehr als heilig gilt.
Uebrigens hahen viele Ritter vom „evang Sund“
gar kein Recht, ihre Taufe ſo ſehr anzupreiſen Sie
glauben ja nicht mehr an die Gottheit Chriſti, ius-
beſondere nicht mehr an ſeine Auferſtehung. In der
intereſſanten Schrift „Chriſt und Widerchriſt“ hat der
Theologie Proͤfeſſoren zu Straßburg, Goͤttingen, Gie-
ßen, Heidelberg, Bonn, Tübingen uſw. Haarfcharf
nachgewieſen, daß ſie nicht mehr an die Gottheit
Chriſti glauben, mithin die jungen prot Geiſtlichen
in Uuglauben erzehen War nun Ehriſtus nicht der
er und ſeine Apoſtel entweder Betrüger oder Schwär-
mer. Wie aber eine von ſolchen Perſonen herſtaui-
mende Taufe erlöſend und rechtfertigend wirken ſol,
tuns unbegreiflich. Wenn viele Bündler ihre
Kutte ablegen würden, ſo wäre dies viel ehrenhafter,
als der Bezahlung wegen über Chriſtus predigen, au
deſſen Gottheit ſie nicht glauben
Wir haben es alfo im vorliegenden Fall nicht
mit einer „MenchHeltaufe“, ſondern mit einer
gemeinen Hetzerei des „evang. Bundes“ und eines
„Neunundneunziger3“ zu thun.
Schließlich bemerken wir noch, daß wir uns
ſchämen würden, ſolche Schundwaare unſern
Die feinslichen Brüder.
47) Roman von GS. v.Memagen.
Nachdruck verb.)
„So glauben Sie, daß es mit den Mauern und den
Dache und den Thüren und den Fenſtern abgethan iſt?
©lauben Sie, daß die jelige Oräfin Ddamit ihre Pläne
al verwirklicht angejehen hHaben wiürde? E3 fehlt Dder
eilt, der in den Räumen leben und wirken foll!
_ „Den rechten Geift hineinzutragen, das fei Fhre Sache,
verr Pfarrer !“
Meine ? Iſt es denn ni i
— Saͤche? Iſt es denn nicht auch die Saͤche des
Der Stifter möchte es wohl, aber er kann es nicht,
weil er jenen Geiſt jelbit nicht hHat! Und da er nicht
weiß, 09 ihn diejenigen haben werden, weldhe nach ihm
als Schloßherrn von Hohenau, in dieſen Ränmen ſchalten
und walten, {o habe ich beichlofien, dem Bfarrherın des
Dorfes Hohenau die Aufficht und Leitung der Hildegard-
ſtiftung zu übertragen.“
—
‚. O&r Stitftung umfaßt das Schulhaus, das Aiyl für
'ble. Lrauken und Waijen und die zwölf Häuschen mit
ihren Härten lana des guͤſts; von Dden lebteren habe
i Ddie eine Hälfte zu ohnungen für arme Wittwen,
die andere für bedürftige Wittwer aus dem Umfange der
gräflich Hohenau’ihen Befißungen beitimmt. Die Stijtung
iſt reich dotirt, die Zinjen des Mapitals werden hin-
veichen, AlleS in gutent Zuitande, zu erhalten, Dden Witt-
wern und Wittwen eine Rente zu {ichern, den Lehrer und
Die, übrigen Beamten zu beſolden und dem Vorſteher der
Stiftung eine Entidhädigung &für feine Miühewaltung zu
gewähren. Sie haben Diejenige gefannt, Herr Vfarrer,
in deren Seele der erfte Gedanfe der Stiftung entftanden
ift, Sie haben mich ber Jeiner DurHführung . trenlich mit
Kath und That unteritüßt, Sie werden mit derſelben
Treue auch des Amtes walten, zu den ich Sie erfehen
Habe, und das ich Sie im Namen. meiner. verftorbenen
Frau zu übernehmen bilte.“
„Wenn das Ihr Wille und Entſchluß ift —“
„Mein feſter Futſchluß mein leßter Wile !“
Er ſol mir heilig fjein !“
„ 30 danfe Ihnen, Herr Bfarrer.“
„ Der Geiftliche ergriff die Hand Waldemars und fah
ihn mit einem Vlicke wehmiüthiger Theilnahme an.
