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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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ote



























aus
arſcheint raglic au nsnahne- ber Gonze zund Keiertage * AnzeigerBlatt für die Amtsbezirle Heidelberg.
ingen. — vierteljährl ſ — Philippsbura,
— 4 ⏑ — Ftaclt und Land. hee
L den Poftanfalten n dei ber Gxypebition Zwingerfiraße 7. . — Buchen,Wandärn,£.-Bı ' “&h., Werkheinuxe,
n. — — — ; D, Barlag n Erpebition d0 u Gebr. guber| 94
dr. 18 | — gufns Seger An Beidelberg. — | — Seidelberg, Donneeitag, den 10. Hugult 1898 — — — 4 —
1. — — — ——— — 8 ——— —
* — — — — ſtens 100 Millionen m ehr als bisher eintragen Oeffentlichkeit drangen und Ddamit zugleich die Nach-
— HE . joll. Am 8. Auguft traten die deutſchen Finanz⸗ richt, daß die Loſten derſelben durch Erhöhung der
Beſtellungen mini{ter zu einer Berathung in Fraukfurt zujammen, | Tabakfteuer aufgebracht werden ſollten, da erhob ſich
woſelbſt die neue Steuer und die Umgeftaltung des ein Schrei des Schmerze3 durch ganz

*

auf den „Pfälzer Boten werden fortwährend bei | ganzen Keidhsfinanzwejen? heiprochen mwerden ſoll. Deut[o laͤnd und jowohl die Tabakpflanzer, al
ſaͤmmilichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen Der hreußiſche Fingnzwiniſter Migquel ſoll ſogar die. Fabrikanten und Händler beeilten fich, die
ſowie in unſerer Expedition Heidelberg⸗ Zwinger⸗ noch ſchlinmere Abfichten gegen den Tabak haben, er | Reichsregierung zu ſtürmen mit Bitten, daß doch
iratze 7, entgegengenommen. ; möchte, daß in Deutſchland, WIC IM @ngtanb‚ der | der Tabak nicht weiter belaſtet werden
Tabakbau ganz verboten und nur ausländiſcher Tabak möchte, ſo daß die Reichsregierung IM Hinblick auf
Lerlas des „Pfälzer Bote.‘ | gegen hohei Zoll bverarbeitet und geraucht, werden | den jo allgemeinen Wideritand der Bevöllerung und
—- jollte. Weil aber dies zur Zeit nicht durchführbar iſt, | mit Berückfichtigung der in ſo vielen Petitionen und
2 ſoll der deutſche Tabakhan durch ſehr hohe Stenern Reſolutionen aufgeführten triftigen Gründe ſich ent-
7 iangſam ruinirt werden, bis man endlich zum vollen ſchloß, die Heranziehung des Tabaks zur
* @tböb\mu det Tabukfteiet Vervot ſchreiten könnte. Deckung. der vermehrten Auszgaben gaN 3 fallen
* 4 * 4 Jas wäre für unſere badiſche SandwirthjHaft ein zu lafſen, wodurch dann auch der Wider-
die * 44 Jahr 4 4 2 * achricht, daß | urchtbarer Schlag. Um denfelben abzumwenden, hat jtand gegen Die Militärvorlage felbit
— NNln aroßen | das Rräfidium des Gadijhen Bauernvereing | vieljam gemindertoderganzaufgehHoben
fteaäca ;äxbg?é)ti;e * 5* — — *4 die im vorigen Jahre ſchon, gegen Mehrbe-
ichtet: !
und von allen Seiten, von der Landwirthſchajt, —— Yajtına des Tabaͤts vyorgetragenen Gründe beftehen
Induſtrie und dem Handel wurde gegen die Steuer⸗ Großhezogliches Minijterium Der Finanzen ! * * ebenſo 8 * n Bezug * *

