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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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whage mit UnterDaliungsbeilage, Brei® vierteljährlich
b‘‚“'l.% ohze Trägerlohn ı. Boflanfichlag. Vefellungen
w“ deir Boflanfalten m. bei ber Wrpedition Bwingerüraße 7.





für Stadt and


UnzeigesBlatt {für bie Amtabezirle Heibelberg,
Kabenburg, Weinbeim, GOwebingen, Zhilippsburg,
Miehloh, Bruchlal/ Bretiten, NeXorgemünd, Mosbad
Überbag, Guchen alrn &.-Bıi Ch., Werkheimac,

Zand.















15

y | Verantwortlicher Redakteur :
l 2 8 Seder in Heidelberg.
— —




Drud, Berlag n. Expedition von Gebr. guber
: eibelberg, Ztwingerüraße 7,





28. Sabrg,








Beſtellungen

W den „Pfalzer Boten werden fortwährend bei
rrulichct Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen
Mie in unſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
raße 7, entgegengenommen.

Verlag des „FPfälzer Bote.°°

77 ꝛ
” Rede des Abg. Lie ber über die
flich ten des kathol. Mannes in der

Gegenwart

Lhalten am 30 Auguſt in der 3. öffentlichen Generalver-
ſammlung zu Würzburg.)



(

genwart. Die Pilicht des Latholijhen Mannes ift
4 Egenüber den Anforderungen der Gegenwart,
—4 und immer ſeinen kalholiſchen Mann zu
* (Gravo) Im das zu kannen muß er zunächſt
ſei latholifcher Mann im vollſten Sinne des Wortes
8 Die Gegenwaͤrt und die Zukunft verlangt ganze

Und wenn

44 deu Ruf erhoben hat: Wir brauchen Maͤn⸗
xo 19 Muß jeßt fort und fort der Ruf fortgepflanzt
&tden: Wir brauchen ganze katholiſche Männer.
* das bedeutet, jagt Ihuen der Katechismus und
S @emlfien. Ich darf Sie auch erinnern an den
Ein Gerechter lebt aus ſeinem Glauben.
** wir nie erlahmen in dem Beſtreben, aus un-
* Glauben zu leben, ſo wird dies Beſtreben uns
* @n in der Erfüllung der Aufgaben, ein ganzer
* Nann zu ſein. Es wird fih dies zunächſt
an äußern in Bezug auf ſeine Familie. Es
* bilicht des kathoͤliſchen Mannes, gegenüber
N umffurgbeftrebungen‚ welche die Familie in der
*4 angreifen, die chriſtliche Fawilie, die chriſt-

© Che zum Ideal zu erheben. Vor Allem muß
weibl; ann ſich erinnern, welch' hohe Ehre er dem
8 65 Leſchlechte in ſeiner Nacheiferung der jung-
4 ichen Mutter Chriſti jchuldet. Würden wir mit
&e Dhen Bedeutung der katholijhen Frau in der
Evrt uns durchdringen, dann würden wir auch


die Aufgabe des Mannes richtig erkenuen. Der Frau
muß die Ehre zu Theil werden, die ſie als Frau und
Mutter beanſpruchen kann. Wenn wir die chriſtliche
Frau ehren, ſo ehren wir womöglich noch höher die
chriſtliche Jungfrau und dulden nicht, daß Schmach
auf die gehäuft wird, die um Ehriſti willen die
Jungfräulichleit der Frauenwürde vorziehen. Dulden
wir es nicht, daß man dieſe als ſtaatsgefährlich über
die Grenze weift, während man andere Geſtalten,


