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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#1253

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— E F — — —





Eſcheint tAäglth mıit Mugnahme der Geonne und Feierlage
‘ Gamftags wit Unterhaltungsbeilage, Preiz viertehaͤhrlich
ME 1.20 vhue Trägerlohn ı. Peſtaufſchlag. Veſtellungen
Sei den Voſtauſtalten ı. bei der Gxpebition Zwingerfiraße 7,



für Stadt



Kuzeige-Blatt {für bie Aıtsbezirke Heidelberg,

5 Labenburg, Weinhein:, Shwebingen, Philippsburg,
- Wiesloch, Bruchſal Breiten, Ne Xargemünd, Mosbadh
Everbach/ Buchen Walbärn,T.:Bı °8h., Werkheimse.














guline Jeder in Heidelberg.

Seidelberg, _äii_uitag‚ den _ 27. Mai 1088

— u Expedition von Gebr. guber
in Heidelberg, Zwiugerſtratze * 2 Jahtt.











Beſtellungen

auf den „Pfälzer Boten werden fortwährend bei

ſämmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen

ſowie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-

ſtraße 7, entgegengenommen.
Verlag des „Pfälzer Bote.°






nit den Bapfle,

über welche bisher, wie in der Natur der Sache liegt,
allgemein gehaltene und unbeglaubigte Mittheilungen
in die Offentlichkeit gekommen ſind, will jetzt der
„Hann. Kur.“ mit Vorbehalt von einem römiſchen
Berichterſtatter einige nähere Mittheilungen bringen
können Nach dieſer Mittheilung zerfiel die Unter-
redung in zwei Abſchnitte, in einenkleineren offiziellen
und in einen größeren außerordentlichen. Waͤs im
zweiten geſprochen ſei, entziehe ſich der Mittheilung.
„Im Ganzen und Großen“, heißt es darübel,
„Orehte. ſich die Unterhaltung um die geiſtigen
Intereſſen des heiligen Stuhle3, und
da der Papſt ſeine bezüglichen Wünſche ſpäter dem


holt haben wird, ſo werden ja wohl auch über die
Unterredung Leos XM mit Herrn v. Bieberſtein
nach uns einige Daten zu haͤben ſein, die, nach
allem zu ſchließen, die prattiſch wichtigere Zu-
ſammenkunft geweſen iſt Eines aber kann ich au-
thentiſch verſichern, daß nämlich Leo XI während


tete, daß ein bedentſamer Schritt für
die Löſung der fazialen Fragendie
Abſchaffung des Parlamentarismus
wäre. Der Kaiſer hat darauf lächelnd geantwortet,


zu {pät,

Die Unterhaltung des Kaiſers mit dem Papſte
küpfte nun an den Dank des Kaiſers dafär an,
daß die Regierung im Clerus und in den Katho-







blicken Habe, ‚und. daß ein derartiges Zufammen-
wirken wohl auf eine pefriedigende Loͤſung der
ſozialen Frage hoffen laſſe! So anertfennend auch in

dieſer Beziehung die Thätigkeit des Papſtes ſei, ſo
unerfreulich ſei auch andererſeits das Verhalten der
Kirche, die trotz aller ihr bereits gemachten Zuge-
ſtändniſſe ihre Anſprüche höher und höher ſchraube.
Augenſcheinlich ſpielte der Kaiſer hier auf die
Frage der religioſen Or den, namentlich der
Zulaſſung der SJefjutiten .an Les XM
antwortete, der Kaiſer habe ihm ſelbſt zugeſtanden,
daß die Kirche eine bejänftigende Machtjet, und
daß daher die Vortheile der modernen Staaten
auf der engen Lerbindung der Kirchemit
den KRegierungen beruhen. ; Dieſer Ein-
ſicht zeigen ſich die letzteren ziemlich verſchloſſen.
Der Kaijer beſtritt Das. Er ſagte/ der
Papſt würde niemals die Loͤſung der ſozialen
Frage nach ſeinen (des Papſtes) Ideen durchſetzen
können wenn die Gefolgsleute des Vatikans fort:
führen, ſo manche Maßregeln der Regierungen zu
durchkreuzen oder zu hintertreiben (!). Auf dieſes
Stichwort hitte der Papſt augenſcheinlich nur ge-
wartet (!), um die Frage der Militär v orlage
und die Stellung des Centrums zu der-
ſelben vorzubringen. Der Papſt bat den Kaiſer,
berückſichtigen zu wollen, daß die Haltung des
Centrums in dieſer Frage eine ganz beſondere ſei
und nicht mit derHaltungder deurſchen
Katholiken überhaupt verwechſelt
werden dürfe Kaiſer Wilhelm ſchnitt jede
weitere Diskuſſion hierüber mit den Worten ab,
daß er, gerade weil dies eine beſondere Frage ſei-
die bereits vor ihrer Löjung ſtehe, hierauf nicht
weiter eingehen fönne.. Er erwarte von den Ka-
tholiken nidht 3 weiker als eine ſichere
Hilfe Die deutſche Regierung wolle gusſchließ-
ſich das Beſte der Nation und glaube daher das
Anrecht auf eine ehrliche Unter fLiüßuwng zu
haben. Der Papſt erklärie ſich für ſeine Perſoͤn
hietzu gern bereit, auch erboͤtig, die Vorſchläge
anzuhören, die der Kaiſer ihm durch den Mund
des Staatsſekretärs unterbreiten laſſen würde Das
Geſpräch wandte ſich alsdann der ausländi-
ſchen Politit zun Der Kaiſer glaubte Klage
darüber führen zu müſſen, daß der vom Drei-
bunde verfolgtefriedliche Z3weck vom

