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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0325

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Beſtellungen
auf den / Pfälzer Boten werden foͤrtwährend bei
jämmtlidhen Boftanftalten, bei unſeren Trägerinnen
ſowie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
ſtraße 7, entgegengenommen.

; Verlag des „FPfälzer Bote.,*°










Valiliſche Wochenüberficht.
® Setdelberg, 8. Ayril.

Nun ſind die hHohen Feſttage vorüber, und die
politiſche Wirbeltrommel beginnt ſofort wieder ihre
einförmige Muſit! Daß es Militärvorlage






iſch und und unter Umſtänden übermorgen gut —
ſozialdemokratiſch zu ſein Nach dieſen Gyſichtspuntten
ſpuͤlt denn auch ihre ganze Stellungnahme zur Mi-
litärvorlage im Lande herum.
ſie . Berfammlung über Berjammlung, . ab, . um ihre
„Setrenen“, die Tänzer um den Geldſack, in Pflicht
und Liebe zu „erhalten. ... Kommt e& nämlich zur Auf-
loͤfung des Reichztages (und außer der Zurück-
ziehung der Miſitäͤrvorlage iſt ein D ritteS: faum
möglich) daun hat das Häuflein der Moralsgläubigen
ſeine Getreuen recht birternothwendis Da-
her die Bewegung im,‚nationalliberalen Bienenſtock.



eigentlich thun folten; bald hoͤren wir es ja, und
daun wird man die „ Batrioten“ wieder einen Kampf





Verhältniſſe kennt. — Da uns die kurze Ruhepauſe
des Oſter ⸗Friedens ſehr wohl gethan hat, ſo ſehen
wir den „fommenden Dingen“ doppelt ruhig entgegen
und wollen heute einmal zurückblicken auf das hl.


wie man S zu feiern pflegte.
Wenden wir uns zunächſt dem großen Schweiger



wickelten Pfer defuß ſchauen zu laſſen. Das


mal , , zum . „Dinfen“

nach Ahlwaͤrdts „geiftreicher“ Behauptung nicht allein




wieder einmal ſeine Stimme zu hören
Das Oſterfeſt war diesmal für den Abg. Bis-


er ſtes Aprilkind Friedrichsruh war denn auch das
Biel mehrerer Tauſend Sratulanten, unddie üblichen
Trink- und Winkſprüche klangen ſo friſch und fröhlich
ins Laud hinaus! wie zu den Zeiten des großen
Schweigers. Abgeſehen von einigen Anklängen an
den „hinter dem Reichswagen grollend und polternd



ziemlich friedlicher Natur


ſeiner Gegnerſchaft zur Militärvorlage. Es kommt
dieſen Leuten die nun wieder um die Militärvorlage


darauf an, heute gut kaiſerlich, morgen gut biswarck

N


ten beim beſten Willen nicht — einig werden, Jetzt
macht jedes Land eS, wie es ihm paßt Man ſieht


Die Laudwirthe des Oſtens al3 da ſind Ritter-
guts and Gutsbeſitzer, Bergräthe, Vorſttzende von
landwirthſchaftlichen Bereinen, Banerngutsbeſitzer
‚Herausgeber einer volkswirthſchaftlichen Korreſpoͤndenz,
ein Kohlen Verkaufs Vereins und Eiſengießerei-Direk-
tor u]w.,. ujw. haͤben die Oſtertage dazu benubt, ul
eine funkelnagelneue Dentſche Wirthſchaftspartei zu
gründen, Mit dem politiſchen „Verein der Land>
wirthe“ (des Oſtens) Icheint e8 alſo ſehr ſchwaͤch be-
ſtellt zu ſein Die Landwirthe des Weſtens u. Sii-
dens fönnten ſich nämlich nicht entjhlichen, den po-
litiſchen Herrenn des Oſtens B or |y.aunn-Dienfte
zu leiſten **—

Am Laacher See fand eine würDige Oſterfeie
ſtatt. Die Kirche zu Maria Laach ift in erheben”
der Feier ihrer ‚Jangentzogenen YBeftimmung wiede-
übergeben worden Möge dieſe Feier anı Auferſtehr
ungoͤtage eine gute Vorbedeutung ſein für den e n d—
lichen und endgültigen Sieg des Rechtes u—
Gerechtigkeit Das walte Gott!

In Deſterreich⸗ungarn ſpielt Herr Wekerle
noͤch vor der Hand eine recht große Rolle Waz er
hei Kaiſer Fraͤnz Joſeph zu Gunſten Heiner Kultur-



tholiſche Kirche! Verſtehen wir uns auch nur eini-
germaßen auf Menſchen, dann iſt keine

Nun, er muß
wifjen, wie ſchnell er ſich „fertig“ zu machen gedenkt.

