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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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D - UnzeigerBlatt für die Amtsbezirie Heidelderg,
&?m‚@fi ; äß‘mfi„ Labenbrurg, Weinheim, Shwegingen, Philipp3burg,

Mieslodh, Bruclal, Breiten, NeXargemünd, Mo3SbaQ
Werbach Buchen/ Waldürn,Z.-Bı eh. Wertheiwye



rrgfrift. ;

äſſer wer⸗! erſcheirt taglic wit Mndnahme der Gonne und —
— —⏑ — riertehehrlich

ı, 1.20 ohne Trägerlohn u Bofanffhlag. Befellungen

balthfl“'} __ Set den Boftanflalten 1 Hei ber: Grnebition Zwingerüätraße 7.

fleuerft

jchaft m0M 3}; 189













28. Sabrg.



K — — Seidelberg, Sonntag. den 20. Uugui 1008. \53‘?;‘"?ä‘ä%äf%ä‘ifääääfiä‘ä””“







—r ET —









— welcher der Arbeit als ſolcher gebührt Dieſes Ziel hahen blühende Arbeitexvereine in unſerer Erzdiözeſe
iſt durch die Lehren und Gebote des Chriſtenthums in Arlen, Murg, Vöhrenbach, Furtwangen, Hreidurg,



ö Beſtell ungen “ geBeiligt und eine jolche Thaͤtigteit der Diener der Karlsruhe, Wieſenthal, Oberhaufen, Naͤnnheim; an
* _ Rirche für die Arbeiter Kegt yollitändig im Umkreis anderen Orten find ſolche in Bildung begriffen Aber

— auf den „Pfälzer Boten werden fortwährend bei des apoftoliichen Berufes. es muß unbedingt noch mehr geſchehen im Hinblick
— ſaͤmmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen * 4 — 2 um * * * die gewaltigen — 2 die 4
Divie i * ; ; “ rbeiterverhäftnifje geftaltend. einzuwirfen, 1 ie rage angenommen hat. Es wäre ies gewiß für

ſchirſt/ —— — — — Zwinger | Srlr Hathotijher Arbeitervereine. Wo infolge die hochwuirbige Geiftlichteit in den induftriellen. —
z OFA . eine® entmicelten Gewerbefleißes eine große Arbeiter= | zirfen des Landes ein wichtiger Gegenſtand der Bes

!
‘ — Verlag des „FPfälzer Bote. bevolſterung ſich auhefammelt hat — und ganze Be- | rathung auf Konferenzen; die bevorſtehenden Jahres-
— — — — zirte unſeres Landes befinden ſich in dieſer Sage — fonferenzen der einzelnen Kapitel könnten hierzu eine

; Da werden auch katholiſche Arbeiter für jolche Vereine Anregung geben. Bei den neuen Verhältniſſen, welche



4 n : : z | zu aewinnen jein. Es mag ja allerdings an ver: | die neue Beit uus gebracht hat und welche von den
* ktrünet lalholiſche Lteitetdereine! * 2 — erſcheinen, früheren 2— — * die alten
ʒel Die letzten Reichstagswahlen haben ung aber⸗ neben blühenden Maͤnner und Gejellenvereinen auch | Bajtorationzmittel nicht immer aus; es müſſen nene
ſelll mals enthüllt, welch' große Unzufriedenheit durch die noch Arbeitervereine zu gruͤnden und wir möchten Wege aufgeſucht und eingeſchlagen werden, wenn die

breüen Schichten des Volkes geht. Die Vaͤrtei, der Beeintracbtigung der genannten VBereine keines⸗ Religion vor großem Schaden bewahrt werden ſoll.
2 n deren Lehren und Ziele die Grundlagen unſerer ge« | wegs Da Wort reden,. Allein nıcht äberall find dieſe Hierin iſt die Kirche ſelbſt uns das Vorbild; denn
oſe ſellſchaftlichen Ordnung bedrohen, iſt wiederum ge⸗ Veleine für einen zu bildenden Arbeiterverein ein \ au8 ihrem Schatze bringt ſie Altes und Neues her-

wachſen, und wenn ihre Erwartungen auch nicht Hinderniß; in den größeren Städten finden fie neben ‘ vor, und aus der „Hinterlage des Glauben3“ bietet
vollfommen in Erfüllung gegangen ſind, ſo werden einander genügenden Spielraum. Jebenfalls möchten ſie für neue Bedürfniſſe auch neue Hilfsmitteln und



ſagen höchſte Zeit, daß wix von veligiöjem, fathol. | Geiſnichen ſowohl die Gründung eines NereinZ er= | jeine Bewohner kennt und lieht, Herr Rene Bazin,