nmer



; Der







°rden ) ; ;
erhöhung proteſtirt und Die ReichSregierung dringend Ergebenſte Bitte des Bodiſchen Landwirt aft aber iſt fjeitdem noD
gebeten, voͤn dieſem Projekt abzuſtehen. Die Beweg- Bauernvereins Unı Schutz des Zabafs | in neuer[‚„ic?f) { 4
ung war fo allgemein und jo daß die Re⸗ . BaueS OM größerer Belaftung, hHenzugetreten, welder vor jeder neuUEN Belaft-
5 ‘ gierung derſelben nachgab. Am 19. November v. Aus öffentlichen Blättern wurde die kaum mehr | ung der Laudwirthſchaft abſchrecken ſollte, nämlich
S wurde im Reichzanzeiger offiziell bekannt gegeben, | 3u bezweifelnde Nachricht bekannt, daß in der zweiten | der große Suttermangel, welcher dieſes Jahr ein-
— „eine höhere Beftenerung des Tabals zur Deckung Woche des Monats Auguſt eine Zuſammenkunft der | getreten iſt und welcher der Landwirthſchaſt jetzt

der Mehrkojten der Militärvorlage in irgend melcher | deutfchen Finanzminifter {tattfinden wird, mworin über | {chon einen Schaden vielleicht von der ganzen Koften-
Vorm ſet nicht beabfichtigt.“ Das Baueruvereins= | Neuorganijation der Finaͤnzen des deutſchen Reiches | jumme der Militärvorlage zugefügt hat und noch zu-
blatt Nr. 21 vom 1. Dezember v. I. ſagte da- | berathen werden ſoll. Daß durch dieſe Neuorganiſa⸗ fügen wird. Und auch vier wieder iſt es ganz
täten zu mal8 : tion dDie Sinnahmen des Reiches mejent | hejonders die hadifche Laͤndwirthſchaft, weldhe in
„Die ſchwarzen, drohenden Wolken, welche ſchon lich verehriberdenſo tlen dinfte ebenfall? hervorragender Weiſe von der Futrer-
ſeit vielen Woͤchen mit unheimlicher Schwüie über ! ohne Zweifel ſtehen. Uebet die Auellen, aus uoth betroffen wird, und welche auch von einer
dem deutſchen Tadakbaͤu ſchwebten und die SGemüther welchen die vermehrten Einkünfte fließen ſollen. werden | ErhöhHung der Tabatkeuer inhervorre-
in gewiſſe Aufregung verſetzten find verſchwunden. in der Preſſe verſchiedene Mittheilungen verbijentlicht, | gender Weife betr offen würde gleihviel
Der Tabakbauer kannn alſo wieder etwes freier aufz } Die nicht immer ſehr glaubwürdig find. Aber am | obh die jebige Steuer erhöht, oder ob die Fabritat-
atmen . .. . Wie lange €$ jedoch beim Alten bleıbt, fleſten und am glaubwürdigiten erfcheint die Mit- fleuer dafuͤr oder dan eingeführt würde, Der
ift ſchwer vorauszuſagen, deng wenn die koſtſpieligen | theilung, daß der Tabak einen großen oder | SandwirtH muß doch immer den größten Theil davon
Militärvorlagen, welche zur Zeit den Reicholag dbe den größten Theil diefer vermehrten | sragen. ) .









unn. {chäftigen, zur Annahme gelangen, reicht ihnen das | Sinnahmen Liefern Joll, undzwar nicht durch Die Großh. Regierung Hat in ſehr, dankens werther
— Geld nicht, welche aus den projeltirten Steuern von Erhöhung des Zoͤlles auf ausländijhen, jondern Fürſorge und in großartiget Weiſe für Abhilfe der
2 Boͤrſe, Schnaps und Bier ſich ergibt. ... Es kann durch Erhöhung der Steuern auf iuländiſchen Tabak. ſchlimmiſten Futterunth geſorgt, das Minifterium des

aljo kominen, daß der Tabak mit einem minder guten Dadurch würde aber die nene große Laſt wieder fajt |. Sunern hat bedeutende Summen aufgewendet zum
und von Nachſpiel beehrt wird.“ ganz auf die Laudwirthſchaft und zwar In UNDET- Ankauf,von Futter⸗ und Streumitteln, das Miniſterjum