werde, während geraͤde die Lehren Dder Kirche


wieſen — Leo XII. beſtritt ſehr lebhaft, daß er oder
der Vatikan Gegner des Dreibundes ſeien! Man
hätte allerdings beſſer gethan, Die auf Rom

bezügliche Claufel fortzulaſſen. Sie ſei
aber vorhanden, und wenn ſie aͤuch nichts bedeute
Jo-enthielt ſie andererſeits doch diejenigen An-
Gauungen, welche die Kirche bekämpfen müſſe.
Der Kaiſer fand in ſolcher Clauſel nichts Belei-
digendes, ſondern nur die Wahrung berechtigter
Intereſſen, da zur Zeit einer der fontrahirenden
Staaten bedroht ſchien Leo XIIl. verſprach der
Aeußerung des Kaiſers gern Gerechtigkeit wider-
fahren zu laſſen! Er könne ſich über das Faktum
ſelbſt nicht hinwegſetzen; wohl aber könne er be-
haupten, daß die Beziehungen des Vatikans zu
anderen europäiſchen Staaten nur die Förderung
der Intereſſen der Kirche im Auge hällen, aber
nichts Beleidigendes für den Dreibund
enthielten oder verfolgten Die Politik
Les Vatikans verfolge aus ſich ſießlich geiſtige
Inteveffen. Damit nahm das Geſpräch eine
intimere Wendung.
Der Berichterſtatter hat jedenfalls, bemerkt die
Germania hierzu, ſehr wohl daran gethan, alle
ſeine Mittheilungen nur mit Vorbehalt zu geben.
Einige Stellen, ſo namentlich die über Abſchaffung
des Parlamentarismus und die über die angeblichẽ
Aeußerung des Kaiſers über die von den Katholiken
zu erwartende Hilfe tragen den Stempel des te n⸗
dentiös Gemachten doch zu deutlich an der
Stirn. N
Auch geht, wie wir ſchon am Montag kurz er-
wähnten, der „Köln, Vztg.“ folgendes Telegramm
zu Auf Grund zuverlaͤſſiger Mitiheilungen kaͤnn ich
verſichern, daß die Erzaͤhlung des Hanu. Cour über
die Unterredung des Kaiſers mit dem Papſte von
Anfang bis zu Ende freie Erfindung ift. Von
der Abſchaffung des Parlamentarismus, voͤn der Mi-
litärvorlage, den Jeſuiten und auch vom Dreibund
in dieſer Faſſung mar nicht die Rede Die Unter-
haltung betraf lediglich die ſo ziale Fragen die
Encyelia des Papſtes über die Ar beiter-Frage
den Berliner Arbeiterſchutz- Longreß und
die gemeinſamen Intereſſen der Kirche und der
Monarchie ın der Bekämpfung der deſtruetiven
Tendenzen. (



Deutſches Reich.

Berlin, 25. Mai. Die„Germania“ ſchreibt:
Die farbloſen und angeblich parteiloſen Blätter, die
ſich Generalanzeiger uſw. nennen, fangen jetzt ſchon
an, gegen das Centrum zu hetzen, um die Wähler















Die feivolichen rütsder.
118 Roman von H. v Remagen.
Gachdruck verb.)