ſammlungen und auf den Rednertribünen ihr Un-
weſen treiben läßt. Eebh Zuſtimmung) Die weitere
Pflicht des Mannes iſt die gewiſſenhafte Fürſorge
Gravoh


ung zu gewähren und Kapital zu ſammeln, dann mag
das Kapitalſammeln unterbleiben. Was aber nicht
unterbleiben darf, iſt die katholiſche Erziehung. Das
dritte iſt: wir müſſen ein Jeder an ſeinem Platze in



fordert. Gravoh Es iſt das nicht für die Arbeiter
geſagt; wir alle ſollen es uns geſagt ſein laſſen. Es
genügt nicht, daß man darauf hinweiſen kann: ich
bin ein guter Katholik. Gerade als ſolcher hat man
die Pflicht, in ſeinem Stande das Beſte zu ſein, was
man ſein kann. (Bravo! Wir ſind es unſerm Ka-
tholizismus ſchuldig, daß man auf uns hinweiſen
kann: ſeht da, was ſind das für vollkommene Menſchen.
Der ganze wirthſchaftliche Umſturz, der uns bedroht,
hat kein geringeres Ziel, als uns zu zwingen, das,
was wir in unſerem Berufe ſein können, zu ſein, ohne
es durch die Kraft der religiöſen Ueberzeugung zu ſein.
Dem gegenüber müſſen wir zeigen, daß der beſte
Berufsmann der katholiſche, religibſe Mann iſt.
Gravoh Die Gegenwart zeichnet ſich vor der Ver-
gangenheit dadurch aus, daß ſie Aufgaben im öffent-
lichen Leben ſtellt, die man vorher nicht gekannt hat.
Das öffentliche Leben fällt mit dem politiſchen keines-
wegs zuſammen. Wir haben zwar noch für lange
Zeit die wichtigſten Aufgaben auf dem politiſchen
Boden zu erfüllen, Da heißt es: Farbe bekennen,
ſeinen katholiſchen Glauben nicht nur in der Kirche,
ſondern in den Straßen, in den Rathsſtuben und auf
den Bänken der Parlamente bekennen. (Bravo!) Wenn
hier Vorwürfe erhoben werden müſſen, treffen ſie viel


Das glänzendſte Beiſpiel in der Bethätigung kathol.
Glaubens im öffentlichen Leben gibt uns immer noch
unſer gutes, ſchlichtes katholiſches Volk. Lebh. Beifall.)
Wollte Gott, die Hochſtehenden würden den ſehn-

— —

ſüchtigen Ruf des katholiſchen Volkes nach Führung
und Vertretung nicht unbeantwortet laſſen. Es Könnte
eine Zeit kommen, wo es dem herrlichen katholiſchen
Volke an der geeigneten Führung und Vertretung aus
den berufenen Kreiſen fehlen koͤnute. Ich bitte Gott
taͤglich auf den Knieen, daß er dem Kath. Volte feine
berufenen Führer und Vexireter auf politijhem Ges
biete erhalte. Eebh Beifall) Ja, daß er, der aus
Steinen Kinder Abrahams erwecken konnte, für Zeden
von uns, der in der Breſche fällt, nicht einen, ſondern
zehn Erſatzmänner ſchickt. Wir treiben auf den Ge-
neralverſammlungen keine Politik, aber man hat uns
gezwungen, in den politiſchen Verſammlungen kathol.
Dinge zu betreiben und deßhalb dürfen wir die poli-
tijde Aufgabe des katholiſchen Mannes hier nicht
unerwähnt laſſen. Wir machen, ſo ſagte uͤnſer
Windthoſt einmal, in den Parlamenten gewiß Mauches
nicht nach dem Wunſche derer, die Hinter un8 ſtehen
Und mit erwartenden Blicken auf uns fchauen. Wenn
des ſo iſt, ſo wird ja in letzter Inſtanz das katholiſche
Volk über uns richten, und es wird, wenn wir ihin
uicht mehr dienen wie wir ſollten, an unſere Stelle
andere Männer ſchicken. Wir alle wüſſen darauf ge-
faßt jein, daß dies einmal unſer Loos ſein wird.
Vir werden dann, wenn wir in Waͤhrheit unſere
flicht als katholiſche Männer erfüllen woͤllen, ohne
Vurten den Beſſeren, welche uns das katholiſche Valt
ſchickt, den Platz räumen. Wir werden un& dadurch
nicht verſtimmen laſſen — und ich ſpreche im Namen
Aller, ſowohl der noch im Paxlanieut befindlichen als
der Aus geſchiedenen, weil ich ſie keune. Es mag uns
in dem Volkogerichte, welches über unſere politiſche
Thätigkeit entſcheidet, ergehen wie es will: einig und
hingehend bleiben wir alle in der Erfüllung der un
endlich vielen weiteren Aufgaben, welche daͤs Öffent»
liche Leben der Gegenwart an den kathoͤliſchen Diann
ſtellt Lebhafter Beifall) Es wird ſich iusbeſondere
in meinem Munde ziemen, weun ich die Würzburger
Genexalverſammlung nicht vorübergehen laͤſſe ohne
es offen und laut mehr für unſere Widerſaͤcher als
für unſexe Freunde hier und im Lande auszuſprechen!
wer geglaubt hat, die deutſchen Katholiken würden,
weil einzelne ihrer Vertreter aͤuf politiſchem Gebiete
abweichende Meinungen von der Mehtheit vertreten,
uneinig werden als Katholiken, er möge dies gehoͤfft,
er möge es hefürchtet haben — wer daͤs geglauͤbt hat,
bat ſich einem bedanern3würdig komi-

