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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0939

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Wiebloch/ Bruchſal, Breiten, Ne targemutid MoSbad
Eberbach/ Buchen Walbirn,Z.-Bı... “8h., Wertheime











Zutius Zecker in Heidelberg.

2 2

Verantwortlicher Redatteur:

| Druek, Verlag u Expedition von Gebr. Huber
in gHedelderg, Zwiugerſtratze 7,

28. Jhrt.





Seidelberg, Freitag, den 6, Oktober 1898.





Beſtellungen

QUf den „Pijälzer Boten“ werden fortwährend bei
f@mfr\tlicben Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen
wie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwiuger-
raße 7, entgegengenommen.

/


— 2
* Die Fttinnutetei in Zung-talien

ſchon ſeit einer Reihe von Jahren, und in
Wer Weije, das iſt fchon bei den verſchiedenſten




* in keinem andern Lande. Daß die freimaure-
Enberale Herrſchaft Italien zunächſt an den wirth-
Daftliden RKuin gebracht hat, iſt zu allgemein bekannt,


und Unterdrückung der katholiſchen Kirche
Y nicht minder bekaunt. Das hat ſich auch in den
Bten Tagen wieder in recht bezeichnender Weiſe ge»
— — Am 20. Sept. feierten die italieniſchen
Teimaurer das Feſt der Einnahme Roms durch die
Menontejen und zugleich den Jahregtag der feierlichen
nftalNlation der Großloge Jung-Ftaltens. Das Ereig-
M, welches an diejem Tage vor dreiundzwanzig
Sahren ftattgefunden, war der größte Sieg, welchen
EBrüder von der Kelle je davongetragen haben.
4 ihr Ziel, die Zerſtörung der weltlichen
adt des Papſtthums, zu erreichen, ſchöben
ENanner vor, die zwar nicht zu ihrem dunkeln
Unde gehörten, aber ſich zur Durchführung ihrer
üne hergaben. Eine katholiſche Correſpondenz aus
Onı berichtet darüber:
König Vittor Emanuel, welcher ſeine Soldaten
Gegen die Hauptſtadt der katholiſchen Welt ſandte,
UnDd der General Cardona, welcher an der Spige eines


%S Statthalters Chrijti bombardirte und durch die
ON feinen Kanonen geſchoſfene Breſche in die ewige
tAdt einzog, ebenſo wie der Geueral Lamarmora,
Welder nach der Vergewaltigung als koniglicher Statt-
alter die -neue-Regierung - einjebte, betieucrten mit
Orten ihre AnhHänglicdhkeit an die Kirche,
Während ſie in der That die Werkzeuge ihrer



Todfeindin, der Loge, waren. Deshalb haben
die Freimaurer vollkommen Kecht, wenn ſie jenen 20.
Sept. als Gedenktag feſtlich begehen, in der Erwar-
tung, daß in nicht gar ferner Zukunft es ihnen auch
gelingen werde, das für ſie jetzt nutzloſe und ihren
weiteren Plänen im Wege ſtehende Königthum der


Parole gehorchend, feierte auch das liberale Italien


ſtejenden Zeitungsſchreiber und Volksredner einen
ruhmreichen Sieg nennen. Auf welcher Seite aber
war der Ruhm in einem Kampf von vierzigtauſend


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ausgerüſteten Soldaten gegen eine unbefeſtigte und
nur von einer kleinen Beſatzung vertheidigten Stadt?
Für die Vertheidiger galt e& bloß, die militäriſche


eonſtatiren.
nennen den
Angriff eines ſtarken Mannes gegen einen Greis, ein
Weib oder ein Kind eine Feigheit. Dieſelbe Bezeich-
revolutio-
näven Jtaliens gegen Rom. Uebrigens hatte




10 Offiziere, — der beſte Beweis,
wenig Mühe gekoſtet hatte! Zur Feier
hat der Staatsanwalt zwei katholiſche Zeitungen be-
ſchlagnahmt, welche die Dinge bei ihrem rechten Namen
genaunt hatten. Der „Moniteur de Rome“ brachte
einen Artitel, überſchrieben: „Der Jahrestag eines
worin die Uſurpation Roms „ein Ver-
brechen“, „die Verletzung der heiligſten Rechte“, »der
ärgſte je vom offiziellen Italien begangene Fehler“
genannt wurde. Noch an demſelben Abend erfolgte

daß der Sieg



iſt geſagt, jener Artikel enthalte „Ausdrücke, welche
nicht nur das Nationalgefühl ſondern auch die
Acht ung verletze gegen das Geſetz, wodurch Rom
nebſt Probinz zum inteßrirenden Theil des Königreichs
worden.“ Die „Boce de Ia Verita?
veranftaltete, wie die anderen Mörgenblätter, für ihre
auswärtigen Abnehmer eine beſondere Ausgabe, die
mit den Abendzügen verſandt wurde. Dieſe hatte
einen Leitartikel mit der Ueberſchrift, XX. Septemb.“,










