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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0745

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Seine Excelenz der hochwürdigſte Gert Erzbiſchof
te[egmpf)iette — —
— Feſtverſammlung meinen herzlichen Dank,
5 den Auzdruck meines Bedauerns, zur ſchönen
* denfwürdiger, jegenZreiher Stiftung von Kirdhe
am Klofter zu St. Peter nicht mitwirken zu können,
® beſte Glückwünihe für frohen und erhebenden
erlauf des Fefte3.
Johann Ehriſtian, Erzbijhof.“ |
8t Das Telegraumn Seiner Excelenz des Herrn
datzminiſteks Nock hat folgenden Wortlaut:
N „Empfangen Sie meinen wärmften Glückwunſch
* dem EChrentage von St. Peter, das auch heute
e für den geiftlichen Beruf hochwichtige Stellung
t

einnimm
Karlsruhe.

Ergebenſter
Staatsminifier Nock.“
?IR"%“ ſchließen unſern Feſtbericht mit dem Wuniche :

Öge das Seminar zu St. Peter unter SGottes
Dus und Segen blaͤhen und gedeihen und den
Wed des ehHemaligen Benediktinerftiftes inſofern er-
chen als aus ihm alljahrlich zahlreiche Neuprieſter
mausgehen, um wie ehedem die Benediktiner die


Miter dem Volfe zw berbreiten.
— ;

Gerichtshalle.

* Mannheim, 3. Aug. Jerien-Straftammer
1) Der wegen Eigeuthumvergehens ſchon mehrfach
Abeſtrafte Tahlöhner Adolf KIe m m von Freuden-
Am lich in Weinheim unter der falſchen Angabe,
@ fet Muffeher beim doͤrtigen Bahubau, 10 ME und
ß außerdem auf den Namen des Aufſehers Fiſcher

ler hei Oberft Holen, ohuedazu beauftragt zu fein. Sr
* wegen Betrügereien zu 6 Monaten Gefängniß
urtheilt. ;

2) Der mißglückte Selbſtmordverſuch eines Liehes
Paates faͤnd Heute ein Nachſpiel vor der Straffammer,
7 22 Sahre alte Schäftenmacher Mathia3

’ Hwehla von Kleinfteinwis (Mähren) hält
ä‘? 1' Faͤhren ein Berhältnif mit der Arbeiterin

if. Greifer von Schlierbach, mo er arbet-
t_e_te‚ und im Juni d. J. ſollte dasſelbe, nachdem der
ebhaber von Militär frei geworden war, durch ein

Lbünduiß beſiegelt werden. Schwehla wurde jedoch
franf und da ihn die Mutter der Braut ohre-

Es nicht für robuft hielt, ſo kehrte ſie plötzlich, den

tiel um und arbeitete gegen die Heirath, welche fie
h“‘m_ nach beftem Können unterftützt Hatte, Sie
Bte {ogar ihrer Tochter ſo zu, daß dieſe das Haus
Verließ und in.Geidelberg eine Stelle ſuchte, welch



geſtellt. Da dieſe Angabe ſich als unwahr erwies,
jo wird das lügenhaftẽ Mädchen heute wegen fal-
ſcher Anſchuldigung zu ſechs Wochen Gefängniß ver-
urtheilt.



Vermiſchte Nachrichten.

Die Waiſenſchule der Trappiſten. Dieſer
Tage hat zu Mariaſtern in Bosnien die Prüfung in
der der dorligen Waiſenhausſchule unter dem Präſidium
des hochwürdigſten Herrn Biſchofs von Banjaluka
ſtattgefunden. Es waren unter Andern mehrere
geiſtliche Herren gegenwärtig; Der hochwürdige P.
HZuardian von Petricevac, hochw. Herr von Kereskeny,
Dechant aus Ungarn, hochw. Herr Pfarrer von
Windhorſt ꝛe.

Die Prüfung iſt wie immer glänzend ausgefallen,
die hohen Gäſte ſiaunten über die Leiſtungen und
dem Foͤrtſchritt der Kinder. Nach der Prüfung hielt
der hoͤchwuͤrdigſte Herr Biſchof eine längere Rede, in
welcher ſeine bifjhöfl. Gnaden die Kinder zur Dank-
barfeit gegen ihrẽ Wohlthäter aufforderte und ſie er-
mahnte, die hl. Lehren und Grundſätze, die ihnen die
die Traͤppiſten mit ſo vieler Mühe und Arheit, und
mit ſo großen Opfern durch Wort und Beiſpiel bei-
bringen ihr ganzes Leben lang nicht zu vergeſſen.