„Und Sie, Herr Graf !” :
Waldemar, ſchwies einen Augenblick, dann ſagte er
raſch und entjhieden: „Sie ſollen auch wijjen, was ich
über mich ſelbſt beftimmt habe bei Ihnen wird mein Ge-
Heimniß ſicher und gut verwahrt jein. Sobald die innere
Einrichtung der Gebände im Thale fertig iſt und Sie
Ihr neues Amt im Thale angetreten haben, werde ich
verreifen ; wohin ichreiſen werde, wie lauge ich ausbleiben,
ob icdh je des Schloß meiner Büter wiederfehen werde, Das
weiß ich noch nicht. Meinem Bruder Wenzel werde ich
meine Stellbertretung zur Wahrnehnning aller Nechte
und Erfüllung aller Vilichten, weldhe unjere Familie be-
ſitzt und die ich ſelbſt anerkenne, fr die Zeit meiner AUb-
wejenheit übertragen; überſteiat diefelbe die Dauer von
drei SJahren, ſo tritt er in den wirklichen Bejiß und it
der KReichsaraf von und zu Hohenan. Füx Micdhael habe
ich Schloß Adlerſtein zum Aufenthalt und die Sinkünfte
aus den Öltern und Waldungen, welche dazu gehören,
als jährlidhe Revenue beftimmt; follte er ſich verheirathen
jo gehen dieſelben Rechte auf jeine Nachkommen und zwar
zunächit au} den erftgeborenen Sohn über. Dagegen
bleibt das Schloß ſelbſt und aller Grund und Boden mit
unferem Stammfiß vereinigt.“
‚ „GSGie jagten Herr @©raf, wohin Sie reijen, ob fie
Ielägrg‚ wieder zurückkehren würden das wüßten Sie noch
nicht.
„Und wie ich ſage, ſo iſt es! Hier iſt meines Blei-
bens nicht mehr ich finde nirgends Ruhe, nirgends
Raft, der Boden brennt unter meinen Füßen; ich jOeine
gefaßt zu ſein und wer nad) dem Scheine urtheilt,
wunDdert ſich vielleicht, daß ich mich jo Leicht und jhnell
leiden! wie Sie fämpfen, um das, was man Faffung
nennt, zu zeigen; ich ehre Ihren Schmerz, ich achte diejes
Vingen und gebe die Hoffnung nicht auf, daß Sie den
Frieden finden werden nadh welchem ſich Ihr Herz jehnt,
aber nicht, indem Sie die Lauder der Erde durchirren vder
jich in die Sinjamfeit menſchenleerer Gehirge zurücziehen
jondern indem Sie erfennen lernen, daß wohlgethan ijt,
was SGott thut.“ } '
' m30 werde mich gegen dieſe Erkenntniß nicht ver-
härten; nur das weiß ich, daß fie mir hier nimmer
kommen wird
Sie ſehen mich ſo fragend an, Sie möchten wiſſen
warum gerade hier nidt — fragen Sie mich nicht, ich
darf nicht antwoͤrten! Wenn Menſchen geftorben find,
begräbt man fjie; e& gibt auch Dinge, aucdh Gedanken, die
begraben wexden müſſen, ehe daß ſie geftorben {jindD; fie
leben in unjerer Bruit, die Gedanken miüflen Gedaͤnken
oleiben! Hoͤrch! unterbrach er ſich plötzlich was war
das? Hörten Sie NMichts !“ *
Ic höre auch nur das Pfeifen des Windes der
immer ſtärker zu werden ſcheint“ ſagte der Bfarrer zu
Waldemar.
„Mir war es als hätte der Wind
Tanggezogenen Klageton hHerübergetragen.“
„SS war Nichts als der Wind, Herr Graf.“
Ich höre diefen Ton Öfter, auch wenn der Wind
nicht weht. I0O höre ihn anı Tage im Hellen Sonnen-
ſchein — bald über das Waſſer des Schloßgrabens hin-
zitternd, bald dumpf aus der Tiefe hHerauffchallend, bal
aus der Höhe leiſer hernieder Mangend.“
Der Pfarrer war aufgeſprungen. ;
Herr Sraf”, riefer, „welchen Sinnestäuſchungen
geben Sie {ı Dın ;
Ich fenue noch ihre Stimme“, fuhr Waldemar un-
beirxt fort, „eS iſt ihre Stimme, „und ich weiß auch, was
ſie klagt, wem fie ruft! mein Name iſt e8, Waldemar ift
es, den ſie jammernd ruft.“
Fortſetzung folgt.)
einen dumpfen,
zwie Herren-
0 an,
Ba
Bahnhof.
