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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0303

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Heidelberg-Würzburger und Secach-
Walldürner Bahn ließen ſich durch einige kleine
Aenderungen große Vortheile erzielen. Wenn der
Zug 104 von Würzburg eine Stunde früher abge-


bach den Zug 102 erſetzen würde, ſo könnte der hier-


des jetzt nur bis Neckarelz Fehenden Zuges 742 ver-
wendet und dadurch eine ſehr werthvolle weitere


Bei entſprechender Früherlegung der Züge 152 und
151 ergäbe ſich aach eine wẽſentliche Kursberbeſſerung
für die Strecke Walldürn-⸗Seckach, indem man von
da ſtatt um 1 Uhr 21 Nachmittags ſchon um 9 Uhr
19 Vormittags nach Würzburg, und ſtatt um 10 Uhr
46 ſchon um 8 Uhr 52 Vorniittags nach Heidelberg
gelangen könnte Ueberdies würde der Mißſtand be-
ſeitigt! daß Reiſende die oft wenher mittelſt der Nacht-
zuge nach Heidelberg und von da mit dem Frühzuge
103 nach Seckach kommen, dort — faſt am Reifeziel
— nahezu 2 Stunden liegen bleiben müſſen. Wie
mißlich das iſt, geht z. B Ddaraus hervor, daß die
mit Zug 103 in Seckach eintreffenden Advokaten von.
Mosbach, die beint Amtsgerichie Walldürn zu thun
haben, gewöhnlich zu Fuß bis Bödigheim oder Buchen
gehen und erſt von da ab den Zug 151 nach Walls
dürn benützen! Bei der vorhin crwähnten Früher-
legung der Züge 152 und 151 wäre es indeſſen —
wegen des Ants und Schulbeſuches — nöthig,
Moͤrgens halb 8 Uhr einen kleinen Lokalzug von
Walldürn nach Buchen gehen zu laſſen, der hin und
her in nicht ganz einer Stunde, ohne ſonderlichen
Loſtenaufwand mit der dienſtbereiten Maſchine vom
Zug 152 ausgeführt werden könnte. — Mögen dieſe
Andeutungen bei Aufſtellung des neuen Faͤhrplans
geneigte Berückſichtigung finden.

Gerichtshalle.

Manunheim, 29. März. Der blkannte Dienſt-
mann Ludwig Mechler, welcher vor einiger Zeit wegen
Sittlichkeitsvergehen verhaftet worden iſt, wuͤrde heute
Vormiitag von der Strafkammer des hieſigen Land-
gerichts wegen Vergehens im Sinne des 5 176 Ziff 3
des R.-St.-G.:B. für ſchuldig befunden und zu einer
Zuchthausſtrafe von drei Jahren ſowie fünfjährigem
Ehrenberluͤſt verurtheilt. Mechler iſt Wiitwer ünd
55 Jahre alt.

Vermiſchte Nachrichten

— Ein alter Achtundvierziger. Ein Re-
volutions⸗Schnorrer wulde in Berlin am 18 März
abgefaßt. In den Vormittagsſtunden des Erinner-
ungstages ‚rreate ein Dürftig gekleideter Maan mit
weißem Schnurr: und Vollbart unter den Beſuchern
des Maſſengrabes der Märzgefallenen ım Friedrichs-
hain groͤßes Aufſehen. Mit lauter Stimme erzählte
der Alte Jedermann, der es hölen wollte, die Ge-
ſchichte des bedeutungswürdigen 18. Maͤrz, und wie
er ſelbſt auf der Barrikade an der Kloſterſtraße ge-
ſtanden und den Angriff geleitet hätte. Den Schluß
der Erzählung bildeie die Erklärung, daß es ihm,
dem alten Kämpfer für Freiheit nnd Recht, jetzt auf
ſeine alten Tagen bitter ſchlecht gehe, und daß er gar
Dit hungern müffe. Sofort trat ein Geleiter hervor,
der in ſeinem Schlapphut eine Sammlung veranſtal-
fete und den nicht unbedeutenden Betrag dem tiefge-
rührten Alten einhändigte. So hat der alte „48er“
Unlaufe des Vormittags dreimal die Geſchichte von
der Barrikade an der Klofterftraße erzählt, al8 ihn
Tein Geſchick ereilte. Ein Schloſſer aus der Reichen-
berger Straße trat auf den Alten hinzu und riß ihm
Mit feſten Griff den Vollbart aus, ünter dem ein
glattraſiertes Geſicht zum Vorſchein kam Nach einer