Es war da auch eine Arl Kunſtansſtellung zu
ſehen von den verſchiedenen Arbeiten welche die Kinder
gemacht haben und die von deren Fleiß und Geſchick-
lichteit Zeugniß geben. — Prieſter, Studierte, Gelehrte
und Ungelehrte, Handwerker jeden Gewerbes, Arme
und Reiche, Alt und Jung, Alle können bei den
Trappiſten in Marienſtern in Bosnien dem lieben Gott
dienen und werden liebevolle Aufnahme finden, wenn
ſie Luſt und Beruf in ſich fühlen, Ordensmann zU
werden. Diefelben mögen ſich ganz vertrauenzvoll
wenden an die bekannte Adreſſe: Ehrw. Br. Fridolin
Teller in Darfeld, Weſtfalen! Derſeihe iſt bevoll-
4 Jedein, der ſich meldet, an die Hand zu
gehen.

— Ueber die Ermordung des Polizeiraths
Rumpf in Frankfurt a. M., die ſeiner Zeit ein 10
ung-heuere3 Aufſehen machte bringt die Ft. Kl. Pr.
die ſenſationelle Nachricht, daß ein vor kurzem ver-
ſtorbeuer Agent zugeſehen haben ſoll, deß nicht
Lieste, welcher der Ermordung für ſchuldig befun-
den worden iſt, ſundern zwei andere Perſonen
den Polizeirath Rumpf ermordeten. Liesle habe nur
Wache geſtanden. Aus Furcht vor den Thätern will
der Agent keine Anzeige Jemacht, dagegen den Vorfall
ſchriftlich niedergelegt und die fraglichen Papiere in
feiner Wohnung verwahrt haben. Kurz vor ſeinem
Tode unterrichtete er aber doch noch andere Perſonen









ſe aber nicht erhielt, als die Herrſchaft erfuhr, Daß
ie wegen eine8 Liebezverhältnijje® das väterliche
Daus verlaſſen habe. Als zu allein noch die Mutter
chwehlas fchrieb, er jolle nach Hauſe kommen, erklärte


©R, gemeinjam in den Tod zu gehen. Schwehla
Aufte einen Revolver und nachdem ſie am Abend des


Tadhen ſie auf und gingen in den Wald.
chwehla noch einmal feine Braut, ob ſie auf ihrem
iſchluß beharre und alz fie dies _ bejaht,
Teuerte. er zwei Schüſſe auf Sie und
f fidy ab. E3 maren jedoh uur Streif-
1Oüffe, weldge in Dden Schädellnohen xicht


ääm‚ut meinte, jie jollten in den Neckar, gehen,
“@fleln er wußte einen anderen Weg. Er riß ihren
Schurz entzwei, gab ihr die Haͤlfte und nun probirten
1 e3 mit dem Aufhängen.
ald wieder Hezunter und nun war ſie Des „Spieles“
ſatt und tnüpfte auch ihren ſchon bewußtloſen Gelieb-
ten ab. Der war auch damit einverſtanden Heimzus
und ſo wanderte das Paar nach Hauſe, wuſch
ie Wunde aus und begab ſich zur Ruhe. Am
ANderen Thg brachte man ſie ins Krankenhaus, wo
yre Wunden als ungefährlich befunden wurden. Nach
Tagen bereits war er, nach 20 Tagen die Braut
2* hergeſtellt. Die Anklage gegen Schwehla
4 auf Verbrechen gegen $ 223a des R. St. G. B.
30 diejer $ die That jedoch nicht deckt und der S
16 des G.St.®,B. von einem Verſuch nicht ſpricht,


392 Vertheidigerz, Referendär Baſſermaun, und ſprach
* Angeklagien frei. So kann aͤlſo die Heirath der
eiden Selbjtmordkandidaten ohne Verzug ftattfinden.
A 3) Der Bierbrauer O. Prechtl von Hambach, der
on an Säufermahnfinn gelitten hat, äußerte fich
‘gm 26. Mai d. F. auf dem Verladeplatz des Heidel-
terger Bahnhofs in beſchimpfender Weiſe über Chri-
8 und erhält wegen Goitesläſterung 3 Wochen
efängniß.
Q O Ais das 16 Zahre alte Dienſtmädchen Luiſe
aler von Heidelberg am 10. Mai d. 8. wegen
4 Umbhertreiben3 verhaftet worden war, zeigte
16 auf dem Amtsgericht den Schutzmann Farrenkopf
an, er habe ihr auf dem Wege unſittliche Anträge







von dem Gefchehniß. Dieſe haben nun, da die Pa-
piere nach dem Tode des Agenten aus der Wohnung
verſchwunden waren, Auzeige bei der Staatsanwalt-
jchaft erſtattet und die Unterſuchung iſt in vollem
Gange.