ſ
5, 150 cm.
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fer,
marft 2
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1.
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men, Pflanzen
ntiren.
fehlen.
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Pfg, berechnet‘ |
Südd. Flora, |
—
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usführung in
rden:
ag zu M m
— 496 —
544 —
32. —
490.—
‚ . 26056
der Koftenbe= |
rückende An-
en verſchloſſen
it „Angebot“
bis
.0 Uhr
Stiftungsrath
eingereicht
nterdeſſen Die
und Bedin-
t aufliegen.
Febr. 1893.
Bauamt.
—
jebr. 1893.
nement.
Hherrn Kapell-
d Triebel
ſchütz.
3 Aufzuͤgen.
Uhr. Anfang
egen 10 Uhr-
tärz 1893
Abonnement
ıdra.
gen von Rich
Uhr.
\
14
Lrſcheint tänırh mß Angnahme ber Sonnz und Teiertage
Samftagt mit Unterheliungsbeiage, Brei® vierteljährlich
@, 1,20 ohne Zrögerinhn u. Boͤſtauffchlag. Beßelungen
Aunzeige-Blatt fär bie Amtsbezirke Heidelberg,
Sadenburg, | im, Schweßingen, Dhilippsburg,
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Werhach Buden, Waldlrn,T.-Bi ‘8h., Werfheimse.
bei den Voſtanſtalten m, bei der Sypebition Amingeriraße 7,
—
Beſtellungen
auf den „Pfälzer Boten werden fortwährend bei
ſämmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen
ſowie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
traße 7, entgegengenommen.
Verlag des „Pfälzer Bote.°°
unter uns Proteſtanten
wüthendſten auf die Katholiken los.“
(So der prot. Profeſſor Kern in Göttingen 1824.)
In der kathol. Kirche heißt man die gewöhnliche
Taufe, weil ſie außer dem Ausſprechen der göttlichen
Einſetzungsworte und verſchiedenen höchſt ſinnreichen
Gebeten und Ceremonien durch Begießen mit Waſſer
ertheilt wird, die Waſſertaufe. Dieſe kann im
Nothfall erſetzt werden durch die Begierdtaufe,
wenn nämlich Jemand eine heftige Begierde nach
der hl. Taufe hat, aber, bevor ſein Verlangen erfüllt
wird, ſchnell wegſtirbt; ſie kann erſetzt werden durch
die Bluttaufe, wenn nämlich Jemand, bevor er
wirklich getauft iſt, für den chriſtlichen Glauben ſein
Blut vergießt. Es iſt eine gewiß unanfechtbare
Lehre der katholiſchen Kirche, daß der liebe
Gott das fromme Verlangen nach der Taufe und
das für Chriſtus vergoſſenẽ Martyrerblut der Waſſer-
taufe gleich
unter die Zahl ſeiner Kinder und Himmelserben auf-
nimmt. ;
Nun gibt's ſeit einigen Jahren einen ſogenannten
gexade ſo viel zu ſchaffen hat, wie Pontius Pilatus
mit dem apoſtoliſchen Glaubensbekenntniß Die
Rädelsführer dieſes Bundes ſind meiſt ungläubige
Profeſſoren und Paſtoren („Neunundneunziger“), die
ſtatt am eigenen Zeug zu flicken und vor der eigenen
Thüre zu kehren, ihr Pubiikum mit der kath. Kirche
unterhalten. Es geht ihnen aber, wie gewiſſen Leuten,
wenn ſie ihr Vermögen durchgeklopft haben: dann
ſitzen ſie zuſammen und ſchimpfen über die anderen
Leute. Beſagter Bund gibt auch eine Reihe von
Traktätlein heraus, von weitem ſchon kenntlich durch
ihre graue Farbe und einen großmächtigen Kopf
Luthers. In einem diefer Traktätlein (1892 Nr. 4. 5)
iſt nun die Entdeckung gemacht, daß die Katholiken
„Meucheltaufe Bisher hat man wohl etwas ge-
wußt von „Meuchelmord“, wenn man ſeinem Opfer
— ⏑— Seidelberg, Nillvoch, den 1, Würz 1808 — — —
kehrten Falle das Nämliche gethan hätte,
„Meuchler“ zu ſein.