andfelten Belehrung wurde der Schwindler, der auf

das Mitleid der Menge ſpekuliert, nach einer nahe
gelegenen Polizeiwaͤche geſchafft, und hier wurde in
m „ Barritadenlämpfer“ ein ſchon vorbeſtrafter 43jäh-
riger Axbeiter rckoguosziert N

— Bacdharach, 27. März. Ein Akt aröofter

s%autahtät verſetzt unſere Stadt in große Aufregung.
M geſtrigen Taͤge wurde nämlich die Wahruehmung
otcb auf dem um die berühmte St. Werners-
apelle liegeuͤden katholiſchen Kirchhof an faͤſt allen
Brabmaer die Ehriſtuskörper gänzlich
molirt waren. Dieſe Chriſtuskörper waren
5 aus Stein, theils aus Guß, und die meiſten
Derjelben Konnten nur unter Anwendung großer Se-
* heruntergeſchlagen und zertrünimert werden.
Stelfach wird dieſes empörende Verbrechen in Ver-
indung gebracht mit den Hetzreden, die ſeit längerer
© auf den proteſtantiſchen Kanzeln unſerer Gegend
7 der Tagesordnuug ſind, und die den Götzendienſt
latholiſchen Kirche, ihre abgöttlihe Bildervereh-
Ung, die Aubetung der Lumpen (Hl. Roch und ahu-
4 Themata behaͤndeln. In mie weit diefe Annahme
Techtigung - hat, wird Hoffentlich die eingeleitete
nterſuchung ‚ergeben. Dem Vernehmen naͤch haben







die betheiligten Familien und der katholiſche Kirchen-
vorſtand eine hohe Belohnung auf die Ermittelung
des oder der Thäter geſetzt.

— Poſen, 25. März. Geſtern Abend wäre ein
Chriſt, der ein jüdiſches Ausſehen trägt, faſt gelychnt
worden. Es hatte ſich das Gerücht verbreitet, ein
Chriſtenkind ſolle für rituelle Zwecke getödtet werden.
In blinder Wuth ſtürzte die Menge auf den Mann
ein, der völlig rechtmäßig ein Kind, das ihm ver-
wandt iſt, mit ſich führte. Nur mit Mühe beruhigte
die Polizei die Menge.

— Annaberg, (Erzgebirge), 29. März. Der
Ballon „Humboldt“. iſt nach neunſtündiger Fahrt
Abends hier glatt gelandet.

— Wellington und die kugelfeſte Uniform.
Aus London wird geſchrieben: Die ungebliche Er-
findung einer kugelfeſten Uniform in Mannheim briugt
die folgende Anekdoie wieder ins Gedächtniß: Ein
Fremder wurde eines Morgens beim Herzog von
Wellington vorgelaſſen. . Er legte dem Faldherrn eine
kugelfeſte Jacke vor und erſuchte ihn, dieſelbe bei der
Armee einzuführen. „Gut“, ſagte Wellingtou, „ziehen
Sie die Jacke an!“ Der Fremde that e&. Der
Herzog ſchellte; ein Offizier erſchien. „Sagen Sie
dem Hauptmann Soundſo, er ſoll zwei Soldaten mit
geladenen Gewehren hierher ſenden!“ Als der Er-
finder dieſe ominöſen Worte hörte, verſchwand er
ſofort.



Literariſches.

Weiß, Dr. J. B. von, k £ Hofrath, Weltge-
ſchichte. 3. verbeſſerte Auflage! Lieferung
61—68. Graz und Leipzig 1892. Verlags-
Buchhandlung „Styria“. Breis der Lieferung
50 kr. = 85 Pfg.

