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Pfälzer Bote für Stadt und Land (28) — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44152#0905

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8 Schluffe beſprach Redner die Lage des Centrums
hetlgemeinen, al politijhe und Lirchliche., Parteij;
' loͤnte die Nothwendigkeit des Fortbeſtands des
en auch dann, wenn der Kulturlampf voll-
44 beſeitit ſei. Immer werde das Centrum
F1 eine Volkspartei, e& werde auch in Zu-
tnft für die materiele Stärkung des Gandwerker-
ANdeS und des Bauersmanne8 arbeiten u. eintreten,
* auf dem Wohlergehen des Nährſtandes beruhe
UQ das Wohl des Staates. Mit dem Verſprechen
0S Centrum mwerde wie bisher, ſo auch in der Zu-

4 eintreten für Wahrheit, Recht und Freiheit ſchloß
4 Kedner, Nachdem der lebhafte Beifall, ‚welcher

4 Dortrefflichen Ausführungen des geſchaͤtzten Cen-
Y Sführers folgte, verflungen war, beirat Herr D r.
eich die Rednerbühne um Herrn von Buol
4 Dank der Zuhörer für den delehrenden Vortrag
64 Hierauf beſprach unſer zweiter Vor-
4 dann noch die Ausſichien, der verſchiedene Par-
©M bei den bevorftehenden Wahlen, hob kutz darauf
‚ daß es doch eine Schmach und Schande jei, daß
ein Caplan, der vor einem Jahre noch in
ebas von der Kanzel aus hätte predigen dürfen
i Deute, als er als Dominikanerpater zu Bejuch
o gewveilt hahe nicht gedurft Hätte, und ſchlotz mit
* ahnung ſich immer feſter um die Fahne des
nns zu ſchaaren, Ddamit endlich ſolch bedauerns-
54* Zuſtände aus der Welt geſchafft würden. Mit
j Nem Hoch auf den verdienten AWbg. FrhYr. v. Buol
—n?mfi- die Verſammlung. — Der Beſuch derſelben
Ü fehr zufriedenftellend. Beide geräumigen Säle
Öa‚re“ dicht beſetzt und zwar mit Männern aus
ie}bflßerg und auch aus der Umgebung. Möge der
Exfolg vom geſtrigen Abend dem Centtums-
ein Beroͤnlaſſung geben recht viele ſolcher Vorträge
4 Laufe des Winters zu veranſtalten.


Deutſches Reich.

* * Berlin, 24 Sept. Vom 1. April bis Ende
MQuit ergab ſich laut dem Reichsanzeigers gegen
Vorjahr ein Minderertrag an Zöllen- u.
1Q 38{teu ern von 40'/2 Mill, daͤrunter allein
® Mill. hei den Zoleinnahmen.
\ Berlin, 24 Sept. Im Reichskanzleramt ſind
8 Vernehmungen der Saͤchverftändigen über die
Wakſteuerfrage vorgeſtern zu Ende gegangen. Auf
* Bekanntgade des Ergebniſſes der Berathungen
Über die Tadake und Weinſteuerfrage wird man noch
een müſſen. Selbſt über wichtige Gruͤndfragen
Miıte noch keine Entſcheidung getroffen werden, {o
0B Die Steuervorlagen dem Ieichstage bei feinem
_f.‚“Tflmmentritt wohl noch nicht vorgelegt werden
Lonnen.
‚* Coblenz, 24. Sept. Bei ſämmilichen Zufan-
reregimentetu des 8. Armeekorps wird zum 1, Okt.
S, für jede Compagnie noch ein Vicefeldwebel
Dieuͤflihuender Offizier befördert. Jedes Regiment
4 demnach ſolcher zwölf. Dieſe Neuerung war
9 vor einigen Jahren eingeführt und richtet ſich
* dem zur Zeit herrſchenden Mangel an jüngeren
Offtziercn.
. Müncdhen, 24 Sept. Der „Münch. Allg. 3.“
* telegraphirt: Die von berliner Zeitungen ver-
Ltete Nachricht von einer Nachkur des Fürſten
rert in Wiesbadſen beruht, wie wir authen»
N feſtſtellen können, auf einem Zrrthum. Die
x derfiedelung erfolgt von Kiſſingen, nicht, wie ans
ANgS beabſichtigt war, nach Barzın, fondern dirett
Ma Friedrichsruh. Der Tag der Abreije iſt noch
ungewiß
* Kiſſingen. 24. Sept. Die Frkf Ztg. meldet,
* hier, mo Graf Herbert Bismarck und Graf
„ ANBan, der Schwiegerſohn des Fürſten Bismaͤrck,
Wetroffen find, daß weitere Ver handlungen wegen
eausſbhuung zwijchen Kaijer Wilhelm ı. Fuͤrſt
Zaͤmarck beſtimmt gemeldet werden.
EL

Ausland.

