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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0461

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Erſcheint täglig mit Kusnahme ver Gnnns und —
Samftags mit Unterhaliungtbeilage, Preit mettenhbfltü
, 1.20. odne Frägerlohn m. Boßanffhlag. Beftenlungen
bn — m. bei der Expedition 8mingerfirafie 7



nn 2




ofe

Anzet € Blatg ür die Amtẽbezirke
— —— Eciheim Schwetngen Philippsbhurag,
iekloch/ Bruchſal, Breiten, NeXargemänd, Mosbach
everbach Buchen Woaldärıt, — °8h., Wertheimoe.

















* U

— Berontmortliher Medakteur :
2 —— ⏑ 4

7 4 8 2 2 7



8 — Ecpevirion von Gebr. Yuber
An geidelberg, swingetvfl:afie 2

28. Jihtt.











auf den Pfälzer Boten werden — bei
ammtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen


traße7, — —
- Verlag des „Pfälzer Bote. *



Der l}tnttgen Nummer
lage vei.

— — — —0 —

„Die ſſchwetſte Eteuet,

welche die neue Militärvorlage vom volte verlaugt.
iſt nicht die finanztelle MeHrbelaftung, die man aus
dem Steuerzettel erfehen kann, oder welche aus dem
Tabak, Bier und Branntwein HeranSgepreßt , werden
foll, Der Druck ‚diejfer Steuern. joll bei der allge-
meinen Nothlage gewiß . nicht witerſchätzt werden
Aber man erregt einen großen Strthum im Volte,
menn man immer nur von dieſer Belaſtung Ficht
Jene Steuern koͤnnen allenfalls noch aufgebracht wer-
den, Dyne das deutſche Volk gänzlich dem Ruine zu-
2 *

die ſchlimmſte Beſteuerung in Folge 2 Mi-
litärborlage wird darin beſtehen daß circa. 80000
Mann mehr, als bisher jährlich Soldat werden
müſſen Von dieſen 80,000 Mann haben mindes
ften8 70,000 Mann die fog«. „HMeineren“ Sewerb8-
und Gefchaͤleſei die Handwerker,. die Bauern, die
— 4 — — zu ſtellen Dieſ⸗ — — ent-
ſxricht der Zufammenfegung unjerer Bepölkerung na
Berufs⸗ und Vermbögensklaſſen

Nehmen wir num einmal an, ſo leſen wir im %r




b\eie im Gaͤnzen auf 25 * berechuen
dürfen. . Somitt bringen gerade die ärmfien Familien
aus denen in Zuͤkunft Söhne geholt werden, die
nach dem iesigen Militargeſes verfhont geblieben
wären, pro Familie ein Opfer von mindeſtens 550
Mark

Etwas anders ſtellt ſich die Rechuung . dei der
Banctufanitie Für den Sohn in Uniſorm
muß ein Knecht eingeſtellt werder, b. h. wenn beim
Mangel an Arbeitskräften ein ſolcher zu haben it





der bisher als bedingt tanglich militarfrei blich oder
nicht zu Uebungen eingezogen wurde in Buͤkulft

* Jahre dienen muß, ſo ergiebt ſich 144

Rechnung:

Wenn der junge Taͤglöhuer, Fabrikarbeiter u. 8
wöchentlich 5 M. an die Familie abgibt. — gewiß ein
gering angeiegter Beitrag ! ſo euͤtgeht der Familie
in den zwei Fahren (==. 105. Wochen) ungefa[)r 525


noch bemüht ſein, ſich einige Sparpfennige abzuDdatz,
ben, um fie dem Sohne „in der Ferien Kolonie“ . zU
7d31cfen andernfalls oder nebenher wird ſie in mit
Sehensmitteln in natura (Sier, Köje, Sleifh daͤl
Unterftügen. Für die zWwei 4 — man

4* nur eine Folge Ddes Militarismus.)

— Qohn für einen‘ Anecht .. ]\380 M.
wterz- Invaliditäts⸗ gianken⸗ *
* Veſil und ſonſtige —

Zugaben 20
Dem Sohne an Baar und an
Lebensinitteln 2



4 5 240 ..
Für die zwchaͤhrige Dienſtzeit alſo
Mark Berluſt.
nicht einmal eingerechnet, weil ja auch der Sohn als
Mitglied der Bauernfamilie Koſt haben würde Falls
der Bauer keinen Knecht einzuſtellen braucht, verſiert
er den T Tagloh, den ſein Sohn ſonſt 44 haͤben
würde


