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SrjGeint sägliq mi Angnahme.der Soune — Keiertage
— mit Unierhaftungsbeilage, Breis viertelahrlich
DE, 120 ohrne Trägerlohn n. Popanfidhlag. Beſtellungen
* den Boßanfalten ı. bei der Expebition Zwingerfiraße 7
— für bie: Amiebezirle Heibelberg,. .
— Weinhein:, Sohmwebingen, BHMpPSburg,
Serloch Bruchfal, Breiten, NeIurgemünd, MoSbad
A Buchen Walbürn,Z.-Bi . Ch., Wettheinse, :
8
It ſ53 Berantworkkicher Nedalteur:
| — Suling Jeder in Heidelberg.
Druek, Beclag u. Expeditiosn von Gebr. Yuber
iu geidelberg, Zivingerürake 7.
20. ii
— —
— —
auf den „Pfälzer Boten“ werden fortwährend bei
ſaͤmmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen
ſowie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
traße 7, entgegengenonimen.
verias des „FPfälzer Rote.
— — — — — — — —
Ver heutigen Wummer liegi ur 28 der Wachenset
lage vei
— — — — — — —
S , *
dir Serfall des Ciberalismus.
Anläßlich der deutſchen Reichstagswahlen bringt
der „Offervatore Romano nächftehenden Artikel von
allgemeiner Tragweite! „Bei den jüngſten deutſchen
Vaͤhlen tritt ein Umftand zu Tage, der ſelbſt wenn
die andern Schwierigkeiten eine Löſung fanden, zweifels-
ohne einen e ntſcheidenden Einfluß auf die Zukunft
nicht nur Deutſchlands, ſondern ganz Europas aus-
üben wird Wir meinen die vernichtende Niederlage
all jener alten liberaͤlen Partelen, die während einer
ſo langen Reihe von Jahren Europa beherrſcht und
nach Willkür in faſt allen Staaten gewirthſchaftet
haben. Der liberaͤle und freimaureriſche Doctrinar-
ismus in all ſeinen politiſchen oder wirthſchaftlichen
Formen und unter allen Namen, die er anzunehmen
für gut fand, iſt endgültig in Deutſchland zuſammen-
geftürzt, wie er ſchon voͤrher auf unrettbare Aıt in
Belgien dem Untergange verfallen war, und wie er
in Frankteich einem vollſtändigen Oſtrazismus) ent-
nicht mehr in Abrede zu ſtellen wagen Dieſe un-
felige politifche Bartet, die alle Grundlagen dez Öffent-
wird. Ein bedeutender Schritt nach Vorwärts wird
ſchloſſen ſein werden, eine in den Augen jedes uns
parteiijchen Mannes ſchon längſt feſtſtehende Wahr-
heit in loyaler Weile anzuerkennen : die Thatſache
nämlich, daß die aufs Tieffte enttäuſchten Volksmaſſen
die „liberalen Syſteme verabſcheuen, um deretwillen
ſie ſo viel leiden mußten und welche nicht nur, in
hren materiellen Intereſſen, ſondern auch in ihren
Gefühlen und Geibiſſenzangelegenheiten unerträgliche
VBerwirrung angerichtet haben.
Der Verſuch beinahe eines ganzen Jahrhunderts
hat die Conſequenzen des aumaͤßenden des potiſchen
giberalismus! der bon Frankreich aus faſt alle polt-
tiſchen Körperſchaften mit feinem Giftlafte verſeucht
Die Früchte, die der
eiues lügenhaften, bürgerlichen Fortſchrittes einge-
ſammelt hat, ſind die Schwaͤchung des eeligiöſen
die Beſchimpfung nationalen Ruhines und nationaler
Traditionen, die Verderbtheit der Sitten, die Ver-
duͤnkelung der Intelligenzeu, der waterielle . wirth-
ſchaftlichẽ Ruin der btühendſten Staaten Und all
das, damit die ſchlechteſten Elemente der Geſellſchaft,
Leute, die patriotiſche Kundgebungen gewerbSmäßig
betreiben und von Spekulationen leben damtt ſalche
Elemente Zeit und Muße fänden; ſich mit dem Ver-
müögen der ausgeſogenen und zu Grunde gerichteten
Völter zu bereichern. Das Ecgedniß der Wahlen in
der hervorragendſten Publiziſten kemeswegs eine nur
vorübergehelide und oberflächliche Kriſis. Ihre wahre
Bedentung beſteht, angeſechts der auch in den anderen
Staaten ſtattfindenden allgemeinen Bewegung, in der
von ihnen ausgehenden Ueberzeugung, daßz des Ge-
thätigkeit und Betrug heroberten politiſchen Gewalt
umftärzte, die niemals den Vortheil der Staaten und
der Bölker, ſondern nur die ausſchließliche Befriedig-
Laſt aügemeiner Mißachtüng zuſammengeſtürzt.