2. Beide Eheleute haben ſeiner Zeit
ohne ein
ohne jede
hinmordet. Nun ſollen wir gar noch eine „Meuchel!
taufe? haben, wo demen ſprechend ſchon dem unſchul-
digen Kindlein in der Wiege Fallſtricke gelegt werden,
um es mit blutgieriger Hand — nicht zu maſſakriren,
ſondern zu taufen und dadurch den ſpäteren Seg-
nungen des nedangeliſchen Bundes“ zu berauben.
Leſerinnen ſich mit etwas Doppelkümmel oder
Die ſchauer-
liche Begebenheit iſt leider auch noch im aufgeklärten
Muſterſtaat Baden paſſirt und lautet:
Vteuchel⸗Taufe.
Sn dem Dorfe N. wmarb vor einigen Jahren ein kath-
Burſche um ein evangeliſches Mädchen. Da mar alle2
Liebs und ©nts, da wurde verfprochen, die Mädcdhen aus
der EChe, auch wohl alle Kinder ſollten evangeliſch werden.
Die Heirath fand ſtatt aber allmählig auch ein Sinnes-
wechjel, d. h. eine Bekehrung des jungen Ehemannes Das
erſte Kind war ein Mädchen,
fünnt’ e& nehmen und an die Wand werfen, daß . Der
himmliſche Hater nahm das gind eines ſolchen Raben-
daters zu fich, Das zweite Kind war ein Knabe und
wurde natlirlich katholiſch getauft, Das dritte war wieder
ein Madchen. SEL wurde die Mutter drangfalirt und
mißhanDdelt; ſie blieb aber feſt hei ihrem Recht.
eines Tags der Nann heim und klagte über heftiges Bauch-
weh, die Frau möge ihin einen Schnaps holen Sie that’s
und fragte bei der Rücfehr, wie die Kleine während ihrer
Ahweſenheit ſich verhalten hHabe. Nach einigen Tagen er-
jenem Abend während ihrer Abweſenheit gefchehen war.
Ihr Mann Wary - mit denv Rind 4n’3 Nacdhbarhaus geeilt,
dort wartete ſchon der katholiſche Prieſter und taufte das
Kind kaͤtholiſch Aus der glüclihen Ehe ijt eine ungllüick-
liche geworden. Aher was liegt an Glük und Friede,
wenn man eine Seele für die roͤmiſche Kirche retten kann.
Wie man ſieht, iſt der Ausgang dieſer
nicht halb ſo ſchauerlich, als ſich nach der Ueber-
ſchrift vermuthen ließ Wenn man jedoch den waͤhren
Sachverhalt erwägt, ſo erweist ſich der gaͤnze
Bericht als eine bündleriſche Hetzerei:
LAllerdings wurde das Kind in einem Naͤch-
barshauſe getauft, aber auf ausdrückliche Beſtellung
gewiſſer Leute das Kind weder zu Hauſe noch in der
Kirche taufen zu laſſen ſich getraute.
ſchriftliche Verſprechen
gegeben, ſämmtliche Kinder beiderlei Geſchlechts in der
kath. Religion taufen und erziehen zu laſſen und in
dieſer Vorausſetzung die kirchliche Bispenſe erlangt.
3, Wenn mithin von gewiſſer Seite der Verſuch
gemacht wurde, die Erfüllung dieſes Verſprechens zu
hintertreiben, ſo iſt das eine verfuchte Verleituͤng zur
Brechung des Ehreuworts und eine ehrloſe Haͤnd-
lungsweiſe, die im bürgerlichen Leben mit Zuchthaus
beſtraft wird.
4, Wenn indefjen ſchon bei der Eheſchließung be-
abſichtigt war, bloß ſcheinshalber zu uuterſchreiben
und hintennach die Kinder zur prot. RKeligion hin-
überzuziehen, ſo iſt dies eine nene Beſtätigung dafür,
auf welcher Seite mit Vorliebe dem Grundfaß ge-
huldigt wird: „Der Zweck heiligt die Mittel.“
5. Wenn in Folge dieſer deabſichtigten Wort-
hrüchigkeit ſchon eheliche Zwiſtigkeiten vorgekoumen
ſind, ſo trägt nicht die kath. Kirche die Schuld daran,
diejenigen, denen ein gegebenes Ehrenwort
nicht mehr als heilig gilt.