* Qondon, 24. Sept. Das Bureau Reuter meldet
S Cinsbury (Indiana): SGeftern Vormittag {tieß
SM nach Often gehender Verfouenzug nach Wabafch
olge falicher Weichenſtellung mit einem Güterzug
-ä‘l%%lmen. Elf Perſonen wurden getödtet, 15 ver-

et.





A



Aus Baden.
Heidelberg, 25 September.



Kriechle in Bonndorf; ſchließlich kommt die Nachricht,
daß die Nationalliberalen, in der Vorausſicht, daß
der berühmte Fieſer in Donaueſchingen durchfallen
wird, dieſen Kulturkämpfer in Durlach aufſtellen
wollen. Das ſoll auch der Grund ſein warum Abg.
Friedrich ſein Mandat niedergelegt hat.

— Muſterſtaatliches. Da hört denn doch alles
auf, ruft man aus, wenn man lieſt, was der „Schwäb.
Meri.“ dazu ſagt, daß in Säckingen Mädchen, die
nach Amerika in's Kloſter auswaͤndern wollten,
Hinderniſſfe bereitet wurden. Er ſagt nämlich wört-
lich: „Man weiß, welche Dinge ſchon in dem Kapitel
Anwerbung von Mädchen für über-
ſeeiſche Länder geſchehen ſind. Wenn alſo
die Behörde auf derartige Borgänge ein
aufmerſames Auge hat und ſich über das, waͤs vor-
geht, genau vergewiſſert, ſo hat die Bevölkerung, und
gerade der kathouſche Theil derſelben in erſter Reihe,
allen Grund, ihr dafür dankbar zu ſein.“ Das
liberale Blatt ſtellt alſo das amerikaniſche Kloſter
Louiſiana und deſſen abgeſandte Kioſterfrau mit
Mädchenhändlernrc., welche die armen Ge-
ſchöpfe für Geld zu ſchlechten Zwecken verkaufen, auf
eine Stufe! Der Correſpondent des Schwäb.
Merk. ſoll ein Beamter aus dem bad. Miniſterium
ſein!

abgeorduete und Handelskammerpräſident Kaufmann
Hermann Geſell, iſt zur Theilnahme an den Eonfe-
renzen zur Vorbereitung der deutſch-ruſſiſchen Han-
delsveriragsverhandlungen eingeladen worden.



Aus Stadt und Land.

deachcicien für dieſe Rubrit ſind uns jederzett willlkommen. — Etmargı
Koͤften werden ſtets ſofort erjegt.)

Heidelberg, 24. Sept. Mathmaßliches Wetter für
Sonrtag, 25. Sept. Heiteres Wetter.

* Heidelberg, 25. Sept. Bezüglich des Ueherganas bei
Finführung der Rükdfayrkarten mit 1O0tägiger Gil-
tigfeit hat die Eeneraldirektion beſlimmt, daß die Oiltig-
feitsdauer derienigen vor dem 1. Oktober I. S. gelöften
Rückfahrkarten und Rundreiſekarten welche nach der bis-
hHerigen Veſtimmung noch am 1. Oktober (einem Sonntage)
giltig und, nach der neuen Beftimmung zu be-
meſſen iſt Darnadh märe z B, einer am 29. September
I S gelöften Ritckfahrkarte £ Karlsruhe—Mülheim (der-
malen 2 Tage und am Ddarauffolgenden Sonntng giltig)
eine 10rägige ®iltigfeitsdauer beizulegen. Ausgenommen
von dieſer Vergünitigung bleibt indefjen der Verkehr mit
Pfälziſchen Stationen, in weſchem die neuen Beftimmungen
über die Giltiskeitsdauex erſt auf die vom 1. Oktober an
zu löſenden Fahrkarten Anwendung finden.

* Heidelberg, - 25.. Sevt. Geſtern Mittag begaben
jich die Angehörigen des MRejerveoffizier-Corp3, Ddie Vor-
ſtände des Militär⸗Vereins u. J. w. zu Herın Qerſtlieute-
nant Thieme um demelhen anläßlich der Verleihung
des Kronenordens ihre Glückwünſche darzubringen.