neue Orientirung, welche die öffentliche Meinung der
Politik auweiſt/ iſt gewiß nicht in jeder Hinſicht tadel-
108‚ und es werden viele Schwierigkeiten ‚entfteden,
die man nur bei großer Klugheit überwinden können
*) Scherbengericht:
iſt und daß es abjolut npthmendig. jein , mird, . Die
ſoziale Organiſation auf beſſeten und ſolideren Grund
lagen wieder aufzubauen.
Et Mleberdie Stothwendigfeit der Ber-
bellecung det wirthfmaftlichen. Yage Der
; Aihliltt
wird in unferer geit ſehr viel geſchrieben, und im
Laufe der letzten Jahre jinD. auch von arbeiterfreund-
licher Seite manche bemerkenswerthe Borſchläge zum
Zwecke der Berbefjerung der wirthſchaftlichen Lage der
Arbeiter gemacht worden, die aber leider nux zum
Theil von einſichtsvollen und wohlwollenden Arbeit-
gebern befolgt wurden und im Großen und Ganzen
wirkungslos blieben, weil man ihnen von Seiten der
Regieruͤng nicht die erforderliche Beachtung zollte Es
iſt bei jeuen Vorſchlägen u. a. auch die Rede von der
Seßhaftmachun gder Arbeiter geweſen, allein
bis heute ohne den wünſchenswerthen Erfolg und
zwar! wie es uns ſcheint, hauptfächlich deshalb, weil
man dieſe Frage nicht geuugend gepküft hat! Es
unterliegt für ung keinem Zweifel, daß mit der zeit-
gemäßen Loöſung dieſer Frage, deren Wichtigkeit nicht
wohl beſtritten werden kann, ſehr viel zur Verbeſſer-
ung den wirthſchaftlichen Lage der Arbeiter ſowohl
als auch zur Bekämpfung der ſozialiſtiſchen Umſturz-
ideen beigetragen würde Man wird es bei einiger
Neberleyung zugeben müffen, daß ein ſeßhafter Ar-
heiter,. der ‚ein, wenn auch beſcheidenes Eigenthum be-
ſitzt entſchieden weniger zur Unzufriedenheit dieponitt
und für rebolutionäre Ideen empfänglich i{t, als ein
Arbeiter/ der All DaS‘ Seinige? bei ſich trägt, unDd
ſich bald Hier, bald dort auf kurze Zeit niederläßt,
„überall zu Hauſe ift“ und wenn das Gluͤck im Norden
* Pauſe macht, nach einem anderen Himmelsſtriche
zieht. .
Bei diefer Gelegenheit wollen wir noch auf einen
wunden Pihlt hinweiſen der ſich in den letzten Jahren
immer tühlbarer gemaͤcht hat, das iſt das maſſenweiſe
Zuſtrömen fremder, au ständiſcher Arbeiter
nach Deutſchland, welche dem einheimiſchen Arbeitex
vielfach eine ſchaͤdigende Conkurrenz bereiten. Die
Thaͤtfaͤche laͤßt ſich ja nicht beſtreiten, daß daduch
datß Zaͤhr für Jahr viele Tauſende fremder Arheiter,
xamentlich Staliener, Polen, Czechen 2c na Deuiſch-
land fommen in mandhen Gegenden die einheimiſchen
Arbeiter in ihren Erwerbsverhaͤltniſſen ſehr benach
theiligt merden. Die fremden Arbeeter vermehren
das Ärbeitsangebot und die nächſte Folge davoniſt,
daͤß nach der Lage der Verhältniſſe, wie fie leider
einmal exiſtireu, die Löhne niedriger bemeſſen werden.