Die Amerikaner machten ſich das Vergnügen,
Herrn Miquel zu interbiewen. ;
ſoll ſich dabei recht roſaroth über den Ausfall von
etwa nöthig werdenden Neuwahlen zum Reichstag
ausgeſproͤchen hHaben. Wir kalkulieren, daß Htrr
Miquel ſich von Niemanden aushorchen läkt; am

eben, was man ſe ſagt: ein „feiner Diplomat!.

Die Soztaldemokratie, d. h. die internationale,
benutzte die Oſterferien dazır, um ſich darüber ganz
gehörig in die Haare zu faͤhren, ob die internationale
Maifeler am 1. Mai vder am erſten Sonntag im
Mai ftatifinden ſoll! Mit recht zukunftsſtaatlicher
„Eintgkeit“ ſtritten ſich die Leut herum und konn-


der Hand noch jo gut wie nichts. Dagegen ſſchwirrt
mit Etenflügelſchlag ein Dduünkles Getücht durch die
Lande: Kaiſer Franz Joſeph hat nämlich ſeit meh-


nicht mehr betreten. Kommt er nun nicht ſehr baͤld
in das Land des Herrn Wekerle, dann tritt Herr
Wekerle mik ſammt ſeinem Kabinet erbarmungslos von
ſeinem Amte zurück. Nun wird der Kaiſer wohl



kerle etwas mehr Vortheile für ſeinen Kulturkampf

als in Wien. Wenn er ſich nur nicht furchtbar ın

die Finger ſchneidet. 4
Frankreich wird noch immer gerüttelt und ge



nenden Miniſterkriſis welche die andere Krifis, di


drängt. Auch bis jetzt iſt ein neues Kaͤbinet noch
nicht gefunden. Ein Herr Meline -Hatte einen ver-
geblichen Verſuch zur Neubildung eines einigermaßen
Eebensfähigen Miniſteriums gemacht. Nun iſt eS
Herrn Du puys gelungen, die nöthige Anzahl Mi-
niſter zu finden, die beſcheiden genug ſind, die kriti-













Die feinsklichen BWrüser.
Koman von H. v.Memagen.
(Naͤchdruck verb.)

Er gab ſeinem Pferde die Sporen, aber Wind und
Wetter waren noch ſchneller, als das gute Thier, und als
er den Wald von Hohenau erreicht Hatte, war e3 auch
jchon ſchwaͤrze Nacht geworden; klaͤtſchend ſtrömte der
4* herab, grelle Blihe zucdten, laut krachend rollte der
Donner.

— , Nochein halbes Stuͤndchen mein Thier,“ ſaate Gasda,
indem er den Hals des Pferdes mit der Hand klopfte;

79)

blättern. ’fül’)!tfiémufib} raſch herunfahlend, einer großen,
dunfkflen Geitalt, das Gefjicht mit. einer ſchwarzen Waͤste


eines. Jagdmejlers, Ddas zum Stoß erhoben war. Die Wunde,
welche er in den Rücken erhalt n,, waͤr nicht tief genug,


Stoß.hatte ‚wahrfcheinlidh in ZJolge: der Beweauns des
Bücens den Thell ſeiner Wucht verloren und
mit faßenartiger Schnelligkeit. wich er Ddem ' drohenden
Melfer aus, um in dem nächjten Moment dem Mörder in



Stube.“ {
Aber der Weg durch den Wald waͤr heſchwerlich und


Haͤld drohte das Pferd auf dem durchnäßten und von
Waurzeln durchzogenen Boden auszugleiten, bald trafen
Tegen|chwere Zweige, Die lints und rechtS in Dden Weg
Tagten, Seficht und Hände des ReiterS oder den Kopf
ſeines Pferdes. Da fuhr dicht vor ihm ein zudender Blitz
herab, kaͤchend und praſſelnd folgten die Schläge des
Donners, Dasz Vferd baumte und ſchoß in ſauſendem
®alopp davon. Da ploͤtzlich ein heftiger Ruck, und laut
und angitvoll aufmwichernd ſtüczte es vorüber, daß Dder
Reiter über Hals und Kopr in weitem Bogen fort in das
Gebuͤſch gejchleudert wurde. Doch er war mit dem Schrecken
und einigen Stößen Ddavongeklommen und mit einem
Hluche arbeitete er jich aus dem Geäſte heraus und kroch
Die Bordhung des Weges hinab zu dem Pferde, das eben-
falls aufgefprungen war und zitternd Dajtand. Als er es
wieder befteigen wollte, . JaH ev beim Aufleuchten eines
Nenen Bliges an der Stelle, wo jein Pferd geitürzt war,
quer jüber den Weg gelegt und an Pflöckchen befeitigt, Ddie
in die Böfchung getrieben worden, einen armdicken Baum-
%gä\m‚ det die enge Straße gleich einer Barriere abgeſperrt
e.