Dieje Befuͤrchtung ſcheint jeßt uoch in fhlimmerer | Hältnigmäßig hohem Maß au f die badifhe | des Menßern und der Eijenbahnen hat erhebliche
Weije in Erfüllung gehen zu joNen, denn die Be- Qandwirth|haft gewälzt werden, weil im | Fractermäßigungen bewilligt, das Minijteruum der
jteuerung von Bier und Branntwein ift jebt aud) | SGroßherzogthum Baden der meijte und beite Tabak | Finanzen hHat die Großh. Domäanenwaldungen geöffnet

















































änniſche
4 @ wieder aufgegeben worden und ſiatt ihrer foll DEr don ganz Deutjchland gepflanzt mird Sind den bedrängten Landwirthen. Saude und Gra
MNg Tabak noch mehHr bluten. E ſoll zine * Als. im vorigen Jahre die erften Nachrichten von | nutzungen felb{t Viehweiden darin geſtattet, |9gar die
cräumen Fabritatſteuer eingeführt werden, welche minde: der bevorſtehenden neuen Militärvorlage in die Schlachtſtenern denfelben nachgelaſſen und er|ebt, Alles
— — — s sé —— ʒ— ,ſ/» —
36 { Unter der großen Kryftallkuppel zifchten uun auch den Gezweig ſichther und Ormond erkannte mit Erſtaunen
1 Treuer Cieb Cohn. die buntichimmernden Strahlen eines von hlühenden Magda, die Dienerin Bratricens,
w \ Roman von U Roſen. Hrangenbäumen umgrenzten Springbrunnens zur Dede. . „Euer Onaden”, flüjterte die Srau ohne Rückficht auf
| (Machdruk verb.) empor. 2 die Anweſenhei Ormonds mit voͤr Erregung unDd Anaſt
Beatrice empfing ihn höflih und anmuthig wie alle Muf, einem ebhenim{ponnNENEN Felſen erhob ſich eine Slora. zitternder Stimme, „möchten Sie nicht auf einen Moment
Andere, jedohH ohne auch ein heſonderes Zeichen von aus weißem Marmor, die mit verfchwenDderijcher Hand zur Thüre fommen * } ;
* Gunſt Blumen ausftreute. 2 Beatrice ſprans auf, entſchuldiate ſich hajtig bei Oxr-
®raf Berril ſchüttelte ihm hierauf auch noch die Hand Der Wintergarten war , bis in den ferniten Winkel mond und eilte zur Thüre, au] deren Stufen, im Dunkel
chaft und erkundigte ſh LiheilheHmend nach dem Marauis von glänzend erleuchtet. BiS jeßt War noch Niemand darin zUu DeS Gebitjches Magda ftand. '
€ —— — jehen, weder erinüdetẽ Tanzer, die hier Kühlung ſuchten, Sord Ormond, überzeugt, daß ein Ereigniß von unge-
ngungen Nach einigen Iragen und Antworten verlor ſich Lord } noch Siebende, Die ſich aus Der Gejellichaft zu einem tirau« . wöhnlicher Michtigkeit vorgefallen war, ſchlich lauſchend
gng Ormond in der Menge, fichen Geplauder _ in die Orotten und Lauben flüchteten, näher; }
Die da Seit der Rückkehr von den Wanderungen erſchien er | welche in veiher Bahl vorhanden waren. Hierher geleitete Was iſt denn geſchehen, Magda?“ hörte er Beatriee
füuftel zum eriten Male in der Gejellichaft. “ 1 Qord Ormond die Zochter des Hanics. 1 8n Maitere. 7
lligſt Seine Lange Abwejenheit und - jeine mit Abſicht zur | . _ Sein Weien war ehrerbiettg und Tfern vOn läſtiger „Solgen Sie mir auf mein Zimmer, Euer Onaden,”
Schan getragenen jremdländijhen. Manieren maͤchten ihn Budringlichkeit, obaleich ein Hauch wärmeren Gefühls ſeine erwiderte Die Dienerin feije. „Sh habe Neuigkeiten für