die einzigen noch vorhandenen Exemplare,


Zahl.
enthielt die Morgenausgabe an
Bericht über die Beſchlaͤgnahme.“

Auch dies iſt eine Folge der freimaureriſchen
Herrſchaft. Sobald ein kaͤthoͤliſches Blatt die Dinge
beim rechten Namen nennt und ihnen, wie man ſagt,
auf den Zahn fühlt, iſt gleich der Staatsanwalt auf
ihrer Seite und unterdrückt die Stimmen der Wahr-
heit. Angeſichts des furchtbaren wirthſchaftlichen
Elendes in Italien aber gibt e& erfreulicher Weiſe,
hie und da auch noch andererſeits ehrliche Geiſter —
freilich nur wenige — welche ihrer ſonſtigen Stellung-
nahme wegen eher ungeſtraft die Waͤhrheit ſagen
dürfen. Und ſolche Stimmen fehlten auch anläßlich
Einige liberale italieniſche
Blätter haben zu der Gedenkfeier Aufſätze gebracht,

Der Satz des Artikels wurde zerſtört, und {n
ſeiner Stelle den


ſind für die Leute, welche mit Waffengewalt der ewigen

gero“ hatte Tags vorher in einem längeren Artikel
einen Vergleich zwiſchen den Zuſtänden vor und nach
dem 20. September 1870 angeſtellt und gezeigt, wie
die Befreiung zum wirthſchaftlichen und finanziellen
Ruin, zur allgemeinen Verarmung, zur Erdruͤckung
des Volkes unter einer unerträglichen Steuerlaſt geführt
Daſſelbe Blatt erzählt ſeinen Leſern, — man
traut ſeinen Augen kaum! — daß die päpftliche
Regierung in ſchlechten Jahren mit vaͤterlicher Sorg-
falt das Volk vor Theuerung bewahrte, daß unter
inr die heute allgemein und foridauernd beklagte
Arbeitsloſigkeit der niederen Volksklaſſen unbekannt
war und ein Jeder, auch der Nermite, - Brod hHatte. -
Der „Mailänder Commercio“ ſchreibt: „Unſer Italien
hat das traurige Privilegium, in ſeinem Schooße die
ſchwerfälligſte, anmaßendſte u lächerlichſte Bureaukratie
zu hegen, welche je eine Nation geſchundener Steuer-
zahler beglückt hat. Könnte man wenigſtens ſagen,
daß an der Spitze des Ungethüms zwar harte und
hochfahrende, aber ehrliche Beamte ſtehen!'“ So
ſpraͤchen ſich liberale Blätter aus. Und das ſind in
dieſem Falle doch gewiß unverdächtige Zeugen

Deutſches Reich.

* Berlin, 4. Okt. Nach dem „Dibre Emeth“,
einem Monatsblatt für Ijraeliten und Freunde
Iſraels? gab es, wie wir der „Staatsbürgerzeitung
entnehmen, am Anfang dieſes Jahres in Berlin beim
Kammergericht 18 Hriftliche, ‚36 jüdiſche Anwälte,











Treuer Liebe Lohn.

Roman von U. Roſen.
Gaͤchdruck verb.)

Eixverſtanden. Und jetzt ſagen Sie mir Giraldg, wes-
egen Sie diejen Schunpf ungerächt tragen miifjen.“
e Giralda blicte ihrem Retter in das eble, ehrenhaite
äüeflct)t. Sie fühlte, daß er, der ihr kein Fremder mehr
jein ſchien, ihr VBertrauen verdiente, daß er ihr ein
hres und zubverläffiger Freund fet. 2
das Ich habe ein großes Geheimniß flüſterte ſie, „eines,
8 Diejenigen betrifft, Ddie mir theurer ſind als mein
Koen, € Shnen, vder mich ſchon zweimal aus höchſter
; d)e‚f‚flbr vettete, den die Vorſehung ſelbſt zu meinem Be-
!Qüßer auserforen zu haben jqheint, anzubertrauen, nehme
X Teinen Anſtand. Ih muß heute mit Jemand über
bfeiä)e%{lr}‚ßetegenhext derathen, oder das Herz würde mir
48 „Sprechen Sie offen und rückhaltslos mit mir wie
4* Sinem Bruder. Ihr Geheimniß wird bei mir ſicher
nq‘t')rm . rief hierauf Sord Grosvenor mit inniger Theil-
“ 3 weiß es Heute morgen ſagte ich Ihnen, ich ſei
* Mundel des Marguis von Trewor. Ich ftehe ihm
näher, bin ſeine Großnichte, bın ſelbſt eine Trewor,
Gotifried Trewors Tochter.“
4 „®ottfried Trewors Toͤchter? fragte Lord Grosvenor
Eeracht Starb er nicht vor adhtzehn Jaͤhren in Bra-
ſie „Lein er lebt noch heate. Das Geheimniß ſeiner Exi-
42 mur wenigen bekannt Lord Trewor weiß nicht
8 19 ſeine Verwandte bin, daß jein verhaßter Neffe nicht
C Gord Ormond aber Hat alles ausfjpionirt und
mä}f)tt Mir, mich in meinen Eltern zu treffen wenn ich ihn
Trieds
zählen.
* Und in leidenſchaftlichem Ton mit leuchtenden Augen
herklärten Zügen berichtete f

gehört. Geſtatten Sie mir, Ihnen die wahre zu er-

* ;te fie von den Leiden ihres
rfolglen Vaters, von der Liebe ihrer Mutter und ihrem