4 Standpuntte der fozialen Bewegung alle Mufmerfjame leichtert, als die Leitung im korrelten Geiſte verbürgt. conftatirt, daß das Elend in Stalien namentlich
’ufi ß' keit zuwenden, daß namentlich Geiſtiiche in den indu⸗ Sn dem Statutenentwurf/ welcher vom Diözeſonpräſes in der Landbevoͤlkerung furchtbar um ſich greift. In
ftriellen Bezirken und an Orten mit entſprechender | bezogen wird, gilt u. a. al8 weſentlich, daß ein von der durch tauſend kleine Kanäle befruchteten lombardiſchen
MArbeiterbeuöfferung praktiſch in dieſe Bewegung ein: | leßterem bezeichneter Geiſtlicher als Lokalpräſes an Chene findet die Heuernte vier⸗ bis fünfmal {tatt, die
greifen. Sonſt werden wir es erleben, daß weite der Spitze des Vereins flehen ſoll. Hierdurch wird Reis- und Kleefeſder ſtehen in üppiger Nehren= und
Kreiſe unjeres Voltes, auch im Bereiche det laud⸗ der Berein, der im uͤbrigen ſeine Selbſtändigkeit be⸗ Bluͤlhenfülle. Die Maisfelder gleichen Zuckerrohr-
wirihſchaftlichen Arbeit, von der ſpzialiſtiſchen Agita· vahrt, der tuchlichen Oderleitung unterſtellt und nur plantagen,. das ganze Sand iſt reich und fruchtbar,

x wir doch wohl ſchwerlich die Meinung eiues bekannten wir betonen, daß den ſpezifiſchen Bedürfniſſen für neue Wunden aͤuch neue Heilmittel.
‚nationalliberalen Fuͤhrers theilen, daß die Sozial- der Arbeiter eben die Arbeiterbereine entſprechen. {
, 177. demokratie. ihren Höhepunit überſchritten hHabe. Sie | _ Wie in anderen Diözejfen Deutſchlands, ſo wurde
e wird umſomehr zunehmen, je länger und mächtiger auch in der unſrigen den tatholiſchen Arbeitervereinen * Qa@ @lflm iu zialien
ertteter ſ die Urſachen fortwirken, au? denen fie heruorgegangen durch Aufſtellung eines Dibzeſanpräſes eine kirchliche *
Antergeiht ijt. Bei diejer Sachlage iſt es hohe, um nicht zu | Organijation gegeben ; hierdurch wird den einzelnen Ein gewiſſenhafter Schriftſteller, der SItalien und






