Die Ausländer, die in ihrer Heimath an eine andere,
niedrigere , Leben3Haltung gewöhnt find, wie die
deutſchen Arbeiter, bieten, Da fie auch unbedingt Ar-
beit finden wollen/ ihre Kräfte zu jedem Preije am,
und jo. eteighet e& ſich! daß mitunter deutſche
Albeiter nothgedruͤngen ihte Heimath verlaſſen und
an anderen Orten Beſchäftigung ſuchen müſſen.
&€ liegt klar zu Tage daß unter ſolchen Ums
änden, wo von der Befolgung des ſchoͤnen Spruch-
wortes! „Bleibe in deſnem Lande und nähre
—
Treuer Liebe Lohu.
Koman von U _ Rofen. |
Gaͤchbruck verb.)
. „Sie find dochimmer, noch. Detektive,, Born 2“ fragte
Lord Ormond,mit gejhäftlicher Ntiene, a SONEN
meinen. Brief, an-ihre ‚alte, Ndreffe, ohne zu wiffen, 0O Sie
* und wo- Sie lebten, ‚ unS bin erfreuf, Sie wiederzu
ehen.“ *
Der Detektive verneigte ſich ernſt
„Bor Zahren,“ {uhr, Lord Ormond. fort „vertwenDete
parf zu Jibermachen. Sie,folgten. jeinen Spurern bis nad
Niverpool, und entdeckten,.. Daß ‚er . Jih na ©idamterika
einge{chifit: Habe. . Später braͤchlen Sıe aud) in Erfahrung,
— jenem Dampfer, nicht, mieder zurücgefehrt War.
Er joll in Kio Saneiro. geftorben. fein.. Sie bewieſen DaMmals
eine ; ganz eritaunliche Geichicklichkeit und. Waren verſchwiegen
wie das Orab.. Sch bedaͤrf dieſer Eigenſchaften guch ickt-
mein Lieber ;
itehe zu Ihren Dienſten, anädiger HEL “ _ ..
„Haben.. Sie; Ihon, „von, @räfin, Beatıice. Berril
* ?“ „beganın Ddarauf Lord Ormond mit einiger Ver-
egenheit. —
Das Gelicht des Detektive echellte {icdh. Seit wandern
der . Bli ‚ruhte. lächelnd. auf.. Ormond. . „AWer. {olte
* pon des Graͤfen Berril einziger Tochter gehört
haben?!
un aut! Sie ſoͤllen mir alſo entdeden, weshalb. Die
itolze, Damernicht Heirathet.“ *
— Deteftive zog feine Stirn in Falten/ ſagte aber
ichts
Sie finden die Aufgabe ichwer ı unmüglich „vieleicht, “
{prach Loxrd Ormond:cweiter, „Dodh ich kanr hnen einen
Anhalt - geben, Dder für Sierbet Shren Benuihungen , Don
Nußen ſein dürfte Ich habe hente Abend bei dem Graͤfen
von Berrik: gefpeift und ‚ eine CEntdegung: - gemacht, Die
herufsmäßigen Sifer zu ermwecden nicht verfehlen
wird.“
Er erzählte nun feine AWbentener im Haufe de Grxafen
ſehr umftändlich, wiederholte die Unterhaltung, Ddie er be-
wuicht Hatte, berichtete von leinem Bejuch in Beatricens
Gemächern und det überraſchenden Entdeckung von Der
Ibiveſenheit dev, Tochter des Hanſes
— 3O .War Teit Langer Zeit ein Bewerber Ddiejer Dame,“
fitgte- Qord Srmoͤnd Hinzu, „uhd erneuerte meinen Autrug
hHeute abermals. ı Sie.geruhte endlich, meine Huldigungen
zu ermuthigen, . und, i habe; deßhalb. Das-, unde{treitbare
Kecht all’ das Zhurn und Lafjen.. fennen und , verfiehen
zu wollen und ihre ®eheimnifje zu durchſchauen Möchten
Sie dennoch meinen Antrag übernehmen? 44
Der DetektiverHatte: Ormond-zugehürt, dhne n ein
einziges Mal-zu , unterbrechen, - „.4Sa, ich wil den Sal
übernehmen,“. „ antmwortete ‚er jeßt LebHaft, unDd aus feinen