Entſchluß, den Namen ihres Vaters von jedem Flecken zu
reinigen

Grospenors Thränen begleiteten die ihHrigen. Ihre
ſchlichten Worte haͤtten ihn überzeugt und als ſie endiste
daͤchte und empfand er wie ſie

„<$a”, rief er, „jene nächtliche Szene war das Werk
Ormonds, der ſeinen Vetter aus dem Wege räumen wollte
um die Erbſchaft ſeines Onkels zu erlangen. Wie ſeltſam
daß der Marquis niemals die Wahrheit vermuthete,
mals Verdacht gegen Ormond ſchöpfte.

„S Baul, der Marauis iſt von Ormond zu ſchlau
umgärnt und in ſeinem Zorn gegen Papa beftärft worden
um je an ſeige Unſchuld glauben zu lernen Nurein Yiann
Iebte, der volles Licht auf das Dunkel der Nacht hätte
werfen fönnen, Negun, der damalige Kammerdiener Or-
monds. Der Menſch ſoll langſt nach Auftralien ausge-
waͤndert ſein und ijt dort vielleicht geftorben. Man hat
nichts mehr von ihm gehört.“

An duße des Adlerhorſtes angelangt befeſtigte Gros
venor ſein Boot, dann gab er Giralda ſeine Hand, um ſie
den ſteilen Felſenabhang hinaufzuführen.

Ich fürchte, Sie ſind franf“, ſaate Grosvenor. „Ihre
Hand ijt kalt wie Eis, Ihre Wangen glühen wie im
Fieber und Sie zittern wie Espenlaub. Die furcht-
daren Erxegungen der letzten Tage waren zu viel für Sie
®iralda,” ' .

Ich bin ſehr müde und werde mich bald wieder er-
holt hahen! A

OGrüne Teraſſen mit ſchimmernden Marmorbaluſtraden
umrahmten den Feljen, Park und Gartenanlagen dehnten
ſich meilenweit aus. *

Die Ausſicht über Land und Meer war entzückend

nie-


den hohen Bogenfenſtern und den vorſpringenden Erkern
wirkten außerordentlich maleriſch.


halle in ſein Studirzimmer,
Signallampe noch brannte.
Seinen Seſſel vor das Kaminfeuer ſchiebend, bat er
ſie eine Weile auszuruhen.



{

„Hunächit müſſen Sie etwas ' effen“, fuhr er fort. „IQh
vermuthe, daß e feit dem Morgen Speiſe und Irank
nicht wieder bexührt Haben.“

„Nein, es wäre mır auch rein unmöglich geweſen zu
eſſen

zug.
; t„llnb was ſoll geſchehen, wenn Sie ſich geſtärkt haben?“
ragie er. ;

„Dann muß ich nach Hauſe, um meinen Bapa zu
warnen.” ( . }

Lord Grosvenor ſah dann die bleiche Giralda verwun-

Der junge Mann drückte hierauf heftig an dem Gloͤcken-

dert au.
Sie ſind nicht mehr im Stande, eine ſo weite Reiſe
zu unternehmen. Laſſen Sie mich für Sie einen Plan
entwerfen. Der Marauis von Trewox liebt Sie. Er iſt
ſicher in Sorge über Ihr plötzliches Verſchwinden Von
Ihrem Geheimniß hat er keine Ahnuns und Lord Ormond
wird vorläufig nicht wünſchen ihn damit bekannt zu ma-
chen. Entſagen Sie dem ſchönen Gedanken nicht, Onkel
und Neffe zu verſohnen, wenn ſie nicht durch Umftände
dazu gezwungen jind und geftatten Sie mir, Sie nach


werden!

„Aher Vapa, mein armer Papa.“ . '

„Shn werde ich jelbit auffuchen und mit dem Morgen-
zuge zu ihm reiſen Mit Ladh Beatrice bin ich bekannt,
ich darf ſagen befreundet. Sie können die Reiſe unmöglich
untexnehmen. Sind Sie einverſtanden, darf ich an Ihrer
Stelle gehen ?“ S

Hiralda nickte und war im Begriff, ihm ihres Vaters
Adrefſe zu geben und ihn zu bitten, ſogleich eine Warhnung
nach dem Birkenhain zu depeſchiren, als die Haushälterin,
eine alte Dame eintrat, die des Mädchens Vertrauen auf
den erſten Blick gewann.

(Xortfegung folgt,)













































 
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