— Meber einen Zweikampf zwiſchen Ar-
| beiterinnen berichten Pariſer Blätter Folgendes:
Die beiden Kartonmacherinnen Julie Richer u. Marie
Dufer, erſtere 17, letztere erſt 15 Jahre alt, waren
nach äner jahrelangen Freundſchaft, die ſie noch auf
der Schulbänk geſchloſſen, nachdem ſie nun ihr Herz
| entdeckt Hatten, wegen ein und desjelben „MonfieurS“
auseinander gerathen, und in leidenſchaftlicher Eifer-
ſucht beſchloſſen fie, daß Eine von ihnen aus der
Welt ſcheiden müſſe. Die beiden Mädchen gahen ſich
ein Rendezvous um Mitternacht an der Ecke der
Rue des Grasvilliers und der Rue Saint Martin.
Beide brachten ſcharfgeſchliffene lange Meſſer mit.
Nachdem ſich die Kivalinnen an dem wohlgewäͤhlien,
ſehr dunklen Orte gegenſeitig erkannt hatten, begann
das Duell. Die zwer Maͤdchen ſtürzten mit hochge-
geſchwungenen Meſſern auf einender los. Die jüngere,
MWarie Bufer, parrirte, ihre Gegnerin aber, Julie
Bicher, erhielt von ihr einen Schnitt in die Naſe.
| Die Verwuͤndete gerieth in raſende Wuth und warf
ſich jetzt wieder auf die kleine Dufer, der ſie nach-

Schultern. Marie Dufer brach zuſammen, doch noch
im Falle vertheidigte ſie ſich und traf mit ihrem
Meffer die Gegnerin ins Auge. Die ſchrecklichen
Madchen hätten ſich gewiß gegenſeitig todtgeſtochen,
wären nicht endlich Poliziſten herbeigeeilt, welche der
bluͤtigen Scene ein Ende bereiteteten. Beide Duellan-
tinnen liegen jetzt ſchwer verletzt darnieder und der
„Monfieur“ wird nun wohl einer Dritten nach-
laufen.


naive Antworl: „Ja, wir haben für das Geld Kuchen
getauft; aber der Herr Conditor hat geſagt, wegen der
Sonnteigsruhe dürfen wir ihn nicht über die Straße
nehmen, wir müßten ihn gleich bei ihm aufeſſen, und
das haben wir auch gethan.“

Wie verträgt ſich Obſt mit Bier?“ In
der jetzigen ſommerlichen Fahreszeit iſt Diefe Zrage
wieder zu beſonderer Wichtigkeit gelangt. Wäbrend
der eine von einem gemiſchten Genuſſe mindeſtens die
Cholera befürchtet, weiſt ein anderer darauf hin, daß
die heiden NahrungZmittel ſo vielfach homogene Be-
ſtandtheile enthalten, daß dexen Vermiſchung für die
Verdauung nicht ſchädlich ſein könne. Die Frage iſt
aber mehr eine praktiſche Arztfrage. Dem bekannten
Grobſchuiedsgeſellen half eine tüchtige Portion Eis-
bein vom hitzigen Fieber, während ein anderer al
dieſer Arznei zu Grunde ging. Aehnlich gehts mit
Obit und Bier. Ein kräftiger und ans Biertrinken
gewöhnter Magen wird einen mäßigen Zuſatz von
Dbft leicht verkraͤgen; Perſonen hingegen, die an Ver
dauungsſtoͤrungen leiden oder ſolche Nahrung nicht
gewöhnt ſind, mögen beim Genuſſe von Obſt vorſich-
lig ſein und kalte Geträuke — Milch, Waſſer, Bier,
nach dem Genuͤſfe von Obſt ganz vermeiden Kinder aber
ſollen in jedem Falle vor Ddem gleichzeitigen Genuß
von Obſt und kaͤiten Getränken behütet werden.

Handel und Landwirthſchaft.