idem Aberglauben hiugegeben. (Stürmiſcher

Beifall) Ein bekanntes Blatt, welches faſt ganz

Süddeutſchland beherrſcht von Frankfurt aus, ſoll ſich







Treuer Liebe Sohn.

Roman von Roſen.
¶ Nachdruck verb.)

— — Haus ſteht den Vexwandten Giraldas zu jeder

ann Zn und mwas ich für Sie und die Fhrigen thun

geſchehen und von mir als eine mir gewährte
Detrachtet werden.“

* * dankte mit edler Würde. „Ich habe nur die
* ©ingung zu tellen,“ {Gloß fe, „Daß meine Tochter
Mar Sfältig gefihüßt und behütet werde, aͤls ob jie, Herr
%fmeqmg’ als ob jie wirklich ihr Bater wären. IH fagte
u %, Daß ich viel von Ihnen gehört hHabe; ich Hörte
Mein on Shrem Neffen, einem TLeichtfertigen Manne.
mevbenämb ſoll vor jeder Berührung mit ihm bewaͤhrt

äubü&%enn ‚Eduard Ormond wagt Giralda zu lange an-
Wiede £N, Wird er mein Schloß BZeit meine LebenZ nicht
* betrelen Dürfen“, betheuerte der alte Edelmann.

ST Wird auch ohnehin nicht nach Trewor-Bark fom-
3 Befasen Pflegte mich niemal3 oft mit feinen Bejuchen
Nicht und ſeine Wanderungen im Oſten hahen lihn
—— gemacht. Seien Sie verfichert, daß er
ehehehreuet Gegenwart und dann auch nur
Sufall jehen wird.“
zu @I\gd% vertraue volllemmen auf Ihre Ehre und Liebe
A da,“ bemerfte Beatrice. „Haben wir ſonſt noch

Bunit zu erbrtern ?”
— S nothwendig, daß wir erſt noch den Grafen
taote .. Cuffuchen und feine Zujtimmung gewinnen ?“
C der Marquis.

1 7 Herx Marguis. Mein Gatte iſt ein Gelehrter
Techt Eelten Gäſte! Er hat mir das Verfügungs-
4 — Kinder vollkommen übertragen.“
lis morge

* nichts mehr vorhanden, das uns Länger als

M früh in Löndon zurückhalten könnte?“

e vr ichs 10 weif Giroſda in Betracht kommt. Ich kann

—— ihrer Wreiſe nicht mehr auffuchen, da meine
W Hich anderweitig in Anſpruch nehmen. Sie,wer-


raldas zu erfahren,“ lächelte Beatrice. „Daß ihr Vaͤler


ter, ich ſelbſt bin aus voruehmer Jamilie, aber Ddurch die
Umiſtände verhindert, Ihnen den Namen derſelhen zu nen-
nen, Sn England glauben ſich ZJamilien von Rang noch
entehrt, wenn eines ihrer Mitglieder ſich der Kunftlerlauf-
bahn widmet und —“

Ich trage kein Verlangen, Ihren Jamiliennamen zu
fennen”, unterhrach der MarauisDas Zeugniß vorneh-
mer Seburt iſt Ihren Zügen und Ihrem Weſen aufge-
prägt. Mein Wunich, Giralda zu adoptiren, giebt mir
glg_bt das Recht, mich in Ihre Privatangelegenheiten einzu-

rängen.