ſende von Familien ruͤintren! Ganz gewiß!
Tauſende Familien werden bei Durchf ühr-

ung der Militärborlage an den 444

é4* werden




” Zeitgemöß, bdd}it 3ei aemuifl


Notiz:

germeiſter der Stadt Rom 10,000 Francs zur Ver-
theilung an die Armen der 8 Rom hetgetet
fafjen: 1103
Am * nach der Abreiſe des deutſ * gaie ſer-
paares ließ der deutſche Geſandte Herr v Bülow

jeſtüt den deutſchen Kaijer gerichtet waren


dann bleiben
vittere Noth

rechnen;
immer noch 10 000 übrig, welche die



— MN E

veranlaßt haben mag Dabei wollen wir auch noch
wieder die Hälfte auf den Zuzug von außen rechnen,
auf diejenigen fremden Elemente, welche mit den Pie-
monteſen am 20 Septemper 1870 durch die Breſche
der Porta Pia in Rom eingezogen ſind, ſo daß
ſchließlich 5000 echte arme Römer als Bittſteller
bleiben. — Was ſoll nun dies Rechenexempel uus
74 ;

Einmal, daß — der — glaubensloſe 2
mer Recht haͤue als er in Unmuth über die Seg?
nungen, welche ſeine „Befreier? ihm gebracht, ausrief:

Si stava wegle, quando -si_stava peggio!

zu deutſch:
yſchlechter?

Es ging uns beſſer,
ging!

Waͤrum aber geht es heute in Italien ſo ſchlecht?
Abgeſehen von der ſonſtigen miſerablen Wirthſchaft,
welche es auf 99 Steuern gebracht; naͤchdem ſie un-
gezählte Millionen von Kirchengut geraubt und ver-
ſchleudert, liegt ein Hintergrund des Elends im Mi-
litarismus. Das Heer und beſonders auch die Flotte
ſind in Italien ſo vermehrt und vergrößert woͤrden,
daß die Finanzkraͤfte des armen Landes —

als es uns


eines Staatsbankerotts geführt wird. Und was iſt
die militäriſche Folge übertriebener Ruſtungen?
Quaniität und Qualitàt ſtehen in argem Mißz?


talieniſ chen Flotte, welche horrende Summen verſchlun-


rammt von der kleinen aber tüchtigen öſterreichif ſchen
Flotte unter * 2 des gerialen und lapferen
Jegetthof.
Alſo — — Die Maſſe allein thuts
nicht. Gnte Soldaten iſt heſſer als viele Saldaten.
Was nützt uns eine große Armee, wenn das Land
dabei Hunger leidet? „Der auct iſt auch ein
Menſch ſo zu ſagen? — läßt Schiller ſeinen Wallen-
Der Wehrſtand iſt gewiß hochzu-











det dadilde Fabalban. -

“Der Bad Korr. liegt bte folgende vom ftahfttfcf)en.
Bureai , gefertigte Tabelle vor über Ddie Antheile _ Ba-
denS an dem gejammten Taͤbakbau des Reiches in den
Jahren der gegentwärtigen Steuer. Es eniflelen auf
das Großherzogthuni







** Die feinskichen —

Roman von 2 v. Rema gen.
Gaͤchdruck 5

Wann ich wieder zu Euch komme, wird von den Er-
eignijjen abfiangen und Ihr erfaf)rt * auf dieſelbe Veije
wie bisher !”

Der bleiche Mann erhob ſich und veichte Zedem! der
——— die Hand.

„Horſicht, Schlauheit und Eifer het der Voͤrberett
2 jagte er‚ Muth und Kraft und Ausdauer in der
urchführung!“
* ann ging er mit ſeinen bei Begleitern von
nen.

„@Ietcb und Gleichheit,“ rief ihm Dder ſchwarze Veter
Nadh, „Tod den Evelleuten — nieder mit den @trcben und
Klöitern ! Bringt. ung noch eine Kaͤnne Dziubek,“ wandte
e fih, darauf laͤchend an den Hausherın; ! „der Wein
;fieäl%„ wie unſere Sache und meine Kehle it tief und

* Hausherr btachte das Verlanste * füllte die

Lrů
GE ur mtcfimcbt Freund⸗? ſagtẽ abwehrend der gumpen-
Yamm(e mein Dürſt iſt gelöſcht und uͤber den Durſt trinke
8 8 "Budem Habe ich aucb no(b eme gfietre %egeä zu
Madcen, ehe ich daheim bin“ .

Cr langte den niedrigen, breitlan tihen Hut vom Nagel
und ** ihn ſich tief in die Stirn.. .