noͤn mit forigeriſſen und dem Chriſtenthum eutfremdet durch dieſen Anſchluß an Ddie Kirche werden die und dennoch iſt die Bevölkerung arm. IN beinahe
* 55 werden. Schon jetzt machen Geiſtliche nicht jelten Vereine davor gejHübt fein, daß nicht der Feind ein , ganz Stalien begeguet man diejem Räthjel, den Kon-
[rti und 4 die Beobachtung, daß gewiſſe, dem chriftlihen Sitten⸗ Unkfraut unter den Weizen jäet, d. h. daß nicht bei traft. zwiſchen den fruchtbaren Boden und dem Elend
f lsi'lfi}? nit * gejeße widerſprechende ſozialiſtiſche SKdeen unter der der lebhaften Agitation unſerer Gegner fremdartige der Bauern. Die Doͤrfer ſind öde und arm; obwohl
44 ol arbeitenden Klaſſe wie eine ein{Hmeichelnde Vexſuchung | Clemente In den Vereinen Einfluß gewinnen und die italieniſchen Bauen zähe Arbeiter ſind. Ich habe
* Fut 2 fich unvermerkt ausbreiten, wenn nicht poſitiv ent⸗ dieſelben auf Abwege führen. Wie wir hören, be⸗ ihre Beſitzungen durchſtreift, ſagt Herr Bazin, am
4 ziſl gegeugewirkt wird. Aber nicht etwa nur, un die ſtehen da und dort Arbeitervereine, weldhe im allge Fuße der Berge; ich habe ſie wiedergefunden in der
hyier' B Örbeiter vor den Lehren einer religionsfeindlichen | meinen den chriſtlichen Grundſätzen Rechnung tragen römiſchen Campagna, bei meiner Rückkehr von Neapel
44 8 giele8 jozialiftijden Bewegung zu [qüßen, jollen wir un$ möchten, aber aus irgend welchen Gründen der geijt= | In Reggio und Calabrien ; in Sicilien perſicherte mir
ergoldung w am fie annehmen, jondern auch, m für ihre In- | lichen Führung ſich entziehen. Natuͤrlich konnen lolche jogar ein Franzoſe, Aufſeher der Weinberge des Her-
te mid f,efteflß tereſſen vom chriſtlichen Standpunkte um ſo wirk⸗ Arheitervereine, die außerhalb. der kirchlichen Drgas | 3098 von Aumala, daß ſie arbeitsſamer, ausdauernder
jamer eintreten zu können Denn e8 iſt ganz be- | nijation ſtehen nicht als katholiſche angeſehen werden, und geduldiger ſeien, als unſere (Die franzöſiſchen) Ar-
istuer jonders die Kirche berufen, den „Mühſeligen und | und 8 wird Aufgabe der Pfarrgeiſtlichen ſein, Ihre | beiter ; Andere ſagten mir, von den Bewohnern der
— zftiehs Beladenen“ der Erde zu Hilfe zu tommen und da- | Mitglieder. durch entſprechende Belehrung zum Aız- | Nomagna, die ich nicht beſuchte, ſprechend: „Es ſind
*44 yum die Arbeiter zu jener Stellung emporzuführen, ſchluß an den kirchlichen Verband zu bewegen. Mir dies die tüchtigſten Erdarbeiter, die e& gibt! Smmer
i . — — — — ⏑ — — 8* — — — — — — EsEm —
44. 206 nach der warmen Neigung, dem innigen Unjchmiegen eine8 horchend, ihn zu umarmen und eine a i i
z m ; Treuer Ciebe Lohn. * Weſen? * fo mein 8 — — * — E * 2— —
lll Roman von U. Roſen. Ich möchte wijfen, ob Shre Eltern _ mir die Einwiliqung Die Wirkuıng ihrer kindlichen Liebkoſung war wunder-
8 Forin 2 — — verb.) — güben, Sie alz meine Enkelin zu adoptiven. IO wünichte, bar und ergreifen?d. D ;
; * „Sie verzichtete porausſichtlich darauf, un der Noth- ſö lange mir noch zu leben vergönnt ift, ein junges Geſicht „Thränen iraten dem Greiſe in die Augen und ſein
@[Mmm' wendigfeitf auszumweichen, Sie in eINeN @reia von Schau- um mich zu hHaben, das frbhliche Lachen von Rindern um Geſich zucte ſchmerzlich
{pielern einzuführen. Sprach Sie ſich jemals gegen Ihren mich zu hHören. Noch niemals Jah i ein SGeficht, das ich Seit Kahren hHatte ihn Niemand gefüßt, und Giraldaͤs

7 Befuch Londons aus ?“ ; jhom beim erften Anblid 10 jebr liebte, -wie das IJhrige, Liebiojung brachte in ihm-die Erinnerung an die kindlichen
Bdßm „Nein Herr Marauis, aber Kie mwiederholte nur 3U niemalz ein Wejen, dem ich undedingter alaubte und ver- | Külle des Anaben zurüc, der an fjeinem Bujen gefhlum:-
oft, daß Sie mich nicht um alle MWelt allein dorthin gehen fraute. Wenn ich Sie adoprirte, mein Kind, haͤtten Sie Inert und defjen vermeintlidhe Schlechtigkeit ihm das Herz