* Heidelberg, 25 Sext Am Samitag Abend ſprang
ein Arbeiter an der Haltejtele der Lokalbahın in der
Bergheimerſtraße aus dem Zuge, als dieſer ſich bereits in
Bewegung geſebt hatte. Der Unvorſichtige fiel unter den
Zug. Die Räder gingen über den ihnı entfallenen Regen-
ſchirm und Reiſetaſche! Durch das Schreien des Mannes
zufmerlſam gemacht gelang e& den Zug zum Stehen zu
bringen, ſo daß weiteres Unglück verhütet wurde. . Leichtere
Verletzungen hat der Mann aber dennoch davongetraͤgen!

* Mannheim, 24. Sept. Hof- und National-

theater. (Spiclplan für die Zeit vom 25. Sept. bis
2. Oktober) Montag, 25.: „Fürft und Sänger“;
vorher: „Baftien und Baftienne“. Mittwoch, 27.:;

„Der Bojar“ oder: „Wie denken Sie über Rümä-
nien?“; hierauf: „Der Barbier von Bagdad“. Don-
nerſtag, 28.: „Der Regiſtrator auf Reijen“. Freitag,
29.: Zum erſten Male: „Maria de Padilla“ Sonn-
tag, L Okt.: „Tannhäufer“. Montag, 2.: „Damen-
krieg“; hierauf: „Jugendliebe“.

?Von der Elſenz, 24. Sept. Bei Einführung
des „evangeliſchen“ Bundes in einer Gemeind? wurde
ein Biedermann der Zudringlichkeiten ſeiner Glaubens-
genoſſen durch eine köſtliche Bemerkung los. Ganz
entrüſtet meinte er, als er vom „Bunde“ hörte.
„Was brauch ich noch Bund? hab' kein Geid zu
Brod.“

* Buchen, 24. Sept. Am Sonntag, den 1. Okt.,
Nachmittags halb 3 Uhr. findet in der Gaſtwirth-
ſchaft „zum Kitter“ in Erfeld unter Mitwirkung des
Landwirthſchaftsinſpektors Schmied landwirthſchaftliche
Beſprechung über Feldbau und Bodengahre ſtatt.
Hierzu werden die Mitglieder des landwirkhſchaftlichen
Vereins, ſowie alle Freunde der Landwirthſchaft
freundlichſt eingeladen. Die Herren Vürgermeiſter
der benachbarten Orte werden zugleich um gefl. Be-
kanntmachung in ihren Gemeinden erſucht.

»Rintſchheim, 24. Seyt. Letzten Dounerſtag





Zu den Landtagswahlen Wie die Bad.
Wreſp. behauptet, ſei über den Zeitpunkt der Laͤnd-
49$wahlen an zuſtaͤndiger Stelle ein Beſchluß n0ch
WOt gefaßt. — Bis jebt find folgende Candidaturen
Dificiell bekannt.

GNz:Land, Grüninger in Villingen Reichert in
ß üden:Land, Lauck in Achern; von den Konſer-

üfiven: Kirchenbauer in Durlach-Land; von den
$ D3laldemokraten: Ged in Villingen, Schnei-
‚r und Landw. Doͤrner in Wiesloch; von den
ationaltiberalen: Straub in Meßtkirch,


Abend 7 Uhr ſtarb hier nach mehrwöchentlichem Lei-
den, öfters mit den hl. Sakramenten verſehen, der
hochwürdige Herr Karl Horn. Derſelbe war geboren
am 5. März 1868 und wurde zum Prieſter Zeweiht
am 8 Juli 1891. Seine erſte und einzige Anſtellung


* Winzenhofen, 24. Sept. Am Donnerſtag
verſchied dahier nach Empfang der hl. Sakramente
der hochw. Herx Pfarrer Andrẽas Heffuer nach kurzer
Kraukheit im 56. Lebensjahre.




}

Gerichtshalle.

* Geidelberg, 24. Sept. Der in Neuenheim
anſäſſige Fabrikaͤnt Georg Gröbe von Weſthofen
wurde von der 3. Strafkammer wegen eines Sitt:
lichkeitsverbrechens nach S 175 R. St. G. B. zu
einem Monat Gefäugniß verurtheilt, gegen eine ſo-
fort erlegte Caution von 10,000 M. aber vorläufig
auf freien Fuß geſetzt Gegen Gröbe war wegen
gleicher ſittlicher Exceſſe ſchoͤn mehrmals Strafver-
fahren eingeleitet aber wegen mangelnden Beweis-
materials jedesmal wieder eingeftellt worden Der
Antrag des Staatsanwaltes auf Cautionsſtellung
war in dem Umſtand begründet, daß der Angeklagtẽ
verſucht hatte, ſich der Strafe durch die Fluͤcht zu
entziehen.