ü ai;t es Euch gut ſein/ Freunde,“ 7 er Abſchich
neHmend, „und vergeßt auch Der Arbeit nicht !“
n „Gefällt mir ntcht, der Mann;“ meinte der alte
mleg@geiefi '„e3 iit. ein Dudmänjer . Werreinen recht
\Oaffenen Trunk unter Freunden verachtet,

1—_

113)


* 1 wie der QInbere

licher Mann Jein !“
„We SOr wollt,“ Br.xmmte jener und leerte ſeinen

Krus zwünſch nur, daß es gut mit ihm ausjchlage !“
Dır HauswirthH verließ die Stube:; die beiden aber

und doch kann Jeder ein braver ehr







Goͤttes der — gebändigt von Bachus, dem pein
frohen Anaben,- den müden Kopf anf den Tuͤch legte und
von
denen er noͤch ehen dem ſihaͤrzt Peter vorgelallt. Der
rieſige Schmidt befah ihn ſich mit einent-mitleidigen Blicke
und ging mit feiten, droͤhnenden Schritten aus dem 44

tẽ

alımmten noch auf der Eſſe

Da Hörte er den Huſſchlag eines Pferdes ; der T Ton
kam näher/ ein Reiter hielt vor der Schmiede. (
„Heda, noch bei der Aybeit, Meijter ?”:;, rief es, unb

Höhle.

Der Schein der ptäulichen Flammen zuͤckte über fein
7 Antlitz hell genug um. Die 8uge erkennen zu
aſſen

„Sie, .s;)err Graf * ſagte — — der ——
4* und jtemmte die gewaͤltigen haͤrten Fäuſtt in

eiten.

*1, SOr.Habt mir einmal nach einem flBaä)éabbruä eiten
Cchlufiet gemacht, ED?etiter‚" begann Wenzel“ — ich habe
denſelben verloren und —
Becdaͤure ſehr, 55* — daß ſie ſich umſonſt be-
müht haben! Der Gejell, der mir den erften gentacht, iſt
durchgebrannt, und meine Fäuſte — ſehen Sie, Herr Graf,
die taugen wohl zum S@araufidg[aqen Daß die Funken ſtieben
aber 4 zu ſolch feiner Arbeit


@0!1» Sjtetfier

„unb wenn. Sie des Finffache deben! was nicht
moͤhlic ilt, üt unmöglich 1“
¶Ich gehe Euch das Zehnfache Meiſter und lege


Siwa. 2 — oder deicht 4 8






Am liebſten Fleich ich * Euch Geſellſchaft,
er fertig iſt! Friſch an die Arbrit, Meiſter
Preis zu hoch !“

Sie woͤllen * — viel Erhe erweifen,
aber nehmen Sie es nicht übeh ‚auf ! —— Ihr Gold iſt
mit lieber als. Shre SGejelljchaft, und da ſie mit jenem nicht
getzen ſo ſchenke ich 2* dieje. Ich haͤbe noch einen
Schlüffel — .e8 it Brauch bei mir, von’ bejonders ſchwie
rigen und künſtlichen Arbeiten je *— Stück fertigen zu





bis
mir gilt kein


—— — von ſolchen Arbeiten —...fe iſ meine Zreude
und mein‘ Stolz, und der bewußte Schlüſſeliſt nicht das
ſchlechecſte Stück darin.”

„So holt ihn Meiſter — holt ihn ſchnell,“ —*
Wenzel und - hier“ — er warf zwei Hände voll Goid-
gulden auf „den Ambos . — „hier * der Lohn — nehmit

in — SJOr ſeid 3ufneben Denf i !”
Beter warf emen Blict —— Gier auf den ſiſen

den Hayfen.
Ich . Din’S, éöerr (Sjraf gebuIben Sie ſich einen
MAugenblic !”
Er eilte aus der Schmiede fort unb kam nach kurzer

Heit mit den verlangten Schlüffel zurück Der Graͤf beſah

ihn aufmerfjam, die Wachstafel in der Hand

„ u mE3 Y {Oon--Der. ‚ rechte, Herr Graf, Sie burfen ſich

auf mich — unterbrach ihn der Schmied in ſeiner
Wenel

Prüfung.

„ olaub’S Meiſter 2 habt
Dank⸗ * Ihr mich ſo ſchnell bedient!“

d Sie für den reichen Lohn — eine dond waͤcht
die andere höhnte Peter

Der Graf ſcheitt ralch und mit furzem Gruß aus ber
@änmebe warf ſich wieder auf ſein Pferd und jagte davon,

daß launin dem Abend,Hineinjchallte. Peter aber ließ

die Goldgulden durch jeine gleiten; „eine. Apſchlags-
zahlüng auf Die andere,“ - Tate er in ſich Hinein, „aber
jür mich alleını== das Auderẽ 8 ich doch mit den An-


%ortiegung 2 y


 
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