auf Leben und Tod aufzunehmen. Der Rentmeiſter hatte
e3 mit einem überlegenen Gegner zu thun; aber er kämpfte
mit dem - Muth und der Kraͤft der Verzweilung und. es
gelang‘ iın wirklich, denſelben auf dem kaſſen Boden zum
Falle zu bringen. ; ; {

Sr jebte ihm das KAnie auf die Bruſt, griff nach der
bewaffueten Rechten und glaubte ſie ſchon umMammert zu
hHalten, als fie mit mächtigem Rucke zurüdfuhr und wieder
vorwärts {tokend das Weſſer im die Yrujt des Rentmeiſters
bohrte. Mit einem. gellenden Schrei ſank dieſer zur Erde
nieder, - mwährend die vermummte Geſtalt raſch anffprang
unDd das Pferd des Getroffenen am Zügel mıt ſich fort-
ziehend, in Ddem Schaͤtten der Bäume Verfchiwand. Noch
Hatte er Araft genug, Ddas Meljer aus der Wunde u
ziehen um fein Faſchentuch auf dieſelbe zu drücken; dann
berließ ihn die Befianung. 2

Zwei Stunden {päter trat Michacl in das Zimmer
jeines Bruders, welcher gerade damit befchäftigt war, jeine
fangen, (chmußbejprigten Jagqditiefel auszuzieh'n, WährenDd
ſein Hlallel und ſein zerdrückter Hurt, vOom Vaͤſſer triefenD,
auf einem Seijel iagen. Das Geſicht WenzelS war Leichen-
blaß, {o daß Michael erfhrecdt au} der Schwelle ſtehen
blieb. Auch Wenzel fuhr zurücd, als er den Bruder 10
plößlich vor ſich ſtehen fah. . | |

„Was machft Du hier, Midhael? Ich glaubte Dich



er plößlich einen ſtechenden Schmerz zwiſchen den Schulter-

„Komme ich Dir ungelegen ?”

mich, nicht allein jein zu dürfen !”

„Du haſt Recht, eS. ift eine ſchreckliche Nacht !”

„Sie wird vorübergehen, wie ſchon mandhe, die nicht
ſchreaͤlich war, — vorübergegangen iſt! Aber jag, was hat
Dich fo unerwartet zurüdgeführt 7“

„So weißt Du nodd Nichts?“

Was Joll ich denn wiſſen, was iſt gefchehen ?“

* * Braunfels iſt plötzlich vom Schlage getroffen
— geftorben! ; ;

Alle Teufel, das Andert freilich die Sache!“

„Und feine Tochter will ins Kloſter gehen.‘ Ich er
fuhr Beides auf dem Greiffenberg, wo ich eben einmal
vorgeſprochen war! Nun weißt Dı, was mich zurückge-
trieben hat.”

Armer Junge Du thuſt mir Leid !” ;

Warum leid Was ich wollte, werde ich auch jetzt
noch auszuführen wiffen !!

„SBiellercht He ‚entführen? Dazu müßte die blunde
Hediwvig mit Gewalt-ins Klojter gebracht jein unNdD Dich
ſieben — und Beidves iſt nicht der Fall Michael!“

Ich wende Gewalt an! 008 %

Klöſtermauern ſind ſehr dick, und ich fürchte, ſie
4 länger als der Schädel, welcher ſie einrennen
will !”

„So werfe ich den brennenden Bechtranz hinein!“ Hei,
das ſoll ein Hochzeitsfener ſein wild wie meine Qiebe, ver-



Es würde auch Dich verzehren !”
„Du fürchtelt Gefetze und Gericht? Das hHätte ich von
Der Starke der Mächtige




ungen, aber hHeute bei dieſem aräßlichen Wetter freue ich

teht, wer aus Schriftun gelernt hat, Wwie e3 auf Erden
gehandhabt wird der lernt Gejeh, und SGericht verachten !
Man hHänat nur die Aeinen, die Großen läßt man ruhis

Taufen !“ Ü | . .
„Was Du erfinnit, Michael, iſt aber ein Sakrileg, ein

Gortſetzung folgt.)














































































 
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