Schluchzend, zitternd, bebend wiederholte es Waldemar::
Im nächien Moment ftand er hochaufgerichtet, da, bleich,
vom bleichen Miondlicht übergoſſen alS wäre er ſelbſt dem
Srabe‘ entitiegen. . T
4 4 riefser, fort zu meinem Weibe, zu meinem
inde!“
. ..Cr_wollte-vorwärts, abex er fonnte-nicht, er brach zu-
Jammen; Micdhael fing den Sinkendenm in jeinen Armen
auf und ließ ihn ſanft zu Voͤden gleiten. {

Dann eilte er zu dem Kahne. ! -


ich hörte, daß Ihr. jo„erregt mit, dem Berwundeten, ſpracht
— 1 haͤtte verſtehen miüjjen,. . was Ihr ſpracht weun ich
au Cuch gefommen‘ wäre ; DdD’rum blieb ich hier.” s

„ „Seßt: aber Hurtig, Freund! Die Schwäche hat ihn
Wieder übermannt, wir wollen ihn in den Kahn tragen
und. danıt mit, vereinten: Kräften arbeiten,... Daß wir von
diejfer Stätte Ddes. —— und des Todes wegkommen.


liegen. und-ächsem und wehklagen, die Menſchen werden es
wohl nicht-thun. %.. j ) . *

Sn mwmengen Minuten . war das Werk vollbracht und
der bewußtloje Waldemar auf Blätter und ®Oraz und. in


Deden gehüllt;z der Fijher und Michael griffen z Deit
uderſtangen und-; f[Anell. ; glitt- der gahn über die Waſſer
der Sazama, dahin. * — 7
Die beiden Manner arbeiteten riiſtis; ſchen lag das
Blaͤchfeld mit Jeinen Schreden Hinter ihnen, Dald waremn {e
AuS s1dem Bereiche der brennenden Dorfer und Weiler
Und itille mar eS auf ihrer:Sahrt. Frieden und-nächtliche
KRuhe zu. beiden Seitert des SFlu]e3, ‚am Himmel freundliche



terne und der leuchtende Vollmond Sie arbeiten weiter,

raſtlos, wortlos, Mitternacht: waͤr Längit vorüber.










Leat das Ruder fort Herr,“ lagle endlich der Zilcher,
„Das ſtlehende Heer hat ſich gen. Suden gemwendet, Dorthin


In

13

Wir ſind aus ihrem Bereich und wenn der Morgen daͤm

für Euch; nehmt es unbeſorgt ein, ich fahre Euch IC

12

„ S0r Habt, Recht, Freund !“ ‚entgegnete Micdhael;;
hin des RuderS eben]jowenig gewohnt, wie des Schwe
Die fremde Arbeit hat mich müde gemacht und eine 1
Raſt wird mir gut kthun?

Michael 30g die Ruderſtange aus dem Waſſer
legte ſich auf das Laub im Kahne; der Fiſcher deckte

—00
8

10

Colour & Grey Control Chart

*
Schlaft nur, Herrt,“ ſagte er zutraulich wenns
iſt, wecke ich Euch Jhom “ : *
Doch es bedurfte des Weckrufes nicht als diee
Strahlen der aufgehenden Sonne üher den Iluß Leucht
war Michael auch ſchon wieder wach SC talıchte Die X

Wo ſind mwir, Freund!“ fragte: er, Indenter ſiche

Vor Kaßomw, Herr! Wir pajliren den Flecken 1
ehe e3 drinnen lebendig wird . Fenfeits nimmt uns

gegenüber. Dort wohnt meiner Mutter Bruder, Der z

der funıt, Euch wohlbehalten nach Pras bringen.“
orwärts Denn,“ “ entgegnefe Michael uUnd ſenkte

Nach einer halben Stunde war der Wald ſchon err
und der Kahn hinter einem dichten Gebüſch an das
getrieben. } :

Hier wollen wir Raſt macdhen, ZIreund,“ fagte Vl
zu Dem Silcher, „Damit auch Ihr Cuch von den Strahi
der Nacht erholen könnt „ Zunächft aber — feid IOCT
in dieſem Ilecken da Hekannt. 2“ 4: * *
Es iſt kein Ort rechts und LKinfs, Herr den i 1
genan fenne ! S —— — *

„So geht hinein und kauft Weißbrod und et

000000 00000000
1 2 3 4 5 6 7 8 2

cm





ſonſt noch findet zur
eld!!

SE 2—
7E n ritten

und krat an das Ufer.
ände vor’S Geſicht und

Kahne.
demar war erwacht u.




















Magenta
Black

in ich in diefes Sahrzeılg

Brag, Bruder, und
3 1ich geftern Abend in
Pferd jeder Wagen iſt
.“ Sch war froh, daß
jer dazır, und Dir Lanı ;
ſſer gewiß nur zuträg:

aͤch Prag? Sagteft
jeimath zurückbringen?
ſtark genug, - und-hier, .
hauſt hHaben, -mwird e8
geben, Ddie uns fchnell
en, hinter welchen die

Red
Grey 4

Yellow
Grey 3

‚Z aldemar !In Pras,
ildegard wirft Du ge-
n Schmerzen. — In
ind Dein Kind Wieder”

Nicht im Schloſſe Sohe

Green
Grey 2

Wenzel zum Berwalter.
itzungen gemacht? o
e Gemahlin und das

gt.)

Cyan
Grey 1

Blue
White






 
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