Die Lief rungen euthalten Seite 49 bis Schluß
des VIII. Bandes Derſelbe behandelt u. a. die Ge-
ſchichte der Reformation in Eugland von Heinrich
Vill. bis Jakob 1, dann den Verlauf des Religions-
ſtreites in Deutſchland vom Nürnberger bis zum
Augsburger Religionsfrieden und wie Karl V., durch
die Ereigniſſe gebeugt, Abſchied nimmt von Thron
und Leben Sein Sohn Philipp führt dann Krieg
für das Chriſtenthum, den Katholieismus und die
monarchiſche Sache gegen die Türken, beziehungsweiſe
gegen die Calviner in den Niederlanden und gegen
das auf die Republik losſteuernde Fraykreich.

Die alte Kirche erhob ſich zu friſcher Kraft und
ſtand auf einmal verjüngt in neuem Leben da Hoch-
begabte Geiſter entzündeten eine nene Glut für ihre
Lehre; verlorene Gebiete wurden wieder beſetzt, neue
gewonnen Das iſt die Gegenrejormation.

Der letzte Abſchnitt gilt der Kunſt und Literatur
des 16 und 17. Jahrhunderts. Darin wird uns die
Fülle ſchöpferiſcher wetteifernder Talente, die ſich in
dieſer Zeit⸗Epoche zum Segen der Menſchheit ent-
faltalteten, in der dem Autör eigenen ſchwungvollen
Schreibart vorgeführt

Es freut uns, den Leſeru mittheilen zu können
daß der Erfolg, welchen die Verlagshandlung von
der Veranſtaltuͤng dieſer vollſtändig neuen Ausgabe
der We iß'ſchen Weltgeſchichte erwartet hat, über-
troffen worden iſt, denn ſie fieht ſich jetzt genöthigt,
abermals eine Neuauflage, die vierte, zu bewerkſtelligen.

Neueſte Nachrichten.

Karlsruhe, 29. März. Die hieſigen Bier-
brauer ſind heute in eine Lohnbewegung einge-
treten Sie fordern 10ſtündige Arbeitszeit bei 24
M. Wochenlohn. Da die Monningerſche Aktien-
brauerei den Brauern, die ſich der Lohnbewegung an-
geſchloſſen haben, gekündigt hatte, verhängte eine
heute Abend von 600 Perſonen beſuchte Arbeiter-
Verſammlung den Boykott über alle Wirthſchaften,
die Monninger⸗Bier verzapfen. Ein Pforzheimer
Vertreter der Arbeiter erklärte ſich mit den Karlsruher
Brauern ſolidariſch

Wien 29. März Nach einer Depeſche aus
Venedig wurde in Codognd in einem Coupe 1.
Klaſſe ein äußerſt elegant gekleideter junger Mann
erſchoſſen aufgefunden! Bei dem Todten
gefundene Papiere bezeichnen ihn alsbden Öfterreicht-
ſchen Linienſchiffslieukenant Gottfried Freiherrn von
Meyern-Hohenberg. Es iſt ungewiß, ob Mord oder
Selbſtmord vorliegt.

Mittheilungen des Standesamts Heidelberg.

März Geburten.

5. Heinrich, S, d. Kammerdieners Joh. Braun.

7. Maria Katharina, . d. Heizers BI. Scheid.
8. Wilhelm, S. d. Schneiders Irz. Schmitt.

10. Aug. Guſt. HOH., S. d. Profefiors Aug. Rupp.
11. Sohanna Baula, T. d. Heizers Ph. Scheid.

11. Lina Jojephine, T,_d. Tagl. Ph Zal. Pfeiffer..
12. Alma Elif. Anna, . d. Lofomotivheizers G4 Heinrich
Kohrmann. ; ; —

2 2 Sufanıa, . d. Hilfsheizers Wilhelm

ück.

12. Fried. Iof., S. d. Schutzmanns Egid Karl Bohrer.

12. äigt%ti)a Luͤaͤuſte Fanny, &. des Flaſchners Wilhelm
ackhaus.





12. Fried Ostar, S. d. Kaufm Oskar Schepp.

13 * Ernſt Friedr., S. d Sergenanten Ga. Karl Muß-
eiler.