Uebrigens hahen viele Ritter vom „evang Sund“
gar kein Recht, ihre Taufe ſo ſehr anzupreiſen Sie
glauben ja nicht mehr an die Gottheit Chriſti, ius-
beſondere nicht mehr an ſeine Auferſtehung. In der
intereſſanten Schrift „Chriſt und Widerchriſt“ hat der
Theologie Proͤfeſſoren zu Straßburg, Goͤttingen, Gie-
ßen, Heidelberg, Bonn, Tübingen uſw. Haarfcharf
nachgewieſen, daß ſie nicht mehr an die Gottheit
Chriſti glauben, mithin die jungen prot Geiſtlichen
in Uuglauben erzehen War nun Ehriſtus nicht der
er und ſeine Apoſtel entweder Betrüger oder Schwär-
mer. Wie aber eine von ſolchen Perſonen herſtaui-
mende Taufe erlöſend und rechtfertigend wirken ſol,
tuns unbegreiflich. Wenn viele Bündler ihre
Kutte ablegen würden, ſo wäre dies viel ehrenhafter,
als der Bezahlung wegen über Chriſtus predigen, au
deſſen Gottheit ſie nicht glauben
Wir haben es alfo im vorliegenden Fall nicht
mit einer „MenchHeltaufe“, ſondern mit einer
gemeinen Hetzerei des „evang. Bundes“ und eines
„Neunundneunziger3“ zu thun.
Schließlich bemerken wir noch, daß wir uns
ſchämen würden, ſolche Schundwaare unſern
Die feinslichen Brüder.
47) Roman von GS. v.Memagen.
Nachdruck verb.)
„So glauben Sie, daß es mit den Mauern und den
Dache und den Thüren und den Fenſtern abgethan iſt?
©lauben Sie, daß die jelige Oräfin Ddamit ihre Pläne
al verwirklicht angejehen hHaben wiürde? E3 fehlt Dder
eilt, der in den Räumen leben und wirken foll!
_ „Den rechten Geift hineinzutragen, das fei Fhre Sache,
verr Pfarrer !“
Meine ? Iſt es denn ni i
— Saͤche? Iſt es denn nicht auch die Saͤche des
Der Stifter möchte es wohl, aber er kann es nicht,
weil er jenen Geiſt jelbit nicht hHat! Und da er nicht
weiß, 09 ihn diejenigen haben werden, weldhe nach ihm
als Schloßherrn von Hohenau, in dieſen Ränmen ſchalten
und walten, {o habe ich beichlofien, dem Bfarrherın des
Dorfes Hohenau die Aufficht und Leitung der Hildegard-
ſtiftung zu übertragen.“
—
‚. O&r Stitftung umfaßt das Schulhaus, das Aiyl für
'ble. Lrauken und Waijen und die zwölf Häuschen mit
ihren Härten lana des guͤſts; von Dden lebteren habe
i Ddie eine Hälfte zu ohnungen für arme Wittwen,
die andere für bedürftige Wittwer aus dem Umfange der
gräflich Hohenau’ihen Befißungen beitimmt. Die Stijtung
iſt reich dotirt, die Zinjen des Mapitals werden hin-
veichen, AlleS in gutent Zuitande, zu erhalten, Dden Witt-
wern und Wittwen eine Rente zu {ichern, den Lehrer und
Die, übrigen Beamten zu beſolden und dem Vorſteher der
Stiftung eine Entidhädigung &für feine Miühewaltung zu
gewähren. Sie haben Diejenige gefannt, Herr Vfarrer,
in deren Seele der erfte Gedanfe der Stiftung entftanden
ift, Sie haben mich ber Jeiner DurHführung . trenlich mit
Kath und That unteritüßt, Sie werden mit derſelben
Treue auch des Amtes walten, zu den ich Sie erfehen
Habe, und das ich Sie im Namen. meiner. verftorbenen
Frau zu übernehmen bilte.“
„Wenn das Ihr Wille und Entſchluß ift —“
„Mein feſter Futſchluß mein leßter Wile !“
Er ſol mir heilig fjein !“
„ 30 danfe Ihnen, Herr Bfarrer.“
„ Der Geiftliche ergriff die Hand Waldemars und fah
ihn mit einem Vlicke wehmiüthiger Theilnahme an.