Noͤchten Sie nicht wiſſen, an welchem Theater ich
wirfe und auf weſche Berfonen ich mich zur Bekräftigung
meiner Ausſagen berufen kann?“

Nein gnädige Frau, ich bin in jeder Beziehung voll-
kommen befriedigt.“
So darf ı0 mich wieder entfernen, ſagte Beatrice
ſich erhebend. „Meine Zeit iſt ſehr knapp gemefjen und
ich werde wahrſcheinlich auch bereits vermißt werden.
Fine Adoption in geſetzlicher Form iſt nicht nöthig.
Giralda ſiebt Sie und wird Sie auch nicht verlafjen,
10 lange Sie ihre Gegenwart wünſchen! Ih bitte Sie
8 nochmals, ihr immer ein wohlwollender Freund zu
ein.“

Sie reichte dem Marquis Die Hand zum Lebewohl
und ſchloß ihre Tochter in die AUrme. Der Äbjchied wurde
Beiden ſchwer Das SGefiihl einer ſchweren Gefahr, Ddie
über ihnen und ihren Lieben ſchwebte, laſtete auf Mutter
und Kind.

Beatriee wendete ſich zum Gehen, als die Thüx geöff-
net 4 und Lord Ormond, hHeiter lächelnd, in das Zimmer
hüpfte.

—— 4 —

Ein Schimmer der Wahrheit.
„..„Beatrice erſchrac bis in das innerite Herz und un-
willkürlich z0g ihre Hand den Schleier vor Das Geſicht,









ſtehen blieb

Ormond warf einen ſcharfen Blic auf fie, unterſchied
aber in der matien Beleuchtung des kleinen Salon3 nur
ein wachzgelbes Antlig mit hettich gerötheten Wangen,
goldene Brilengläfer und blondes Haar, Ddas ſich tief auf
die leicht gerunzelte Stirn herabjenkte. Seine Augen EDII?=
ten Beatrice, als ſie ſich mit Leichtem Schritt der Schwelle
näherte und ihre ſchlaͤnke unbekleidete Hand ſich auf die
Klinge legte

In der nächſten Minute war Beatriee verſchwunden.
Ormond begrüßte Giralda und ſeinen Onkel mit über-
ſtrömender Höflichkeit, tänzelte ruhig zum Fenſter und
blickte auf die Strake.

„Wer war jene Dame?“ fragie er, einen unten ſteh-
enden Miethswagen mujternd. „Cine neue Bekanntichaft
von Dir, wie ich vermuthe. SIch erinnere mich nicht, fie
jemals bei Dir gejehen zu hHaben.“

„Sie iit die Mutter meiner Adoptivtochter, erwiederte
Marquis fühl, „Ddie Gräfin Wrevalo.“

Ormond {tieß einen AnsSdrud der Ueberraſchung aus
und ein ſeltſamer Ausdruck getäufchter Hinterlift {chimmerte
aus ſeinen Augen.

„Dieſe Dame ihre Mutter!,
Fenſter abwendend „Unmödöglih! Ich — ich glaubte —
ich dachte —“. Er unterbrach ſich wieder und kehrte auf
jeinen Boften-am Fenſter zurüd. In der offenen Thür
des Miethswagens verſchwaͤnd foeben eine Irauengeftalt
umnd in der nächſten Sefunde rollte das Gefährt mit aroßer
Eile die Straße entlang.

Die Gräfin Arevalo?“ rief er ſich in den Stuhl
werfend, den Beatrice furz zuvor eingenommen Hatte, von
dem Marquis auf ( da blidend, welche ruhig die Gas-
flamme höher f und ſich dann in einen entfernten
Winkel zur

murmelte er, ſich vom





 
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