MNugen Leuchtete Lijt und BerjehlagenHeit. „Siedürfen ſich
auf mi volfommen verlajjen, ( Mylord. Die Sache iiſt
zunächſt madall ! }
„Hursentdecken, + wohn ſie ſich begieht! wenn ſie den
väterlichen Haule „entichlüpft, men ‚Jie,fieht und, Was
{huf.. Srarunden ©@ie / vder @räfin Geheimmiß, und Sie
dürfen Shre BeloHnung felhſt beitinmen. /)Hier empfangen
Sie eines Heine Wojchlagszaglung.” n Er ı überreichte v Dem
Detektive eine Baninote, welche dieſer ohne ſie zu betrachten,
in jein, Tafchenbuich, (teckte. ... ;
SIch gehe ntorgen nad) Lreworpark, meinen Onfel zu
hefuchen fuhr Lord Ormond fort, : mwerbde aher in zwei
hi8 drei Taven wieder in der Stadt ſein, wo ich vorlaufig
in diejem Hotel meine Wohnung behalte. 4 {
„30.„merde ‚ Shnen Läglich , meine Berichte zujenden,
gnädiger Herr. Wenn ih Jhnen Dinge vın großer AiO-
tigfeit zu melden hHabe, bringe ih Ihnen die Nachrichten
JelbiE Un Haben Sie miv! ſonſt noch etwas zu eroͤffnen,
Mylord? d ;
„SJlichts, meiter, mMein, SrEUND , .
„Dat Lady Beatrice ein Kammermädhen ? :
„ Das weiß ich wirklich nicht; doch Heit\!! ich bennne
huüch e“ hat ketnes! (
O e Sier i gegenwärtig
fragle Born.
*
nochen abmeiend vom Haufe R“
Lord Ormond nidte bejahend.
Ich werde die Ausführung meines Auftrag jogleich
beginnen,“ bemerkte Born ſich echebend „Zum Slüd hHabe
ich augenblicflich nıdt3 anderes vor und lann mich Shrer
MAngelegenheit ausjchließlich widmen. Ich empfehle . mich
Shrex-ferneren Geneigtheit, anädiger Herr.“
8 Mitti fer Verbeugung verabſchiedete ſich der De-
ektive
Die Saͤche iſt in den rechten. Händen,“ murmelte
Ormond entzuückt, als er wieder allein war. Lächſte Woche
werde ich zweifellos Alles wijfen. D, i würde eine Welt
darum geben, Beatrice als Vittende vor mir zu jehen; vor
mix, den ſie verabſcheut. und deſſen Werbung ſie dennoch
in (Ermägung, zı ziehen gedentt.. Ich ſtehe an der Schmelle
eines_olänzenden Zriumphs, einer vergelfungKbenden Rache
fuͤr ibre mich fo-tief herabwürdigende Kälte —”
e jprangoauf; da ein Teifes, unregelmäßiges Klopfen
an der Thür ihn auffchreckte. Im nächſten Augenblit be-
trat ein zweiter. Bejfuch- das ‚Zimmer, Es war ein Mann,
Der die Zünfzig. ſchon überſchritten Hatte, ' hoch unDd ſtark
von Geſtalt mit granent Hadr und Bart, und einem Un-
jtäten, ein unruhiges Gewifjen verrathendes Augenpaar.
Seine ; Aleidung; wa ärmlich und fadenfcheinig, - jein DBe-
nehmen. mehr „trobig,. als ehrerbietig. - ©eorg Negun war
achtzehn. Sahre 3ZUvDr der vertraute Kammerdiener und
beftändige Begleiter Lard Ormondi's geweſen! und
nach Auftralien ausgewandert! woner ſeither verblieben
war
„ Lord. Ormond. begrüßte fjeinen ehemaligen Diener mit
ä}}äm‚ Teichten Kopfniden undeinem erzwungen freundlichen
Lächeln }
2
ind Sie wied
— zrter
er aufgetaucht;, Negun bemertteer,
Dey: u WirHatten doch verabredet-
(Snde Ihres Lebens in Aultralien
JunDdert Pfund foßlten doch eine
und mun beläfligen ©ie mich
mehr Geld von Mmit - Zu er
18 C
noch
(Kortiegung folgt.)