Anel
in chr Ließe“. ; } xicht nöthig, die Korigen aufzugeben. Sie jollten viel- gebrochen hate }
— weißt — „Sie werden auch nicht allein gehen, Kind. Es wird mehr das Hiecht hHaben, jie zu beluchen, 10 _oif e8 Ihnen „Rind, mit den Augen, welche ich ſo ſehr Liebte“, flüi-
Waͤrt mir Bergnügen machen, Sie mitzunehmen und SJhnen all‘ gefiele. SX habe au meinen Einnahmen ein bedeutendes fertẽ er, „von diejem Moment an find wir durdh ein,
4 die Sehenswürdigkeiten der Metropole zu zeigen, UM die DVermögen gejpart, über das i na Wahl verfigen .. Band mit einander verbunden, das nimmer zerriſſen werden
Pfun Kreude zu beobachten, die Ihr frilches JUNgesS Gemüth bei Xkann. Nach meinem Zode foll e8 mun in Ihren Belib , * }
Sem Anblick al der Wunder, die Jih Ihnen “ offenbaren übergehen., Wollen Sie vielleicht mir eine Enfelin werden, ; Er zog ſie fanft an ſich urd hauchte einen väterlichen
Zailel werden, empfinden muß. . Man hat Hhnen vielleicht gejagt ®iralza ?“ * Kuß unf ihre Wange
‚Daß ich Herzlo3 und geizig bim, weil idh abgejehlojien lebe . . „©ie ſind ſehr, ſehr gütig, Herr Marquis,“ erwiderte. | „Sch werde Deine Mama aufjuchen, fobald wir nadh
W und wenig Bedürfniije habe. Aber für men jollte i mein {ie eralübend. „Und ih wäre nicht gezwungen, Kapa, ı der Stadt kommen,“. jagte er. „ werde in allen Zhea-
* Haus offnen? Ich hHabe in dex ganzen weiten Welt keinen Mama, Rupert und Egon anfzugeben ?” tern nach ihr ausichauen, und fie wird ung zu Deinem
Nün Menichen der mich Liebt. Weswegen follte /ich mir den „Gewiß nicht.“ , — | Bapa bealeiten. IO muß auch Egon und Kubers fennen
' Yäjtigen Zwang auferlegen, Leute, die mir gleichgiltig ſind "Uind.ich dürfte Rupyert von den Gelde, das Sie mir :, lernen. . Wer weiß, 0b ich nun doch nicht in kurzer Zeit
dlun um mi zu verfammeln?” ; ſchenten wollen, {tudiren lafjen ?” fragte @iralda mit fraͤh | eine FMeine Familie um mid) verjammelt haben werde?
O9 33 Cr Ichnte jeinen Kopf in die Kiffen _ feines Seſſel lenden Augen. Ich fönnte Mamna die Möglichkeit ver- | Dein Papa und ich, wir merden miteinander Freundſchaft
traße? zurüc und blickte mide und tummerboll auf ſeine junge jchaffen, immer zu Haufje zu bleiben ? Ich dürfte mitdem ! {Oließen, wir werden un über Spanien untexhalten und
und gul} f Gefährtin. Geide {hım, was mir beliebte ?” . | nächjies Jahr werde. ich mein Haus In der Stadt eröffnen
r „Er ift doch ein vornehmer Mann mit einem Warmen „a Kind, was Ihnen beliebte. SO würde Ihnen an | und Dih in die Gejellihaft einführen. 30 bin ſchön
großen Herzen“, dachte ®iralda. Wie majejtätijh dieſer dem Tage, an den ich Sie gefeßlich adoptirte, ein Sin« ! vecht ungeduldig, Deine Eltern und Geſchwiſter kennen zu
weikumrahmte Kopf mit den edlen, {trengen Zügen aus⸗ fommen fichern, das für die Erfüllung aller Jhrer groß= ı lernen.“ ; .
eht. müthigen Wünſche ausreichte! „Und ich fann es nicht erwarten, ſie Ihnen vorzu-
— „S3„giebt Niemand auf Erden“, ſagte ſie, ſchüchtern _ ®iralda Iprang jreudeglühend von ihrem Seſſel auf. ! {Hellen, Mylord. Wie alücklih wird n wie froh wird
er_rntbens, „der nicht Liebe gewänne, wenn er bereit iit, Zhre Augen IMwammen in Thränen. 7 } Papa jein, wenn ich Sie zu ihnen bringe. © Herr Mar-
Qiebe zu empfangen und zu gewähren”. „So will ıH Iyre Enfelin Jein,” fagte ſie mit vor quis/ meine innigite Danfbarfeit, meine höchſte Yerehrung

— Qord Trewors {harfblidende |Ohwarze Luͤgen laſen in Dankbarfeit zitternder Stimme, „will immer bei Ihnenm meine aufrichtigite Liebe wird Ihnen für die unvergleich-
ihrem Kieblichen, unjhuldigen Geficht wie in einem offenen bleiben und mich bemühen, Sie ſo glücklich zu machen, al3 liche Großmuth gehören, die Sie mir und den Meinen ev-



uch es mir moalich iſt Und — m0, ich will Sie von ganzem , weiſen.“

Koͤnnten Sie mich lieben 2“ $raate er plötzlich. „Ich Herzen fieben, i liebe Sie jebt Ihon um Ihrer großen ; Fortſetz ung folgt.)
meine, wie Zhren Vater oder Ihren OGroßvater, mein Güle willen —

Rind. Sch bin fünfundfiehzig Jaͤhre alt, aber daͤs Herz Bitternd und erröthend ſtand ſie vor ihm einen Augen-

ijt ein feltiames Ding. So lange e& pulfirt, fehnt c& fih blick zögerte ſie, um dann, {Orem dankbaren Herzen ge-


 
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