13. Adolf, S. d. Eiſenbahnſchaffners Hch Feurer.

13. Magdalena Jojephine, T. d. Tagl. Rh. Aormanı.

14. — Hch. Adolf, S, d Eiſenbahnaſſiſtenten Guſt.
olf Horn.

14 2 Fried. Jakob, S. d Wagnermeiſters Jakob
eber

14. ®g. Wdam, S. d. Schlofjers Joh. SGg. Lipp.

15. Anng Elij., &. d. Hilfsſchaffners Joh Ad. Beger.

15. * — S. d. Viktualienhändlers Otto Hermann
erheld

15. Sufanna, . d. Schmieds Peter Konrad.

16. Kofina Katharina und Louiſe Maria. Töchter d. Zagl.

Wilh Blöſer.

16. Antonie Frieda, T. d. Kaufm Anton Langenedert,

16. Beter. S. d. Schaffners Mich Kenne.

16. Michaͤel S. d. Weichenwärters Peter Beckenbach

18. Ratharina Rarolina, T_ des Gaärtners Sakob Oläjer.

18. Emilie Luiſe Marie, . d. Dieners Wilhelm Edel-

mann.
19. Johann Heinr., S. d. Tal. Jakob Wagner.
19. 44 Suſanna, . d. Liqueurfabrikanten Wilh.

votz.

29. g&eiocgg Martin Heinrich, S. d. Lokomotivheizers Georg
oſch

20. Sophie Thereſe, . d Lokomotivheizers Karl Anton

cherer

21. Rarl Georg Zoſef! S. d. Amtsgerichts Regiſtrators
Karl Thom Büchner. .

22. arl Albext S. Schuhmachermeiſters Karl Nähr.

22 Heinrich, S.b. Wirth Otto Epp.

23. AUınna, . b. Piläjterers Johann Wölfel.

25. Anna Augufte Wilhelmine, &. d. Reſtaurateurs Simon
Nachtsheint.

25. Kath. Sda, T. d. Bahnw. Andr. Gramlich.

deulſcher Pilgerzug nach Rom.

Infolge der im April ſtattfindenden weltlichen
Feſtlichkeiien und dexen jetzt feſtgeſetztes Programm
mußte der Vatiean ſich veranlaßt ſehen, die dortigen
Pilgerkomitees zu erſuchen, in der Zeit vom 17. April
bis 2 Mai Pilgerzüge von Rom fernzuhalten. Zu
unſerem herzlichſten Bedauern ſind wir daher ge-
nöthigt, den Aprilpilgerzug hiermit ab-
zu ſagen.

Den angemeldeten Pilgern geht Seitens der
Centralſtelle ein Circular zu. Gleichzeitig laden wir
zur Betheiligung an dem hiermit für Anfang
Mai ausgeſchriebenen Pilgerzuge ein,
deſſen näheres Programm alsbald bekannt gegeben
wird.



Haid
Frankfurt a. M,

Das MWakfahrkscomif6 :
Karl Fürſt zu Löwenſtein,
Vorſitzender.

Die Centralſtelle:
Dr. v. Steinle.

Ill. Freihurger Geldlotterie.

Ziehung am 8. und 9. Juni 1893.
Looſe à Mk. 3. — (nach Auswärts Mk. 3. 20)
ſind zu haben bei
Glebr. Huber, Heidelberg.
NB. Beſtellungen wolle man gefl. jetzt ſchon machen,
da die Looſe raſchen Abſatz finden.

fa Bettfebern n, Dannen 13

reinſte, gewaſchene Waare, per Pfund
M. 1.5

27./28. März 1893.













Probeſãckchen äl Pfund portofrei
unter Nachnahme.

Albert Sommer, Hewelberg,

Hauptſtraße Nr 66.










l Soeben — in * —
Magnificat.

Katholiſches Gebet- u, Geſangbuch

ver Erzdiozeſe Freiburg
vom gewöhnlichen bis zum feinſten Einband empfiehlt
zu billigſten Preiſen
iebr. Hıube- Buchdruckerei.
Heidelberg, Zwingerſtraße?





ſinden im „Pfälzer VBoze” vte
Juſerate weiteſte Berbrettung und Rnd det-
halb vom beſten Erfolg.


 
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