„Und Sie, Herr Graf !” :
Waldemar, ſchwies einen Augenblick, dann ſagte er
raſch und entjhieden: „Sie ſollen auch wijjen, was ich
über mich ſelbſt beftimmt habe bei Ihnen wird mein Ge-
Heimniß ſicher und gut verwahrt jein. Sobald die innere
Einrichtung der Gebände im Thale fertig iſt und Sie
Ihr neues Amt im Thale angetreten haben, werde ich
verreifen ; wohin ichreiſen werde, wie lauge ich ausbleiben,
ob icdh je des Schloß meiner Büter wiederfehen werde, Das
weiß ich noch nicht. Meinem Bruder Wenzel werde ich
meine Stellbertretung zur Wahrnehnning aller Nechte
und Erfüllung aller Vilichten, weldhe unjere Familie be-
ſitzt und die ich ſelbſt anerkenne, fr die Zeit meiner AUb-
wejenheit übertragen; überſteiat diefelbe die Dauer von
drei SJahren, ſo tritt er in den wirklichen Bejiß und it
der KReichsaraf von und zu Hohenan. Füx Micdhael habe
ich Schloß Adlerſtein zum Aufenthalt und die Sinkünfte
aus den Öltern und Waldungen, welche dazu gehören,
als jährlidhe Revenue beftimmt; follte er ſich verheirathen
jo gehen dieſelben Rechte auf jeine Nachkommen und zwar
zunächit au} den erftgeborenen Sohn über. Dagegen
bleibt das Schloß ſelbſt und aller Grund und Boden mit
unferem Stammfiß vereinigt.“
‚ „GSGie jagten Herr @©raf, wohin Sie reijen, ob fie
Ielägrg‚ wieder zurückkehren würden das wüßten Sie noch
nicht.
„Und wie ich ſage, ſo iſt es! Hier iſt meines Blei-
bens nicht mehr ich finde nirgends Ruhe, nirgends
Raft, der Boden brennt unter meinen Füßen; ich jOeine
gefaßt zu ſein und wer nad) dem Scheine urtheilt,
wunDdert ſich vielleicht, daß ich mich jo Leicht und jhnell
leiden! wie Sie fämpfen, um das, was man Faffung
nennt, zu zeigen; ich ehre Ihren Schmerz, ich achte diejes
Vingen und gebe die Hoffnung nicht auf, daß Sie den
Frieden finden werden nadh welchem ſich Ihr Herz jehnt,
aber nicht, indem Sie die Lauder der Erde durchirren vder
jich in die Sinjamfeit menſchenleerer Gehirge zurücziehen
jondern indem Sie erfennen lernen, daß wohlgethan ijt,
was SGott thut.“ } '
' m30 werde mich gegen dieſe Erkenntniß nicht ver-
härten; nur das weiß ich, daß fie mir hier nimmer
kommen wird
Sie ſehen mich ſo fragend an, Sie möchten wiſſen
warum gerade hier nidt — fragen Sie mich nicht, ich
darf nicht antwoͤrten! Wenn Menſchen geftorben find,
begräbt man fjie; e& gibt auch Dinge, aucdh Gedanken, die
begraben wexden müſſen, ehe daß ſie geftorben {jindD; fie
leben in unjerer Bruit, die Gedanken miüflen Gedaͤnken
oleiben! Hoͤrch! unterbrach er ſich plötzlich was war
das? Hörten Sie NMichts !“ *
Ic höre auch nur das Pfeifen des Windes der
immer ſtärker zu werden ſcheint“ ſagte der Bfarrer zu
Waldemar.
„Mir war es als hätte der Wind
Tanggezogenen Klageton hHerübergetragen.“
„SS war Nichts als der Wind, Herr Graf.“
Ich höre diefen Ton Öfter, auch wenn der Wind
nicht weht. I0O höre ihn anı Tage im Hellen Sonnen-
ſchein — bald über das Waſſer des Schloßgrabens hin-
zitternd, bald dumpf aus der Tiefe hHerauffchallend, bal
aus der Höhe leiſer hernieder Mangend.“
Der Pfarrer war aufgeſprungen. ;
Herr Sraf”, riefer, „welchen Sinnestäuſchungen
geben Sie {ı Dın ;
Ich fenue noch ihre Stimme“, fuhr Waldemar un-
beirxt fort, „eS iſt ihre Stimme, „und ich weiß auch, was
ſie klagt, wem fie ruft! mein Name iſt e8, Waldemar ift
es, den ſie jammernd ruft.“
Fortſetzung folgt.)
einen dumpfen,