dald zum Löwen des AbendS. Rede durchzitterte. Er führte Beakrice z CINEM Sih unter . Sie. Marie ijt hier.” 8
ſtr. 50 Etattliche Bitkwen wünihten m Glük 3zU ſeiner | eınem mit {chneeigen Blüthen hedeckten Orangenbaum und | in 18dtlicher Schreden durchriejelte nun Beatrice.
‚Heimtehr und überjehuütteten ihn mit Kormwürfen wegen | jagte ihr, in jeinem Geipräch fortfahrend allerlei Artig- Schwaͤnkend ſtützte ſie ſich auf Magda, die ſie mit ſich
jeines NomadenlebenS. ; feiten jüber ihre Ericheinung, die erlaute Berſennſuns ‘ fort30g. , Kn '
Die jüngeren Damen nahmen nun feine Mufmert- | die ſich bei ihr eingefunden, und fie hHörte ihm kalt und „Da giebt es noch mehr Geheimniffe”, murmelte Lord
Jamfeiten Lächelnd und erröthend entgegen und die jungen | gleichgiltig 3zU. * ' Ormond ihnen nachblidenDd, „Wer ijt dieje Marie? Woher
Stuger betrachteten ihn mit neidiſchen und eiferſüchtigen Shre Gedanfken wanderten DON dieſer Scene der Suft- _ fommt jie? Weshalb verntag Die Ankunit der armen Perſon
Blicken harkeit von ihrer falfchen hHohlen ECrxijtenz zum jonnigen, ; Beatrice ſo furchtbar zu Eichrecken? das iſt ein neuer
Rehr als eine Stunde verging, ebe Ormond wieder | Liebedurchleuchteten He IM {tiflen Virkenhain und ZzUum Anhaltspunkt. Ih muß den Beiden folgen.“
Gelegenheit fand, Beatrice aufzujuchen. edlerent, befjeren unDd glüclicheren Leben, „daz ſie in jenen
' Mla er fıch ihr näherte, bemerkte er einen Schatten von . | beiheidenen Mauern jührte. SOr unbewußt nahın Ddas 4*
Miidigkeit in ihvem bleihen Geficht. } tolze Geſicht einen milderen Musdruck an. Ein feuchter 14. Kapitel.
— Drmond bot ihr jeinen AUrm, Dden fie hierauf mit | Schimmer gligerte in:ihren — ⏑ 10
tolzer. Verneigung annaym, und‘ beide begannen eıne Pro- | holdjeliges Qachelmn ı umihwebte ihren Mund, Daß Lord Mariens Bericht.
menade durch die lange Reihe der feitlich gefdmäückten Ge- Ormond in {prachlojer Sewunderung 3U iht aufſchaute. * 2
] mächer an Die fich der vielgeprieſene Berrilide Winter- | Ormond bildete ſich ein Dieje2. Lächeln., Hervorgerufen zu Beatrice Dbetrat ihre Gemächer durch das HZimmer
garten {chloß. haben. { Magdas. Schlimme Ahnungen bedrückten ir ®emiüth.
Diejer munderbare Pflanzenhain war uun wie ein Iis er fich endlich zu 'einer Bemerkung aufsuraifen Marie Fled, die HausDAäl erin im Birfenhain, fauerte DDr
Be- Gfasyalait mit einer Hohen Kuppel und mächtigen Seiten- | vermochte, murde ein-Rajcheln , an einex — in | dem Kaminfeuer, ihr Geficht in die Hände vergraben, _ein
Mügeln. * ı ; ihrer: Nähe gehött, und eine FrauenhanDd, Draun u. {chwies Bild — Janimner? In i9rem maßlojen Ent-
Die breiten Blätter der gefiederten Palmenbäume fig.tie der, Detektiye Deihrieben hatte, minfte auS bem| JeBen ergruff Beatrice die Dienerin am Arm.
ſtreiflen daͤs gligernde Dach, Beete voOn KRojen in allen } Schatten eines Hichten. Gehüſches HerVDdr. } ; (Sortfegung fogt.)
Karben entzücten das Anuge und Orchideen jeder Gattuns _ Kord Ormond hemerfte Dieje HanD 19 gut Mie Beas | ı
{tromten beraufchenden Wohlgeruch aus. 4rice, Sm nächtten Augenblick murde ein Kopf zwilchen








 
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