Heidelberg, 5. Aug Marttpreiſe) Heu per
Sentner M, 7.00 bis 7.50, . Stroh yer Ceniner —
bis 4,50. Butter in Vaͤllen Mk. 1.10 bis 1.20, Butter in
Pfund M. 1.25 bis 1.40. Sier per Hundert Mk 4.60
Di3 6.00, per Stück 5 biz 8 Pfg., Kartoffel ver Cir. ME 450
dis 5.00, per Rf. 4 bis 6 Vi., Spargelnm per Pfd. 23 bis
00. Big. Nepfel der Stück 6 bi3 12 Pfg., Dirnen per Stüd
10 bis 15 Big., Zwiebel yer fd. 6 bis 8 Pig., Gelt-
rüben per L{d. 5 bis 7 Pfg., Erdbeeren her fd Mt. 1.20
bis 000 Bohnen per Pfd. NE. ‚010 bis 0.15, Schwarz-
wurzeln yer Pſd. — bis — Pfg. SBIumenfobf per Kopf
60 bi8 S0 Bia., Kopfialat yper Stück 4 bis 12 Big.,
Rirfchen yer Bid. 25 bis 30 Pfa Ananas per Efd M. 1.50

Neueſte Nachrichten

»Paris, 6. Aug. Ueber die Leiſtungen der
franzöſiſchen Reiterei bei der großen Parade auf
dem Manbverfelde von Longchamps urtheilt ein
franzöſiſches Fachblatt, „La france militaixe“, ſo:
Von der Kavalerie möchte der Berichterſtatter
lieber ſchweigen. Die Jäger kamen in einer
tollen Gangart vorbei, die Reiter waren nicht Herr
ihrer Pferde, die Schwadronen bildeten regelloſe wirre
Maſſen. Bei den Dragonern ging es beſſer, einzelne
Schwadronen zeigten ſogar eine bemerkenzwerthe Ord-
uung. Dagegen DHargirten die Küraſſiere wie-
der wie die Jaͤger. Drei reiterloſe Pferde irrten auf
dem Raſen umher; eines darunter, deſſen Sattel nur
ein Kaͤraͤbiner und ein Säbel behauptet hatten, be-
zeugte dem Präſidenten der Repiblik ſeine Ehrerbie-
tung.“ (Und da wollen uns deutfche Militariſten
immer vorteden, die franzöſiſche Armee befinde ſich in
ſo vorzüglicher Verfaſſung, daß man in Deutichland
nicht Sorge genug für die Verbeſſerung und Verſtär-
kung des Heeres tragen könne)

* Nom, 6. Aug. Präſident Cleveland richtete an
den Paͤpſt ein Glückcbunſchſchreiben zu ſeinem Jubiläum.

Magnificat.
Katholiſches Gebet- u, Geſangbuch

der Erzdiözeſe Freiburg
vom gewöhnlichen bis zum feinſten Einband empfiehlt
zu billigſten Preiſen
Gebr. Huber, Buchdruckerei,
Heidelberg, Zwingerfiraße 7









finden m „Pfälzer Bote“ Ddie
Juſerate weiteſte Verbrettung und And ded-

halb vom beſten Erfolg.
typoarapııım angemeiſen zuege.

Erfol
9 {tattet ſind, ferner die r ich tige

Wahl d i
ducdy Vuoucen
zu erreichen, wende man ſich an die Unnocen-Crpedition

Rudolf Mosse, Frankfurt o M, und Mannheim, von
dieſer Firma werden die zur Erzielung eines Erjolges er-



erzielt man nur, wenn die Yn-
nöncen zwedmäßig abgefaßt guu



Zwei kleine Schlaumeter in Berlin wußten

mit dem Sonntagsruhegeſetz abzufinden Die Frau
Fabrikant X. belam am Sonntag Beſuch von zwei
dekannten Damen. Um die Gäſte mit irgend etwas
zu tractiren, ſchickte ſie ihre beiden Jüngſten nach der
Keſchen Couditorei, um Airſchkuchen holen zu laſſen.
Nach einer Zeit langen Wartens kehrten die kleinen
Seudboten zurück. Als jedoch die Frau Mama dem
Korbe die lockere Speiſe entnehmen will, findet ſie


Keinen keinen Kirſchkuchen gekauft hätten, erfolgt die


forderlichen Auskünfte * ertheilt, ſowie Inſeraten
Entwürfe zur Anficht geliefert, Berechnet werden Lediglich
die Original-Zeilenpreije der Zeitungen unter Bewilligun-
' Höchiter Rabalte bei größeren Aujträgen, ſo daß durch Be-
anurkung diefes InititutS neben den jonitigen großen Bor-
Hen eine Erjparnig In Inſertionskoſten erreicht wird.

— ⏑









&R Mannbeim D
neberuahme kompletter Eiur ich tungen.

Mußersimmer verſchiedener Preislagen.


 
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