Mosbach, 24. Sept. Die auf der Tagesord-
nung der Großh. Strafkammer vom 21. d. M. ſtehen-
den Fälle wurden wie folgt erledigt: Buchbinder
Ludwig Joſt von Dürrenbüchig, wohnhaft in Aglaſter-
hauſen, wurde wegen Beleidigung Seiner Majeſtät
des Kaiſers und wegen einer weiteren Beleidigung
zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Monaten verurtheili
Zugleich wird dem Bürgermeiſter Brunner u. dem Gen-
darm Lieboner in Aglaſierhauſen das Recht ertheilt, die
Verurtheilung auf Koſten des Verurtheilten bffentlich
bekannt zu machen und zwar innerhalb 14 Tagen

nannten Perſonen durch einmaliges Einrücken in die
Badiſche Neckarzeitung. — In der Privatklageſache
gegen Sarl Joſef Kaufmann von Götzingen wegen
Beleidigung der Buchener Feuerwehr wurde die ein-

gelegte Berufung zurückgezohen.
Karlsruhe, 24. Sept. Der Einbruchsdiebſtahl


Donnerſtag vor der Strafkammer ſeine Sühne ge-
funden. Der ehemalige Diener Eiſendechers, der den
Diebſtahl begangen haͤben will, um ſich an ſeinem
Herrn zu rächen, da dieſer ihm ein Abgangszeuguiß
wegen Ungehörigkeiten verweigerte, wurde zu 2 Jahren
2 Monaten Zuchthaus verurtheilt.

Offenburg, 24. Sept. Hier wurde der 30
Jahre alte ledigẽ Ziegler Oftertag zu 2 Jahren Ge-
fängniß verurtheilt, weil er das Sell des Seiltänzers
Lamb von Baden durchſchnitten und dadurch bewirkt
hatte, daß bei ſeinen Produktionen Lamb herab-
ſtürzte und ſich verletzte.

Handel und Landwirthſchaft.

— Von der Bergſtraße, 24. Sept. Am
Dienſtag beginnt hier, in Lutzelſachſen, Hemgbach
u. f. m. der Herbſt. Der Rothe wird hier beſſer
als der Weiße augfallen. — Moͤſtobſt wird zu 250
bis 3 M, gebrochenes zu 3 und 4 Mk. verkauft.

* St. Leon, 24. Sept. Seit einigen Tagen
jinden die hieſigen Hopfenvorräthe zu annehmbaren
Preiſen reißenden Abſatz. Das hieſiqe Produͤkt wird
von ſämmtlichen Handelsleuten als das weitaus Veſte
nicht blos des Pfälzer Hopfengeländes, ſondern des
geſammten badiſchen Laudes gerühmt. Es verſteht
ſich daher von ſelbſt, daß die Produzenten bedeulend
höhere Preiſe erzielen, al3 die der uinliegenden Orte.
Heute wurden 220—230 M. bezahlt (in Kirrlach,
Wieſenthal und Hambrücken nur dis zu 200.) Bis
heute Abend dürften kaum mehr 20 Zentner hier
lagern.

Bruchſal, 24. Sept. Von dem in voriger
Woche geherbſteten rothen Neuen wurden verſchiedene
Poſten zu 60. 62 und 65 Mark die Ohm vertauft

— Tauberbiſchofsheim, 24. Sepi. Die Kaͤr—
toffelernte hat begonnen. Man rechnet aͤuf eine
dreiviertels Ernte.

Neueſte Nachrichten

Berlin, 24. Sept. Laut der Voſſ. Ztg. drückte
Kaiſer Wilhelm telegraphiſch dem Doktor Schweninger
ſein Befremden aus, datz ihm über die Erkranlung
Bismarcks nicht rechtzeitig berichtet worden fei.








Oscar Achenbach,
MHeumarkt 2,
Heidelberg.
Colonialwaaren-, Delikatessen- u. Thee-Handlung.
Specialität: Rohe und gebrannte Kaffee's.
Eigene Dampfkaffeebrennerei.

Reelle und billige Bedienung bei prima Waaren.

E Verſandt nach auswärts. Saa
Proben und Preisliſten ſtehen zu Dienſten.

Ba Unſere Herren Agenten werden hiermit
freundlichſt gebeten, mit dem Einſammeln der Abon-
nementsgelder pro III. Quartal beginnen und bei
Einſendung derſelben gleichzeitig die Exemplarenzahl
pro IV. Quartal angeben zu wollen.




 
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